Arbeitsübergabe im Büro trotz Beschäftigungsverbot

Hallo zusammen,

ich bin seit 8 Wochen im Beschäftigungsverbot.
Meine Chefin war jetzt aufgrund Dienstreisen, Urlaub etc. auch länger nicht da. Nun habe ich eine Mail von ihr bekommen, dass ich ihr Terminvorschläge machen soll, wann ich für eine Übergabe ins Büro komme. Ich habe dann angeboten, die Übergabe telefonisch oder Online zu machen, sie besteht aber darauf, dass ich vorbei komme.
Hat das jemand gemacht? Wie ist das denn Versicherungstechnisch wenn ich z. B. im Büro hinfalle, ich darf ja nicht arbeiten. Gilt das auch für das Betreten des Büros? 🤔

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Ist die Arbeitsstätte so gefährlich?
Geht es dir so schlecht, dass du gar nicht aus dem Haus gehst?

Wenn beides Nein lautet, würde ich persönlich die Übergabe machen. Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Du bist bei vollen Bezügen! für den Rest der Schwangerschaft freigestellt. Wenn von dem einmaligen Besuch nicht eine große Gefährdung ausgeht, finde ich dass das ein Moment für Geben ist. Die Möglichkeit eines medizinischen BV in Deutschland ist ein so großes Geschenk, dass es meines Wissens nach in keinem anderem Land gibt. Das sollte man dann schon mit Augenmaß anwenden.

In der Pflicht bist du nicht, aber willst du danach dort weiter arbeiten?

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Mein Arbeitgeber schenkt mir aber auch nichts und nimmt auch sonst keine Rücksicht. Nach meiner Fehlgeburt war die größte Sorge, dass ich schnellst möglich wieder arbeite. Also wieso soll ich dann mehr geben🤷‍♀️

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Das ist ja auch absolut berechtigt vom Arbeitgeber, schließlich bekommst du Lohn dafür.

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In erster Linie ist das Problem Deiner Chefin, falls Dir was passieren sollte. Die Bußgelder für Verstöße gegen das MuschG sind ziemlich saftig.

Aus reiner Kulanz kannst Du für Dich entscheiden, ihr überhaupt für eine Übergabe zur Verfügung zu stehen. Und wenn Du richtig kulant bist, auch im Büro. Aber da würde ich vorher nochmal schriftlich darauf hinweisen, dass das definitiv ein Verstoß gegen das MuschG ist, den sie da anweist.

Eine Freundin durfte das Betriebsgelände nicht mehr betreten, da dort mit Chemikalien gearbeitet wird. Sollte so etwas Grundlage für Dein BV sein, dann lehne bitte direkt ab

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Ich arbeite zwar im Büro, bin aber im BV weil der Stress schon mal eine Fehlgeburt ausgelöst hat.
Ja, dann werde ich das wohl ablehnen.

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Mal davon abgesehen, dass das Anliegen der Chefin nicht rechtens ist, ist aber Stress auf der Arbeit auch kein geeigneter Auslöser für eine Fehlgeburt.

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Natürlich gilt das BV auch für das Betreten der Arbeitsstätte.

Also freundliche Mail zurückschreiben und deutlich dein Nein kommunizieren.

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Ja, das werde ich wohl wirklich machen 👍

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Gibt es da eigentlich einen Gesetzes ltext zu? Ein paar Damen sehen das hier im Forum ganz anders, ich war aber auch der Meinung und konnte als "Beweis" nix finden.

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Ist es dir denn selbst nicht wichtig, dass du eine ordentliche Übergabe machst?

Das musst du doch nicht als Arbeit werten und wenn der doch extrem unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass dir dort etwas passiert, kannst du ja immer noch sagen, dass du deine persönlichen Gegenstände abholen wolltest, das BV bedeutet nicht, dass du dich deiner Arbeitsstelle nicht nähern darfst. Wie gesagt, du erscheinst ja nicht offiziell zur Arbeit!

Für mich klingt das nach einem vorgeschobenen Grund und ist meiner Meinung nach sehr unkollegial.
Solltest du aus Gründen bettlägerig sein, sieht das anders aus, aber das klingt nicht danach.

Und ganz ehrlich, eine Übergabe und ein möglicher ( für mich nicht nachvollziehbarer) Stress würde bestimmt keine Fehlgeburt auslösen.

Bearbeitet von pusteblume3383
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Häh? Sie soll lügen, falls was passieren sollte?

Die Chefin weist sie an, zu arbeiten. Nichts anderes ist eine Übergabe. Das ist keine Freizeit. Keine Babyparty mit Kolleginnen in der Firma.

Das darf die Chefin schlicht nicht verlangen.

