Gehören wir zu den "Besserverdienern" oder nicht?

Die Diskussion kam im privaten Umfeld auf und die Meinungen dazu gingen weit auseinander. Hier wird es vielleicht ähnlich sein, ich würde mich dennoch über jede Antwort freuen :)

Die Frage ist, ob mein Mann und ich in der aktuellen Situation "wohlhabend" sind oder eher nicht. Ich lese hier oft Beiträge, da schreibt die TE zb sie hätten 9.000 netto Haushaltseinkommen. Da sind wir weit von weg.

Zu den Fakten:
Mein Mann ist Beamter und verdient 4.000 Euro netto
Ich arbeite Teilzeit 50% und verdiene 1.600 Euro netto
Plus 1 Kind Kindergeld

Ausgaben:
1.200 Rate für Haus
500 Euro Nebenkosten
2.500 für Haushalt, Autos, Kita, Abos, alles fürs Kind usw

5.850 netto minus 4.200 Ausgaben = 1.650 Euro für Urlaube, sparen, essen gehen, shoppen, usw

Findet ihr das viel oder wenig?

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ist schon ganz ordentliches Einkommen, aber wohlhabend nicht unbedingt.

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Also es gibt den Begriff der Gutverdiener. Dazu gehört ihr nicht. ca. 7000€ netto ist da mit einem Kind die unterste Grenze.
Aber wichtig ist eigentlich nicht, dass ihr zu den Gutverdienern gehört, sondern dass ihr mit eurem Geld auskommt.

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Geht man bei sowas denn aber von 2 Vollzeitgehältern aus oder von was? Täte man das bei der TE lägen sie nämlich ja genau im Bereich um die 7000€
Andersrum könnte jeder Gutverdiener soch zu den nicht Gutberdienern zählen, wenn man eben für beide nur 50% Stellen annimmt o.ä.
Also irgendeinen Referenzwert bzgl. der Arbeitszeit muss es bei solchen Angaben ja eigentlich geben.

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Nein, sie Gehälter werden so genommen, wie sie tatsächlich sind. Auch zweimal Teilzeit oder einmal Hausmann.

Es geht um tatsächlich verfügbare Haushaltseinkommen, da interessiert nicht, was man theoretisch verdienen könnte, wenn man 100% statt 50% arbeitetet.

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Ich glaube dein Mann ist Besserverdiener und du bist Mittelverdiener. Zusammen mit einem Kind seid ihr höhstwarscheinlich Normalverdiener.

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Ich vermute, sie ist in Steuerklasse 5 und er in der 3, daher muss man hier das Familieneinkommen betrachten.

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Es gibt verschiedene Onlinerechner, mit denen ihr genau ausrechnen könnt, wo ihr finanziell in der Gesellschaft steht.

Hier z.B.:
https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/HTML/2022/Einkommensrechner/index.html

Oder hier Angaben aus 2020:
https://www.finanzfluss.de/blog/schichtenmodell/

Danach gehört ihr zur oberen Mittelschicht.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich empfehle auch den bereits verlinkten iw Rechner. Da ist zu beachten, dass auch Zahlungen wie Urlaubsgeld, 13. Gehalt, Steuerstattung usw auf den Monat umgelegt werden müssen.

Mit knapp 6000 und einem Kind seid ihr auf jeden Fall unter den oberen 20% hier in Deutschland.

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Genau das wollte ich auch schreiben. Klar mag die persönliche Wahrnehmung davon abweichen. Aber es geht erstmal nur um die Fakten und das ist das Haushaltsnettoeinkommen. Die persönlichen Ausgaben sind da irrelevant. Ich finde es schon wichtig sich klar zu machen, dass man mit diesem Einkommen schon zu einer privilegierten Gruppe in der Gesellschaft gehört (auch wenn es sich eher wie Mittelfeld anfühlen mag).

Die TE kann mit ihrer Familie 28% des Haushaltsnettos sparen oder frei ausgeben, das ist schon richtig viel!

Bearbeitet von ourhope123
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Ja, genau. Man ist privilegiert, auch wenn man "nur" zu den oberen 20% und nicht wie die 9000 Foristin zu den oberen 10% gehört.

Im Fall der TE kommt noch hinzu, dass die vom Mann erworbenen Pensionsansprüche deutlich höher sind als die von einem netto gleichviel verdienenden Angestellten. Letzterer sollte also auch noch mehr Geld in die AV stecken.

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Ist zwar etwas am Thema vorbei aber eines wollte ich noch ergänzen: Bei diesen Themen wird oft nur auf das Einkommen geschaut, dabei ist m.E. das Vermögen mindestens genauso entscheiden.

Beispiel A: Beide gutbezahlte Jobs mit insgesamt vielleicht 8.000€ Einkommen, aber kein Vermögen

Beispiel B: Mittelverdiener mit 5.500€ Einkommen, aber Bauplatz von der Familie gesponsert und 1 Mio. € in ETF geerbt

Wer ist nun tatsächlich besser gestellt?

Daher finde ich es immer etwas befremdlich, wenn man sich in politischen oder auch Stammtisch-Diskussionen an den paar Gutverdienern so aufreibt - einen großen Teil des wahren Unterschieds macht in Wahrheit das Thema Erbe aus.

Vermögen kann natürlich auch selbst erarbeitet sein. Es ist nur ungleich wahrscheinlicher dass es zumindest Starthilfe in welcher Form auch immer gab.

Bearbeitet von Kris92
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eben. das fängt schon damit an, dass die einen als azubi noch taschengeld und kleidergeld kriegen (was ich selbst für nicht angemessen halte, ehrlich gesagt) und ihre ganze ausbildungsvergütung zum sparen und verjuxen verwenden können. andere erhalten mit 21 ein dickes sparbuch von oma, erben mit 18 ein mehrfamilienhaus oder ähnliches, kriegen immer mal was zugesteckt von der familie... sie haben einfach ein startkapital und brauchen zum beispiel für die erste wohnungseinrichtung kein geld zu leihen, ob jetzt bei der bank oder bei muttern... den betrag, den einer monatlich für die abtragung verwendet, kann man dann ganz gechillt beiseite packen und sparen...

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Sorry, falscher Strang.

Bearbeitet von KatjaNeu
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Wir haben fast den selben Verdienst.
Mein Mann bekommt 4100€ und ich gerade in Karnez 1860€. Haben 2 Kinder , 3J u 10 Monate. Haus ist in ca 7 Jahren abbezahlt.
Ich für mich selbst fühle mich „ Wohlhabend „ haben ein großes Haus mit Pool, 2 Autos - keine Luxusautos, Urlaube , Ausflüge, essen gehen ist Leistbar, was will man mehr , für mich is das Luxus und schätze das sehr , sehe es nicht als Selbstverständlich. Für mich sind wir Wohlhabend.Freunde von uns haben eine gut gehende Firma, Haus, 2 Wohnungen und Luxusautos mindestens 6 Stück, alles abbezahlt , glaub nicht dass sie uns als Wohlhabend bezeichnen würden. Daher liegt das im Auge des Betrachters.

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ich finde, ihr verdient gut. darfst nämlich auch nicht vergessen, die 1200 fürs haus geben andere für die miete aus, und das ohne, dass ihnen das haus irgendwann gehört. und bei drei personen 1650 für sparen, luxus usw. ist der betrag, mit dem andere eine fünfköpfige familie über die runden bringen müssen.

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Ihr habt ein gutes Einkommen aber Besserverdiener seid ihr noch nicht.