Hallo zusammen,
ich muss eine neue Kollegin einarbeiten und tue mich sehr schwer damit.
Die Kollegin fängt bei 0 an (Quereinsteiger) was aber nicht das Problem ist.
Ich zeige ihr so gut es geht alles, mache ihr keinen Druck und nehme mir Zeit für ihre Fragen etc.
Mich stört ihr Trotzverhalten. Sie hat Anleitungen zur Hilfe von mir erhalten und hat diese ständig bemängelt und meinte, sie mache nur deswegen Fehler, weil die Anleitungen nicht korrekt sind. Daraufhin wurde eine aktualisierte und ausführlichere Anleitung gefertigt und auch mit dieser kommt sie nicht zurecht. Wenn ich sie auf einen Fehler hinweise, kommen Antworten wie…so wurde mir das nicht gezeigt und Mitarbeiterin XY hat mir da was Anderes gesagt oder so steht es in der Anleitung immer noch nicht. Es kommt keine Einsicht.
Sie macht keine Fehler. Dann macht sie etwas Anderes und sagt, so wäre es besser und ich könne von ihr auch was lernen.
Dann möchte sie unbedingt wissen, wie sie sehen kann, wer noch in ihren Sachen mit gearbeitet hat. Sie bräuchte Namen, da sie sich absichern muss. Denn man könnte ja leichtfertig sagen, es wäre nur ihr Fehler gewesen. Das möchte sie nicht. Dann wünscht sie, dass mindestens 6 Leute sie einarbeiten, da sie eine neutrale Beurteilung haben möchte. Es kann ja sein, dass gerade die Person, die sie einarbeitet, sie auf dem Kieker haben könnte und dann wird falsch über sie geurteilt. Sie rechtfertigt sich sehr oft, zeigt keine Einsicht bei Fehlern und klopft alle 5 Sekunden bei mir an, weil sie fragen hat, die sie auch zum xten Mal stellt. Mit Reden komme ich nicht viel weiter bei ihr. Ich möchte nun alles schriftlich halten und es meinem Vorgesetzten zeigen. Es ist sehr anstrengend und die Einarbeitung habe ich mir anders vorgestellt. Vielleicht übertreibe ich aber würde trotzdem gerne wissen, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und wie ihr damit umgegangen seid. Ich möchte weiterhin professionell und sachlich bleiben. Muss demnächst auch eine Zwischenmeldung abgeben, wie es läuft.
Einarbeitung klappt nicht - wie würdet ihr vorgehen?
Huhu,
Ich hatte auch drei solche Kollegen über Zeit zur Einarbeitung. Ich habe sie dann des öfteren gebeten, dass sie mitschreiben sollen. Dadurch habe ich den ersten Kollegen vergrault - war ihn zuviel Druck. 😅
Ein anderer Kollege , der die Einarbeitung dann vor Ort übernommen hatte, hat dann mal Notizen abgefragt und die Zettel waren blank. War uns beiden nämlich irgendwann etwas zuviel, denen mehrfach am Tag zu erklären wie ein und derselbe Tickettyp nur mit anderen Namen bearbeitet wird.
Wenn sowas vorkommt, trotz mehrmaligen Erbitten, sollte entsprechend auch die Zwischenmeldung sein.
Die zwei anderen Kollegen sind übrigens nicht mehr da, ich habe meinen Chef ehrlich gesagt: lieber gar keinen als Kollegen XYZ.
Wenn die Person eher eine Belastung als eine Entlastung nach Wochen/ Monaten ist, sollte man ein Gespräch führen.
Wenn das nicht fruchtet, muss die Person gehen.
Ich hatte dann parallel/ kurze Zeit später vier weitere Kollegen in der Einarbeitung.
Die haben ohne darauf Hinzuweisen mitgeschrieben und sind selbstständig gelaufen. Klar kamen Fragen, aber die fielen eher in die Kategorie rückversichern, dass das geplante richtig ist. Sind übrigens alle noch im Unternehmen, drei davon weiterhin meine Mitarbeiter, einer hat mich eiskalt für eine höhere Lohngruppe in einem anderen Team verlassen :(
Achso kleiner Hinweis: ich Frage die Leute immer, wie sie am besten lernen, um zu wissen, welchen Modus ich fahren muss. Manche mögen es berieseln zu werden inklusive Anleitungen lesen, manche eine kurze Berieselung und man zeigt ihnen das, während man es selber macht.
Manche machen lieber selber um zu lernen und lassen sich dann quasi die Hand führen oder sagen was sie denken, was sie jetzt an der Stelle tun müssten.
