Hallo.
Leider kann ich aufgrund von fehlender bzw. unzureichender Kinderbetreuung meinen erlernten Job wohl nicht mehr ausführen.
Ich bin Alleinerziehend ohne familiärer Unterstützung und eins meiner Kinder ist zudem gesundheitlich beeinträchtigt.
Auf ewig von Sozialleistungen leben möchte ich natürlich auch nicht.
Nun überlege ich schon länger, mir einen Job zu suchen, bei dem ich die Möglichkeit habe, im Home Office zu arbeiten.
Nun die Frage, ob ich dafür eine Umschulung machen müsste und ob ich die überhaupt finanziert bekomme und wenn ja, ob dass auch über eine Onlineschulung möglich ist. Hat damit jemand schon Erfahrungen gemacht?
Oder gibt es auch Jobs die man ungelernt ausüben kann? Wenn ja nach welchen Jobs muss ich da schauen?
Fehlende Kinderbetreuung, Job im Homeoffice?
Was hast du denn ursprünglich gelernt?
Eine Umschulung bekommt man in der Regel nur bezahlt, wenn man im alten Job zukünftig sehr schlechte Aussichten hat, und die fehlende Kinderbetreuung ist ja vermutlich nur vorübergehend.
Du kannst dich beim Amt beraten lassen, aber wenn du eine Ausbildung in einem gesuchten Beruf hast (Pflege, Krankenschwester, Erzieherin etc.) wird das leider ziemlich sicher nichts. Zusätzlich geht eine Umschulung in den meisten Bundesländern nicht online, da hättest du wieder das gleiche Problem.
Jetzt wäre wichtig, was du sonst für Skills hast. Bist du gut am PC? Excel? Kennst du dich mit SAP aus? Es gibt immer mal auch Jobs für Quereinsteiger im Home Office. Die wenigsten davon werden aber direkt von zuhause aus starten ohne Einarbeitung vor Ort und sind oft 40-80% Home Office, 100% wird wohl recht schwer zu finden, wenn auch nicht unmöglich. Wenn du dich mit sowas auskennst, würde ich nach Jobs wie Datenerfassung/-pflege schauen, da gibt es oft HO. Wenn du dich mit IT auskennst, noch besser.
Ich bin gelernte Erzieherin. Leider wird hier in der Umgebung eine hohe Flexibilität verlangt, die ich leider nicht bieten kann. Durch die Erkrankung meines Kindes bin ich zeitlich noch mehr eingeschränkt. Da ich auch nicht weiß wie sich mein eines Kind entwickelt und ob es je wirklich selbstständig zurecht kommt, ist es auch kein vorübergehendes Problem. Dazu kommt, dass mein eines Kind noch sehr jung ist.
Leider bin ich auch nicht so mit technischen Geräten vertraut. Hab da also keinerlei Erfahrungen.
Da dein Kind ja irgendwann 18 wird und du dann trotzdem sicher noch 10-25 Jahre arbeiten musst, ist es in den Augen des Amtes leider durchaus ein vorübergehendes Problem. Irgewann ziehen ja auch Kinder mit schweren Behinderungen oft in Wohngruppen um.
Eine Umschulung wirst du so vermutlich nicht bekommen, wobei ich an deiner Stelle trotzdem mal zur Beratung zum Amt gehen würde, vielleicht irre ich mich.
Ungelernt wird es sehr, sehr schwer werden, einen 100% Home Office Job zu finden.
Besucht dein Kind eine Schule? Evtl. eine Sonderschule? Ich denke, du hast deutlich bessere Chancen, dir einen Job zu suchen dne du ausüben kannst während dein Kind dort betreut wird. Einen mit verlässlichen Arbeitszeiten ohne Flexibilität wie z.B. Verkauf, dort kannst du gut ungelernt unterkommen, falls es Erzieherin definitiv nicht mehr sein soll.
Ich glaube du stellst dir einen Job im Homeoffice zu einfach vor.
Du musst da genauso arbeiten wie woanders auch und das wird ohne Betreuung und mit Beeinträchtigung eher schwer.
Du sparst dir im Grunde nur die Fahrzeit zum Arbeitgeber.
