Ist Bürgergeld die bequeme Alternative?

Hallo zusammen,

in letzter Zeit sieht man in den sozialen Netzwerken immer wieder Aufstellungen was Bürgergeld-Empfänger alles bezahlt bekommen, das erscheint mir immer ziemlich viel. Geld, Miete, Nebenkostenzuschuss und andere Zuschüsse.

Wir sind eine Patchworkfamilie mit drei Kindern, ich bekomme gerade mal 950 € Elterngeld, mein Partner verdient ca. 2500 €. Wir wohnen in einer drei Zimmer Wohnung für warm 1200 € und haben dann noch sonstige Aufwendungen, Versicherung, Auto usw.

Mein Baby muss mit einem Jahr in die Kita weil wir uns nicht leisten können, dass ich zwei Jahre Zuhause bleibe. Zumal wir eigentlich eine größere Wohnung brauchen.

Immer wieder sagen mir Bekannte ich soll doch einfach Bürgergeld beantragen und arbeitslos sein, dann würde ich mehr bekommen.

Mal abgesehen davon dass ich nichts davon halte, ohne Notwendigkeit Sozialleistungen zu beziehen und das auch nicht als gutes Vorbild für meine Kinder sehe würde mich dennoch interessieren, ob das denn in der Praxis wirklich so ist, dass da alles bezahlt wird und man für keine Arbeit im Endeffekt mehr hat als wenn man arbeiten geht.

Kennt ihr jemanden oder bezieht ihr selbst Bürgergeld und kann dieses Bild, welches in den sozialen Medien gezeichnet wird, bestätigen?

Danke für Eure Antworten!

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Ich lebe in München und mit Bürgergeld steht man finanziell nicht viel schlechter da als mit Niedriglohnjob. Hauptgrund sind die hohen Mieten, die man selbst als Normalverdiener nicht so einfach erwirtschaftet, die man aber als Bürgergeldbezieher bezahlt bekommt. Mit Niedriglohnjob ist man idR in München Aufstocker oder Wohngeldbezieher, steht also nur etwas besser finanziell da als Menschen im Bürgergeldbezug, weil der Mehrverdienst ab einer gewissen Höhe angerechnet wird.

Wenn man knapp über der Grenze für soziale Leistungen liegt, steht man uU sogar schlechter da, wie eine Freundin von mir. Möglichkeiten wie Tafel, vergünstigte Eintritte, Kostenerstattungen für Bildung und Teilhabe für die Kinder, Mittagessenerstattung, Hort/Kindergartengebühren fallen dann weg. Sie sagt manchmal, dass sie sich echt fragt, warum ihr Mann und sie überhaupt beide arbeiten.

Wir haben dieses Jahr eine Putzhilfe gesucht, legal mit Anmeldung. Viele wollten das aber nur schwarz machen, damit es beim Bürgergeld nicht angerechnet wird oder nur exakt soviel im Minijob verdienen, wie man anrechnungsfrei beim Bürgergeld dazuverdienen kann.

Ich bewunder echt jeden, der hier in München im Niedriglohnsektor einen Vollzeitjob als Aufstocker ausübt. Für wenig Geld mehr als diejenigen, die gar nichts machen oder nur einen Minijob ausüben oder Schwarz arbeiten, gehen diese Menschen oft einem harten Beruf unter prekären Bedingungen nach. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das tun würde oder ob ich nicht lieber nur soviel arbeiten würde, wie anrechnungsfrei bleibt. Anstatt dessen würde ich die freie Zeit dann lieber in Ehrenamt, Hobbies, Sport und Schnäppchenjagd (Kleinanzeigen, TooGoodToGo usw.) investieren, damit würde ich dann wohl insgesamt besser dastehen als mit einem prekären Job.

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Wir haben ein recht hohes Familieneinkommen und ich mache in der wenigen Freizeit auch Schnäppchenjagd, weil alles so teuer geworden ist, damit unsere 3 Kinder möglichst sorgenfrei aufwachsen können.

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Ich bin auch auf Schnäppchenjagd, obwohl finanziell nicht angewiesen, bin aber so erzogen worden und ist bei mir ein Hobby. Wenn ich dafür den ganzen Tag Zeit hätte, dann hätte ich aber noch viel mehr Möglichkeiten für Schnäppchenjagd. TooGoodToGo könnte ich zB besser als aktuell ausnützen, da ich auch zu Zeiten abholen könnte, in denen ich aktuell arbeite. Auch bei den Zu Verschenken Artikeln der Kleinanzeigen wäre ich noch aktiver, da soll man ja teilweise noch am gleichen Tag abholen. Oder ich würde verschiedene Fairteiler für kostenloses Essen abklappern (das mache ich nicht, weil ich das niemanden wegnehmen will, der bedürftig ist, obwohl die, die ich kenne für alle offenstehen).

