Immobilienkauf / Investments während der Ehe

Hallo Ihr Lieben,
mein Mann und ich sind bereits seit 8 Jahren zusammen und seit 2 verheiratet.
Wir haben aktuell keinen Ehevertrag.

Ich habe nun durch einen Arbeitgeberwechsel und entsprechendem Aufhebungsvertrag all meine Urlaubstage und Überstunden ausbezahlt bekommen und dadurch sind knapp 10k zusammen gekommen. Bisher habe ich nur in verschiedenste Sparpläne investiert aber nun würde ich gerne das Thema Kapitalanlage angehen. Alles zusammen könnte ich (ohne an das angelegte Geld ran zu müssen) etwa 20k bezahlen.

Für mich stellt sich aber die Frage, ob ich alleine im Grundbuch stehen kann und wie es sich bei einer Scheidung verhält. Dann zählt der Wert der Immobilie doch eh mit rein. Egal, ob wir beide im Grundbuch stehen oder nicht?

Kann mir hier jemand weiterhelfen?

Mein Mann möchte aktuell keine Immobilie kaufen (und später auch nur für den eigenen Bedarf), aber ich würde gerne streuen und investieren. Daher der Kauf wenn dann als Einzelperson.
Ob es jetzt am Ende nur ein Stellplatz ist, eine kleine Wohnung oder etwas anderes steht noch offen.

Oder fallen jemandem vielleicht Alternativen ein? Also mit dem geringen Betrag. Außer irgendwo anlegen? Ich möchte mit dem Geld gerne etwas sinnvolles machen, da ich bzw wir nicht darauf angewiesen sind.

Ich danke euch im Voraus.

Bearbeitet von thehummingbird
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Meiner Ansicht nach braucht man aktuell unter 200k Eigenkapital überhaupt nicht drüber nachdenken in eine eigene Immobilie zu investieren.

Das Geld, dass du aktuell durch die Ausbezahlung von Urlaub, Gehalt etc. erhalten ist, gehört übrigens zum Zugewinn hinzu. Das ist also eures und nicht deines.

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Dem ersten Teil kann ich so absolut nicht zustimmen. In unserer Gegend (Großraum Stuttgart) gibt es nun allein bei uns im Ort Immobilien die bei knapp 60k losgehen. Klar, dann nur 1-2 Zimmer und kein Garten oder nur Balkon, aber als Kapitalanlage nicht uninteressant.

Einige Bauträger verschachern auch öfters ihre TG Stellplätze wegen Fristen etc.

Und ja es ist Teil des Zugewinns, aber das beantwortet meine Frage mit dem Grundbuch ja nicht.

Danke dennoch für den Beitrag.

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Wenn du in Immobilien zur Kapitalanlage investieren willst, würde ich mich dazu noch intensiver informieren.
Zum Werterhalt bzw. -zuwachs ist vor allem die Lage entscheidend. 60k hören sich nach Dorf und ggf. schlechtem Zustand an. Du musst sicherstellen können, dass du auch in 15-20 Jahren noch Mieter für sie Wohnung findest denn sonst ist sie wertlos. In der Vergangenheit gab es viele, die ihre teuer gekauften Häuser weit unter Wert wieder verkaufen mussten, weil sich aufgrund der abgeschiedenen Lage kein Käufer fand (Mieter hätten sie dementsprechend auch nicht gefunden).

Bei uns am Stadtrand von Hamburg kann man mit 20k nicht viel anfangen. Stellplätze werden hier zusammen mit den Wohnungen verkauft und kosten mehr. Ich selbst würde das Geld daher, wenn ich denn investiere, für meine Kinder anlegen oder in meine Rente investieren, da ich maximal bis 63 arbeiten werde. Durchführungswege gibt es mehrere. Müsste man sich durchrechnen, was sich am meisten lohnt.
Tatsächlich würde ich uns allerdings eine schöne Fernreise gönnen und nur einen Teil des Geldes anlegen ;-) Dann vermutlich in den ETF.

