Angst vor dem Arbeiten/Bewerben - Hilfe :/

Hallo,

ich melde mich hier mal mit etwas, was mich schon seit Jahren belastet..

Ich hatte nach der Schule eine Ausbildung angefangen, in der ich nach 2 Monaten gekündigt worden bin mit dem Grund, dass Sie trotzdem keinen Azubi brauchen.. Daraufhin hab ich erst ein Praktikum gemacht und dann eine Ausbildung in der Firma meiner Mutter. Dort kann ich keine Festanstellung antreten, da in dem Bereich nicht so viel zu tun ist. Bin aber aktuell noch auf Minijob eingestellt. Kurz bevor ich schwanger mit Kind 2 wurde, habe ich eine neue Vollzeitstelle angetreten und wurde direkt gekündigt (bzw versucht zu kündigen -> Mutterschutzgesetz) weil es mein Chef rausgefunden hat und dachte ich hätte es bei Antritt der Arbeit gewusst, was nicht so war!

Ich habe schon Depressionen/Angstzustände seitdem ich ca. 15 bin (über 10 Jahre) und war auch schon oft/lange in Therapie, teilweise mit Medikamente. In den letzten 5 Jahren war ich 4 x schwanger.. mein erstes Kind ist ein paar Monate nach der Geburt verstorben. Mein 2. Kind ist gesund, 3. Kind im 7. Monat still entbunden, 4. Kind vor ein paar Monaten Fehlgeburt.

Wie es mir nach dieser ganzen Zeit geht, muss ich euch wohl nicht beschreiben.

Mir geht es an und für sich "gut", aber nur solange ich in meiner gewohnten Umgebung bin, sozusagen in meinem Safe Space.

Ich möchte bzw. muss auch eine neue Arbeitsstelle antreten, Minijob oder Teilzeit, ich schaffe es aber einfach nicht.

Ich schaue mir die Stellen an und stelle mir sonst was vor, dass zB mein Kind vom Kindergarten abgeholt werden muss und ich dadurch Probleme mit der Arbeit bekomme.
Ich habe Angst, dass ich die Stelle wieder verliere oder selbst nicht zufrieden bin. Ich habe angst, dass ich das mit meiner Psyche nicht packe. Ich hab leider noch oft Situationen, in denen ich wie erstarrt Stundenlang da sitze und nichts gebacken bekomme. Ich weiß gar nicht wie ich diesen Text so schreibe, dass mein Problem verständlich ist, Kurz und Knapp ich habe einfach Angst und bin wie gelähmt, sobald ich nur eine Bewerbung schreiben möchte.

Ich weiß nicht, ob das inzwischen eine Krankheit ist oder ob das alles einen Namen hat, bin nur langsam so verzweifelt und kann mit niemanden reden, bzw habe Angst mich jemanden zu öffnen, ohne als Faul dargestellt zu werden :(

Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen..

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Vielleicht solltest du erstmal Deine Baustellen aufarbeiten, z.B. mittels Therapie.

Denn ja, kein Arbeitgeber kann es sich leisten, dass ein Mitarbeiter wegen psychischer Probleme stundenlang Löcher in die Luft schaut, das wird unweigerlich zu Problemen führen.

Wenn das dann behoben ist, würde ich mich um eine verlässliche Kinderbetreuung kümmern sowie einen Plan B dafür - zumindest für die Dauer der Probezeit.

Denn, die Probezeit ist ja genau dafür da, dass man sich als zuverlässige Angestellte beweisen kann. Plan B kann sein, dass im Falle einer Kinderkrankheit der Vater der Kinder/Oma/Tante/Freundin/Nachbarin einspringen kann, um genau die Probleme wie Krankheit/Kita-Streik usw. zu überbrücken.

Wenn man dann die Probezeit geschafft hat, sich als motivierte, verlässliche Mitarbeiterin gezeigt hat, dann hat ein Arbeitgeber auch kein so großes Probelm damit, wenn man danach MAL wegen Kindkrank ausfällt.