Anleitungen werden bei uns übrigens durch Neuankömmling überarbeitet. Man selbst ist eventuell betriebsblind über die Zeit geworden, weil man die Schritte ja im Kopf hat.
So nun zu deiner Kollegin direkt:
Also generell fordere sie künftig auf, wenn du ihr etwas zeigst, dass sie bitte Notizen machen soll. Die meisten lernen aus eigenen Notizen/ Worten wesentlich mehr als aus fertigen Handouts.
Bei Fehlern nochmal auf den Fehler klar hinweisen und wie man solche Fehler umgehen kann und auch hier : sie muss das bitte mitschreiben.
Wenn sie Probleme mit der Anleitung hat , Fragen an welcher Stelle . Gerne auch das schriftlich fixieren lassen. Hilft vielleicht ein Bild an der Stelle besser als Text bzw unterstützt? Solches Feedback könnte kommen, fände ich aber in Ordnung, wenn's dann endlich hilft, dass sie es versteht.
Gibt es generell noch wen , der sie mit einarbeitet, der einen ähnlichen Eindruck hat? Uns hat das bei der Entscheidung immer echt geholfen, dass wir für zwei Wochen noch wen anderes bei hatten, der sich ein Eindruck gemacht hat. Wir hatten auch den Deal, uns vorher da nicht auszutauschen, damit der Eindruck neutral entsteht.
Lg
Erst einmal vielen lieben Dank für den Hinweis.
Es gibt noch eine weitere Kollegin, die sie auch einarbeitet. Wir tauschen uns regelmäßig aus und sie ist bereits ziemlich angepisst von ihr, weil sie sie und mich versucht gegenseitig auszuspielen. Bei mir sagt sie z.B. die Kollegin xy hat das aber so nicht erklärt und bei ihr sagt sie, da hat deine Kollegin aber was anderes gesagt usw.
Ich finde ihre Fragen manchmal auch sehr komisch. Statt fachliche Fragen kommen häufiger Fragen wie, wo kann ich sehen, wer noch an meinen Sachen mitgearbeitet hat. Wer sieht alles, was ich hier mache. Denn eventuell könnte ja jemand ihr einen Fehler auf den Hals hetzen, den sie gar nicht begangen hat. Die Anleitungen sind bei uns mit Bildern und Texten versehen und wurde nun zweimal überarbeitet. Dennoch möchte sie, dass wir diese nochmal bearbeiten. Auch gibt es Anpassungsschwierigkeiten im Team. Zum Beispiel haben wir ihr mehrmals gesagt, dass es üblich ist, dass alle, wenn sie da sind mal guten Morgen sagen oder kurz in die Runde eine Mail schreiben, damit man weiß, wer da ist. Das hat sie bis jetzt nur einmal gemacht. Habe gefragt, ob es Schwierigkeiten in der Hinsicht (falls sie keine Mail schreiben kann oder nicht reden möchte)
Sie sagte nein sie hätte es einfach vergessen.
Eine Frage hätte ich noch an dich:
Du hattest geschrieben, dass du den ersten wegen zu viel Druck vergrault hast. Musstest du da nicht auch eine Zwischenmeldung abgeben oder hatte sich das schnell erledigt? Ich möchte eigentlich niemanden vergraulen und bin jemand der auch 2. 3. Chancen gibt aber Momenten wird diese neue Kollegin mehr zur Belastung statt Entlastung. Das ist leider die Meinung vieler Kolleginnen im Team. Nicht nur meine.
Der junge Mann sollte ein Zwischengespräch bekommen, wo wir ihn unseren Eindruck von seiner "Arbeit" schildern. Also sein dauerndes nachfragen und nichts erledigt bekommen wie es ihm beigebracht wurde. Wir hatten eine 100÷ Falschquote bei ihm, wenn er mal was umgesetzt hat.
Zu dem Gespräch ist er dann gar nicht mehr aufgetaucht. Angeblich ist er wohl zur Arbeit los gefahren, hat es sich dann unterwegs anders überlegt gehabt, weil der Job zu stressig ist und wir eben zuviel Erwartungshaltung haben.
Wie du dir vorstellen kannst..war irgendwie keiner traurig. Wir fanden es nur schräg, dass er das als zuviel Druck bei uns gesehen hat, obwohl er quasi 8 Wochen damit durch kam nix zu machen / Sachen falsch zu machen, die ich beheben musste und nur um mitschreiben gebeten wurde.
