Hallo ihr Lieben,
Ich bin gerade etwas traurig. Hatte mich auf 2 Stellen im öffentlichen Dienst beworben für die ich total geeignet bin. Jetzt wurde mir mitgeteilt das ich für beide Stellen der Nachrücker bin.
Kann passieren, nützt nichts.
Nun hatte ich in Windeseile die Betreuung für meinen kleinen Jungen geregelt. Dieser geht nun ab April in die Krippe. Wir leben in einem Bundesland wo wir die Betreuung noch voll selbst bezahlen.
Nun mach ich echt dicke Backen. Wir sind finanziell echt knapp auf Kante genäht. Nun muss schnellstmöglich ein anderer Job her, damit ich wenigstens die Betreuung bezahlen kann.
Ich habe irgendwie ein wenig das Gefühl, es könnte an meinen 4 Kindern liegen, das andere mir gegenüber bevorzugt eingestellt werden.
Ich habe auch vor Jahren mit drei Kindern schon mal einen total dummen Spruch in einem Vorstellungsgespräch bekommen. Da hat die Dame meinen Lebenslauf nicht richtig gelesen und mich gefragt wo das dritte Kind herkommt. Ob ich noch eins im Galopp bekommen habe.
Tja nun grüble ich- Kacke performt, oder sind es doch die Kinder? Passiert mir das jetzt öfter und keiner wird mir die Wahrheit diesbezüglich sagen.
Habt ihr Erfahrungen?
4 Kinder so schlimm?
Mir ging es mit meinen 4 Kindern in Baden-Württemberg auf dem Land tatsächlich so. Ich wollte als Ärztin von der Klinik (Kleinstadt) in eine Praxis auf dem Land wechseln und bekam mehrfach zu hören: Sie haben 4 Kinder, wie soll das funktionieren?
Hä, wie bitte??? Es hatte all die Jahre vorher doch auch funktioniert?
Vielen Dank für deine Antwort. Wirklich schade sowas. Dabei ist man als Mutter in der Regel gut strukturiert und hat einen Plan in der Tasche.
Hier genau dasselbe. Plattes Land, Infrastrukturell nicht so doll. Die Chance auf ähnliche Jobperspektiven in nächster Zeit gleich null. Heisst, ich muss mir jetzt erstmal irgendwas suchen.
Hallo,
ob die Absagen diesmal aufgrund der Kinder erfolgt sind, weiß ich natürlich nicht. Ich habe selbst drei Kinder und hatte noch nie Probleme bei der Jobsuche. Allerdings gebe ich meine Kinder auch nicht im Lebenslauf an. Warum? Sie haben nichts mit meinem beruflichen Werdegang und meiner Qualifikation zu tun.
Liebe Grüße
Ines
Danke für deine Antwort. Ich dachte immer die Kinder wären eine Pflichtangabe. Wäre jetzt gar nicht auf die Idee gekommen sie aus meinem Lebenslauf zu löschen, zumal ich ja auch die Elternzeit gerade drin stehen habe .
Nein, du müsstest nichtmal deinen Namen und dein Geschlecht angeben mittlerweile.
Elternzeit muss auch nur in den Lebenslauf, wenn sie sich maßgeblich auf den Job auswirkt. Z.B. 6 Monate gearbeitet und dann 3 Jahre raus aus dem Job muss angegeben werden. Bist du 10 Jahre im Unternehmen und zwischendurch mal ein Jahr weg, hat das nix drin zu suchen. Die Grenzen sind da allerdings sehr schwammig.
Ich würde aus den nächsten Bewerbungen die Kinder erstmal raus halten.
Es kommt ja auch drauf an, was du zwischen den Kindern gemacht hast.
Mal angenommen du hast für alle 4 Kinder die 3 Jahre Elternzeit ausgereizt, bist du mit 12 Jahren die du dann nicht gearbeitet hättest nicht sonderlich attraktiv für einen Arbeitgeber.
Und dann kommt es auch drauf an wie du arbeiten möchtest. Also wie viele Stunden und wie verteilt.
Das hat also nicht immer etwas nur mit der Anzahl der Kinder zutun.
Guck dir Mamis mit 1-2 kleinen Kindern an wie oft die ausfallen wegen krank oder Kita zu du hast 4 da wird hochgerechnet . Ja das ist totaler Quatsch denn meistens sind Mütter mit mehreren viel besser organisiert aber es ist leider so . In der denke hast du auch 4 Kleinkinder die lesen nur 4 Kids und fertig . Auf den Unterschied ob die 4 Kinder 1,3,5,7 Jahre oder 18, 16, 14,10 Jahre sind wird nicht geguckt . Hast du mal gerechnet wie viel dir über bleibt vom arbeiten wegen der Betreuungskosten ?
