Wie findet ihr das?

Hallo da draußen!

Ich habe eine Frage zum Thema "Familie im Job". Mein alter Chef hatte die Vorstellung, dass es im Job wie in einer Großfamilie ist. Allerdings hatte ich das kritisch hinterfragt, weil die meisten dort viel Zeit im Job verbracht haben und die eigene Familie, falls sie eine hatten, kaum gesehen haben. Der Begriff Familie im Beruf ist bei mir negativ behaftet. Ich finde es übertrieben. Wichtig finde ich, dass man zuhause eine Familie hat und die work life Balance fördert.
Ich finde es grundsätzlich ungesund, wenn man den Arbeitsplatz als Familie bezeichnet. Andererseits klingt das sehr gemütlich und verlockend. Jedoch habe ich nie wirklich erlebt, dass irgendwo familiäre Verhältnisse herrschen. Meisten lästert doch jeder hinter jedem. Deswegen halte ich mich gern distanzierter. Es geht dann auch einem nicht so nahe, wenn dann nur rumgemeckert wird und die Mitarbeiter gar nicht geschätzt werden. Sonst hätte man einen Personalmangel ausgeglichen, wenn man sich für die "Familie" wirklich sorgen würde und den Begrifr nicht für die eigenen Interessen nutzen. Ehrlich gesagt pfeife ich auf solche Sätze. Das wird dann missbraucht, damit jeder alles für den Job tut ohne dass man sich wirklich darum kümmert, dass es der "Familie" gut geht. Klagen über Unzufriedenheit werden/wurden nicht wirklich ernst genommen als wäre das selbstverständlich "für die Familie" zu arbeiten. Bei der jetzigen Stelle wird der Begriff gar nicht erst genutzt, da wird sich plötzlich gewundert, wenn die Leute gehen und das wird offenbar nicht weiter hinterfragt oder irgendwas verändert.
Wie steht ihr dazu?

Danke fürs Lesen und die Antworten.

Familie auf Arbeit?

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Du schreibst viele viele Sätze und sagst eigentlich überhaupt nichts.

Woran machst Du das Geschilderte konkret fest? Was hat Dich hestört und was nicht? Und was ist Deine genaue Frage?

Bearbeitet von xenotaph
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Du schreibst viele viele Sätze und sagst eigentlich überhaupt nichts."

Frust, Frust und nochmal Frust

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Die Frage lautet immernoch: Wie ist es in eurem Job?

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Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps.

Ich finde professionelle Distanz zu Kollegen, vor allem aber zu Vorgesetzten unheimlich wichtig.

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Lasse mich auch nicht einlullen. Der Tag wird kommen, an dem ich endlich aus diesen seltsamen "Familienverhältnissen" raus kann. Selbst in jetzigem Job gibt es sogar unter Kollegen eine Gruppe, wo sie sich als Familie begrüßen. Ist mir unangenehm, halte ich mich raus. Wer mich wirklich persönlich kennenlernen will, mit dem treffe ich mich mal allein auf einen Kaffee. Aber da von Familie zu sprechen? Gut, man muss eng zusammen arbeiten. Ich arbeite wiederum lieber einfach eigenständig. Will auch mit diesen Familienkreisen nichts mit Lästerei zu tun haben.
Genauso wie mit einem Lob. Das ist gut und richtig, nur wäre ich noch dankbarer, wenn die Arbeitsbedingungen gebessert werden würden. Ich weiß, dass ich meine Arbeit gut mache. Es funktioniert einfach auf so vielen Ebenen nicht und das hat alles andere mit Familie zu tun.
Muss trotzdem durchhalten und mich abgrenzen. Das ist leider manchmal nicht so einfach in der "Familie".

Bearbeitet von Inaktiv
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Jetzt mal ohne Schmarrn: So viele markige Worte, aber Du hast es noch nicht geschafft, Dir was Neues zu suchen?
"Der Tag wird kommen". Oder auch nicht. Irgendwann kommt die Rente, spätestens dann kannst Du Dich auf Deine Familie konzentrieren.

