21. SSW und über 8 Kilo abgenommen - BV?

Hallo ihr Lieben,

ich bin zwischenzeitlich tatsächlich am Ende und hoffe, dass jetzt keiner mit Keulen auf mich einschlägt, da gerade BV ein sehr sensibles Thema ist… auf meine Frage habe ich aber leider noch keine Antwort hier gefunden…

Mein Mann und ich erwarten unsere absolute Wunschtochter und trotz der Aussicht „nie auf normalen Weg schwanger zu werden“ hat es tatsächlich schon nach 4 Monaten geklappt. Wir waren und sind die glücklichsten und stolzesten Eltern - jetzt schon! :)

Da ich deutlich besser verdiene als mein Mann, und ich per se ein absolutes „Arbeitstier“ bin, war für mich klar, dass ich bis zum Mutterschutz weiter arbeiten will. Ich bin sehr verbunden mit meinem AG und bin vermutlich auch sehr blauäugig in die Schwangerschaft gegangen…. Leider habe ich in der 6. SSW meine bis heute bestehende Hyperemesis bekommen… zwischenzeitlich habe ich 8 kg abgenommen, erbreche immer noch nach jeder Mahlzeit und jegliche Art an Medikament hat nicht geholfen. Ich habe mich mehr oder minder mit der Situation abgefunden. Ich war nach den ersten 4 kg Abnahme dann 2,5 Wochen krank geschrieben und habe dann wieder 3 Wochen bis zum nächsten Termin bei meiner FA von zu Hause gearbeitet (und auch ggf. Verschwiegen, dass ich immer noch erbreche)…..

Als ich nun zum 2. großen Ultraschall da war und gewogen wurde, fielen der Arzthelferin die Augen aus dem Kopf…. Wieder 4 kg weniger….. Aussage meiner Ärztin „Normalerweise wollen alle Gefühlt in der 5. SSW direkt ins BV, wo ich erklären muss, dass sie nicht krank sind und bei Ihnen muss ich ja betteln, dass sie sich krank schreiben lassen“. Meine Werte sind nicht mehr so dolle - obwohl es meiner Tochter augenscheinlich super geht… meine Ärztin meinte zu mir, dass sie es nicht gut findet, wenn ich weiter arbeite und das körperlich nicht funktioniert. Sie meinte, sofern das Erbrechen bis nächste Woche bleibt, solle ich bitte anrufen und dann müssen wir schauen wie es weiter geht. Ich glaube sie hat eine halbe Stunde auf mich eingeredet, dass ich krank wäre und mich bitte schonen sollte.

Auf meiner aktuellen Krankmeldung steht auch „drohender Abort“, was mich auch sehr verwundert hat….

Wie ihr euch denken könnt, wurde das Erbrechen zwischenzeitlich nicht besser. Und ich habe das Gefühl, dass mein Körper langsam nicht mehr kann. Ich schlafe nachts nicht mehr, und bin irgendwie total kraftlos… Ich weiß, dass Hyperemesis prinzipiell kein Grund für ein BV ist - aber gilt das auch noch in der 22. SSW?

Ich möchte mir auf keinen Fall etwas erschleichen, was mir nicht zusteht… aber ab der nächsten Krankmeldung werde ich wahrscheinlich ins Krankengeld rutschen, was sich ja dann auch wieder aufs Elterngeld auswirken würde und das macht mir einfach total den Stress und die Panik…. deswegen frage ich mich, ob ich das ggf. Bei meiner Ärztin ansprechen sollte, ob ein BV eine Alternative ist.

Hat jemand dahingehend Erfahrung und hat Ideen, was ich tun könnte?

Danke fürs lesen! :)

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Ich bin keine Expertin auf dem Gebiet und stehen dem BV auch echt skeptisch gegenüber, da es sich einfach zu viele (siehe zahlreiche Beiträge dazu hier im Forum) einfach grundlos erschleichen. Außerdem kann es sein, dass Hyperemesis Gravidarum per se erst mal kein Grund für ein BV sondern eher für eine AU ist.
Aber bei so einer Gewichtsabnahme und der noch dazu gestellten Diagnose der Ärztin "drohender Abort" schrillen bei mir die Alarmglocken. Das bedeutet, dass also sowohl dein Wohl als auch die Gesundheit des Kindes gefährdet ist (Unterversorgung und Stress), was auf jeden Fall wieder Gründe für ein BV wären und auch da hat die Ärztin eigentlich gewissen Spielraum. Im Zweifelsfall würde ich mir doch nochmal eine zweite Meinung einholen.

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Vielen Dank für deine liebe Antwort!