Bearbeitet von nurmut
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Mal ganz anders gedacht: schöpft ihr denn die euch zustehenden Hilfen alle aus? Bei eurem Einkommen und 5 Personen bekommt ihr z.b. ziemlich sicher Wohngeld und wahrscheinlich auch noch einiges andere?

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Vielen Dank für deine Antwort!

Vor drei Jahren war ich mit meinen Zwillingen, jetzt 6 Jahre Alleinerziehend. Ich habe bestimmt 5 Anträge auf Kinderzuschlag und Wohngeld gestellt. Wurden immer wieder abgelehnt. Plötzlich wurden die Hilfen doch genehmigt, für mich nicht nachvollziehbar. Die Anträge sind aufwendig und Kinderzuschlag muss jedes halbe Jahr neu beantragt werden, bzw einmal geht auch ein Kurzantrag, danach muss man wieder den kompletten Antrag stellen.

Versteh mich nicht falsch bitte, das ist ja grundsätzlich auch okay so. Und ich hab die Antragsformulare auch hier liegen und werde das beantragen.

Mir ging es allerdings mit meiner Frage eher darum, ob das mit dem Bürgergeld tatsächlich so ist, wie es in manchen Medien immer dargestellt wird. Oder ist das Hetze?

Man bekommt Miete, Kindergarten und alles mögliche bezahlt und lebt quasi Sorgenfrei und muss nichts tun.

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"Man bekommt Miete, Kindergarten und alles mögliche bezahlt und lebt quasi Sorgenfrei und muss nichts tun."

Sagen wir mal so.. wer nicht arbeiten will findet Wege es nicht zu tun.
Doch auch Bürgergeld - Empfänger haben eine Pflicht.. man unterschreibt etwas beim Bearbeiter das man sich so und so viel im Monat bewirbt. Je nach Berufsfeld etc. pp. variiert die Menge der Bewerbungen.

Was aber wiederum jeder weiß.. wenn man die Bewerbungen mit Rechtschreibfehlern etc. bestückt hat ehh keine Chance ein Vorstellungsgespräch etc. pp zu bekommen. Das wissen die Personen die auf BG weiter leben wollen.
Zwar müssen sie in gewissen Abständen dem Bearbeiter mal Bewerbungsunterlagen bringen, aber die können ja wiederum 1A aussehen.

Mogeln kann halt wirklich jeder der will. Was ich auch dreist finde, aber ja leider wissen die Leute wie sie sich da raus winden können um keine Sanktionen zu bekommen.

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Meine Freundin ( Erzieherin) hat eine zeitlang auch Bürgergeld bezogen und sie meinte dass sie genau so viel ( oder sogar mehr) hatte als mit ihrer Teilzeitarbeit ( da sie 2 Kinder hat + Alleinerziehend, kommt nur Teilzeit in Frage ).
Und Erzieher liegen ja schon weit über dem Mindestlohn. Also ja, in solchen Konstellation ist es durchaus so, dass sich das nicht richtig lohnt. Man muss aber dazu sagen dass ja alles im leben Vor und Nachteile hat, dafür hat man es natürlich in anderen Bereichen schwer wie Wohnungssuche z.B. oder später bei der Rente, aber auch die sozialen Aspekte in der Gesellschaft sind nicht zu vernachlässigen.

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Das ist falsch. In dem Fall hätte sie weiterhin Bürgergeld bekommen und dann mehr bekommen, als würde sie nicht arbeiten und nur Bürgergeld bekommen.
Nicht das gesamte Einkommen wird angerechnet und daher bekommt man mit Arbeit immer mehr als ohne.

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Schwierig zu sagen.. bei Bürgergeld würde ja auch ALLES abgezogen was du so bekommst als vorrangige Leistung.
Kindergeld, Elterngeld und so was du ja eigentlich durch Gehalt von deinem Partner und dir oben drauf bekommst.

Das Einzige was ist man kann einen gewissen Betrag zuverdienen.. (irgendwas bei 250 Euro oder so) Das würde nicht angerechnet werden.

Dazu wird dir Miete gezahlt.. alles andere musst du vom Satz zahlen. Strom, TV, Auto, Versicherungen und und und.. das ist nicht vorgesehen vom Amt bezahlt zu bekommen + den Bürgergeldsatz.