Ich glaube deine Kollegin wird man nicht alleine, weil man so ein Gespräch plant, los. Sie scheint er so wie Nr 2 bei uns zu sein. Da kam Zwischengespräch sogar mit meinem Vorgesetzten und naja keine Änderung 🙈 Halt ziemlich davon überzeugt, dass man trotzdem toll ist. Ich mein Wer schon die simple Anweisung nicht versteht, dass man mal Morgen sagt und auf seine Anwesenheit aufmerksam macht... Bei uns erfolgt das sogar mit Handschlag bzw. ich als semi Chefin Krieg sogar ne Umarmung und das haben die Jungs einfach eingeführt 😅😅
Ihre Art würde mich am meisten stören, das ist nicht gut fürs Teamklima und das Klima ist AS wichtigste Gut. Das war bei uns auch ausschlaggebend Nr 3 dann gehen zu lassen. Passte halt weder arbeitstechnisch noch menschlich.
Und das sehe ich bei deinen Schilderungen leider auch bei ihr. Daher würde ich so schnell wie möglich den Bericht an die Führungskräfte geben.
Wer weiß, wenn ihr die Dame gehen lasst, kriegt ihr vielleicht danach den Hauptgewinn als Kandidaten. Bei mir war's so - ich hab Arsch auf Eimer danach gehabt und ich trauere dem noch nach einem Jahr nach, dass er sich anwerben hat lassen.
Traut euch also was zu sagen, vielleicht habt ihr danach auch so Glück .
Es ist normal, anfangs sehr viele Fragen zu haben. Auch mehrmals und x-mal.
Viele und mehrfache Fragen haben ist normal - die Antwort nicht hören wollen, mehrere Leute als Absicherung brauchen, x-mal zum Chef rennen, Kolleg:innen ausspielen, die Einarbeitung selbst bestimmen wollen,... wohl eher nicht.
Das ist wirklich normal und nicht das Problem.
Fragen stellen ja. Auch gerne zweimal. Wenn mir jemand sagt, ich habe es doch nicht verstanden, kannst du es mir bitte nochmal erklären - auch das ist kein Problem. Wenn aber jemand überzeugt davon ist, dass die Anleitung/Anweisungen nicht korrekt sind (obwohl diese jahrelang gut funktionieren) oder ich etwas erkläre und kurz danach dieselbe frage und danach nochmal dieselbe Frage gestellt wird, haben wir ein Kommunikationsproblem.
Als Neuling würde ich mir auch keine Extrawünsche erlauben oder es zumindest anders verkaufen.
Wie zum Beispiel, dass sie von xy auch eingearbeitet werden möchte und lieber woanders sitzen möchte, weil es ihr zu ruhig in ihrer Ecke ist und sie immer aufstehen muss und zu Anderen gehen muss um ihre Frage zu stellen. Das waren jetzt nur ein paar Beispiele.
Und ein paar ihrer Wünsche sind wir sogar entgegenkommen
Bitte gib Deiner Chefetage regelmäßige Feeedbacks, nicht dass es später heißt, Du hättest ja nie was gesagt...
Stimmt, mach das. Bevor es das Gegenüber macht und sich über die grottenschlechte Einarbeitung beklagt. Hab ich schon mal gemacht, sah keinen anderen Ausweg.
Das machen wir.
Da sie sehr oft das Gespräch mit der Chefetage sucht, haben diese schon leicht genervt das Mitarbeitergespräch mit ihr vorgezogen. Gebe auch regelmäßig Feedbacks aber auch natürlich ihr. Damit es auch für sie keine Überraschungen gibt.
Man sollte ihr Dinge erklären und sie dazu verpflichten, die Anleitung selbst parallel dazu zu schreiben. Ihre eigenen Worte versteht sie am besten. Da kann sie die Schuld dann auch nicht auf andere abwälzen, wenn sie Fehler macht.
Scheint eine Kandidatin zu sein, die genau wegen sowas schon mal freigesetzt wurde und sich deshalb absichern will. Für eine erfolgreiche Einarbeitung sind aber beide Seiten verantwortlich, nicht nur Du als Einarbeitende. Ich würde einen Teufel tun, und extra für sie Anleitungen schreiben.
Dafür ist ne Probezeit da...
Ich würde mir das bei diesen Charaktereigenschaften seeeeeeehhhr gut überlegen, ob ich da überhaupt noch Zeit und Kraft investiere. Dieses Kaliber kann unter Umständen ne üble Sprengkraft haben und in einem oder zwei Jahren guckt ihr euch alle mit dem Arsch nicht mehr an.
Vorgesetzte informiere, fertig.