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Wenn er mit im Grundbuch steht, gehört ihm die Immobilie mit dir gemeinschaftlich. Wenn du allein im Grundbuch stehst, bist nur du Eigentümerin. Aber der Zuwachs deines Vermögens wird bei einem etwaigen Zugewinnausgleich berücksichtigt.

Was ist denn genau deine Frage dazu?

Bearbeitet von Inaktiv
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Naja das Ding ist halt, dass du die Immobilie offensichtlich komplett aus dem Zugewinn während der Ehe finanzieren wirst. Wenn du also dein Einkommen sparst und in die Immobilie steckst, dein Mann aber sein Einkommen auf den Kopf haut (beispielsweise für Gewinnspiele, Alkohol, Partys usw.), rate mal, wer dann klar im Vorteil ist bei einer Scheidung ;) er würde ja trotzdem die Hälfte des Zugewinns (also ggf. Der Wohnung) bekommen obwohl er selber nichts dazu beigesteuert hat und sein Geld schlimmstenfalls alleine für sich verprasst hat.

Das ist ja aber bei jeder Art der Anlage so. Es muss also intern eine faire Regelung her, dass beide gleich viel sparen und gleich viel für Konsumgüter ausgeben. Ansonsten bleibt es unfair, egal welche Anlageform.

So sehe ich das zumindest. Ich will deinem Mann jetzt auch nichts negatives unterstellen, nur dir den Hinweis geben :)

Bearbeitet von Tinu90
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Man kann sich aber auch die Frage stellen, wie sie sich die Summe ansparen konnte?
Vielleicht nur, weil sie in der Zeit mitunter vom Gehalt des Mannes gelebt hat. Er ihr diese Summe gewissermaßen mitfinanziert hat.

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Hallo "Inaktiv",
alle Ausgaben werden hier fair geteilt. Im Gegensatz zu meinem Mann lege ich eben gerne Geld zur Seite. Ich habe nicht vom Geld des Mannes gelebt. Nur so als Information am Rande.

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Wenn du die Immobilie von deinem eigenen Geld finanzieren kannst, ohne dich dadurch weniger an den gemeinsamen Kosten beteiligen zu müssen, dann ist das doch erstmal eine gute Idee. Aber wird das auch dauerhaft so sein? Trägt sich die Wohnung wirklich allein aus den Mieteinnahmen? Kannst du Mietausfälle überbrücken und zwar auch in Zeiten in denen du weniger Geld zur Verfügung hast?

Aber zu deiner Frage. Die Immobilie gehört dir alleine, sie gehört nicht wegen einem Kauf während der Ehe auch automatisch deinem Mann. Bei einer Scheidung steht ihm nur die Hälfte des Zugewinns zu - also der Wertsteigerung zwischen Kauf und Scheidung. Wenn es dir aber nicht gegeben hat, dann hat er daraus gar keine Vorteile.

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"Bei einer Scheidung steht ihm nur die Hälfte des Zugewinns zu - also der Wertsteigerung zwischen Kauf und Scheidung. Wenn es dir aber nicht gegeben hat, dann hat er daraus gar keine Vorteile."

Das habe ich mal anders verstanden. Das was du schreibst bezüglich ,NUR ausgleich der Wertsteigerung, wäre meiner Meinung nach dann der Fall, wenn die Immobilie VOR der Ehe erworben wurde oder sie geerbt wird. Das ist aber bei der TE nicht der Fall. Sie wird finanziert aus den Einnahmen während der Ehe. Dann fällt sie nach meinem Wissen vollumfänglich in den Zugewinn.

Bearbeitet von Tinu90
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Da kenne ich mich nicht im Detail aus.
Wenn man sich in der Ehe aber generell entscheidet separat wirtschaften zu wollen, kann man natürlich Gütertrennung vereinbaren.