Wenn du dann auch nicht mit der Technik vertraut bist, bist du leider nicht wirklich attraktiv für einen Arbeitgeber, weil die Einarbeitung zu lange dauern würde, die dann auch in 99% der Fälle nicht im Homeoffice stattfindet.
100% Homeoffice machen einige meiner Bekannten bei Amazon im Service (u.a. Reklamation) und kommen aus verschiedenen Branchen.
Aber auch da hast du feste Schichten bei denen du anwesend sein musst und nicht mal eben dich fix um ein Kind kümmern kannst.
Mit Home-Office wirst du dir meiner Erfahrung nach keinen Gefallen tun. Denn auch zu Hause arbeiten ist Arbeit. Das wird oft und gerne unterschätzt - auch vom Umfeld.
Ich habe zwar nicht direkt im Home-Office gearbeitet, war aber lange Zeit 'nur' freiberuflich tätig als die Kinder noch klein waren. Habe also auch von zu Hause gearbeitet. Ich konnte mir meine Zeit frei einteilen und wenn es mal nicht ging, war es halt so, ich hatte ja im Grunde keine Verpflichtungen. Wenn ich nicht geliefert habe, gab es kein Geld, einfache Rechnung.
Also habe ich meist abends gearbeitet, zwischendurch immer mal ne Stunde, wenn die Kinder nicht da waren oder halt immer, wenn es sich ergeben hat. Wochenende, Feiertage etc.. Aber mit Kindern im Haus so richtig zu geregelten Zeiten konzentriert arbeiten? Unmöglich. Auch wenn sich das Kind gut alleine beschäftigen kann, kommt es halt doch immer mal wieder und will/braucht was. Zudem war zumindest ich dann doch mit dem Kopf immer irgendwo bei den Kindern, hab immer mal wieder geschaut etc.. Du bist einfach nicht ganz bei der Arbeit und dann funktioniert das auf Dauer nicht.
Als Erzieherin eine Umschulung zu bekommen, wenn du grundsätzlich in der Lage (gesundheitlich) bist, den Beruf noch auszuüben wird schwierig werden. Online noch schwieriger und was würde dir da überhaupt vorschweben?
Hallo,
Ich bin ebenfalls alleinerziehend mit autistischer Tochter. Ich arbeite 2x4 Stunden pro Woche im Büro, den Rest von daheim. Könnte mir aber auch gut vorstellen nur noch von daheim zu arbeiten. Es ist allerdings auch ziemlich anstrengend. Ich stehe um halb 5 auf, um halb 6 arbeite ich bereits. Halb 8 Kind zur Schule bringen, bis 13 Uhr arbeiten und Kind wieder abholen. Nachmittags Termine, Kind zur Therapie fahren, Kind zum Hobby und Verabredungen fahren, einkaufen,Haushalt. Feierabend um 19 Uhr wenns gut läuft, schlafen 20.30 Uhr.
Für uns passt es so gut. Ich arbeite 35h, mehr schaffe ich nicht, da meine Tochter komplett versorgt werden muss, wie ein Kleinkind im Prinzip.
Ich weiß nicht wie Du es aufteilen möchtest, ich kann nicht gut arbeiten wenn meine Tochter daheim und wach ist. Daher nutze ich die Zeit die sie schläft und in der Schule ist. Du bekommst ja sicherlich auch Pflegegeld und zahlst kaum Lohnsteuer, daher überlege wieviel Du arbeiten kannst (realistisch). Egal welchen Job Du machst, es wird konstant Leistung von Dir erwartet. Es gibt meiner Meinung nach keinen Job den man zeitgleich mit der Kinderbetreuung machen kann. Daher rate ich: lieber weniger Stunden die Du auf jeden Fall unter bekommst.
Alles Gute
Sunny
Ich kämpfe seit mittlerweile einem Jahr um einen Pfleggrad für 2 meiner Kinder und auch um Unterhalt. Dementsprechend gibt es natürlich auch keine steuerlichen Vergünstigungen und finanziell sieht es bei uns mittlerweile katastrophal aus, weil ich vieles wie Fahrten zur Therapie, Medikamente, Pflegeprodukte, Pflegematerial selber zahlen muss.
Deshalb muss ich dringend wieder arbeiten.