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Ach komm, das ist Korinthenkackerei und dann muss man sich um den teilweise echt schlechten Rufes des BV auch nicht wundern. Wenn man eine Übergabe so sehr als Arbeit wertet und sich mit allen Mitteln dagegen sträubt- der will einfach nicht. Das Recht ist auf ihrer Seite, toll ist das trotzdem nicht. Ich wäre selbstverständlich zur Übergabe gekommen und hätte noch einen Kuchen mitgebracht. Da hat aber jeder wohl sein eigenes Verständnis von Arbeitsmoral und Teamverständnis.

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Du hast Nebenpflichten aus deinem Arbeitsvertrag. Eine davon ist es, deinem Arbeitgeber das Weiterarbeiten an deinen Sachen zu ermöglichen. Wenn das ohne Übergabe nicht geht, hast du dort zu erscheinen. Du sollst an dem Tag ja nicht arbeiten, sondern nur die aktuellen Sachstände deiner Sachen mitteilen.

Ich stimme den anderen zu, dass ich dein Verhalten sehr unkollegial finde. Vermutlich steckt mehr dahinter und du willst dort gar nicht mehr arbeiten. So befeuerst du den Trennungswillen seitens des Arbeitgebers allerdings nur noch mehr und er wird, sobald er es kann, eine Möglichkeit suchen, dich zu kündigen. Du kannst also so handeln wie du es gerade tust, allerdings solltest du dir dann auch einen neuen Job für nach der Elternzeit suchen. Willkommen wird man dich nämlich nicht mehr heißen.

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Ich würde da ehrlich gesagt gar nicht groß nachdenken und selbstverständlich die Übergabe vor Ort machen, weil ich selbst das Bedürfnis hätte, alles ordentlich und sauber zu hinterlassen und es meinem Nachfolger so einfach wie möglich zu machen.

Selbstverständlich hätte ich das Recht, das abzulehnen. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr gerade zu diesem Zeitpunkt im Büro mein Bein breche? Wenn ich meinen ehemaligen/zukünftigen Kollegen damit weiterhelfen, dann mach ich das natürlich, wenn ich nicht gerade jahrelang gemobbt wurde und nie mehr dahin zurück möchte.

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Huhu,

Meine Personalabteilung hat mir strikt untersagt das Gebäude zu betreten wegen den Versicherungstechnischen Problemen. Es zieht eine Vertragsstrafe mit sich, wenn ich im Büro Ausrutsche ( das geile Beispiel war das Foyer und die Bananenschale). Weil man könnte ja meinen Arbeitgeber unterstellen, dass er mich hat arbeiten lassen und deswegen bin ich ja im Foyer ausgerutscht.🙄🙄🙄 Ich durfte nichtmal ins Foyer und dort auf meine Kollegen warten, wenn ich zufällig in der Gegend war und mit ihnen Mittag essen gehen wollte.

Auch ich hatte das Übergabe Problem, wobei mein Arbeitgeber das im Gegensatz zu deinem nicht eingefordert hat, sondern ich das gerne machen wollte. Die Personalabteilung hat auch hier eigentlich abgewunken und ganz klar gesagt, dass auch Übergabe eine Arbeit darstellt. Wir machen ja auch Urlaubsübergaben und das ist ja auch Arbeit und kein Privatvergnügen.

Bei mir war der Kompromiss, dass mein Account nicht direkt mit Eingang des BV dann gesperrt wurde , sondern aus Gnade 3 Tage offen gelassen wurde, damit ich remote das machen konnte was mir wichtig war an Übergabe und da wurde mir Adleraugen drauf geachtet, dass ich auch mich nur mit direkten Kollegen austauschen und in unser Wiki dokumentiere.

Und auch hier kam ganz klar der Hinweis, dass auch ich als Arbeitnehmerin mich an das BV halten MUSS.


Gefunden habe ich übrigens folgendes auf einer Arbeitsrechts Webseite . Da ich mir unsicher bin , ob links erlaubt sind, gebe ich dir hier den Text mit. Mit dem kannst du via Google aber auch die kompletten Seite finden :)
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Bei beiden Beschäftigungsverboten ist es der Schwangeren untersagt, weiterhin zur Arbeit zu erscheinen – auch wenn sie selbst das möchte. Es obliegt hier dem Arbeitgeber dafür zu sorgen, dass das Beschäftigungsverbot eingehalten wird. Andernfalls droht ihm gemäß § 32 Abs. 2 MuSchG ein Bußgeld von bis zu 30.000 Euro. Unter Umständen kann er sogar mit einer Freiheits- oder Geldstrafe (§ 33 MuSchG) bestraft werden
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Ich glaube, ich würde mir überlegen ob ich nach der Elternzeit dort wieder arbeiten will.
Ich persönlich finde es sehr kleinlich dort nicht aufzulaufen und eine halbe Stunde Zeit für eine vernünftige Übergabe zu investieren! Was ist denn so schlimm daran?