Ja meine Großen sind schon Jugendliche. Wenn die krank sind verkriechen die sich in ihrem Zimmer und wollen ihre Ruhe. Wie Erwachsene halt auch. Gelegentlich sieht man mal jemanden am Kühlschrank. Die anderen beiden sind 9 Jahre und 18 Monate. Ich kann mich an kindkrank früher gar nicht erinnern und mit drei Kindern habe ich auch noch eine Umschulung ohne Ausfälle gemacht. Zuletzt war ich selbstständig. Da musste ich es ja auch hinbekommen, sonst hätte ich Kunden verloren und kein Geld verdient....
Mit den Kosten kann ich dir gar nicht sagen. Da ich jetzt vermutlich nichts vergleichbares im öffentlichen Dienst finden werde, wird mir wohl nicht so viel mehr über bleiben. Hier verdient man nicht gut. Blöde Kombi aus Betreuungskosten, nicht so gutem Verdienst und Steuerklasse 5 bleibt mir nun auch erhalten.
Die wird ja bald Steuerklasse 4...
Für das Einstellungsverfahren im öD kann ich Dir mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es nicht an den Kindern liegt.
Ich schließe gar nicht aus das es an mir gelegen haben könnte.
Aber was macht dich so sicher?
Erfahrungen mit Auswahlverfahren im öD. Auf der Einstellerseite.
Ich glaube schon, dass es am den Kindern liegt und wirklich verübeln kann man es dem Arbeitgeber nicht. Bei so vielen Kindern ist doch ständig eins krank, du fällst aus, bist total unflexibel.
Es ist schon mit einem oder zwei Kindern eine Herausforderung, Beruf und Betreuung zu vereinbaren. Aber bei 4... nee da wäre ich auch als Arbeitgeber raus.
Ich würde auch niemals immer mehr Kinder bekommen, wenn es eh schon finanziell sehr knapp ist, Kinder sind einfach teuer.
Hm naja, wir können im Grunde gut leben. Es war zuvor auch nicht knapp. Wir wuppen das mit einem Verdienst. Aber Betreuungskosten ohne zusätzlichen Verdienst sind unschön und auch unnötig. Meine ersten Kinder sind übrigens schon aus dem gröbsten raus... klar nicht finanziell, aber Betreuungstechnisch. Da liegt wohl der Fehler, das muss ich in Zukunft anders machen
Aber danke für deine Einschätzung.
So ein Quatsch! Mit meinen 5 Kindern war ich außerhalb der Kleinkindphase (da blieb einer von uns komplett daheim oder das Kind war bei der Tagesmutter) im ganzen Jahr keine 2 Wochen zu Hause!
Man, man, man. Dieses Klischeedenken hier ist doch echt zum k***en.
Ich bin alleinerziehend mit drei Kinder. Ich hatte immer viele Vorstellungsgespräche und wurde aber nie gefragt, wie ich mir das mit den Kindkranktagen vorstelle. Ihr seid sogar zu zweit und nur noch für zwei Kinder stehen euch die Kindkranktage zu. Das sollte doch machbar sein.
Ich gehe eher davon aus, dass die Absagen aus einem anderen Grund erfolgt sind.
Schlimm sind nicht die Kinder sondern die mittlerweile katastrophale Betreuungssituation.
Viele Eltern mit kleinen Kindern fallen gerade in den letzten 2 , 3 Jahren wesentlich öfter aus weil die Kitas die Betreuung nicht mehr sicher stellen können.
Von wochenweise geschlossen bis Öffnungszeiten auf 14.00 gekürzt oder 4 Tage Woche ist alles dabei.
Mir tut das auch Leid, aber ich muss den laufenden Betrieb absichern.
Daher stelle ich keine Eltern ( nicht nur Mütter) mit mehr als einem Kind bis 10 Jahren mehr ein, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.
Es ist unfassbar, was sich hier innerhalb weniger Jahre zum Schlechten gewandelt hat was die Kinderbetreuung angeht.
Es ist in meinen Augen notwendig, wieder mehr als Familie mit Großeltern und Geschwistern zusammen zu rücken um solche Ausfälle aufzufangen. * Stichwort Dorf.
Die Kleinfamilie ist da schnell überfordert, wenn nur Vater oder Mutter die Kinder betreuen können.
Danke dir für deine ausführliche und ehrliche Antwort. Ich kann die Arbeitgeberseite ja durchaus verstehen. Klar der Betrieb muss laufen. Ich selbst habe tatsächlich noch nie wirklich kindfrei benötigt, mag Glück sein. Mal schauen was nun wird.