Die Steuervorteile bekommst Du nicht durch den Pflegegrad sondern durch die Schwerbehinderung. Ich verstehe nicht warum Du kämpfen musst, ich habe damals 2 Wochen Pflegetagebuch geführt und meine Tochter hat direkt PG 3 bekommen, die Neubegutachtung steht jetzt an, da rutscht sie in die 4 da ab 11 Jahre wie bei Erwachsenen gewertet wird. Hast Du einen guten Anwalt?
Du hast mehrere Kinder, eins ist noch gesundheitlich eingeschränkt, keine Kinderbetreuung und suchst einen Job, den du während der Betreuung ausüben kannst im Homeoffice?
Welcher Arbeitgeber lässt sich darauf ein bzw. in welchem Fall überstehst du da die probezeit?
Ich habe schon eine Kinderbetreuung aber mit sehr eingeschränkten Zeiten und halt immer abrufbereit wenn irgendwas ist.
Ich weiß selber, dass es echt bescheidene Vorraussetzungen sind, die ich habe, aber ich möchte weg von den Sozialleistungen, finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen, ich war immer arbeiten und mir fehlt es auch einfach.
Ich arbeite als Sachbearbeiterin und habe dreimal die Woche Home-Office. Die Einarbeitung hat mehrere Monate lang komplett im Büro stattgefunden. Ich habe mir mehrere Stellenausschreibungen angeschaut als ich auf Jobsuche war und immer war eine kaufmännische Ausbildung Pflicht.
Ich glaube, da bleiben nur Jobs als Telefonistin (Callcenter?) aber ob das mit der Kinderbetreuung vereinbar ist? Ich habe ein zehnjähriges und ein 14-jähriges Kind. Ich kann wirklich entspannt arbeiten, auch wenn die Kinder Ferien haben. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich den ganzen Tag telefonieren müsste, das würde mich auf Dauer total stressen. Kinder sind auch mal laut oder wollen irgendwas von dir.. Ich weiß nicht ob das, was du dir vorstellst, so umsetzbar ist.
Der Bildschirm sperrt sich auch nach ein paar Minuten automatisch und ich bekomme ab und zu mal Anrufe von Kolleginnen oder dem Chef. Ich kann nicht einfach oben sein und die Kinder betreuen. Ich muss schon wirklich erreichbar sein.
Hi,
wenn du glaubst, wer im Home-Office arbeitet, kann nebenbei Kinder betreuen, täuschst du dich.
Was ich am Homeoffice sehr schätze, ist die Flexibilität. Es ist kein Problem, morgens sehr früh anzufangen, dann kurze Pause einzulegen um das Kind / die Kinder zu wecken, zur Schule zu schicken und dann weiter zu arbeiten.
Selbiges nachmittags: Kind kommt aus der Schule, ich mache kurze Pause um abzufragen, wie der Tag war und ob noch Hausaufgaben anstehen und arbeite dann weiter.
Aber Kind ganztägig zu Hause und dabei Arbeiten? Das funktioniert maximal mit älteren Kinder, die sich selbst beschäftigen können. Und arbeitstechnisch nur, wenn man keine oder kaum Termine / Telefonate hat.
Was für eine Umschulung / neue Ausbildung würdest du dir denn vorstellen?
Den Homeoffice Job an sich gibt es ja nicht. Ich kenne viele Menschen mit sehr unterschiedlichen Berufen, die im Homeoffice arbeiten. Zu 100 % allerdings eher nicht, so bis zu 60 oder 80 % sind in meinem Umfeld die Regel.
Das sind z.B. Bankkaufleute, Versicherungsfachwirte, Beamte, Buchhalter, ich selbst arbeite in der Qualitätssicherung.
Viele AG bieten inzwischen Home-Office an, aber längst nicht alle.
Also du müsstest 1. einen Beruf lernen, in dem Homeoffice an sich möglich ist und 2. einen AG finden, der dies auch anbietet. Nicht einfach.
Oder 3. dir einen Job suchen, der ungelernt im Homeoffice möglich ist. Wo sicherlich das Einkommen nicht so hoch ist.
Wie wäre denn Variante 4: an der unzureichenden Kinderbetreuung ansetzen und versuchen, dort was zu ändern? Das fände ich persönlich am sinnvollsten.
LG N.