Das heißt auch Möbel, Elektrogeräte und alles drum und dran muss vom Bürgergeldsatz gezahlt werden (wie auch jeder der arbeiten geht)
Doch hat man hier und da gewisse Vergünstigungen. 9 Euro Monatskarte... Eintritte sind oft vergünstigt, GEZ befreit.. Kita wird bezahlt soweit ich mich recht entsinne.. Bildung und Teilhabe (bedeutet man kann Klassenfahrten bezahlen lassen, Schulmaterial kaufen etc. pp. da es nicht auf den Rücken der Kinder ausgelebt werden soll)

Weiß gerade nicht ob ich irgendwas vergessen habe.
Also je nach Lebensstil ist das eigentlich gar nicht viel mehr wenn man nicht auf das Minimum runter bricht.
Das heißt gesund leben, alle Versicherungen laufen hat etc. pp. Viele Hartz4 TV Leute haben ja sowas alles gar nicht damit sie eben Ihr Rauchwerk haben können etc. pp.

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Eintritte etc sind nicht begünstigt bei den meisten Veranstaltungen und Parks etc.

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Doch Eintritte sind oft vergünstigt.

Da gehe ich aber jetzt nicht von großen Veranstaltungen aus sondern Museen, Zoo, Tierpark etc. pp.

Zoo bei uns dann 9 Euro anstatt 16 Euro.

Nicht 100% überall, aber sehr viele Möglichkeiten bei Eintritten dank ALG2 zu sparen.

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Da gab es doch vor eine Weile diese Rechnung.
Durch Wohngeld + evtl. Kinderzuschlag steht man mit eigenem Einkommen (zumindest mit einem pro Familie) IMMER besser da als mit Bürgergeld.
Auch bei Wohngeld ist ja häufig Kita kostenlos usw.
Ja, die Anträge sind umständlich. Können sie bei Bürgergeld aber auch sein.
Zusätzlich ist ja bei Bürgergeld eigentlich das Ziel, dich wieder in Arbeit zu vermitteln- das heißt, man hat Termine beim Amt, muss Bewerbungen schreiben und nachweisen, an Maßnahmen teilnehmen... da wird es dann schnell deutlich unbequemer als wenn man "nur" Wohngeld bekommt, die lassen einen zumindest erstmal in Ruhe wenn der Antrag genehmigt wurde.

Das Problem ist womöglich eher da, wo das Wohngeld aufhört. Da lohnt es nämlich schnell, tatsächlich die Stunden zu reduzieren, um wieder berechtigt zu sein. Da muss man dann gleich wieder deutlich mehr verdienen, damit das lohnt.

Außerdem darf man nicht vergessen: Bürgergeld soll das Existenzminimum sichern. Jeder Mensch hat das Recht, nicht zu erfrieren und nicht zu verhungern in Deutschland. Unabhängig davon, was der Mensch sonst noch so anstellt oder angestellt hat. Und das finde ich eine wirklich gute Sache im Kern.
Ob man da jetzt 10€ pro Monat mehr oder weniger zahlt, na ja.
Bürgergeld hat die gleiche Höhe wie Sozialhilfe, und das beziehen eben auch viele Menschen, die krank sind und nicht arbeiten KÖNNEN.
Bürgergeld kann sogar gekürzt werden, wenn die Empfänger "unkooperativ" sind.

Also ich bin der Meinung, das System ist definitiv nicht perfekt, aber es könnte viel schlimmer sein.

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Es gab hier vor einiger Zeit konkrete Zahlen von einer Userin, die Bürgergeld bezog. Viele waren erstaunt, was sie an Geld bezog, denn Fazit ist zumindest bei vielen Kindern, dass es "sich lohnt". Also was heißt lohnt? Sagen wir mal so: auf das Nettogehalt, was sie als Familie hatten, musst du als Arbeitender Mensch erstmal kommen. Das schaffen viele nicht.
Allerdings haben sie durch die vielen Kinder trotzdem sicherlich nicht in Saus und Braus gelebt.

