Warum führen immer weniger Menschen ein Ehrenamt aus?

Bei uns im Ort und auch in vielen anderen Ortschaften um uns herum gibt es überall Personalmangel im Ehrenamt. Sei es in der FF, Gemeinderäte, Pfarrgemeinderäte, Schützenverein, Sportvereine usw.

Warum ist das so? Ich selbst bin auch ehrenamtlich dabei bei einigen Vereinen und es ist schwierig neue Mitglieder zu finden.

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Ich wüsste nicht, wo ich nebst meinem 100% Job, Familie, Tiere und Hobbies noch Zeit hätte😅

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Hallo,
wir engagieren uns alle ehrenamtlich in unserem Dorf, sei es bei der Feuerwehr, Musikverein, Schützenbruderschaft oder Kirche.
Bis jetzt haben wir keine Probleme, neue Mitglieder zu bekommen, obwohl es im kirchlichen Bereich deutlich schwieriger geworden ist.
Vielleicht kommt es auch auf den Ort an, in den kleineren Orten, wo gefühlt jeder jeden kennt, ist das Gemeinschaftsgefühl vielleicht mehr ausgeprägt als in größeren Orten. Wenn Karl dabei ist, macht Willi auch mit .... so läuft das doch oft.
Lg
Elsa01

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Ich würde sehr gerne. Ich habe keine Zeit.

40h Arbeit, Fahrzeiten, Kinderbetreuung. Dazu Haushalt, Kümmern um Eltern, Haus, Garten. Ich schaffe es zeitlich schon nicht, mich um mich, meine Gesundheit, ein Hobby zu kümmern, wo soll das die Zeit für ein Ehrenamt herkommen?

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Es fehlt schlichtweg die Zeit...

Mein Mann arbeitet in Schichten Vollzeit, ich vollzeitnah in nem Bürojob. Wir haben keine Familie vor Ort, die auch Mal abends/im Notfall spontan das Kind hüten könnte.
Dazu kommt 1x die Woche Logopädie, ab Ende April beginnt der Schwimmkurs - da sind wir dann noch 2 Tage in der Woche zusätzlich unterwegs, mit jeweils knapp 30 Minuten Fahrzeit je Strecke.

Unser Gartenverein sucht händeringend einen neuen Vorstand sowie weitere Personen, die die einzelnen Vereinsfunktionen (Finanzen, Wasser/Strom, Baumaßnahmen etc). Prinzipiell Interesse, mich einzubringen hätte ich schon. Ich weiß nur nicht, wo ich die Zeit hernehmen soll. 🤷🏻🤷🏻

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Ist das so? Keine Ahnung, ich war ohnehin noch nie ein großer Vereinstyp, daher kenne ich mich nicht aus. Abgesehen davon, dass ich Vollzeit arbeite und zwei Kinder habe, die Zeit somit auch recht knapp ist, hätte ich auf irgendwelche Ämter überhaupt keine Lust und bin froh, dass es Leute gibt, die daran Spaß haben. Ich mache ein bisschen etwas in der Kirche mit Kindern, z.B. Krippenspiel, Sternsinger, Palmstockbinden, Osterkerzen Basteln, Pilgern, Kommunionsunterricht und so. Das sind aber einzelne Termine, bei denen ich jeweils gucken kann, ob es mir passt.

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Hallo,

das Problem ist vielschichtig:

- es fehlt Zeit

- es fehlt Wertschätzung

- die Anforderungen steigen

- die Angst vor Veränderung bei den "Alten"

- der Mut zu Konflikten (positiv)

- der Wandel lieber zu konsumieren/unterhalten lassen als zu gestalten


Trotz alledem engagiere ich mich ehrenamtlich.

Viele Grüße

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Ich bin auch Ehrenamtlich tätig denke aber es kommt daher dass immer mehr gearbeitet werden muss um sich den Standard finanzieren zu können.

Da bleibt oft einfach keine Zeit mehr sich zusätzlich ehrenamtlich zu engagieren.

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Die Frauenarbeitsquote steigt an, und die Zahl der Alleinerziehenden.
Ich selbst bin Alleinerziehend (KV nimmt das Kind 1-2x im Jahr für ein paar Tage) und voll berufstätig in Führungsposition. Momentan habe ich so weder Zeit noch Kraft für ein Ehrenamt. Und wenn ich wieder in der Kirchengemeinde anfange, dann nur mit wenigen Stunden...

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Ich wollte mal ehrenamtlich bei unserem örtlichen Sportverein mithelfen. Sie haben extra einen Aufruf gestartet, dass sie dringend Helfer brauchen und bei der "Qualifikation" unterstützen bzw. auch keine nötig wäre... Bin dann davon abgekommen, weil gefordert wurde dass ich erst einmal zig Kurse nachweise - wäre auch kein Problem aber die Kosten sollte ich alleine tragen, auch wo ich die Nachweise erbringen kann wurde mir null geholfen. Außerdem wurde ich darauf hingewiesen was für enorme persönliche rechtliche Konsequenzen es hätte, wenn ich z.B. bei einem Kurs dann später was falsches mache oder auch nur sage oder jemand etwas in den dalschen Hals bekommt. Das klang alles enorm nach prrsönlichem Risiko und finanziell aufwändig für mich (später erhält man auch nur eine Aufwandsentschädigung), dass ich mir gesagt habe "okay, wer nicht will der hat schon". Ich erwarte ja nicht, dass mir der rote Teppich ausgerollt wird, aber zumindest ein bisschen Entgegenkommen wäre schön wenn man schon freiwillig helfen möchte. Wollte ja auch nix anspruchsvolles machen, hätte alles gemacht - meine Kinder sind begeistert im.Verein aktiv und deshalb sprach mich der Aufruf an.
Ich hatte aber eher den Eindruck, dass einem zig Steine in den Weg gelegt werden um überhaupt helfen zu dürfen... Sehr schade.

Bearbeitet von ZweifachMum39