Und ich verstehe auch deine Skepsis! Deswegen habe ich auch versucht ganz klar zu verdeutlichen, dass ich mir nichts erschleichen will. Ich habe damals zu meiner FA gesagt „Ich bin ja nicht krank sondern schwanger“ und sie meinte „nein, sie sind schwanger und krank und das ist nicht die Regel“… mir selbst fällt es super schwer die Situation so „hinzunehmen“ weil ich eben gerne weiter arbeiten möchte und auch Spaß bei der Arbeit habe…

Leider habe ich keinen „vergleichbaren“ Fall gefunden, die meisten mit Hyperemesis haben in der 7./8. Woche einen Beitrag geschrieben oder die Medikamente haben geholfen…

Mir macht halt auch die starke Gewichtsabnahme zu bedenken und die ganze Situation ist halt absolut nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe… :(

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Hast du denn schon alles probiert, medikamentös?

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass ist kein Grund für ein BV, ich habe bis zum Schluss erbrochen. Cariban hat es aber immerhin von 15 bis 20 mal täglich auf 2/3 mal reduzieren können.
Dann wird eher krankgeschrieben und die geht vor den BV...
Alles Gute

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Danke für deine Antwort!

Ja alles…. Agyrax, Cariban, Xonvea, Vomex und und und….
Leider schlägt nichts an. Agyrax hat hochdosiert kurzzeitig dazu geführt, dass ich wenigstens durchschlafen konnte ohne Erbrechen, aber die Wirkung war nur kurzzeitig und hat wieder aufgehört…. 😥
Bei allen blieb aber leider das Erbrechen von 10-15 mal am Tag…..

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Du arme, ich fühle mit dir!
Sprich es an.
Aber auch wenn du krankgeschrieben wirst, schwangerschaftsbedingte AUBs können beim Elterngeld ausgeklammert werden. Da würde ich mir jetzt also keinen Kopf machen.

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Grundsätzlich ist die AUB richtig, denn Du bist ja so nicht arbeitsfähig, was Voraussetzung für ein BV wäre.

Ansprechen kannst Du sie trotzdem.

Bezüglich des Krankengeldes musst Du Dir aber zumindest keine Sorgen machen, dass das das Elterngeld mindern würde. Die entsprechenden Zeiträume könntest Du ausklammern lassen.

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Hallo, also ich finde du brauchst null schlechtes Gewissen zu haben, wenn du ins BV gehst. Deine Ärztin rät dir dazu, dann deine Symptome und die Gewichtsabnahme. Genau für solche Fälle gibt es das BV, und das ist gut so.

Wenn es dir wirklich gar nicht zu sagt kannst du deine Ärztin vielleicht nach einem Teil-BV fragen. Dann arbeitest du nur noch ein paar Stunden täglich.

Alles gute 🍀

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Deine Ärztin will dich krampfhaft krankschreiben. Wieso wehrst du dich dagegen, wenn es dir schlecht geht?
Du brauchst (und kriegst) doch kein BV, wenn du eh krank geschrieben bist. Ist doch in deinem Sinne, damit du dich erholen kannst.

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Eine ehemalige Kollegin hat deswegen ein BV bekommen. Aber das ist schon eine Weile her. Versuchen kannst du es doch.

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Hallo,
Meine Kollegin ist derzeit im Teilzeit BV. Sie arbeitet 3.5 Stunden pro Tag.
Leidet unter totaler Übelkeit.
Wenn es ihr im Laufe der Schwangerschaft besser geht, möchte Sie wieder mehr arbeiten.
Vielleicht ist das für dich als "Arbeitstier" ne gute Variante.

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Hey!

Hyperemesis kann sehr wohl ein Grund für ein bv sein, wenn das Wohl von Mutter und Kind in Gefahr ist. Und genau das versucht dir deine Ärztin mit der AU zu signalisieren.

Wenn du googlest, wirst du die Begründung dazu finden.

Liebe Grüße
Schoko

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Hallo zusammen,

ich war zwischenzeitlich bei meiner Ärztin und sie hat mir - nachdem ich in 2 Wochen wieder 2 kg abgenommen hatte - jetzt ein BV ausgestellt. Dieses ist vorerst befristet, da sich die Situation ja auch noch beruhigen kann.

Sie betonte auch, dass sie eigentlich keine individuellen BVs ausstellt, aber ich in einer Grauzone liege und es durchaus Gründe gibt, die für das BV sprechen….Ich denke es kommt einfach auf die Gesamtsituation an und im Grunde ist eine pauschale Antwort gar nicht möglich und es liegt im Ermessen des Arztes.

Deswegen danke jedem einzelnen für die lieben Worte und ich glaube am Ende des Tages hat jeder irgendwie Recht!