Finanzierung laaaanger Elternzeit

Hallo ihr Lieben,

in meinem Kopf schwirren derzeit so viele mögliche Zukunftsszenarien umher und kann keine "fühlt" sich richtig an. Darum suche ich hier nach Erfahrungen und externen Blickwinkel.

Mein erstes Kind kam dieses Jahr im Frühjahr zu Welt. Dazu muss man wissen, dass wir länger auf die Schwangerschaft warten haben müssen und auch in der Kiwu Klinik waren. In der SS war ich noch der Meinung, dass das Kind im September 2025 in die Kita geht und ich wieder Teilzeit arbeiten. Jedoch habe ich mittlerweile viele negative Geschichten darüber gehört und zusätzlich denke ich mir mittlerweile, das Kind ist nur kurze Zeit so klein, dass sollte man ausnutzen und die Zeit genießen. Jetzt ist es so, dass wir die Zeit, wenn ich wirklich 3 Jahre daheim bleiben sollte, schon irgendwie finanziell überbrücken könnten. ABER wir wissen jetzt eigentlich schon, dass wir gerne ein zweites Kind hätten. Nur lässt sich bei unserer Vorgeschichte nicht planen, wann es nochmal klappt mit einer zweiten SS. Und dann würde ich ja fürs zweite Kind wahrscheinlich nur den Mindestbetrag an Elterngeld bekommen und wenn ich beim zweiten Kind wieder länger als ein Jahr daheim bleiben will, stell ich mir das finanziell schon sehr schwierig vor.

Bitte nicht falsch verstehen... Ich weiß, dass das Luxusprobleme sind, wenn man länger als ein Jahr Elternzeit nehmen will. Das einzige, was mich belastet ist, wenn ich jetzt nach einem Jahr wieder arbeiten gehe wegen Elterngeld fürs zweite Kind und am Ende klappt es gar nicht mehr mit nen zweiten Kind. Dann hätte ich ja lieber die Zeit mit dem ersten Kind daheim länger genießen sollen.

Ich hoffe, dass war jetzt halbwegs verständlich. Wie habt ihr das gemacht mit Elterngeld fürs zweite Kind? War jemand von euch mehrere Jahre am Stück daheim und mag über die finanzielle Situation schreiben? Wie schafft man das finanziell?

Danke fürs Lesen und liebe Grüße

5

" Das einzige, was mich belastet ist, wenn ich jetzt nach einem Jahr wieder arbeiten gehe wegen Elterngeld fürs zweite Kind"


Dann geh halt nicht "fürs Elterngeld" arbeiten, sondern "für dich".

Und schwups, belastet es dich nicht mehr.

1

Ich war zwar nicht längere Zeit Zuhause und wir haben auch keine zwei Kinder, aber das schafft man im Grunde nur, indem man entsprechend Geld angespart hat oder seine Ausgaben runterschraubt und an die neuen Einnahmen anpasst.

Freunde von uns haben das jetzt so gemacht. Sie war zwei Jahre in Elternzeit und kurz vor dem Ablauf der Elternzeit ist Sie in erneuten Mutterschutz gegangen. Er hat einen Firmenwagen, Sie fährt ein altes Auto von Ihren Eltern. Gleichzeitig wohnen die in einer günstigen Mietwohnung und ansonsten leben die eben von seinem Gehalt, Kindergeld und Ersparnissen.

2

Ich war 3 Jahre komplett daheim, ohne Gelder. Mein Mann hat uns in der Zeit komplett finanziert.

10

Darf ich fragen, was dein Mann ca verdient? Nur um eine grobe Vorstellung zu haben.

12

Netto 4900 Euro

3

Dann müsst ihr mal eure Finanzen aufschlüsseln.

Wie viel gebt ihr für miete aus, wie viel für hobbies etc. Seine fixkosten zu kennen ist nie verkehrt.

