Entscheidungsfindung

Ich brauche mal ein paar Denkanstöße zu meiner beruflichen Situation. Ich arbeite seid 1,5 Jahren ( nach längerer Elternzeit ) in einem größeren Unternehmen , mit sehr jungem Durchschnittsalter der Mitarbeiter und Führungskräfte ( Durchschnittsalter liegt bei ~30 Jahren ) viele Berufsanfänger die frisch aus dem Studium kommen oder berufsbegleitend studieren, modern working ,flexible Arbeitszeiten , Home Office , flache Hirachieen etc. .Sehr viel läuft über Chats . Das Unternehmen legt viel Wert auf Work Live Balance und auf seine Auswirkung ( guter Ruf ) . Hört sich gut an ist aber in Wirklichkeit alles nicht so toll . Die Fluktuation ist recht hoch zum einen liegt es sichtlich an der Bezahlung zum anderen aber auch allgemein am Arbeitsklima . Jeder macht was er will , Konsequenzen sind nicht nur halbherzig vorhanden . Arbeitsklima : Es fehlt der Zusammenhalt im Team man versteht sich gut untereinander aber man ist Einzelkämpfer . Aufgaben werden hin und her geschoben bis sie irgendwann bei einem hängen bleiben der sich dann kümmern muss , die Führungskraft ist sehr unorganisiert es fehlt ihr komplett an Überblick und teilweise auch an Erfahrung teilweise kann sie Aufgaben selber nicht will es aber nicht zugeben und wälzt sie genauso an andere ab / setzt vor raus das andere es können sollen. Bei wichtigen Dingen sind die Abteilungsführungskräfte oft nicht erreichbar (schlechte Absprachen bezgl. Urlaub , durch Home Office telefonisch nicht erreichbar . Manchmal weiß man trotz Kalender nicht wer im Home Office sitzt insbesondere bei den Führungskräften obwohl sie genau wie die Mitarbeiter die Home Office Tage in den Kalender eintragen müssen. Diese unorganisierte zieht sich durch Meetingtermine werden erst kurz vor Feiertag für den nächsten Tag angesetzt + teilweise am Tag des Meetings zeitlich noch einmal geschoben . In unserer Abteilung bin ich die einzige nicht Vollzeitkraft dieses hin und her ist für mich immer sehr schwierig auch allgemein falle ich oft ein bisschen hintenüber . Meine Kollegen sind viel krank oder überlegen sich spontan Überstunden abzubauen , bei mir war es fast ein Problem als ich EINMAL ( zum ersten Mal in 1,5 Jahren ) kurzfristig Bescheid gegeben habe das ich früher gehen muss . Die Arbeit an sich ist in Ordnung aber oft stressig . Auch die Kundenzufriedenheit leidet natürlich unter der Arbeitsweise . Ich verstehe die Kunden und versuche ihnen zu helfen auch wenn es mich wirklich oft ärgert das ich dann wieder mal diejenige bin die irgendwas an der Backe hat was irgendwer anderes verbockt hat oder was niemand anpackt weil es aufwendig oder schwierig ist . Dauerhaft frustet das , ich vermute das hier drin der eigentliche Grund für die hohe Fluktuation liegt . Dem Chef ist das bekannt auch andere Mitarbeiter die das Unternehmen nach 1-3 Jahren wieder verlassen haben es bereits angesprochen aber es ändert sich trotzdem nichts . Sonst macht mir die Arbeit Spaß , das große Pro sind für mich die sehr guten Arbeitszeiten es ist das drum herum was mich unzufrieden macht ich glaube ich passe dort auch einfach nicht rein . Diese Unzufriedenheit zermürbt mich , der Stress nimmt mich emotional mit . Ich habe mich jetzt auf eine andere Stelle beworben und hatte bereits Gespräche Arbeitszeiten auch gut gleiches Geld für weniger Stunden , weniger Stress aber von den Aufgaben ein down grade auf gut deutsch es ist gut bezahlt aber Aufgaben sind sehr simple und man muss sich nicht zu schade sein mit anzupacken z. B. Ware wegräumen . Ich bin mir nicht zu schade dafür Ware zu verräumen trotzdem fühlt es sich komisch an eigentlich bin ich überqualifiziert für die Stelle auf der anderen Seite bin ich aber auch kein reiner Bürojobtyp . Den reinen Bürojob hab ich grade , diesen extremen Stress wie jetzt brauche ich allerdings auch nicht ich etwas einfaches kommt mir erstmal sehr entgegen könnte aber vermutlich auch schnell langweilig werden . Ich weiß es nicht was ich tuen soll . Auf groß Karriere bin ich nicht aus und ich möchte auch nicht alle 2 Jahre den Job wechseln . Was tuen ?

