Hallo,
wir hatten eigentlich unseren Traum vom Eigenheim schon aufgegeben. Nun haben wir natürlich prompt etwas schönes gefunden und haben auch den Zuschlag für unser Angebot bekommen.
Natürlich ist das ganze nicht so günstig, weil wir in den erweiterten Speckgürtel von Frankfurt ziehen würden.
Das Häuschen kostet etwas mehr als einen mittleren 6-stelligen Betrag, ist jedoch erst 10 Jahre alt mit einer neuen Heizung (2 Jahre) und neuen Fenstern (5 Jahre) - da gabs vermutlich mal ne Förderung oder so...
Wir haben jedoch recht viel Eigenkapital (fast 40%).
Seit 3 Tagen überschlage ich immer wieder alle kosten und komme zu dem Entschluss, dass uns bei einer anfänglichen Tilgung von 2% (irgendwann wollen wir höher, da wir nicht so lange abzahlen wollen) ca. 500 Euro im Monat übrig bleiben. Ich hab gerechnet mit Tilgung, NK (hier mal grob 600 Euro angesetzt), Lebensmittel + Drogerieartikeln (hier wären bestimmt aber auch noch Einsparungen möglich, denn momentan achten wir überhaupt gar nicht drauf, kaufen nach Lust und Laune und immer nur im teuren Bioladen), Versicherungen, laufende Abos, Pendlerkosten (hier die monatlich anfallenden und noch nicht irgendwelche Steuervergünstigen oder Steuerrückzahlungen eingerechnet), Autoversicherung und Steuern, sowie eine Pauschale für Freizeitausgaben (hab jetzt 300 Euro angesetzt, denkt ihr das reicht für 2 Erwachsene und ein Kleinkind?), Pauschale für Kleidung, meine private Altersvorsorge und dann zusätzlich noch monatliche Rücklagen für: Reparaturen am Haus, Abnutzung und Reparaturen der Autos und nochmal einen Puffer (100 Euro).
Dann bleiben halt noch ca. 500 Euro im Monat über. Denkt ihr das reicht?
Die Prognosen für die Zukunft sehen eher gut aus, obwohl ich auch gerne mit dem Worst Case rechne, denn mein Mann ist momentan Alleinverdiener und so habe ich das auch eingerechnet. Ich bekomme auch kein Elterngeld mehr. Ich bin quasi noch Studentin und schließe im Oktober mein Studium ab. Jedoch hätten wir auch ganz gerne ein zweites Kind, aber ich möchte gerne vorher arbeiten, um wieder Elterngeld zu bekommen. Mein Mann kann je nach Leistung auch noch zusätzlich einen kleinen Bonus vom Arbeitgeber bekommen, den ich aber nirgendwo berücksichtigt habe in der Berechnung.
Würdet ihr in unserem Fall das Haus kaufen? Ich hab schon ziemlich bammel :) Aber das ist normal oder?
Würdet ihr das machen? Hauskauf
Ich finde leider deine Angaben etwas vage.
Konkrete Zahlen wären hilfreich.
Wie hoch ist das monatliche Einkommen?
Wie hoch die Rate?
Welche Beträge veranschlagt ihr für Essen, Drogerie etc.?
Ich muss mich auch der Vorschreiberin anschließen, die Fenster und Heizung nach so kurzer Zeit auszutauschen wirft Fragen auf.
Gruß
Ines
Ich möchte jetzt nicht haarklein die Finanzen aufdröseln, aber hier mal Eckpunkte:
Tilgungsrate wäre ca. 30% des momentanen Einkommens bei 2% Tilgung.
NK: 600 Euro (hier sind auch Gebühren für Schornsteinfeger, Heizungswartung und ein Puffer etc. eingerechnet)
Lebensmittel: 600 Euro
Drogerie: 100 Euro
Kleidung: 150 Euro (Wobei ich sagen muss, dass wir in den letzten Jahren nie so viel ausgegeben haben. Wir legen da nicht so viel Wert drauf)
Freizeit: 300 Euro
sonstige Fixkosten für Versicherungen, Abos, private Altersvorsorge, Internet, Handys sind schon abgezogen und richten sich an unseren jetzigen Ausgaben.
