Hallo,
mir ist etwas ziemlich blödes passiert. Als ich letzte Woche auf der Arbeit etwas in meinem Rucksack gesucht habe, fiel mir ein Schlüsselbund in die Hände, der mir nicht gehört. Ich hatte sofort versucht den Besitzer ausfindig zu machen und musste feststellen, dass derjenige seinen Schlüssel seit fast einem halben Jahr vermisste. Es war mir total unangenehm und ich wollte den Schlüssel sofort zurückgeben und dem besagten Kollegen mitteilen, wie leid mir das ganze tut. Wir haben uns im letzten halben Jahr kaum gesehen und ich kann mir nachwievor nicht erklären, wann, wie und wo dieser Schlüssel bei mir gelandet ist. Das heißt aber nicht dass ich einem meiner Kollegen etwas unterstellen möchte. Ich nehme das schon auf meine Kappe. Der besagte Kollege hatte auch einmal eine Nachricht in eine gemeinsame Messengergruppe geschrieben, dass er seinen Schlüssel vermisst. Ich habe auch Ausschau nach seinem Schluss gehalten, aber auf die Idee mal in meiner Tasche zu schauen, bin ich nicht gekommen. Zumal mein eigener Schlüssel auch nie in meinem Rucksack landet, sondern immer von Jacken- in Hosentasche. Leider habe ich den besagten Kollegen nicht angetroffen um ihm seinen Schlüssel persönlich zu geben und da ich die darauffolgenden Tage frei hatte, habe ich ihn in sein Fach gelegt und ihm eine Entschuldigungsnachricht über den Messenger, den wir für die Arbeit nutzen, geschrieben. Er hat mir geantwortet und meine Entschuldigung auch angenommen und noch eine Anekdote über eine ganz ähnliche Situation, die so seiner Frau passiert ist, angefügt. Für mich war die Sache damit erledigt.
Gestern schrieb mir dann eine befreundete Kollegin, dass sie eine Unterhaltung bezüglich dieses Schlüssels überhört habe und ob sie es mir erzählen soll. Da konnte ich mir schon denken, dass es sicher nichts positives sein wird, was sie mir da erzählen möchte. Sie muss wohl den Raum betreten haben und eine unbeteiligte Kollegin muss zu dem Besitzer des Schlüsselbundes gemeint haben, dass das aber keine angemessene Entschuldigung meinerseits gewesen sei. Er hätte wohl gesagt "hmm, naja... eine Lappalie war es nicht."
Was fange ich denn jetzt mit dieser Information an, die ich ja eigentlich gar nicht wissen kann? Für mich war die Sache erledigt. Ich möchte auch ungerne meine befreundete Kollegin da jetzt mit hineinziehen. Was wäre denn eine angemessene Entschuldigung gewesen? Hätte ich Wiedergutmachung in irgendeiner materiellen Form leisten sollen/müssen(Buch, Gutschein etc...)? Es ist echt ein beschissenes Gefühl, zu wissen, dass hinter meinem Rücken über mich geredet wird...
Wie schätzt ihr die Situation ein? Für Feedback, Meiningen und Lösungsvorschläge wäre ich wirklich dankbar.
Parigol
Genug entschuldigt?
Wenn du ihn siehst, sagst du nochmal persönlich sorry und gut ist.
Es war auch keine Lapalie. Schlüssel nachzumachen kann echt teuer sein, aber es ist ein halbes Jahr her und irgendwann wird ein Ärgernis eben zu einer lustigen Anekdote.
Wäre mir das passiert, hätte ich sicher zusätzlich zu der Messenger-Nachricht noch eine Karte mit einer handschriftlichen Entschuldigung und eine nette Kleinigkeit (sowas wie gute Pralinen oder eine Flasche Wein - je nachdem, was der Kollege mag) mit in sein Fach gelegt.
Okay, diese Gelegenheit ist vorbei, aber ich würde auf jeden Fall ihn ansprechen, wenn du ihn das nächste Mal siehst und dich noch einmal persönlich entschuldigen. Dann wäre das aber auch erledigt. Das mitgehörte Gespräch finde ich auch nicht so dramatisch, das man das erwähnen müsste. Das Gesagte war ja "neutral" und entspricht den Tatsachen. Es wurde weder über dich gelästert noch dir etwas unterstellt.
Beim nächsten persönlichen Treffen am besten kurz das Gespräch suchen. Nochmal entschuldigen und gut.
*Ich hätte eher ein Problem damit, dass dein Rucksack ein halbes Jahr lang nicht einmal komplett ausgeräumt wurde. Und wenn da der Schlüssel eines Kollegen unbemerkt reinkommt und rumliegt, wer weiß, wo der Rucksack überall rumglegen hat und was da noch so reingerutscht ist. 😬
Also der einzige, der sich beschweren dürfte, ist der schlüssellose Kollege. Und der scheint das verwunden zu haben. Was Hiltrud aus der Marketingabteilung darüber denkt, das ist ja vollkommen egal.
Im Büro wird immer in irgendeiner Weise getratscht oder sogar etwas gelästert. So ein Gerede darf man sich nicht zu Herzen nehmen.
Du hast es ja nicht absichtlich gemacht.
Und wenn jetzt nicht naheliegend war, dass der Schlüssel in deinem Rucksack sein kann (ihr habt die Schreibtische direkt nebeneinander und dein geöffneter Rucksack steht direkt unter seinem Schreibtisch), kann man ja auch nicht damit rechnen, dass er in deinem Rucksack ist. Also ich würde nochmals mit ihm persönlich reden und entschuldigen, aber mir ansonsten nicht weiter "einen Kopf machen".
Ansonsten frage ich mich aber auch, ob du nicht ab und zu deinen Rucksack komplett aufräumst/ aufräumst? Nicht dass sich da noch Essensreste etc finden (Stichwort: Brotbox im Schulranzen des Kindes während der Ferien). Würde ich jetzt mal zum Anlaß nehmen 😉
Du hast es nicht mit Absicht gemacht, aber je nachdem, was alles am Schlüssel dran war, kann der Verlust sehr teuer werden und etliche hundert Euro ausmachen.
Insofern hätte ich an deiner Stelle schon etwas mehr Aufwand auf mich genommen um mich zu entschuldigen.
Hey!
Also. Ich überlege gerade, wofür man scheinbar einen Kniefall erwartet hätte? Weil sein Schlüssel in deinem Rucksack lag? Klar, wenn du zu seinem Schreibtisch gehst, den Schlüsselbund greifst und in deinem Rucksack versenkst- geschenkt. Du kannst dich nicht daran erinnern, den Schlüssel genommen zu haben.
Wenn mein Schlüssel im Rucksack eines Kollegens auftaucht, würde ich mich doch fragen, wann ich den darein gepackt habe? Aber ich würde doch keine Entschuldung vom Kollegen erwarten, weil mein Schlüssel darin lag. Schlüssel hütet man doch wie seinen Augapfel. Wenn Kollege xy mal wieder seinen Schlüssel vermisst, käme ich nicht auf die Idee, dass der in meinem Rucksack läge. Und nein, ich räume meine Taschen auch nie auf. Lebensmittel sind auch immer eingepackt. Ich habe Tupper sogar für Tomaten und Bananen.
Ich denke, dass du schon gut reagiert hast. Anders wäre es, wenn du den Schlüssel eingepackt und vergessen hättest.
Aber so würde ich mich fragen, ob er vielleicht eure Taschen verwechselte oä.
Liebe Grüße
Schoko