Kindergeld - Kitabeitrag oder Gehaltsausfall?

Hallo,

mich würde hier mal die allgemeine Meinung interessieren.

Angenommen, ein Elternteil arbeitet Teilzeit, um die gemeinsamen Kinder zu betreuen. Angenommen, der andere Elternteil subventioniert das nicht irgendwie quer.

Der Elternteil in Teilzeit erhält das Kindergeld für 2 Kinder (500 Euro). Bezahlt gleichzeitig Kita (ca 300 Euro).

Wäre es angemessen, den Kitabeitrag hälftig vom anderen mitzahlen zu lassen, weil das Kindergeld den Gehaltsausfall wettmacht, oder wäre es angemessen, das Kindergeld als Kitabeitrag zu nutzen, und damit immerhin noch 200 Euro für den Gehaltsausfall zu bekommen (tatsächlicher Gehaltsausfall ist ca 800 Euro netto).
Es geht nicht um große Gehaltsunterschiede, der Teilzeitelternteil hat in Teilzeit fast soviel wie der vollzeitarbeitende Elternteil, so dass die 200 Euro vermutlich unterm Strich etwa aufs gleiche Gehalt rauskommen.

Alle sonstigen Kosten werden zu 50% aufgeteilt, unabhängig von Gehalt oder Arbeitsdauer.

Sollte das Kindergeld...

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Bei uns reicht das Kindergeld nicht um die Betreuung zu bezahlen. Aber vermutlich sind es bei uns mehr Stunden, da wir beide Vollzeit arbeiten. Die Differenz, was es mehr kostet zahlen wir beide in gleichen Teilen.

Für mich vermischt ihr hier ein paar Punkte, wo man schwer zu DER richtigen Lösung kommt.

Wichtig wäre, ob der Elternteil in Teilzeit dieses tut, damit der andere selbst gewünscht in Vollzeit arbeiten kann oder ob der Elternteil in Vollzeit auch lieber Teilzeit arbeiten möchte. Dann wäre es vielleicht generell die bessere Lösung, wenn beide in Teilzeit arbeiten (z.B. statt 50% und 100% -> beide 80%), dann erübrigt sich das Thema Gehaltsausgleich.

Ist von beiden Elternteilen die Teilzeit des einen Elternteils gewünscht, dann sollte der finanzielle Verlust von beiden Elternteilen zu gleichen Teilen übernommen werden.

Dann kann auch einfach das Kindergeld für die Kinder verwendet werden, jedes Kind verursacht vermutlich mit Essen, Kleidung, Drogerieartikeln etc mehr als die 100€ die nach Abzug der Betreuungskosten übrig bleiben.

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Ich persönlich fände es angemessen, gemeinsam zu wirtschaften und nicht mit "mein Geld dein Geld, aber unsere Kinder".

In einer Familie kann man nicht alles aufrechnen, sonst müsste der Vollzeit arbeitende Partner den Teilzeit arbeitenden Partner für die Care Arbeit bezahlen.

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Wenn ihr kein gemeinsames Konto habt, sollte so ausgeglichen werden, dass jedem Erwachsenen das gleiche Geld zusteht. Wie ihr das am Ende nennt, ob Kindergeld, Kitabeitrag oder finanzieller Ausgleich ist völlig egal.

Habt ihr auch ein gemeinsames Konto, könntet ihr das Kindergeld darauf einzahlen lassen. Dann habt ihr die Diskussion nicht.

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Ich persönlich finde es unangemessen so zu tun als müsse man vom Partner für die Leistung Carearbeit irgendwie finanziert oder bezahlt werden. Du hast durch die Teilzeit ein Gehaltsdefizit, aber gleichzeitig den unschätzbaren Vorteil von mehr Freizeit und mehr Zeit mit den Kindern. Das ist kein Zwang und keine unbeliebte Notwendigkeit, für die dein Partner dich entschädigen müsste, sondern deine Entscheidung. Ich glaube kaum dass du eigentlich soooo gerne Vollzeit arbeiten würdest.

Wenn ihr beide sonst eure Finanzen trennt, dann belasst es auch bei dem Thema dabei. Ich fände es also am angemessentsten, wenn du vom Kindergeld die Kita zahlen und ihn vom Rest die Hälfte überweisen würdest.

Bearbeitet von amy1987
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Würde ja aber heißen wenn sie voll arbeiten wollen würde, dann ginge dies auch ohne Einschränkungen des Partners. Das ist aber oft nicht der Fall und genau dann ist es eben nicht eine einseitige Entscheidung zur Teilzeit sondern eine gemeinsame, die auch gemeinsam finanziell getragen werden muss.

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Sehe ich nicht so, die TE tauscht Geld gegen Freizeit, so wie jeder, der Teilzeit arbeitet, ob mit oder ohne Kinder. Ich lese nirgendwo, dass die Teilzeit zwingend notwendig oder ihr Mann ihr dazu Druck macht, um selbst Vollzeit arbeiten zu können.

Bearbeitet von amy1987
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Keine der beiden Antwortmöglichkeiten. Das Kindergeld sollte für die Kinder ausgegeben werden, dazu kann natürlich auch Kita gehören, aber eben auch alle anderen Anschaffungen, wenn mal nicht alles weg ist auf ein Konto für die nächsten Anschaffungen.
Wie sich die Erwachsenen gegenseitig Ausgleichen muss man anders regeln, ein 3-Konten-Modell zum Beispiel oder ein anderer Ausgleich. Auch den Rentenausgleich ggf. nicht vergessen.

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Kindergeld heißt ja nicht "Extra Geld für die Kinder", sondern "Steuerausgleich, weil man Kinder hat". Also ist das Geld nicht für die Kinder, sondern für die Eltern.