Was mich an deiner Frage aber irritiert: ist es für dich erstrebenswert, Bürgergeld zu beziehen?
In meinem Umfeld würde keiner freiwillig zugeben, vom Staat abhängig zu sein. Da wäre das stattdessen peinlich (wenn kein gewichtiger Grund dafür vorliegt).
In meinem Umfeld gehört es zum Standard, dass man sich sein Leben selbst finanziert. Auf der faulen Haut liegen und sich auf Kosten anderer ein einfaches Leben machen, will hier keiner. In meinem Umfeld wärst du mit so einer Einstellung daher isoliert und die Leute würden sich von dir abwenden.
Und ja, man hat halt auch gewisse Vorurteile gegenüber Bürgergeldbeziehern. Nicht gegenüber allen, aber gegenüber den Klischeefamilien, denen ihr damit entsprechen würdet.
Gegenüber Geringverdienern hat man diese Vorurteile nicht, sondern bewundert, dass sie trotzdem arbeiten gehen.
Es ist also eine Frage des eigenen Stolzes und des Ansehens, zu welcher Seite man gehören will. Geht man den bequemen Weg und lässt das Leben von anderen finanzieren oder übernimmt man selbst dafür die Verantwortung?

Bearbeitet von ella838
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Ja also mir ging es auch nicht darum, dass ich das selbst beantragen möchte. Eigentlich eher darum, selbst zu argumentieren. Mir wird das immer wieder vorgeschlagen und wie gesagt, in manchen sozialen Medien wird das ja auch so dargestellt als ob man als Bürgergeldempfänger deutlich besser gestellt ist, als wenn man arbeitet.

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Die Argumente sind Selbstwert, Stolz und Ansehen wenn du sie genannt haben willst.
Ich möchte nicht, dass mich die Leute als faul oder Sozialschmarotzer einstufen, das wäre mein Argument, wenn ich in dem Bereich verdienen würde
Außerdem der Anspruch an mich selbst, für mein Leben selbst aufkommen zu wollen. Ja, das hat auch etwas mit Stolz und Selbstwert zu tun: auch wenn man nicht viel verdient, ist man immerhin unabhängig und regelt sein Leben selbst. Das ist mein Anspruch an mich als gesunde, erwachsene Person.

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Vorab eine Triggerwarnung, es kann sein, dass ich mich mit meinen Worten in die Nesseln setze:

Ich kenne niemanden und beziehe selber kein Bürgergeld. Mir war es aber immer wichtig auf eigenen finanziellen Beinen zu stehen und da meine ich auch Vater Staat mit. Daher habe ich einen bestmöglichen Schulabschluss erreicht und ein abgeschlossenes Studium. In meinem Beruf verdiene ich auch in Teilzeit sehr gut, deshalb stellt sich mir die Frage auch 0 Komma 0. Ich würde mich niemals von einer Person oder einem System abhängig machen wollen. Deshalb würde auch für mich nie ein Mann in Frage kommen, dem es recht wäre, wenn ich zu hause bliebe. Mein Mann sagt, er würde es immer unterstützen, falls ich wieder Teilzeit arbeiten wollen würde, aber viel mehr unterstützt er mich gerade, seitdem ich wieder voll arbeite.

Jetzt kommt das große Aber: ich kann jeden verstehen, der in die Gedankengänge kommt, wenn der Bürgergeldempfänger nur etwas weniger hat als der Niedriglohnbezieher, sich dafür aber den Allerwertesten aufreißt, die Kinder und den Haushalt jongliert und abends völlig knülle ins Bett fällt, nur um am nächsten Morgen genauso weiterzumachen. Dagegen gerechnet ist die Quality Time, die man dank Bürgergeld bekommt, kaum aufwiegbar. Das passt aber wirklich nur in die Lebensplanung von Menschen, die mit wenig zufrieden sind, denen ein Auto oder Urlaub nicht so wichtig sind, die ein goldenes Händchen für Haushaltsführung haben. Das trifft alles nicht auf mich zu.

Was man aber immer dabei im Kopf haben muss, wenn man diese Rechnung aufstellt, sind diese Fragen: Wem ziehe ich das Geld aus der Tasche, wenn ich Bürgergeld beantrage? Möchte ich so fremdbestimmt sein, dass ich regelmäßig vorsprechen muss und mich trotzdem bewerben muss? Habe ich Bock, all diese umfangreichen und auch komplizierten Anträge auszufüllen? Was passiert, wenn ich das Rentenalter erreiche?

