IVF und Job verbinden wie möglich?

Hallo ihr Lieben ,

Wir sind aktuell in unserem ersten Ivf Versuch,
Aktuell befinde ich mich in einer verzwickten Lage...
Wir hatten vor 4 Wochen die PU leider lag ich dann 10 Tage mit einer Überstimulation Grad 3 so das die befeuchteten Eizellen in die kryo kamen , und ich ins im KH kam. DA ICH Endometriose und PCO habe weiß ich das die versuche sicherlich nicht einfach sein werden.

Dazu kommt war dieses Jahr schonmal 3 wochen wegen Magen problem Krank war.
Es fällt mir immer schwerer mit Dinge einfallen zu lassen wieso ich Dienste verschieben muss oder früher gehen muss da ich in der Pflege arbeite und wir aktuell auch Unterbesetzt sind.
Nun will meine Arbeit mit mit ein BEM Gespräch führen aufgrund der vielen Fehltage und den Ausfällen die so plötzlich auftreten.

Ich bin etwas besorgt das mir die Kündigung droht und ebenfalls sehr unsicher ob ich wirklich die Wahrheit sagen soll oder diese mir am Ende zum Verhängnis wird bei dem Thema.

Daher wollte ich mal fragen wie ihr damit umgegangen seid und ob ihr Tipps habt und wie ihr Job und Kinderwunsch kombiniert.

1

Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich dieses Thema ganz offen und ehrlich ansprechen, es gibt natürlich immer die Gefahr, dass der Arbeitgeber dann sagt, ne die will Kinder. Wir müssen sie loswerden. Aber auf anderer Seite kommt man mit der Wahrheit auf dem weitesten, und wenn du Glück hast Triffst du jemand, der wirklich Verständnis für die Situation hat.
Was ist die alternativ? Lügen und irgendwas erfinden, warum du so oft krank warst, auch nicht besser. Deshalb würde ich ganz offen und ehrlich sein. Vielleicht findet sich ja dann auch noch irgendwie eine andere Lösung, wie dein Betrieb dich unterstützen könnte

Ich war damals in der gleichen Situation, und ich hab mich für die Wahrheit entschieden und plötzlich hat mein Chef wirklich alle Steine ins Rollen gebracht, und ich hatte so eine angenehme Zeit im Betrieb. Hat mir dann auch für die Psyche gut getan. Kommt natürlich immer drauf an. Was für ein Mensch sitzt dir gegenüber, hat er Verständnis, hat er vielleicht das selbe oder ähnliche schon im Freundes und Bekanntenkreis erlebt? Oder ist diese Person der Realität ziemlich weit weg und sagt sich, so jemand können wir nicht halten. Aber ich denke die Alternative wäre, zu lügen. Und ich glaube da kommst du schlechter aus der Sache raus als mit der Wahrheit.

Bearbeitet von Inaktiv
6

Danke für die schnelle Antwort. Ich werde bis zum Gespräch darüber nachdenken und mir das durch den Kopf gehen lassen. Die PU und US Termine gingen aktuell gut mir dem Schichtdienst zu vereinbaren denke ab Transfer ist das jedoch nicht mehr so flexibel möglich ist da ich durch die Überstimulation zu lange krank war das macht mir grade zu schaffen :c

Bearbeitet von Marina56
2

Ich würde mit offenen Karten spielen, auch wenn dir hier die Mehrheit das Gegenteil raten wird.

Wir hatten auch schon mehrmals Kolleginnen in der Pflege, welche in Kinderwunschbehandlung waren. Die konnten natürlich auch schlecht Monate vorher wunschfrei angeben, sondern brauchten immer wieder kurzfristig frei. Durch Offenheit den Kollegen gegenüber war das auch nie ein Problem einen Dienst zu tauschen, die Kollegen waren echt verständnisvoll und hilfsbereit.
Allerdings ist das keine Einbahnstraße, wenn du verstehst was ich meine.

3

Hi, ich hatte vor kurzem auch meine 1. IVF, ich hatte aber keine überstimulation, bei mir lief alles nach Plan. Ich habe auf Arbeit nichts darüber gesagt, weil ich flexible Arbeitszeiten habe. Hätte ich die nicht, dann hätte ich zu mindestens mit einer Kollegin gesprochen, mit der ich mich am besten verstehe, die eventuell mich unterstützt und was abfedern könnte, oder eben mit dem direkten Vorgesetzten..

Wenn du nicht in der Probezeit bist, kannst du nicht gekündigt werden, wieso auch gibt kein Grund und auch keine Abmahnungen (melde dich immer rechtzeitig krank).