Pendelkosten sind eingepreist, angepasst an die zu fahrenden Strecken (Benzin und Verschleiß), wobei ich auch für mich schon Pendelkosten angesetzt habe, die natürlich erst real werden, wenn ich dann auch arbeite. Verbrauch und Verschleiß für Freizeitfahrten und Alltagsfahrten wurden auch einberechnet und zwar recht großzügig (für 700 km pro Monat).
Insgesamt werden 700 Euro pro Monat für Reparaturen + Wartungen (Haus: 150 Euro, Autos: 250 Euro), Verschleißteile und unvorhergesehene Ausgaben auf ein Sparkonto wandern. Dazu kommen dann noch die Kosten der Nebenkosten, die nicht monatlich zu entrichten sind (ca. 200 Euro + 130 Euro Puffer).
Dann: zukünftige Kitakosten habe ich auch schon eingerechnet.
Zu erwähnen wäre noch, dass wir nicht unser gesamtes Eigenkapital einsetzen werden:
5000 Euro halten wir für Renovierung ein, wobei wir eigentlich nur streichen müssen, aber man weiß ja nie.
10000 Euro hätten wir für neue Möbel. Wobei ich auch nicht weiß, wie viel wir da genau brauchen werden. Wir nehmen natürlich die meisten unserer alten Möbel mit.
20000 Euro verbleiben als eiserne Reserve auf Tagesgeldkonten, Aktiendepots, ETFs etc.
Ich werde nochmal mit dem Makler über die Fenster und die Heizung reden.
Ich verstehe total, dass du keine Zahlen nennen möchtest, aber trotzdem sind deine Angaben nicht greifbar für mich und ich habe das Gefühl, dass deine Rechnung so nicht aufgeht.
Bei uns ist es gerade seit ein paar Monaten, das wirklich jeden Monat höhere unvorhergesehene Kosten waren. Das waren z.B. Autoreparaturen, Handwerkerrechnungen, eine neue Gartenhütte etc. Dann haben wir uns noch einen Fahrradträger fürs Auto gegönnt, waren auf einem teuren Konzert und im Urlaub. Tochter benötigte neues Zubehör fürs Hobby, Sohn 1 bekam Schutzausrüstung zum Motorradführerschein und Sohn 2 brauchte ein neues Tablet für die Schule.
Das alles hat uns jetzt finanziell nicht ins straucheln gebracht aber dazu geführt, dass wir ein paar Monate nicht oder weniger gespart haben.
Natürlich sind das alles nur Beispiele, aber Haushaltsgeräte gehen z.B. gerne gleichzeitig kaputt.
Wenn du glaubst du hast alle Eventualitäten weitestmöglich eingeplant, passt dein Plan.
Das Fenster/Heizungsthema solltest du auf jeden Fall sehr sehr genau prüfen!
LG
Ines
P.S.: Wo ist das Haus, also in welchem Ort/Kreis?
Ich sehe es so: es hängt davon ab, ob und wie viel du in naher Zukunft wieder arbeiten gehen wirst.
Du bist derzeit offenbar länger als ein Jahr zu Hause. Hast du in der Zeit weiter studiert? Wie lange willst du bei Kind 2 aussetzen und mit wie viel Prozent wieder einsteigen?
Ihr habt sehr viel Eigenkapital. Das ist gut. Aber 500 Euro ist nicht viel, auch wenn alles schon abgezogen ist. Das sehe ich wie die anderen. Ihr werdet euch das Haus also nur leisten können, wenn du nicht allzu lange aussetzt und relativ schnell wieder mindestens in Teilzeit einsteigst.
Genau, ich bin quasi länger zuhause geblieben, weil ich im Babyjahr im Umfang von ca. 40 Wochenstunden studiert habe seit dem mein Kind ca. 3 Monate alt war. Ich will unter keinen Umständen Zuhause bleiben. Ich finds nämlich ehrlich gesagt nicht gerade toll... Ich möchte beim 2. Kind nicht länger als 1 Jahr daheim bleiben und am liebsten mit 50-75% wieder einsteigen.