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Ich finde auch, dass man das unterscheiden sollte.

Klar ist es wichtig, dass man sich mit den Kollegen gut versteht. Man verbringt ja doch einen Großteil des Tages mit ihnen.

Aber die Bezeichnung "Familie" wäre mir dann auch etwas viel. Klar, mit dem ein oder anderen Kollegen hat man vielleicht ein besseres Verhältnis als zu anderen. Aber trotzdem ist es ja keine Familie.

Ich hatte mal einen Chef, ein wirklich unangenehmer Zeitgenosse. Der hatte wenig echte Familie und keine Freunde. Was einem aber auch nicht gewundert hat, bei dem Verhalten. Auf alle Fälle, wollte er dann seine fehlenden sozialen Kontakte auf der Arbeit kompensieren. Man MUSSTE jeden Geburtstag feiern. So richtig klassisch mit Kaffee und Kuchen. Und die Weihnachtsfeiern war auch kein gemütliches "Essen gehen" - da MUSSTEN Krippenspiele aufgeführt werden und Weihnachtslieder gesuchen werden usw.

Ganz, ganz gruselig. Bin so froh, dass ich dort weg bin.

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Ja das hatte ich ähnlich gehört. War zum Glück immer nicht da. Und ich schaffe es einfach nicht seit dem Wechsel vom Regen in die Traufe auch noch ein Privatleben zu führen. Es geht einfach zeitlich nicht. Das sind noch einige Monate, die ich aushalten muss. Ich denke jede Woche seit ich an der neuen Stelle bin, zu wechseln und muss dann feststellen, dass das wieder ewige Einarbeitungszeit und Energie kostet. Ich würde so gern einfach gern zur Arbeit gehen und zufrieden nach hause kommen. Letzte Stelle-komischer Chef. Neue Stelle -riesige Baustelle, von der Einarbeitung bis zum Personal ohne dass sich jemand verantwortlich fühlt.

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Das sagen Chefs, die einen ausnutzen und ausbeuten wollen.

Ich habe an der Arbeit zwar auch 2-3 richtige Freundschaften geschlossen, wir treffen uns privat und auch über das Arbeitsverhältnis hinaus, aber obwohl ich mich mit den meisten Kollegen gut verstehe und wir auch lustige (nicht zu) private Gespräche führen, sind es eben doch nur Kollegen, zu denen eine gewisse Distanz sinnvoll ist. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Bei so einer geforderten Loyalität und Identifikation durch die Mitarbeiter sollte man sich fragen, ob das bei Problemen auf Gegenseitigkeit beruht.
Eine gewisse Identifikation mit der Firma kann auch positiv sein und sie einem guten Zusammenhalt und damit mehr Motivation führen, aber spätestens wenn das Privatleben leidet, ist da die Grenze.

Das private Leben, die Familie und Freunde sind das echte Leben. Der Beruf ist ein Mittel zum Zweck.

Ausnahmen bilden vielleicht Traumjobs, die mit großer Leidenschaft ausgeübt werden, aber das kann nicht jeder haben und auch da ist fraglich, ob man das haben muss.

Tatsächliche Familienbetriebe sind sicher auch eine eigene Welt.

Ich wurde bei Problemen mit meiner aktuellen Stelle ziemlich im Stich gelassen und habe schon ein Datum für den Wechsel.

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Ich habe auch ein Datum, wo ich mich endlich um eine neue Stelle kümmern kann und dann nehme ich alles, was mit besserer Organisation und angemessenem Gehalt zu tun hat. Und ich würde auch etwas anderes machen. Bis dahin durchzuhalten ist manchmal die reine Hölle. Es ist immer wieder das gleiche und es ändert sich einfach gar nichts. Es kommt und geht oder wird gegangen alle paar Monate. Das wird gegangen geht auf unsere Kosten, weil wir wieder mehr arbeiten müssen.

