Familien Budget

Hallo,

wie schafft ihr es, Rücklagen für die Rente zu bilden?

Wir haben momentan Einnahmen zwischen 6000 und 7000 Euro netto pro Monat (Kindergeld, Gehälter und Steuerrückerstattung eingerechnet).

Leider war es uns bisher nie möglich, dauerhaft Geld zu sparen, da unsere Rücklagen immer von Elternzeiten aufgefressen wurden.

Unsere monatlichen Ausgaben:

- Miete: ca. 2250 € (Warm, Strom, Internet)
- Mobilität: 750 € (1x Elektroauto + 2 Lastenräder)
- Lebensmittel: mindestens 1000 € (Bio-Lebensmittel, Mensa, Mittagessen im Kindergarten)
- Urlaube: 500 € (Ferienwohnung oder Campingplatz, 3-4 Wochen im Jahr)
- Freizeit: 200 €
- Kindergartengebühren: 250 €
- Kleidung: 150 €
- Private Krankenversicherung: 300 €

Wir können ca. 500-1000 € monatlich sparen, jedoch steht unser drittes Kind bevor, und unsere Reserven werden dann wie jedes Mal in der Elternzeit aufgebraucht sein.

Mich stört vor allem die Frage, was sein wird, sobald wir in Rente gehen mit 70 Jahren. Ich vermute, dass wir, wenn die Kinder größer sind und die Ausgaben durch Studium steigen, nicht mehr sparen können.

Uns ist Umweltschutz wichtig, deshalb stehen gesunde Lebensmittel und ökologische Fortbewegung sowie unser kleines Reihenhaus zur Miete nicht zur Disposition.

Oder liegt es einfach an unserem zu geringen Einkommen für eine bald fünfköpfige Familie?

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Die Werte sind geschätzt nicht mittels Haushaltsbuch erfasst…

Bearbeitet von Familienvater1
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Ich glaube, euer Problem ist, dass ihr in keinem Bereich bereit seid, Einschränkungen hinzunehmen (bzw. es bisher nicht tut). Keiner der von euch genannten Punkte ist meiner Meinung nach komplett überzogen. Aber manche priorisieren eben biologische Lebensmittel, manche Urlaube, manche Mobilität, andere Wohnraum und wieder andere wollen von allem das Beste und haben dafür nur 1 Kind.

Ihr habt (bald) 3 Kinder und legt in allen Bereichen des Lebens auf einen sehr hohen Standard Wert. Das ist natürlich auch nachvollziehbar aber geht nunmal auf Kosten des Ersparten. Wenn ihr Ersparnisse höher priorisieren wollt, werdet ihr vermutlich etwas anderes zurückstufen müssen und euch irgendwo einschränken müssen.

Oder natürlich mehr verdienen, wobei dann wohl familienzeit entpriorisiert werden muss und ich finde nicht, dass euer Einkommen zu gering ist.

LG

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Gering finde ich das Einkommen nicht. Der Kostenpunkt, der mir jetzt auffällt, ist der Urlaub. Zumindest wäre das der Punkt, den ich bei der Aufteilung verringern würde. Das sind 6000€ im Jahr, die ihr da einplant, also etwa ein Monatseinkommen. Wenn das Urlaub im Ferienhaus oder auf dem Campingplatz ist, kommen die Essenskosten in der Zeit ja auch noch mit dazu.

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Ja das stimmt leider gehen wir so gerne nach Dänemark und dort ist das Preisniveau viel höher wie in Deutschland. Camper Miete plus Stellplatz oder Ferienwohnung geht ins Geld. Alternativ fahren wir in die Alpen was auch immer teuer wird. Aber ich sehe bei Urlauben das größte Potenzial

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Tut mir leid, aber in Österreich auf einem *** Campingplatz mit Wohnwagen zahle ich für 4 Personen mit Hund maximal 50-60€ pro Nacht.
Geht nach Schweden, da zahlt jeder gleich viel pro Nacht, egal mit wieviele Personen.
Jetzt im Sommer fahre ich mit Wohnwagen und 2 erwachsenen Kindern. Einer Jugendlichen und Hund eine Woche jeweils in die Normandie (**** Platz, 530€) und in die Bretagne (*** Platz, 480€). Grundnahrungsmittel nehmen wir mit, Frisches versuchen wir in kleinen Hofläden zu kaufen. Das ist dort günstiger als im Supermarkt.

