Keine Krankschreibung?!?

Ich muss meinem Ärger hier mal kurz Luft machen.
Ich bin das erste Mal nach Kinderwunsch Behandlung schwanger. Seit Anfang Juni pumpe ich Hormone in mich rein, hatte mehrere Komplikationen und habe frisch positiv getestet.
Heute war ich beim Frauenarzt um eine Krankschreibung zu erbeten, aber leider Fehlanzeige. Kein Verständnis, keine Au.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich will mich nicht drücken, aber ich arbeite (*** vom URBIA-Team editiert***) mit fremdaggressiven Personen und ständig ist eine andere ansteckend Krankheit im Umlauf.
Das Kind, von dem ich hoffe, dass es bleibt, hat mehr als 10.000 Euro gekostet, von den mentalen und körperlichen Anstrengungen einmal abgesehen.
Ich bekomme Krankmeldungen von Mitarbeitern, weil die Katze gestorben ist und ich bekomme trotz Überstimulation nichts?!
Ich bin noch so früh, dass ich nichts sagen möchte, weil ich Nachteile befürchte und bis zur 12.Woche ja auch noch alles passieren kann.
Es ist Urlaubszeit, Personal ist eh eng, im Zweifel müsste ich einspringen und mich dem Risiko eines Übergriffs, einer ansteckenden Krankheit o. A.aussetzen.
Dazu bin ich echt nicht bereit. Wenn ich das Kind wegen der Arbeit verliere, werde ich mir immer Vorwürfe machen und hab dann wieder enormen Aufwand überhaupt schwanger zu werden. Mein Hausarzt ist leider auch nicht so kooperativ und ich weiß langsam nicht mehr was ich machen soll.
Ich hatte in über 15 Jahren Beschäftigung vielleicht 10 Krankheitstage insgesamt und jetzt bräuchte ich halt einfach mal jemanden, der mal mich unterstützt.
Wenn jemand eine Idee hat, dann gerne her damit.
Oder sehe ich die Situation wirklich so falsch???

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Bearbeitet von urbia-Team
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Du bist ja tatsächlich nicht krank, daher keine Krankmeldung, evtl. ein BV durch den AG, sollte er dir keinen angemessenen Arbeitsplatz zuweisen können. Wenn du es noch nicht sagen möchtest, bekommst du natürlich keinen Schutz.

Zugegeben, ich finde diese Aussage das ständig Krankheiten kursieren etwas schwierig. In den Jahren vor Corona gab es für die meisten Pflegekräfte kein BV. Auch in Pflegeheimen gibt es nicht ständig hochansteckende Krankheiten und fremdaggressive Personen, werden normalerweise sehr schnell medikamentös eingestellt.

Glaub mir, niemand möchte sein Kind gerne verlieren, ob das nun 10.000E gekostet hat oder nicht. Die meisten Abgänge in den ersten Wochen haben auch nicht unbedingt etwas mit Arbeitsbedingungen zu tun.

Ich kann dein Bedürfnis nach Schutz durchaus verstehen, aber dann musst du es eben dem AG mitteilen und gemeinsam nach einem alternativen Arbeitsplatz schauen.

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Also grundsätzlich bin ich auch niemand der es begrüßt, wenn jede Schwangere sofort nach AU oder BV schreit, aber bzgl. fremdaggressiven Personen muss ich doch mal was sagen. Es gibt durchaus Bereiche, wo solche Leute eben nicht einfach medikamentös ruhiggestellt werden. Mein Mann hat lange in Einrichtungen für geistig Beeinträchtigte und/oder autistische Menschen gearbeitet und je nach genauer Beeinträchtigung ist es da auch an der Tagesordnung gewesen, dass Leute gekratzt, gehauen, getreten und gebissen haben oder mit Gegenständen werfen o.ä.
Die werden aber trotzdem nicht quasi dauerhaft unter Drogen gesetzt und natürlich ist das dann ein Arbeitsumfeld, was für Schwangere nicht zugelassen ist. Die TE bekäme da also sofort ein BV, müsste aber natürlich dafür die Schwangerschaft verkünden.

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Für Führungskräfte, also Fachkräfte bleiben meist genügend administrative Tätigkeiten, dass kein BV erforderlich ist.

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Rein sachlich und rechtlich:

Du bist schwanger und nicht krank, also keine AU!

Rein emotional kann ich dich verstehen. Ruf deine Hausarzt an, vielleicht hat der mehr Verständnis.

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Ich kann deinen Arzt verstehen, denn tatsächlich bist du ja nicht krank.

Was genau wäre denn jetzt dein Plan, dich bis zur 12. SSW (leider kann aber auch danach noch was passieren) krank schreiben lassen? Das wird kein Arzt der Welt mitmachen.

Für 1/2 Wochen würde ich sagen, erzähl dem Arzt halt was von Magen/Darm. Wenn du aber dauerhaft nicht mehr arbeiten willst (Aggression und Infektionen werden auf Arbeit ja nicht mit der 12. Ssw aufhören), dann musst du mit offenen Karten spielen und auf ein BV durch deinen AG hoffen.

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Ab der 12. würde ich es sagen und dann bekäme ich auch ein BV.

