Hey zusammen,
Ich arbeite seit 15 Jahren in einem großen Konzern und bin seit 1,5 Jahren zurück aus der Elternzeit und habe Intern eine neue Stelle angetreten.
Ich liebe meinen Job über alles, ich bin in unserem Team ein großer Leistungsträger und meine Kollegen und Chefs schätzen mich sehr. Ich bin absolut glücklich und habe meinen Traumjob gefunden.
Jetzt gab es vor kurzen einige Entlassungen im Unternehmen, weil Stellen weggefallen sind und aktuell ist die Auftragslage nicht so positiv.
Da wir ein Weltweiter Konzern sind, könnte es durchaus sein, dass in paar Jahren der Standort geschlossen wird, wenn die Zahlen nicht besser werden, diese Sorge begleitet momentan jeden von uns.
Meine Abteilung soll nächstes Jahr auch unstrukturiert werden und zusammen mit einer anderen Abteilung werden neue Teams gebildet…
Soweit so gut…
Jetzt habe ich heute Morgen positiv getestet 🥺…
Ich habe mir immer schon 2 Kinder gewünscht und das 2. Kind hat lange nicht geklappt, deswegen haben wir es auch drauf ankommen lassen und auch nicht wirklich mehr damit gerechnet.
Eigentlich müsste ich mich Mega freuen, aber ich habe grade nur meine Berufliche Situation vor Augen…
Ich habe so Angst, wenn ich jetzt 1,5 Jahre erneut in Elternzeit gehe, dass nach dieser Zeit mein Traumjob weg ist. Besonders wäre ich genau zu dem Zeitpunkt weg, wo die Abteilung unstrukturiert wird und neue Teams gebildet werden, heißt ich bin von Anfang an aus der Planung raus.
Ich habe so Angst, dann nach der Elternzeit die Kündigung zu bekommen, weil es keine Stelle mehr für mich gibt, besonders aufgrund der letzten Entlassungswelle und der Prognose, dass das Unternehmen in paar Jahren geschlossen werden könnte…
Leider gibt es dadurch auch nur noch 2 Abteilungen bei uns und kaum bis keine freie stellen…
Ich weiß nicht wie das geregelt ist, ob man mir bis Ende der Elternzeit was freihalten muss??? Weil was anderes anbieten ist fast unmöglich, da halt viele stellen weggefallen sind…
Ich bin fast die Hälfte meines Lebens in der Firma und sehe es dort an als wäre es meine Familie, mir würde es das Herz rausreißen, wenn ich mir einen neuen Job woanders suchen müsste…
Ich weiß garnicht was grade mit mir los ist und warum ich meinen Job vor die Familienplanung stelle.
Vorallem wenn es irgendwann zu gemacht wird, dann wäre der Job eh weg und für ein 2. Kind zu spät, da ich Mitte 30 bin..
Mein Partner verdient doppelt soviel wie ich, deswegen muss ich in Elternzeit gehen…
Ich weiß nicht ob es grade einfach nur die Hormone sind oder Existenz Ängste, dass ich nach der Elternzeit arbeitslos bin und nicht mehr meinen Job ausüben kann.
Ich kann mich grade null über die Schwangerschaft freuen und mache mir soviele sorgen und Gedanken.
Aber im Job dankt es ja auch keinem, wenn man sich aufopfert und sein privat Leben hinten anstellt…
Ich möchte das Baby so sehr, aber ich möchte auch meinen Job behalten. Der Zeitpunkt ist so ungünstig.
Ich werde meinen Chef auch nicht behalten, heißt ein neuer Chef entscheidet nach 2 Jahren über meine berufliche Zukunft und ob ich wieder kommen darf oder nicht, bzw. ob dann überhaupt noch eine Stelle in dem Team frei ist oder ich gehen muss….
Einen Betriebsrat haben wir nicht und bei der letzten Welle mussten auch langjährige Mitarbeiter gehen, deswegen wäre eine Entlassung bzw. ein Aufhebungsvertrag für die Firma kein Thema…
Habt ihr ein paar Worte für mich die mir vielleicht die Augen öffnen und mir weiterhelfen?