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Ich würde trotzdem wechseln und dann bei deinem Chef signalisieren, dass du durchaus daran interessiert bist dich weiter zu entwickeln. Ich kenne es um ehrlich zu sein nicht, dass die Aufgaben komplett gleich bleiben. Ich mache nach 3 Jahren im Unternehmen fast nichts mehr von dem was ich am Anfang gemacht habe. Du kannst ja auch, gerade wenn die Gespräche bisher gut gelaufen sind, fragen, welche Möglichkeiten es gibt dich individuell weiter zu entwickeln.

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Hallo.

Darf ich fragen, welche Ausbildung du hast bzw. welchen Job du ausübst?
Kann mir grade wenig drunter vorstellen deiner Beschreibung nach.
So viele Leute im HO, aber dennoch ist Ware vor Ort? Oder bezieht sich das ausschließlich auf die neue Stelle, auf die du dich beworben hast? Ist das generell was anderes?

Ich würde wechseln. Würde mich an der von dir beschriebenen Stelle auch nicht wohlfühlen.

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Ich lese aus deiner Beschreibung heraus, dass du den Laden irgendwie zusammenhalten willst. Du die "Mama" gibst (Das ist positiv gemeint!), die den Laden schmeißt. Tu dir das nicht an. Übernehme nicht die Aufgaben deinen überforderten Chefs. Keiner wird es sehen, keiner wird es dir danken. Die Unternehmenskultur scheint nicht zu dir zu passen, die Arbeitseinstellung der teils viel jüngeren Kollegen ebensowenig. Das ist doch absolut legitim!

Ich würde mir einen anderen Arbeitgeber suchen. Das ist nicht schlimm. In der heutigen Zeit ist das eher normal. Man muss sich in der derzeitigen Arbeitsmarktsituation nicht alles gefallen lassen. Es herrscht Fachkräftemangel und ein anderer Arbeitgeber weiß deine Qualifikation und Motivation mehr zu schätzen.
Ich weiß das, da ich auch bereits 2mal in den letzten 4 Jahren den Arbeitgeber gewechselt habe.

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Was für ein Bereich ist das denn?
Ich werde aus deiner Beschreibung nicht so schlau daraus, was genau ihr macht.
Du schreibst vom Team, aber alles Einzelkämpfer, Kundenkontakte....
Bürojob, aber Ware wegräumen... Ich kapiere nicht, was du machst, weder deine jetzige Stelle noch die, auf die du dich beworben hast. Welche Ausbildung hast du?

Warum ist man bei euch im Homeoffice nicht telefonisch erreichbar? Und warum muss man wissen, wer im Homeoffice ist?
Ich arbeite auch hauptsächlich im Homeoffice; wir haben täglich morgens einen kurzen Check-in Termin per Zoom.
Da besprechen wir, was anliegt, wer was macht, oder auch mal nur Kaffeeklatsch. Spätestens da sehe ich, wer zu Hause und wer im Büro ist. Wir telefonieren über Teams sind also immer und überall so erreichbar.

Aufgaben hin und her schieben gibt es auch mal, aber im Prinzip hat bei uns jeder eine Stellenbeschreibung in der die Verantwortlichkeiten festgelegt sind. Und detailliert ist das dann teamintern zu klären. Habt ihr sowas nicht?

Ja, es klingt alles chaotisch - aber alles sind Dinge, die man doch leicht ändern kann.

LG N.