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Ich hab ein Überstimulation Syndrom, Wasser im Bauch, soll keine Drehbewegungen mache und nicht schwer heben, aber Krisenintervention mit hochaggressiven Bewohnern schon.
Im Zweifel dann gerne auch noch in der Pflege mithelfen, wenn mal wieder Personalmangel ist.
Das passt für mich halt einfach nicht zusammen.

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Eine Krankschreibung bekommt man, wenn man krank ist. Bist Du das?

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Ich formuliere es mal so.
Wenn du schwanger bist, ist dir doch sicher übel? Ich hatte damals am Anfang recht starke Schwangerschaftsübelkeit, bin zum Hausarzt gegangen und hab gesagt, dass mir schwangerschaftsbedingt so übel ist, dass ich nicht arbeiten kann. Hab direkt eine AU für eine Woche bekommen mit dem Hinweis, dass ich nächste Woche noch eine kriege, wenn es nicht besser ist. Ohne Untersuchung. Was soll er da auch untersuchen. Übelkeit lässt sich ja schlecht nachweisen.
Also, wenn du behauptest dir wäre übel und das stimmt nicht, ist das natürlich nicht in Ordnung. Auch wenn dir das keiner beweisen kann und so.
AU ist dann vom Hausarzt und Diagnose steht für den Arbeitgeber nicht drin.

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Bearbeitet von UEBELKEIT123
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Danke an alle, die versucht haben mir zu helfen und mich nicht mit Moral und rechtlichen Erklärungen belehrt haben!

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(*** vom URBIA-Team editiert***)
Denn seien wir ehrlich sollte man doch froh sein eine unkomplizierte Schwangerschaft zu haben.. und wenn du es nicht sagen willst ist es ja deine persönliche Entscheidung.

Denn krank bist du ja nicht.
Um so schwerer haben es Personen krank geschrieben zu werden wenn wirklich etwas ist und das spüre ich halt selbst leider oft am eigenen Leib.

Höre oft genug, zwar nicht gerade weil ich schwanger bin, das ich ja einfach eine Pille schlucken kann und arbeiten gehen soll. (Ja das waren die Worte einer Ärztin) Trotz das es mir hundsmiserabel ging.

Auch mein FA.. ich hatte leichte Schmerzen und Schmierblutungen.. auch er hatte mich nicht deswegen krank geschrieben weil Baby gings ja gut zu dem Zeitpunkt.

Daher würde ich eher den Weg gehen die Schwangerschaft zu verkünden und hast dann entweder BV oder andere Tätigkeiten die du machen kannst.

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Bearbeitet von urbia-Team
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Naja. Also wenn wir es mal genau nehmen, bist du nicht krank. Das stimmt schon, aber die brauchst ja auch keine Krankmeldung sondern eine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung und arbeitsunfähig kann man durchaus auch ohne Erkrankung sein. Wenn du derzeit psychisch aufgrund der Belastung durch die Schwangerschaft und die Zeit davor nicht in der Lage bist, zu arbeiten, dann ist das so und das sollte auch ein Arzt einsehen.

Ich kann voll und ganz verstehen, dass dir dein Kind das Wichtigste ist und wie groß die Angst ist, es zu verlieren, ebenso. Die hatte ich auch bei allen drei Kindern ohne deine Vorgeschichte. Allerdings habe ich im Büro gearbeitet und das ist halt einfach eine ganz andere Nummer als in einer sozialen Einrichtung. Ich habe auch eine zeitlang als Betreuungskraft in einem Seniorenheim gearbeitet und da auch einiges einstecken müssen, auch körperlich. Mir hat mal ein Bewohner aus heiterem Himmel das Handgelenk zusammengequetscht (180kg-Mann), ist was kaputt gegangen, ich konnte es fast zwei Wochen nicht mehr bewegen. Es braucht ja nicht mal das, reicht schon, wenn dir jemand umkippt und du die Person einfach nur auffängst, auch da kann was passieren, ohne irgendwelche bösen Willen. Natürlich kann auch nichts davon eintreffen, aber die Gefahr ist halt einfach da.

Wie ist denn das Verhältnis zur Heimleitung? Weshalb befürchtest du da einen Nachteil, wenn du sie jetzt über die Schwangerschaft informierst? Eine Dauerlösung für acht, neun Wochen ist eine AU halt nicht wirklich. Das wäre tatsächlich nur ein Beschäftigungsverbot, denn wenn wir mal ehrlich sind, auch ein Bürojob ist in einer sozialen Einrichtung was anderes als auf der Gemeinde oder ähnliches. Da bleibst du nicht sitzen, wenn jemand beispielsweise fällt, aus welchen Gründen auch immer. Man reagiert, ohne nachzudenken. Also in der Regel, ich hatte Kollegen, die haben daneben gestanden und erklärt 'ist heute keiner von meinen, ruf mal xy, der ist gefallen'. Dazu muss man aber schon abgebrüht sein, finde ich.

An deiner Stelle würde ich ganz sachlich mit dem Hausarzt sprechen, ihm erklären, dass du aktuell einfach nicht arbeiten kannst und wenn es gar nicht anders geht, den Arbeitgeber halt doch jetzt über die Schwangerschaft informieren. Dein Kind ist jetzt erstmal das Wichtigste und wenn Pflegekräfte derzeit keine neue Arbeit finden, wer dann.

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Danke für diese Antwort😊

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