Personaler hier? Gleichstellung

Hallo, ich brauch mal Hilfe, weil ich grad an meinem Verstand zweifel...
Mein Mann hat eine chronische Krankheit, die ihm einen Grad der Behinderung von 30 beschert. Da er in seinem Job Nachtdienste hat und in Folge der Nachtdienste immer deutliche Probleme bezogen auf seine Krankheit hat, wurde ihm seitens Personalrat und Personalabteilung geraten, eine Gleichstellung anzustreben, sodass er dann evtl. aus den Nachtdiensten rausgenommen werden kann. Gesagt getan, Gleichstellungsbewilligung kam kürzlich an, wo als Rechtsfolge auch klar drin steht, dass auf gleichgestellte Menschen die gleichen Regelungen wie auf Schwerbehinderte angewendet werden, konkret SGB IX, Teil 3 (Ausnahme zusätzliche Urlaubstage und kostenlose Beförderung im öffentlichen Verkehrsmitteln).
Nun behauptet sein Arbeitgeber aber er sei schwerbehinderten Menschen nicht gleichgestellt. Ich kann mir nicht erklären, wieso das behauptet wird, wenn der entsprechende Bescheid doch vorliegt und dort eindeutig die Anwendung von SGB IX Teil 3 genannt ist. Das ganze ist auch nicht befristet oder sowas.
Klar, ergibt sich dadurch nicht automatisch, dass er keine Nachtdienste mehr machen muss, aber zumindest in der Hinsicht geprüft werden müsste doch jetzt irgendwas...der AG verhält sich aber so, als wäre alles wie vorher und sagt eben explizit, mein Mann sei nicht gleichgestellt. Kann sich da irgendwer einen Reim drauf machen? Wir sind massiv irritiert.

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Zu viel Meinung für zu wenig Ahnung 😂

Bearbeitet von larus1234
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Also so wie ich es im SGB lese, ist ab 50 Schwerbehinderung und bei 30 oder 40 kann man eben den Gleichstellungsantrag stellen, sodass man bei Bewilligung eben mit schwerbehinderten Menschen gleichgestellt wird. Sonst hätte der Antrag ja abgelehnt werden müssen

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Dann soll der Arbeitgeber schriftlich fixieren warum nicht und dann arbeitet ihr damit weiter.

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Wendet an den VdK, einen großen Sozialverband. Der hat gute Anwälte, die sich perfekt im Sozialrecht auskennen und den ganzen Ärger übernehmen/für euch kämpfen. Die können euch genau beraten und kümmern sich um den Schriftverkehr...

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Danke für den Tipp! Klingt gut

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Dem Rat stimme ich zu.

Bei mir kam nämlich beim Lesen der Gedanke, dass der Arbeitgeber durch die Gleichstellung Geld sparen möchte. Stichwort "Ausgleichsabgabe". Denn, je nach Unternehmensgröße muss ja eine bestimmte Anzahl an Arbeitsplätzen mit (schwer)behinderten Arbeitnehmern besetzt werden. Tut man das nicht, "kostet" es den Arbeitgeber pro nicht besetzten Platz und Monat Geld - glaube, es waren 125,- Euro pro Platz und Monat für 2023.

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