Hi liebe Leute ich hoffe dieses Forum ist hier das Richtige.
Und zwar geht es um meinen Job den ich seit gut einem Jahr ausübe.
Ich arbeite in einem Metallverarbeitungsbetrieb in der Produktion. Zu meinen Aufgaben gehören CNC, Fräsen, Biegen, erstellen von Musterstücke usw. also alles mögliche was mit Metall zu tun hat. Unser Betrieb ist auch nicht sonderlich groß, ca. 50 Mitarbeiter.
Schon bevor ich angefangen habe wurden in der Firma ein Gleitzeitmodell eingeführt, mit der Besonderheit: Ohne Kernzeiten. D.h. man kann sich seine Arbeitszeiten frei einteilen. Da wir also keine Kernzeiten haben, wo wir im Betrieb sein müssen können wir de facto kommen und gehen wann wir wollen.
In meinem Arbeitsvertrag steht bei den Arbeitszeiten nur geschrieben, dass man am Ende der Woche mindestens 40h gearbeitet haben muss, es spielt jedoch keine Rolle wie wir diese Stunden verteilen. Die Überstunden, wenn es über 40h sind, werden auf ein Zeitkonto gutgeschrieben. Für die Mittagspause müssen wir uns mindestens eine Stunde nehmen.
Da für mich die Work Life Balance sehr wichtig ist teile ich meine Arbeitszeiten auch entsprechend nach meinen Bedürfnissen und Erfordernissen ein.
Ich mache oft 4 Werktage Überstunden, damit ich z.B. am Donnerstag schon die 40h beisammenhabe und mache dann den Freitag frei. Es kann auch mal umgekehrt sein das ich Montag frei mache dafür von DI bis FR länger arbeite. Dies ist nicht immer der Fall.
Meistens ist es so das ich Z.B. zu Mittag gehe und die Stunden an einem anderen Tag aufhole, oder ich habe z.B. mal Bock auszuschlafen und fange erst um 11 an und arbeite die Stunden an einem anderen Tag nach usw.
Einiger meiner Kollegen regen sich oft über mich auf weil das laut ihnen nicht erlaubt ist. Auch mein Vorgesetzter sagt mir das ich den Bogen nicht zu weit überspannen soll. Wenn ich mal gehe, dann werde ich direkt ermahnt von den anderen als ob ich etwas verbotenes tue. Jemand meinte das man normalerweise von 8- 17 Uhr arbeiten soll und diese Gleitzeitregelung nur in Ausnahmefällen nutzen kann. Ich mache ja meine 40 h . Der Personalleiter gab mir recht und meinte ich solle das mit meinem Vorgesetzten klären.
Hat jemand ähnliche Arbeitsmodelle wie Vertrauensarbeitszeit usw.? Wie läuft es da?
Ich muss dazu sagen das ich weitaus der Jüngste in der Abteilung bin und die anderen schon viele Jahre dort arbeiten. Früher gab es dort auch nur feste Arbeitszeiten.
Kollegen regen sich über mich auf
Schriftliche Dienstvereinbarung ist die Lösung.
Bei uns geht das wobei man klar sagen muss natürlich muss ich für Besprechungen und Co im Büro sein, und die Kollegen wollen mich da auch regelmäßig telefonisch erreichen können, heißt man kann nun nicht nur so arbeiten dass alle anderen Kollegen nicht im Dienst sind wenn man arbeitet.
Ansonsten können wir von 6-21 Uhr arbeiten, manche Kollegen arbeiten 6-14.30 Uhr , ich eher 9-17.30, manchmal aber auch später. Es bleibt noch genügend Zeit für gegenseitige Erreichbarkeit.
Letztlich ist also die Frage, haben deine Kollegen Nachteile aus deinen Arbeitszeiten.
In meinem Vertrag steht auch nur wie viele Stunden, nicht wann oder wo. Es gibt aber Gepflogenheiten an die ich mich nicht immer aber regelmäßig halte, auch weil meine Arbeitet und die von Kollegen leiden sonst leiden würde. Darauf kommt es an, nicht was in meinem Vertrag steht. Letzteres weiß auch keiner und umgekehrt habe ich keine Ahnung ob meine Kollegen bestimmte Arbeitszeiten vereinbart haben. Wer aber nie da ist wird früher oder später mit Fragen zu rechnen haben.
Wenn Du Dir sehr abweichende Arbeitszeiten vorstellst, dann besprich es mit den zuständigen Personen und ich drücke die Daumen, dass das dann für die Firma passt so wie Du es Dir vorstellst.
Naja, Vertrauensarbeitszeit etc. setzen voraus, dass die Arbeit dennoch effektiv erledigt werden kann.
Wenn deine Arbeit z.B. notwendig für Folgeschritte ist, vielleicht klärst du mal konkret, wie sich dein Vorgesetzter es vorstellt.
Ich habe Regelarbeitszeit von 8 bis 16:30, in dieser Zeit kann ich auch meine Dienstreisen durchführen. Bei unter 120 km Entfernung darf ich täglich fahren- sonst übernachten.