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Wie lange Elternzeit plant ihr denn, wenn ihr dafür eure gesamten Reserven aufbrauchen müsst? Dort würde ich wahrscheinlich ansetzen bzw. habe ich persönlich auch. Urlaub ist mir "heilig". Wir fahren oft und gern weg - die Erinnerungen an diese gemeinsamen Zeiten (viel auch mit Familie) sind so kostbar. Wir fliegen nicht und sind überwiegend in Fewo. Essen muss man so oder so...
Seid ihr selbstständig? Welche Art von Rücklagen möchtest du denn bilden? Zusätzlich oder habt gar keine Rente in Aussicht?
Über 2000€ Miete finde ich heftig. Aber wenn ihr jetzt auf diesen "Luxus" besteht, dann bleibt nunmal weniger übrig. Wäre kaufen denn eine Option?
Bei der Mobilität lässt sich vermutlich wenig sparen... Habt ihr Solarstrom zum Laden?
Essen - nunja, mir ist regional wichtiger als bio (wobei ich auf beides achte). Momentan bekommt man u.U. günstiges Obst und Gemüse in der Gegend vom "Erzeuger". Auf Fleisch verzichten / stark reduzieren ist günstiger... 1000€ finde ich sehr viel?

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Danke. Finanziell wäre es am besten, unser Kind möglichst früh und viel in Fremdbetreuung zu geben, aber das könnten wir wohl nicht übers Herz bringen. Mal sehen, wie es sich entwickelt. Ich finde die vielen Anregungen jedenfalls sehr hilfreich.

Bearbeitet von Familienvater1
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Zunächst einmal ist euer monatliches zur Verfügung stehendes Einkommen - meines Erachtens nach - recht gut und für viele wahrscheinlich auch sehr viel Geld.

Ich finde eure Miete schon recht hoch, kann aber natürlich auch an dem Ort liegen, wo ihr wohnt. Wir zahlen die Hälfte für eine Eigentumswohnung. Es gibt immer die Möglichkeit eure Verträge mal durchzuschauen. Man findet oft vergleichbares für weniger Geld. Somit hättet ihr da paar Euro Ersparnis drin.

Dann würde ich mir die Frage stellen, ob ihr wirklich zwei Lastenräder benötigt oder ob ihr nicht eins weggeben könnt. Die monatliche Belastung für eure Transportmittel scheint auch recht hoch zu sein mit 750 Euro.

In Bezug auf Lebensmittel kann ich dir die App „to Good to go“ empfehlen. Hier kannst du die Reste eines Ladens für wenig Geld kaufen. Bei mir sind sehr viele Bio-Läden die sowas anbieten.

Sobald unser Einkommen auf unser Konto gezahlt wird, buchen wir einen Betrag X, den wir vorher ausgerechnet haben, bereits auf ein Sparbuch um. Somit kommen wir monatlich auch zum Sparen. Sobald das Geld auf dem Konto verbleibt, wird es ausgegeben. Das haben wir uns herausgefunden. Aufs Sparbuch greifen wir sehr ungern zu. Wir finden es auch immer sehr wichtig keine Sachen auf Raten zu kaufen. Wenn wir etwas wollen, sparen wir darauf hin.

Unser Eigentum ist bis zur Rente abbezahlt und somit würde dann die Miete für uns wegfallen.

Darüber hinaus gehen wir nicht an das Kindergeld unserer Tochter dran. Das Kindergeld wird seit ihrer Geburt auf ein separates Konto gepackt. Damit wird dann später ihr Führerschein, ihr Auto und alles was anfallen wird bezahlt.

Ich würde empfehlen ein Haushaltsbuch zu erstellen und genau aufzulisten, was ihr wofür ausgeben wollt. Sowas hat uns sehr beim Sparen geholfen!

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Danke für die vielen guten Punkte. Die zwei Lastenräder benötigen wir für die täglichen Einkäufe, das Abholen der Kinder und den Arbeitsweg. Ich würde eher unser Auto komplett abschaffen, aber da würde meine Frau vermutlich nicht mitmachen.