Gerade bei einem Minijob, der ja ohnehin nur wenige Wochenstunden umfasst, sollte das doch möglich sein, dass jemand anderes die Kinder für einen absehbaren Zeitraum betreut. Das gibt dir dann auch die Gewissheit, in dem Moment einfach nicht zuständig zu sein und dich voll und ganz auf die Arbeit kontrollieren zu können.

Wenn es um die Bewerbung an sich geht, würde ich dann mal Kontakt mit dem Arbeitsamt aufnehmen. Meines Wissens gibt es dort auch Bewerber-Trainings.

Alles Gute :-)

Bearbeitet von tiffysb
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Wenn du in deiner Bubble bleibst, wird sich nichts ändern.
Versuche langsam deinen Radius zu erweitern.
Wie ging es dir in Therapie oder mit Medis?
War es besser?
Wenn nicht war der Therapeut vielleicht nicht der Richtige oder es waren die falschen Medikamente.
Je nachdem würde ich da weiter dran bleiben.
Einmal die Woche zum Psychologen ist oft zu wenig. Eine psychische Reha könnte dir vielleicht besser helfen.

Wenn du jetzt noch nicht in der Lage bist zu arbeiten, dann ist das so. Mit Faulheit hat das nichts zu tun. Krank ist krank, egal ob physisch oder psychisch. Wichtig ist nur was dagegen zu tun, damit man sieht, dass du dich bemüht aus der Lage raus zu kommen.

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Medis ist schwierig, hatte viele Nebenwirkungen und auf Dauer finde ich keine Lösung. Psychologin war in Ordnung, hat nich aber leider oft belächelt und immer nur alle 2 wochen einen termin weil Sie so voll war :/ es ist sooo schwierig einen neuen zu finden, vorallem einen der dan auch einigermaßen passt und mich versteht

Ich hab mich über die Jahre auch gut entwickelt und viel mit mir und der Psyche auseinander gesetzt, aber jetzt in 4 jahren 3 x so schlimm3 Schicksalschläge die mich komplett aus der Bahn geworfen haben.

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„ Medis ist schwierig, hatte viele Nebenwirkungen und auf Dauer finde ich keine Lösung“


Doch, Medikamente können , auch bei psychischen Erkrankungen, auch auf Dauer eine gute Lösung sein.
Oder sagst du einem Diabetiker auch, „oh, Insulin spritzen ist auf Dauer aber keine Lösung.“

Das ist natürlich problematisch, wenn du das schon vornherein ablehnst.

Bearbeitet von GalaRoyal
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Hallo, du Arme. Ich würde innerlich wieder 2 Schritte zurückgehen. Du hast ja Schlimmes erlebt; da hast du natürlich Angst um dein einziges Kind, das lebt und gesund ist 🫂.
Geh zu deiner Hausärztin oder Gynäkologin. Berichte, wie es dir geht und du gerne wieder glücklich sein möchtest. Manchmal muss man tatsächlich verschiedene Psychotherapeuten ausprobieren, bis man einen guten gefunden hat. Lass dich auf die Warteliste setzen, auch wenn du erst im Sommer hinkannst. Besser spät als nie!
Und bis dann: Versuche, jeden einzelnen kleinen Schritt, den du machst, zu zelebrieren. Egal, was. Ganz klein anfangen, wie zum Beispiel mal ohne Kind einkaufen gehen, wenn das geht. Oder für später: Heute Lebensläufe im Internet lesen - nur mal lesen, stöbern. Nächste Woche eine Vorlage, die dir gefällt, herunterladen und vielleicht beginnen auszufüllen. Hast du Freundinnen, Cousinen, die dir helfen können? Oder: Je nachdem, um was für einen Job es handelt, kannst du auch bloss zuerst anrufen. Und wenn es heisst „nö“, feiere dich, dass du angerufen hast! So what?! Das Leben hat anderes für dich offen.
Ich hoffe, ich konnte dich ermutigen.

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Wie schön auch mal positive Rückmeldung zu bekommen. Ich danke dir für deine Worte !! <3