Hast du schonmal gearbeitet? Hast du derzeit einen AG?
Sonst wird es als Berufsanfänger schwierig einen Job mit 50-75% zu finden.
Also ich finde das klingt alles sehr gut und auch gut durchdacht. Du hast an sehr viel gedacht an das viele andere bei der Kostenrechnung gar nicht denken. Du bist außerdem vom schlechtesten Fall ausgegangen.
Bei uns ist die Situation ähnlich und wir sehen es so, dass wir im Moment die Zeit haben, in der es einfach etwas knapp ist und das wird sich bald ändern. Wir kommen mit dem Geld aus und bald gehe ich wieder arbeiten und da können wir uns auch wieder mehr leisten.
Ich finde 500 Euro ehrlich gesagt ziemlich viel Geld. Also dafür dass wirklich ganz viele Kosten schon abgezogen sind. Wie viele Leute haben keine 500 Euro für ihre Altersvorsorge übrig oder für Reparaturen oder oder oder. Und du hast ja sogar schon Freizeitvergnüngen vorher rausgerechnet.
Ich würde es auf jeden Fall machen, das ist eine super Chance! Viel Glück
Seh ich ganz genauso.
Eigentum ist immer gut.
Mein Mann ist schon in Rente, ich komme nächstes Jahr.
Wir haben ein Haus und sind froh. 1000 Euro Miete.....dann wäre eng mit der Rente.
Du hast alles sehr gut durchgerechnet. 500 Euro sind viel. Dazu noch der Puffer auf dem tagesgeld Konto.
Ausserdem, einen Job findest du immer. Notfalls reicht such ein 500 Euro Job.
Machen. Auf jeden Fall machen.
Alles Gute
Wäre mir zu diesem Zeitpunkt zu früh, um ehrlich zu sein.
Warum?
(1) Deine berufliche Situation ist noch komplett offen. Ein Studium an sich ist erstmal keine Jobgarantie und der Einstieg kann sich auch mal ein halbes Jahr oder länger hinziehen, vor allem wenn man nicht unbedingt das erstbeste Angebot annehmen möchte. Mit der Finanzierung im Nacken und der Kinderplanung wird der Druck auf dem Kessel nicht geringer. Im Grunde musst du so schnell wie möglich den Einstieg finden.
(2) Eure Kinderplanung ist noch nicht abgeschlossen. Ganz im Gegenteil, ihr plant ja schon ein zweites Kind. Kommt das früher als geplant, bekommst du eventuell ein kleines Jobproblem. Mit 2 Kindern steigen zudem die Ausgaben wieder, es kommen eventuell Betreuungskosten hinzu.
(3) Ist bei euch vielleicht nicht so relevant, aber wir haben unseren Grundriss damals geplant, als wir noch 1 Kind hatten. Eigentlich waren wir uns einig, dass uns das so reicht. Als unsere neue DHH fertiggestellt war, sind wir dann doch zu viert eingezogen. :) Will heißen, Pläne können sich auch rasch ändern.
Danke für die Antwort. Wir haben natürlich auch mal wieder das Problem, dass mein Mann nicht mehr der jüngste ist. Er ist schon fast 40 und irgendwann wird es dann schwierig mit dem Kredit. Da sitzt uns auch die Zeit im Nacken. Wir suchen ja auch schon seit fast 2 Jahren nach einem Haus. Der Markt ist so schlecht, dass wir auch echt ungern die Chance verpassen würden. Es ist in 2 Jahren das erste Haus das passt.
Zu deinen Punkten:
(1) Ich rechne mit einer langwierigen Jobsuche. Das hab ich schon einkalkuliert. Das Kind kann jedoch gerne noch etwas warten und vor Unfällen schützen wir uns hoffentlich ganz gut.