Mein Fazit, das ich ganz deutlich hier herausstellen möchte: Ich kann es zwar verstehen, wenn man das System schamlos ausnutzt, weil es einem so einfach gemacht wird, kaum bis keine Sanktionen gibt, andererseits möchte ich darauf hinweisen, dass das Geld nicht auf Bäumen wächst und mühsam erarbeitet wird, von mir z.B. (seitdem ich wieder Vollzeit arbeite schmeiße ich sogar mehr Geld in den Topf) und ich durchaus echt super sauer werde, wenn ich Formate wie "Hartz aber herzlich" sehe, wenn die langschlafenden Faulenze nicht mal mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen oder ihnen ein gemeinsames Frühstück richten und sie dann liebevoll zur Schule bringen. Denen sind leider alle Mitmenschen egal, auch die ihnen nahestehen und da habe ich wirklich null Verständnis. Diese Klientel habe ich auch in meinem Beruf, da bekommt man es live mit und muss sich wirklich stark selbst regulieren.

Bearbeitet von schneemannmama
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Man darf ja auch nicht vergessen, je nachdem was der eigentliche Job ist , in der bürgergeldzeit sammelt man keine Berufserfahrungen. Heißt , da am Ende wieder rauszukommen und weiter irgendwo potenziell wieder mehr zu verdienen , wird ja auch mit jedem Monat Bürgergeld Bezug immer schwieriger .

Abgesehen mal von Rente usw. Kann man bei normalen Einkommen dann ja oft auch noch einiges absetzen, dass müsste auch noch in die Rechnung einfließen.

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Richtig. Fürs Bürgergeld gibt es keine Gehaltserhöhung bei langer Betriebszugehörigkeit oder guter Leistung und auch keine angemessene inflationäre Anpassung.

Und auch für die Kinder hat es enorme Nachteile. Wenn sie irgendwann einen Nebenjob machen, dann können sie das Geld nicht einfach behalten, sondern es wird gegen das Bürgergeld der Familie gerechnet. Also lernen die Kinder nie, dass sich Arbeit lohnt und auch was tolles ist für Selbstwert, etc.

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Das hat sich zum 01.01.2024 geändert, inzwischen können Jugendliche per Nebenjob oder Ferienjob echt viel dazuverdienen, ohne dass ihren Eltern etwas vom Bürgergeld abgezogen wird.
https://www.buerger-geld.org/schuelerjob-ferienjob-freibetrag/

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Ich wurde in der Elterzeit meiner Kleinsten plötzlich verlassen und beziehe aktuell Bürgergeld. Ich hoffe nur vorübergehend.

Bei Bürgergeld wird die Miete nur bis zu einer Grenze übernommen bzw. hat man 1 Jahr Karenzzeit, wenn man neue ins Bürgergeld rutscht. Da es aber kaum angemessene Wohnungen gibt, müssen viele Bürgergeld vom Regelsatz Geld zur Miete dazu zahlen. Bei uns darf eine Wohnung für 4 Personen 550 Warm kosten. Also leider ist der Mietspiegel sehr ralitätsfern.

Dazu kommt, dass absolut alles beim Bürgergeld angerechnet wird. Wir bekommen öfters etwas von der Steuer wieder und können auch viel von der Steuer absetzen, z. B Fahrten zu Therapien oder Steuervergünstigungen weil ich meine Tochter Pflege, Hilfsmittel, Spritkosten zur Arbeit ect. Davon haben wir leider nichts. Das Geld fehlt dann natürlich. Auch Weihnachtsgeld und Sonderzahlungen werdenkomplett angerechnet.

Dann ist es manchmal echt ein Kampf mit den Ämtern, Anträge durchzubekommen, es werden Unterlagen gefordert die ich nicht habe oder Leistungen werden verwehrt, weil vorrangige Leistungen noch geprüft werden

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Meinst du nicht Kaltmiete?

Warmmiete mit 550 Euro ist echt hart.. wenn ich bedenke das meine Miete in Berlin für eine 4 Raumwohnung zu Viert bei 850 Euro warm liegt, aber die Kaltmiete sogar höher sein dürfte was ich gerade so ergoogelt habe.. würde ich mich bei dir auf jeden Fall nochmal informieren. Denn 550 Euro warm ist ja mittlerweile die Miete für eine max. 2 Raumwohnung.

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Ja ich bin mir sicher. Ich zahle aktuell 750 warm und das ist 200 Euro zu viel. Wurde erst zur Kosrensenkung aufgefordert, da wurde es aufgelistet, was zu viel ist. Die Wohnungsgenossenschaften wissen ja auch wie hoch die Miete beim Bürgergeld sein darf und haben gemeint dafür bekomme ich höchstens eine 2 Raum Wohnung.
Wir wohnen in einer Kleinstadt und ein paar geeignete Wohnungen gibt es schon, die so günstig sind. Die sind aber bereits vermietet oder werden nicht mehr vermietet, weil sie demnächst renoviert werden und dann wieder teurer vermietet werden

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