In einer Kombi habe ich 100km und brauche 2 Std. also könnte ich um 8 Uhr losfahren und so heim, dass ich um 16:30 zu Hause bin.
Effektiv würde ich 4 Std arbeiten.
Ich darf das, tue ich aber nicht, da es kein effektiver Arbeitseinsatz ist (Stattdessen Übernachtung und tgl 7 bis 17 Uhr Arbeitszeit)
Ich bin nur intern im Betrieb. In unserer Abteilung hat jeder sein Aufgabengebiet. Sollte jemand im Urlaub oder krank sein wird die Arbeit anders eingeteilt, je nach Bedarf, Wir machen auch 1x die Woche Teammeeting, wo ich eigentlich immer anwesend bin und wo genau geklärt wird was zu tun ist.
Was heißt denn "eigentlich immer anwesend"?
Außer bei Urlaub und Krankheit sollte man ohne "eigentlich" anwesend sein.
Sind die anderen hin und wieder auf deine Hilfe angewiesen?
Blockierst du die Maschinen, wenn andere ran müssten?
Bist du erreichbar, wenn es Rückfragen oder Änderungen gibt?
Ich hab neulich auch "Ärger" vom Kollegen bekommen, weil ich zur imaginären Kernarbeitszeit nicht für ihn erreichbar war... Nur hatte ich schon Wochen vorher den Tag im Kalender blockiert, also quasi "Urlaub" 😜 hatte sich daher schnell geklärt & ich hab auch Rückendeckung der anderen Kollegen.
Ich arbeite komplett im Home Office und hab ein Arbeitshandy. Ich achte darauf, dass ich andere nicht blockiere, das heißt, ich antworte auch mal kurz auf Rückfragen, wenn ich eigentlich nicht am Platz bin oder hüpfe spontan online in ein Meeting mit rein, wenn ich gebraucht werde (und ich nicht grade den Kleinen ins Bett bringe 🙃)
Ich würde auch auf klare Worte vom Vorgesetzten pochen!
Arbeitet denn bei euch jeder für sich oder seid ihr im Team darauf angewiesen, dass möglichst viele Mitarbeiter parallel da sind. Um sich zu unterstützen, zuzuarbeiten, etc.
Bei mir ist letzteres der Fall und es ist wichtig, dass möglichst viele Leute parallel zwischen 9 und 15 Uhr da sind, um Besprechungen zu machen, sich abstimmen zu können, etc. Ich hatte dann mal eine Kollegin, die hat immer schon morgens um 6 Uhr angefangen, hat auch nicht Vollzeit gearbeitet und war dann mittags weg. Da blieb einfach zu wenig Abstimmungszeit mit Kollegen und das hat mich dann schon geärgert, weil sich dir Dinge dadurch verzögert haben, es schwierig war Termine zu organisieren, etc.
Wir haben auch Vertrauensarbeitszeit. Allerdings sind Kernarbeitszeiten festgeschrieben, die in vielen Teams aber nicht so eng gesehen werden. Manche Kollegen arbeiten von 5:00 bis 13:30, manche fangen erst um 10:00 an.
ABER: Das auf die Einhaltung der Kernarbeitszeiten nicht gedrängt wird, hängt damit zusammen, dass es verlässliche Zeitfenster gibt, in denen jeder erreicht werden kann. Wenn jemand an diesem oder nächsten Tag zu seinen üblichen Zeiten nicht erreichbar ist, gibt er das im morgendlichen Kurzmeeting (das ist verpflichtend) bekannt. Und anders wäre das auch nicht machbar. Obwohl wir sehr viel unserer Tätigkeiten solo bewältigen, gibt es immer wieder kurzfristige Änderungen und Abstimmungsbedarf. Und wenn da nichtmal klar ist, ob Kollege X heute nochmal auftaucht, ist das Mist.
Von daher kann ich den Unmut Deiner Kollegen verstehen.
Grüsse
BiDi
Ich kenne eure Arbeitsweise nicht, aber so ein bisschen wissen wann ein Kollege in der Regel da ist, ist doch ganz schön, dass man sich aufeinander verlassen kann und es bricht einem Doch keinen Zacken aus der Krone, wenn man sich zumindest etwas festlegt und bei Abweichungen kurz Bescheid gibt - es hilft dir doch nichts, wenn du es zwar darfst, alle aber genervt sind und die Stimmung kippt.
Naja... deine Kollegen eben noch im "alten Trott" und können mit dem was du tust wohl nichts anfangen.
ABER: Vertrauensarbeitszeit heißt für mich nicht, dass ich machen kann was ich will, sondern zum einen eben, dass mir vertraut wird mein Soll zu erfüllen, aber auch, dass ich in der Lage bin, mich an mein Team anzupassen.
Was bringt es denn, wenn alle bis 14 Uhr arbeiten und du erst um 11 Uhr kommst?
Nur weil es keine offizielle Kernarbeitszeit gibt bedeutet es eben nicht, dass nicht trotzdem sowas erwartet wird.