Ob man sich das leisten kann, ist sehr individuell. Habt ihr einen Kredit? Wohnt ihr in einer teuren Gegend? Könntet ihr umziehen? Verdient dein Mann ausreichend?

Insbesondere wenn ein 2. Kind wieder Geld für die Kiwu bedeutet.
Wir hätten es uns nicht leisten können und das obwohl mein Mann Topverdiener ist. Wobei man sagen muss, was heißt "sich leisten können"..

Meine Tochter geht übrigens gern zur Krippe. Eingewöhnung war kein Problem und generell gibt es nichts, wo ich mich da groß beschweren könnte. Kenne es auch mehr oder weniger nur so hier aus dem Freundeskreis. Nur um mal ein paar positive Geschichten zu erzählen.

Fürs elterngeld ist es am einfachsten sehr fix wieder schwanger zu werden. Also mehr oder weniger direkt, wenn es wieder geht - ob man das will, ist dahingestellt. Bei mir wäre es zeitlich eh nicht hingekommen, da ich 13 Monate nicht meine periode hatte.

Kommt das 2. Kind so 17/18 Monate nach dem 1. bekommst du mehr oder weniger das gleiche Geld plus den geschwisterbonjs.

4

Wir haben bezüglich Schwangerschaft eine ähnliche Geschichte.

Tatsächlich muss man für so ein Vorhaben ansparen.
Vor Kind 2 hab ich in den sauren Apfel gebissen und bin wieder Vollzeit arbeiten gegangen, da war unser 1. Kind dann 3 Jahre.
Hab es fast 22 Monate mit Vollzeit durchgezogen (ich hatte in der Zeit noch eine 3 wöchige Kur sowie eine OP mit anschließender 10 wöchiger AU, dies hat mir nochmal etwas Bonus-Zeit mit Kind 1 verschafft). Durch die 22 Monate Vollzeit Gehalt, können wir nun tatsächlich 3 Jahre Elternzeit genieße ohne sehr große finanzielle Einbußen.
Aber nur weil wir konsequent alle Sonderzahlungen sowie einen monatlichen Fixen Betrag zur Seite gelegt haben.

Andere Option wäre, jetzt wieder versuchen schwanger zu werden, da du dann sofern es schnell klappt, nochmal das gleiche elterngeld bekommst wenn die beiden Kinder nicht mehr wie 15 Monate auseinander sind.

Oder es gibt den sogenannten "Elterngeld-Trick", mit Selbstständigkeit wo du dann auch eine andere Berechnung, meist mit dem Gehalt bzw Bemessungszeitraum von vor Kind 1 zählt.

Alles in allem wünsche ich euch viel Glück

P.s. und aus den gleichen Gedanken wie du sie hast, wollte ich für Kind 1 die vollen 3 Jahre Elternzeit ausschöpfen gerade weil man diese Zeit nur 1x erleben kann, und eben auch weil wir nicht wussten ob es mit Kind 2 klappt.

11

Darf ich fragen welchen Altersabstand deine Kinder haben?

Vollzeitarbeit + Kind + evtl monatelange Behandlung in der Kiwu Klinik stell ich mir aber auch sehr kräftezehrend vor auf Dauer.

Diesen "EG-Trick" kenn ich. Kommt aber für mich nicht in Frage. Und ein so kurzer Altersabstand eigentlich auch nicht. Vor allem bezweifel ich, dass das überhaupt bei uns machbar wäre.

Dann doch lieber sparsam leben.

15

Hi
Klar darfst du das fragen.

Meine Kinder sind 5,5 Jahre auseinander.