Bearbeitet von Familienvater1
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verstehe ich nicht. z.B. für den Arbeitsweg reicht ein normales Fahrrad. Für die anderen Tätigkeiten muss man sich halt absprechen, wer wann das Lastenrad braucht.
--Insgesamt habt ihr in mehreren Bereichen für meine Begriffe sehr hohe Ausgaben wo es sicherlich auch geringer geht. Es wird wohl darauf herauslaufen, dass diesbzgl. entweder eine Anpassung eures Lebensstandards erfolgen muss oder es kann halt weiter nichts gespart werden, wenn ihr auf diesem hohen Niveau weiterleben wollt.

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Kurze Ergänzung:
Wir wohnen im Frankfurter Raum (Großstadt), also verhältnismäßig in einer günstigen Wohnung. Wir würden auch keinen Kredit bekommen bei unserem Einkommen im Vergleich zu den Häuserpreisen. Ein Elternteil war jeweils 1 Jahr in Vollzeit zu Hause und arbeitete danach bis das kleinste Kind drei Jahre alt war in reduzierter Stundenzahl. Wir arbeiten beide formal 80%, aber mein Arbeitgeber verweigert die Arbeitszeiterfassung, sodass ich effektiv 100% arbeite. Als Vorteil darf ich in den Schulferien zu 100% im Homeoffice arbeiten. Der Betriebsrat kümmert sich derzeit um die Arbeitszeiterfassung. Meine Frau arbeitet nur 80%, hat aber emotional sehr belastende Fälle von Kindeswohlgefährdung, sodass ich denke, dass mehr Arbeit eine Überforderung wäre.

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Mal von Lehrkraft zu Lehrkraft (oder interpretiere ich das falsch?): Wenn ihr verbeamtet seid, bekommt ihr doch sicher eine Pension später? Gehst du davon aus, dass diese nicht ausreicht?
Und ihr würdet als zwei Lehrkräfte keinen Kredit bekommen?
Das Teilzeit als Lehrkraft nie Teilzeit im klassischen Sinne ist, ist völlig "normal". Ich gehe deshalb (nach 1 Jahr reduziert) wieder Vollzeit... Bringt halt nichts.
So hart es ist: Ihr wollt an eurem Lebensstandard nicht kratzen und nicht voll arbeiten - dann bleibt halt nichts zum Sparen. Es ist sicher viel Potenzial bei euch, Geld einzusparen aber das muss man wollen...

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Wenn ihr ein drittes Kind bekommt und teure Bio-Lebensmittel kauft, ist das euer hausgemachtes Problem.

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Ein Problem könnte erst auftreten, wenn wir mit 70 in Rente gehen und nur von der gesetzlichen Rente leben müssen. Langfristig wollen wir jedoch etwas ändern. Ich tendiere zu einem Arbeitsplatzwechsel mit besserer Bezahlung. Alternativ käme auch ein Umzug in die Schweiz in Frage. Sparen wäre natürlich ebenfalls eine Option.

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mit 3 KInden in der Schweiz ist das Leben auch sehr teuer, für die Betreuung und Krankenkasse geht schon ein ganzer Gehalt weg, wohnen kostet hier mehr als in Frankfurt, uzumindetz wenn ihr wieder in einer Stadt wohnen wollt. und für einen Umzug braucht es erst mal Arbeit

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Ich finde eure Miete, Essen und Urlaubskosten recht hoch. Sind die 750 Euro für Mobilität dann Strom, Versicherung oder Raten? 1000 Euro Lebensmittel pro Woche finde ich auch viel, wir sind zu fünft (3 Kinder zwischen 2 und 7) und inklusive Schul- und Kitaessen würde ich sagen, 1000 Euro brauchen wir nicht.

Ich glaube, da muss man dann irgendwie Prioritäten setzen, das ist ja auch alles okay. Also, entweder verzichtet ihr irgendwo auf "Luxus" (Discounter, nur ein Lastenrsd, günstigerer Urlaub, Brot statt Mensa, günstigere Wohngegend...) oder das Geld ist dann halt weg und ihr guckt nachher im Alter, wie ihr mit der Rente oder Grundsicherung klar kommt und macht halt eventuell dann Abstriche. Ich glaube, das ist wirklich eine Frage der individuellen Zielsetzung und Prioritäten. Und die darf sich jeder setzen. Aber man kann das Geld halt nur einmal ausgeben.