(2) Zukünftige Betreuungskosten sind auch schon einkalkuliert. Die sind zum Glück hier nicht besonders hoch. Ausgaben steigen das stimmt. Es ist zum Glück noch so, dass unser Bundesland einem unter die Arme greift für 2 Jahre mit 250 Euro extra Kindergeld ab dem 2. Lebensjahr.
(3) Haus würde sogar für 5 Personen reichen :)
Speckgürtel von Frankfurt aber nicht in Hessen? Oder was habe ich nicht mitbekommen mit 250€ extra irgendwas fürs 2. Jahr?
Hallo,
Nein, aber nicht wegen der Finanzen, sondern weil ich stark vermute, dass etwas mit dem Haus nicht passt. Es soll 10 Jahre alt sein und nach so kurzer Zeit wurden Heizung und Fenster getauscht? Wegen Förderungen? Da ist was faul...
Viele Grüße
lilavogel
Werde da nochmal nachhaken. Ich find es aber durchaus plausibel. Da wurde vermutlich eine KfW Förderung abgegriffen für energetische Sanierung beim letzten Eigentümerwechsel. Die waren zu dem Zeitpunkt wahnsinnig gut bezinst, so dass man die sich hat kaum durch die Lappen gehen lassen.
Wollte aber trotzdem mal fragen, was ihr vermutet was da nicht stimmen könnte. Mir fällt jetzt auf Anhieb nichts gravierendes ein, was einen Fensterwechsel nötig macht. Heizung nunja, die kann natürlich kaputt gewesen sein.
Beim letzten Eigentümerwechsel?
D.h. ihr wärt bei einem 10 Jahre alten Haus mindestens die dritten Eigentümer?
Da schrillen bei mir gerade alle Alarmglocken!!🚩🚩🚩
Ich würde denken, dass ihr sicher geplant habt.
Ihr habt überall viel Puffer eingerechnet, 300€ Freizeitausgaben und nur im Biomarkt einkaufen, lassen ja auch noch etwas Spielraum um zu sparen.
Dazu könntest du im Worst Case mit jeden Minijob euer 500€ Notfallgroschen verdoppeln.
Wahrscheinlich wirst du als Akademikerin selbst mit wenigen Stunden um ein vielfaches mehr verdienen.
Ihr habt sehr viel Eigenkapital.
Und 600.000-700.000€ finde ich einen guten Preis für ein Haus heutzutage.
Also, für mich hört sich deine Rechnung solide an 👍🏼
Das sehe ich ganz genauso. Wie viel mehr Sicherheit will man denn noch? Dass man zusätzlich noch im Lotto gewinnt und reiche Eltern hat?
Viele Leute kaufen sich ein Haus mit weit schlechterer Ausgangslage und haben vorallem vieles nicht durchdacht und durchgerechnet. Das kann dann schief gehen. Du scheinst dir viele vernünftige Gedanken gemacht zu haben.
Meine Empfehlung: Rate und Tilgung so klein wie möglich und Laufzeit so lange wie möglich. Dazu Sondertilgungsoption. Ihr zahlt nur die niedrige Rate und legt parallel Geld für die Sondertilgungen zurück, die ihr dann jedes Jahr vornehmt. So zahlt ihr trotz kleiner Rate zügig ab, habt aber keinen Druck, wenn sich geldtechnisch etwas ändert bzw ein Gehalt wegfällt oder ihr plötzlich unvorhergesehene Kosten habt. Dann könnt ihr den Kredit nämlich immer noch zuverlässig bedienen, nur die Sondertilgungen entfällt.
Nach 10 Jahren darf man IMMER aus dem Kredit raus, egal wie lange die Laufzeit angesetzt war. Wenn ihr dann bessere Zinsen bekommt, schuldet ihr um. Wenn die Zinsen schlechter sind, bleibt ihr bei eurem Kredit.
Wir haben es genau so gemacht und unseren Kredit nach 10 Jahren komplett abbezahlt. Die Kreditrate lag unter 1000 Euro, (aber wir haben jedes Jahr ordentlich sondergetilgt) und jeder Partner hätte sie notfalls auch als Alleinverdiener bedienen können.