Und ja ohne unser familiäres Netzwerk wäre es nicht möglich gewesen mit Vollzeit arbeiten. Da es sich bis zur Schwangerschaft dann eben 22 Monate gezogen hat, hat uns im umkehrschluss die 3 Jahre Elternzeit "finanziert" wäre ich eher wieder schwanger geworden hätten wir uns entweder deutlich mehr finanziell einschränken müssen damit ich 3 Jahre zu Hause bleiben kann, oder ich hätte eben eher wieder zumindest in Teilzeit einsteigen müssen.
Im Endeffekt passt es für uns nun so genau perfekt.
Aber wir wären auch mit Einschränkungen oder eher wieder in den Beruf einsteigen zurecht gekommen, das ist eine Sache die man quasi sich im Kopf bewusst machen muss.

Aber die Ungewissheit ob es überhaupt nochmal klappt ist natürlich auch ein großer Belastungspunkt. Oder halt eben die "Dauer" wie lange es dauert bis es klappt.

Deshalb war ich ganz froh in der Zeit der Vollzeit Arbeit eine Kur beantragt zu haben.

Ich wünsche euch ganz viel Glück das es klappt so wie ihr euch das vorstellt.

Evt. Als Option, jetzt nen nebenjob suchen, so das das Kind dann beim Papa betreut ist währen du arbeitest und das Geld evt auf die Seite legen (wäre immerhin ein kleiner Anfang )

weitere Kommentare laden
6

meine Schwiegertochter war 6 Jahre komplett zu Hause, Geld verdient er genügend, die Firma musste sie auch wieder einstellen. Nach der FRist wurde sie dann aber entlassen und bewkam danach nur absagen, nach 6Jahren aus dem Job

7

Ich hab nicht länger Elternzeit genommen, aber wir haben uns bei beiden Kindern entschieden, dass der Papa auch ein halbes Jahr gehen wird. Da er viel mehr verdient, als ich, haben wir vorher gespart und eben den Gürtel enger geschnallt. Urlaubsreisen mit der Bahn auf den Campingplatz, keine Restaurantbesuche und unnötige Ausgaben, gebrauchte Kleidung für alle...
Zwischen dem Kindern waren wir beiden 32h arbeiten. Nach der Elternzeit sind wir beide in Teilzeit gegangen und behalten unseren sparsamen Lebensstil bei.
Beide Kinder gehen sehr gerne in die Betreuung und so haben sie am Nachmittag Zeit mit Mama und Papa, das ist uns wichtig.
Ihr könntet ja nach dem ersten Kind in Teilzeit versetzt arbeiten, so dass keine oder wenig Betreuung notwendig ist.
Mir fällt es auch schwer, wenn ich vergleiche wie viel wir Vollzeit ohne Kinder verdient haben und wie viel es jetzt ist. Aber die Kinder sind nur einmal klein und uns ist es das "verlorene" Geld wert.

8

Jetzt warte doch erstmal ab bis das Kind da ist. Ich wollte auch immer 3 Jahre zu Hause bleiben und hab mir alles so schön und romantisch vorgestellt, Fakt ist aber das vielen Müttern auch die Decke auf den Kopf fällt und sie sich sogar darauf freuen arbeiten zu gehen. Im Endeffekt kommt mein Sohn jetzt mit 2 Jahren in die Kita ( ein gutes Alter wie ich finde) und ich gehe 18 Stunden in der Woche arbeiten. An 3 Tagen bleibt er dann bis 14.30 Uhr in der Kita und an 2 Tagen nur bis 12.00 Uhr, da bleibt also immer noch genug Zeit.

9

Was mich bei der Frage noch umtreibt:

Bist du denn sicher, dass du 3 Jahre non-stop zu Hause bleiben willst?

Ich fand im Nachgang ein Jahr wirklich etwas wenig fürs Kind - wobei ich da jetzt auch keine Horrorgeschichten hätte. Aber 1,5 wäre besser gewesen. Allerdings hätte ich es keine drei Jahre ausgehalten. Ich wäre den Ansprüchen meines Kinder gar nicht gerecht geworden, denn ich kann nicht allein nur in der Mutterrolle aufgehen. Ich brauchte auch anderen Input. Ich war erst wieder wirklich ein ganzer Mensch als ich wieder arbeiten war.