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Kurz vorab, ich habe verstanden, dass Reihenhaus und Lebensmittel (und Fortbewegung) nicht zur Disposition stehen.
Das will ich euch auch gar nicht absprechen, sondern einfach andere, ebenfalls umweltbewusste Ideen aufzeigen. Einfach weil ich das als die besten Stellschrauben bei euch sehe:

Ich würde euch, wenn ihr euch wegen der Rente sorgt, dazu raten raus aus der Miete und ins Eigentum zu gehen.
Bisher zahlt ihr jeden Monat über 2000 Euro für eine Wohnung, die euch nicht gehört und davon habt ihr letztendlich später nichts.

Niemand weiß so ganz genau wie sich die Renten entwickeln, aber eine Immobilie wird fast immer (Krieg und Katastrophen außer Acht gelassen) was wert sein.

1000 Euro für Lebensmittel finde ich für zwei Erwachsene und zwei Kinder ganz schön viel.
Esst ihr viel Fleisch? Das könnte man vielleicht auf einmal wöchentlich reduzieren?
Von Fleisch abgesehen finde ich die meisten Bio- Lebensmittel nicht so extrem teuer.
Esst ihr viel auswärts? Das schlägt natürlich auch zu Buche. Alternativ könnte man zB Meal Preppen.

Dann müsste man überlegen, welche Art der Altersvorsorge sinnvoll ist. Fonds, Aktien etc.

Ihr habt definitiv kein unterdurchschnittliches Einkommen.
Aber in unserem Umfeld investieren sehr viele Familien ihr Einkommen zu großen Teilen eben ins Eigenheim. Das ist dann auch Absicherung fürs Alter.

Ebenso wird hier zu großen Teilen zuhause gekocht (einfach weil es hier nicht so unendlich viel Auswahl an Restaurants geschweige denn Lieferdiensten gibt).

So kommen hier auch Familien mit deutlich weniger Einkommen als ihr es habt sehr gut über die Runden.

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Kleiner Nachtrag:
Ich habe gerade gelesen, dass ihr im Frankfurter Raum wohnt. Ja, da ist es wohl nach München am teuersten.
Ich würde schauen, was momentan geht, welche Entfernung ihr auf euch nehmen wollt, wie die Kreditkonditionen sind etc.

Käme ein Umzug ins weiter entfernte Umland denn in Frage? Ich vermute, du bist Lehrer und deine Frau Sozialpädagogin?
Das sind ja beides Berufe wo wegen Fachkräftemangel praktisch überall gesucht wird.

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Unser Gesammteinkommen liegt etwas unter eurem. Aber zahlen auch weniger Miete/ bzw wohnen im Mehrgenerationenhaus und haben dort ausgebaut und zahlen nun anteilig.
Wir haben einen Bausparer laufen der ca alle 7 Jahre ausgeschüttet werden kann. Der wird nicht extrem hoch besparrt, aber so, dass alle staatl. Zuschüsse gewonnen werden können.
Außerdem haben wir über den AG eine ZVK, über die BU eine Auszahlung im Alter bei Nichtgebrauch und "leider" auch eine Riesterrente.
Das wollte mein Mann damals... naja... nun läuft sie erstmal weiter.
Ansonsten haben wir uns damit abgefunden, dass wir eben jetzt erst wirklich anfangen können zu sparen. Unser 3 Kind ist nun 2 3/4 Jahr alt. Ich war mit allen Kindern zw. 1 3/4 und 2 Jahren zu Hause. Das war uns extrem wichtig und hat natürlich die Rücklagen aufgebraucht. Jetzt nach den 2 Jahren Elternzeit kommen die letzten Sachen die halt so aufgespaart wurden. (Waschmaschine, neues Auto, Kühlschrank...) Und danach werden wir mehr sparen. Wir waren immer sparsam. Kennen es nicht anders. Mein Mann hat seine BA geschrieben, als unser 1 Kind kam. Er studierte/ arbeitete da berufsbegleitend. Wir kennen es nicht anders. Achten trotzdem auf ordentliche LM und geben allg. wenig Geld aus.

Bearbeitet von Bekks