Bist du befristet, kann es durchaus sein, das du nicht verlängert wirst.

Aber sprich und sei offen, das zeigt dir dein gegenüber. Hat der kein Verständnis, dann brauchst du auch nicht deine wertvolle Arbeitskraft investieren.

Liebe Grüsse

4

Hi ich kann dich mehr als gut verstehen.
Bin ebenfalls aus der Pflege.

Mit offenen Karten würde ich nur Spielen, wenn du ein absolut gutes Verhältnis zu deinen Vorgesetzten hast, und auch ob du verständnisvoll Kollegen hadt, die in diesem Fall einspringen oder Dienste tauschen würden.

Bezüglich des BEM - soweit ich weiß können sie dir dieses Gespräch anbieten, musst du aber nicht annehmen.
Bzw selbst wenn du es annimmst musst du nicht alles auf den Tisch packen.

Da du mit Endometriose und PCO vorbelastet bist - könntest du die plötzlichen AU evt mit Zysten "erklären" - wobei du deinem Arbeitgeber Bezüglich deiner Krankheiten keine Angaben machen musst. Wenn ein Arzt dich krank schreibt wird er es wohl tun weil du so nicht arbeiten kannst.

Ich persönlich bin mit meiner Chefin sehr dicke und hab nach der ersten icsi die Karten auf den Tisch gelegt weil ich es psychisch nicht ausgehalten hätte. Ich hab diesbezüglich von ihr dann den Rücken frei gehalten bekommen, ich hatte aber auch sehr viele Überstunden und hab die Behandlungen überwiegend damit überbrückt.

Ich wünsche euch viel Glück

5

Ich befürchte das mein Chef nicht einmal weiß wer ich genau bin und mich nur per Namen kennt.
Mit der Gruppenleitung und den Kollegen bin ich nicht wirklich dicke ist eher ein man arbeitet halt zusammen.
Die Stimulation habe ich auch mit an den US Terminen auch mit Überstunden gut bewältigt bekommen. Leider war ich dann ab der PU ausgefallen und im KH so das der Transfer nicht statt gefunden hat.
Ich werde das BEM wohl annehmen und schauen was dort besprochen wird.
Jedoch weiß ich nicht wie es dann ab Transfer ablaufen wird warst du damit arbeiten oder krank ?
Befürchte nochmal krank nach transfer kommt nicht gut in der Einrichtung , will aber auch nicht bis Januar warten bis ich wieder Urlaube habe.

7

Also soweit ich weiß - alles was beim BEM besprochen wird muss vertraulich behandelt werden.
Wenn du da hingehst zeigt es ja definitiv das du quasi an der Situation arbeiten willst. (Auch wenn du natürlich für deine Krankheitstage nichts kannst - krank ist krank, fertig aus.

In wie weit du da auspackst kannst du ja selbst entscheiden, da es ein sehr sensibles Thema ist.
Ich persönlich wenn man im Team oder auch bei den Chefs nicht direkt vertraut ist, würde eher nicht viel preisgeben. Ich habe oft erfahren - Personen die mit diesem Thema nicht vertraut sind - haben oft auch nur wenig Verständnis (nicht böse gemeint, aber sie können sich einfach nicht in diese Lage hinein versetzen).

Bei mir war es unterschiedlich. Ich war manchmal ab Transfer krank geschrieben ich glaub von 8 Transfers 2x mit AU und 1x mit Überstunden, die anderen 5x bin ich arbeiten gegangen.
Tatsächlich in den Zyklen in denen ich schwanger wurde waren die wo ich arbeiten gegangen bin.
Das musst du aber tatsächlich von deiner körperlichen und psychischen Verfassung ausmachen.

8

Meine Kollegin hatte es auch nicht einfach zu ihrem Wunschkind (lange KiWu-Behandlung mit künstlicher Befruchtung), mit entsprechend häufigen/plötzlichen Ausfällen.

Sie ist bei uns ganz offen damit umgegangen und wir haben uns alle sehr für sie gefreut, als sie schwanger wurde und noch mehr, als es dann bei der zweiten Schwangerschaft auch geblieben ist. Ich arbeite zwar nicht in der Pflege, aber auch in einem Bereich, in dem die Kollegen dann einspringen müssen. Inzwischen ist sie noch in Elternzeit, arbeitet aber bereits seitdem ihr Kind ein halbes Jahr alt ist wieder Teilzeit in Elternzeit, je nachdem wie ihr Mann und sie sich die Kinderbetreuung gerade aufteilen.

Viel Erfolg bei der Kinderwunschbehandlung!

Bearbeitet von nurmut