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Ich bin in dieser Hölle gewesen und ertrage es erst wieder gut, seit ich weiß, dass es bald (mit Resturlaub und Überstunden noch etwa 6 Wochen) vorbei ist.
Der Prozess vom endgültigen Entschluss, diese Arbeit zu beenden und die neue aufzunehmen, wird dann 10 Monate gedauert haben, aber ich bin verbeamtet im ÖD, da ist alles langsamer.

Bei mir fing es auch schon bei der nicht vorhandenen Einarbeitung an, neue Stelle nach der Elternzeit, währenddessen meine tolle Projektstelle, nagut, da war auch nicht alles rosarot, beim selben Dienstherrn leider ausgelaufen ist, zuerst wartet man noch, dass es besser wird, dass es nur Startschwierigkeiten sind, aber natürlich wird es nicht besser, nur schlimmer.

Was gut zu wissen ist, ich habe einen Hausarzt, der mich jederzeit rausnehmen würde.

Tatsächlich genutzt habe ich das bisher nur eine Woche, in der habe ich alle Energie in Bewerbungen gesteckt und letztlich erfolgreich.

Also, wenn es nicht mehr geht, lass dich krank schreiben! Du bist nicht dafür verantwortlich, den Laden am Laufen zu halten.

Du hast eine Perspektive, das hälst du durch!

Bearbeitet von Koenigstyrann
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Familie im Job als private Familie versuchen zu interpretieren ist unglücklich. Aus meiner Sicht gibt es durchaus die Familie im Job (nenne es von mir aus Community, Gruppe, Buddies…), und natürlich die private Familie zuhause. Die beiden Familien tragen komplett unterschiedliche Bedeutungen für mich. Wer das anders interpretiert ist - sorry - wirklich naiv.
Die Geschäftsfamilie ist Mittel zum Zweck mit einem Begriff, das motivierend wirken soll. Aber wir alle gehen dahin, um Geld zu verdienen. Es geht schlicht und einfach um die Knete, sonst nichts! Aber da wir eben Menschen sind, sozial veranlagt ppp., kommt noch ein schöner Label hinzu.

Ich finde das nicht schlimm, und du bewertest das etwas über.

Frohe Feiertage!

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Meinst du vielleicht den Begriff familiäres Betriebsklima ? Bei uns ist das z.B. so, wenn ich fragen zur Lohnabrechnung hab ruf ich den Peter an, Kurzwahl 70. Nicht wie in anderen riesigen Betrieben wo du Personaler xy per Mail erstmal anschreibst, diese dich weiterleitet an Frau xy von der Abrechnung etc.
Man meint also : - flache Hierarchien ( der Chef wird bei uns z.B. per du angesprochen)
- jeder kennt jeden ( zumindest vom Namen)
- einfache Strukturen durch Vertrauensverhältnis
Etc.
Das hat aber nichts mit meiner Familie daheim zu tun oder dass die Firma dieser gleichgestellt ist.

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Das klingt angenehm. Es war ein sehr großer Betrieb mit wenig Empathie. Finde es ist eine Frechheit sich dann mit dem Wort Familie zu schimpfen! Und wollte hören wie das bei euch ist. Habe einfach zu lange dort ausgehalten, das hallt wahrscheinlich noch nach. Unabhängig davon, dass im jetzigen Job auch viele unzufrieden sind.
Ich wurde inspiriert über dieses Thema nachzudenken. Dann fiel mir das grottenschlechte ehemalige "Familienleben" im Beruf ein und dass bei der jetzigen Stelle es auch nichts mit Familie im privaten Bereich wird.
Es ist nicht mehr lange bis zur Umorientierung. Nur leider ist es auch sehr anstrengend, weil ich gern ankommen würde und nicht immer alle paar Jahre den Job wechseln will.

Bearbeitet von Inaktiv