Geht das Richtung Mobbing?

Hallo zusammen,

Ich habe meinen Job als Betreuungskraft in einem Altenheim angetreten. Es ist meine erste Stelle in dem Bereich. Ich habe keine Berufserfahrung, habe nur im Rahmen der Weiterbildung ein Praktikum von 2 Wochen gemacht.
Es ist wirklich eine Tätigkeit, die ich unbedingt ausüben möchte, da ich - nach meinem Empfinden - sehr gut mit älteren Menschen umgehen kann. Ich bin einfühlsam, geduldig und fürsorglich, aber auch sehr sensibel und ziemlich schüchtern.
Als ich die Zusage bekam, habe ich mich total gefreut! Doch leider bin ich nach nur ein paar Arbeitstagen sehr ernüchtert und habe Angst, dass mir schon bald gekündigt wird.

Mir wurde vor Arbeitsantritt eine gründliche Einarbeitung von einigen Wochen zugesagt, da bekannt war, dass ich unerfahren bin. Ich begleite also eine Betreuungskraft, die schon lange dort arbeitet und komme ganz gut mit ihr klar. Nur habe ich an meinem ersten Dienstwochenende schon zweimal einen Anpfiff von einer Mitarbeiterin vom sozialen Dienst bekommen.


Am Samstag begann mein Dienst um 14.30 Uhr und ich war schon eine Viertelstunde eher im Haus. Ich legte in dem Büro vom sozialen Dienst meine Sachen ab und begrüßte die Mitarbeiterin vom sozialen Dienst, die ich am Freitag noch nicht kennengelernt hatte. Da meine Mentorin ein paar Minuten vor Dienstbeginn noch nicht in Sicht war, beschloss ich, schon in den zuständigen Wohnbereich raufzugehen. Wenige Minuten später kam die Mitarbeiterin vom sozialen Dienst in den Wohnbereich und machte mich in frechem Ton an, was ich da oben schon wolle. Ich habe doch eine Mentorin und auf die habe ich zu warten! Ich musste also wieder mit runtergehen.

Am Sonntag bin ich wieder negativ aufgefallen. Eine Pflegefachkraft fragte, ob ich einem dementen Bewohner das Essen anreichen könne. Mir war nicht bewusst, dass ich das nicht darf, weil man nicht darauf aufmerksam gemacht hatte und es in meinem Praktikum sogar von mir erwartet hatte!
Als meine Mentorin vorbeiging, guckte sie etwas seltsam, sagte aber nichts. Später sah ich sie sehr lange zusammen mit der besagten Dame vom sozialen Dienst in einem Raum sitzen. Ich hatte gleich ein ungutes Gefühl, weil ich mir denken konnte, dass sie auch über mich sprachen. Als ich Feierabend machte, sprach mich diese Mitarbeiterin an. Sie wollte wissen, ob ich den Weiterbildungsschein noch nicht lange habe, was ich bejahte. Dann meinte sie in sehr vorwurfsvollem Ton, dass es nicht gehe, dass ich Essen anreiche. Bei Bewohnern mit Schluckstörungen könnte das böse enden, was für mich ja auch verständlich war.


Am Montag hatte ich ein Gespräch mit der Leiterin vom sozialen Dienst, die mich eingestellt hatte. Sie sagte, sie würde mir den Tipp geben, mehr aus mir rauszugehen. Ich versprach, an mir zu arbeiten. Sie meinte, man würde jetzt sehen, was die nächsten beiden Wochen bringen.

Heute fühlte ich mich von der Mitarbeiterin, von der ich am Wochenende den Anpfiff kassiert habe, sehr beobachtet. Egal, wo ich im Wohnbereich war, allein oder mit meiner Mentorin, kreuzte sie plötzlich auf. Sie grüßte mich nicht einmal, sondern fragte einmal nur, wie es klappe. Ich antwortete, dass es von Tag zu Tag besser würde.
Es wurde mir auch mitgeteilt, dass ich in den kommenden Wochen auf keinen Fall selbständig dokumentieren dürfe. Ich müsse die Dokumentation vorschreiben und müsse das Geschriebene an besagte Mitarbeiterin vom sozialen Dienst zur Kontrolle weitergeben.

Ich fühle mich schlecht dabei, weil ich das Gefühl habe, dass man schon nach wenigen Tagen den Eindruck gewonnen hat, dass ich mich für den Job nicht eigne. Dabei hat man doch gewusst, dass ich noch keinerlei Berufserfahrung in der Altenhilfe habe. Trotzdem muss ich gleich zu Beginn schon locker auf die Bewohner zugehen, sie zu beschäftigen wissen. Ich aber muss die vielen fremden und zum Teil auch dementen Menschen erst einmal kennenlernen.

Meint ihr, ich habe da überhaupt noch eine Chance oder kann ich den ersten Eindruck von mir als stilles Mäuschen nicht mehr wettmachen, indem ich jetzt offener auf die Bewohner zugehe?

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Es ist kein Mobbing, wenn x Kräfte auf deine "Fehler" hinweisen.
Der Ton spielt natürlich die Musik und darauf sollte jeder achten.

Allerdings ist das schon dein 2. Post zum Thema Mobbing und ich habe das Gefühl, du bekommst verdammt viel in den falschen Hals und das kann und wird dir auf Dauer schon auf die Füße fallen, weil du alles und jenes sofort ins Negative auf dich beziehst.
Das ist verdammt ungesund und anstrengend, auch mit so jemanden zu arbeiten ist auf Dauer anstrengend.

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du hast eine Weiterbildung gemacht ? machst du da eine Ausbildung oder was ist genau dein Job im Altenheim.
Hast du nicht genau erfahren, was du tun darfst, das ist nämlich sehr wenig.
Was ist dein Berufbild? Pflegehelfer ?

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Die hat doch eindeutig geschrieben, was ihre Aufgabe ist.

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Du schreibst ja selbst, du hast noch keine Berufserfahrung- und das merken auch deine Kollegen und Vorgesetzten. Dementsprechend sind sie auf der Hut, weil du eben in einem Bereich arbeitest, in dem ein Fehler ziemliche Folgen haben kann.

Ich würde das jetzt als Vorsicht interpretieren und nicht als Mobbing. Viel schlimmer wäre es doch, dich einfach "laufen" zu lassen und dann, wenn was passiert ist, mit dem Finger auf dich zu zeigen.

Dass du noch nicht eigenständig dokumentieren darfst, finde ich ebenfalls völlig ok. Ich bin zwar aus einem anderen Bereich, aber auch bei uns müssen neue Kollegen am Anfang alles gegenchecken lassen, bis sie sicher eingearbeitet sind. Und nachdem du ja explizit von einer längeren Einarbeitung schreibst, ist doch eigentlich klar, dass dazu auch Unterstützung beim Erlernen der korrekten Dokumentation gehört. Ich finde es ehrlich gesagt prima, dass sich alle so viel Zeit nehmen.