In meinem Kopf dreht sich grade alles…
Hilfe…
Traumjob - Schwanger - Existenzängste wegen Berufsauszeit
Das ist der nächste Thread, bei dem jemand, nach vielen Jahren im Unternehmen, Angst davor hat zu kündigen oder gekündigt zu werden.
Ich kann euch insoweit auch verstehen, aber ihr werdet schon etwas neues finden. Früher war es vielleicht Standard, von Ausbildung/Studium bis zur Rente in ein und demselben Unternehmen zu sein, mittlerweile ist das anders. Die meisten Menschen wechseln mindestens 4-5mal in ihrem Berufsleben den Arbeitgeber. Ich habe in meinen 10 Jahren Berufsleben mittlerweile den dritten und voraussichtlich werde ich in ein paar Jahren wieder wechseln, denn auch hier stört mich einiges.
Schau positiv in die Zukunft. Das Leben geht immer irgendwie weiter. Du sagst ja selbst, dass unsicher geworden ist, ob deine Stelle nicht sowieso wegfallen wird. Nimm das zum Anlass, das sinkende Schiff zu verlassen, bevor es untergegangen ist. Schau dich in Ruhe zum Ende der Elternzeit um. Noch hast du keinen Druck, das erstbeste Angebot anzunehmen, anders als wenn du von der Kündigung überrascht worden wärst.
Genieße die Schwangerschaft und die Elternzeit. Danach fängt vermutlich eine neue Episode in deinem Berufsleben an. Habe keine Angst davor. Es wird sicher gut werden. Wie gesagt, das Leben geht immer weiter. Es ist nicht das Ende, sondern eine gute Gelegenheit für einen Neuanfang.
Alles Gute und viel Glück für die Schwangerschaft 🍀
... full ack
und außerdem ist es auch hier komplett selbstverständlich dass die Frau 1,5 Jahre zuhause bleibt. kein Mann würde ich diese Gedanken machen, der würde einfach arbeiten gehen. Bei den wenigen Konstellationen bei denen die Frau deutliche mehr verdient wie der Mann, war das nie wirklich ein Argument dafür, dass es ja selbstverständlich ist, dass die Frau sofort nach dem Mutterschutz wieder 100% arbeitet. Andersrum ist das aber regelmäßig das Hauptargument.
Die Elternzeit kann dir auch die Möglichkeit geben gleichzeitig einen erhöhten Kündigungsschutz zu haben und Deinen Job sicherzustellen, indem Du einen hohen Teilzeitanteil arbeitest. Direkt nach dem Mutterschutz? Oder nach wenigen Monaten ohne Arbeit. Vielleicht geht ja auch was, indem ihr schnell beide 50% arbeitet.
Die Sicht rein auf den Einkommensverlust innerhalb dieses ersten Jahres ist oft sehr kurzfristig gedacht, man sollte immer auch die langfristigen Auswirkungen im Blick behalten. Wenn Du durch 1,5 Jahre zuhause bleiben einen Karriereschritt nicht machst oder sogar einen Rückschritt machst, wirst Du vielleicht über dein gesamtes Erwerbsleben ein bisschen weniger verdienen, weil Du jeden Schritt etwas später machst. Das summiert sich auf... Klar, bei ihm auch. aber oft ist sein Erwerbsleben noch kürzer, er eh schon näher an seinem Karriereziel, wo die Unterschiede dann kleiner werden,...
und am Ende geht es klar immer um Geld, aber Jobzufredenheit ist auch wichtig
Grundsätzlich gebe ich den anderen hier recht, du wirst wenn es so kommt schon was anderes finden.
Gleichzeitig ist es auch kein muss 1.5 Jahre Elternzeit zu nehmen. Ihr könntet schauen, dass du nach 6 Monaten mit wenigen Stunden wieder einsteigst und/oder vielleicht nach 9Monaten als Paar die Rollen tauscht.
Kommt am Ende drauf an was dir wichtiger ist, die Exklusivzeit zuhause mit Kind oder die Verbesserung der Chancen den Job zu halten, eine Garantie ist es eh nicht. Daher überlege dir gut ob eine kürzere EZ für dich auch okay wäre wenn am Ende der Job trotzdem weg ist.