Vermieter verkauft Haus Update

Hallo zusammen,

wie vor einigen Tagen geschrieben verkauft unser Vermieter ja das Haus aus diversen Gründen.

Nun wollt ich mal nach Erfahrungen fragen.

Im Oktober kommt unser Kind. Wir haben nun tatsächlich durch bekannte die Möglichkeit zu Mitte September in eine neue Wohnung zu ziehen.

Es wird alles morgen ausgehandelt.

Würdet ihr es dem Vermieter zumuten, dass wir hier ohne Frist rauskönnen? Er kann das Haus ja freistehend wahrscheinlich eh besser verkaufen. Ab Oktober ist hier Geburt und Wochenbettzeit und da würden Besichtigungen hier auch erstmal nicht wirklich funktionieren eine Weile.

Für mich wäre es auch stressfreier einfach in einer neuen Wohnung alles fürs Baby einzurichten. Aber ich fände es irgendwie mies wenn wir jetzt die normale 3 monatige Frist haben.

Mein Mann hat das Haus für den Vermieter saniert vor 3 Jahren und es war ja eigentlich auch der mündliche Deal dass wir hier 10 Jahre bleiben. Nun ist es wie es ist. Ich würde die Wohnung wahnsinnig gerne nehmen.

Ich bin kurz nach der Nachricht das verkauft wird ins Krankenhaus gekommen mit erhöhten Blutdruck und die Herztöne meines Sohnes waren ebenfalls sehr hoch. (War wohl vom Stress)

So wäre der Stress weg und eigentlich hätten alle ihre Seelenfrieden.

Wie würdet ihr das ins Gespräch bringen?

Ich wäre über freundliche konstruktive Ratschläge sehr dankbar ☺️

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Fragen könnt Ihr ihn. Wenn ihr Pech habt, sagt er nein.

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Die Bank sagte uns heute, dass das das übliche Verfahren ist. Wir können ja auch jeden Tag mit Eigenbedarf jetzt rechnen nach Verkauf.
Können wir rechtlich dann dagegen vor? Wir wohnen seit Monaten mit Schimmel (ist bewiesen das es von der Außenwand kommt, haben nie die Miete verringert weil er sich zu 100% drum kümmern wollte)

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"Können wir rechtlich dann dagegen vor? "

Du hast im letzten Beitrag schon viele Hinweise bekommen, wann und wie man rechtlich gegen eine Eigenbedarfskündigung vorgehen kann.

Merke: Das wird sehr teuer, eine nervliche Zerreißprobe und im besten Fall könnte ihr eine leicht verlängerte Kündigungsfrist rausschlagen. Raus müsst ihr aber so oder so. Kurzum es lohnt sich nicht.

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Einen Anspruch auf fristlose Kündigung habt ihr nicht, weder wegen des Hausverkaufs, noch wegen des Schimmels.

Ich würde dem Vermieter jetzt also nicht mit irgendwelchen Paragrafen oder Vorhaltungen kommen, sondern ruhig das Gespräch suchen und auf Entgegenkommen hoffen. Ihr habt ja grundsätzlich auch gute Argumente (unvermietet verkauft sich besser). Vielleicht findet sich auch ein Kompromiss (verkürzte Kündigungsfrist auf 1-2 Monate o.ä.).

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Auf einen Monat würden wir uns auch noch einlassen. Nur müssen wir ja auch schauen wo wir jetzt hinkommen und bei dem Markt können wir gute Chancen nicht verspielen. Wir würden selbstverständlich vernünftig auftreten und nicht sofort in einen Streit gehen. Allerdings kommen wir uns etwas veräppelt vor. Seit Monaten kümmerte sich mein Mann hier um den Schimmel und der Vermieter will seit Monaten jemanden schicken. Wir haben nie mit mietminderung gedroht und nun kommt er mit Verkauf um die Ecke (der mit Sicherheit bereits länger geplant ist) eigentlich war unser Verhältnis sehr sehr gut und wir kommen uns daher etwas naja „verarscht“ vor. Daher würde ich falls er verneint versuchen mir Geld zurückzuholen durch die offensichtlichen Schimmel Probleme. (Falls das möglich ist rechtlich)

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Unter den Rahmenbedingungen ist es auch total verständlich, dass ihr euch veräppelt vorkommt. Es wird euch bloß nicht weiterhelfen, das dem Vermieter gegenüber raushängen zu lassen. Da ihr auf sein Wohlwollen angewiesen seid, heißt es diplomatisch klug aufzutreten.

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Ich würde das Gespräch suchen und ihm die Vorteile aufzeigen: er kann ohne Mieter verkaufen, das wir den Kaufpreis steigern, weil die neuen Eigentümer das Risiko der Eigenbedarfskündigung mit Rechtsstreit, doppelte Miete/Finanzierung, etc. sparen. Zudem hat er freie Hand bei Besichtigungen und kann sich vor Verkauf noch in Ruhe um die Schimmelbeseitigung kümmern. Ich würde nicht zu forsch auftreten, aber durchaus ganz konkret fragen, ob er auf die Kündigungsfrist von 3 Monaten verzichten würde.

Ich weiß nicht, was ihr an Miete zahlt, aber das Geld von 3 Monaten Mieteinnahmen fehlt ihm natürlich. Das muss er dann wiederum gegenrechnen, gegen den Mehrwert beim Kaufpreis.

Ich denke vor allem zeitlich, wird sich ein Verkauf des leeren Hauses lohnen. Denn ansonsten wird sich da erst jeder juristisch beraten lassen und Bedenkzeit erbeten.

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Ruft den Vermieter an und redet mit ihm + fragt nach ob er euch die Kündigungsfrist erlässt . Je nach dem macht er das aber müssen tut er es nicht . Der Vermieter kann sich wahrscheinlich denken das ihr euch nach dem er geäußert hat das Haus zu verkaufen auf die Suche begebt letztendlich ist das Haus aber noch nicht verkauft vielleicht auch noch nicht mal inseriert so eilig mit eurem Auszug ist das für den Vermieter nicht für ihn ist es so gesehen nur gut wenn er bis Verkauf noch die Miete mitnehmen kann .

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Die Miete ist nicht hoch.

Wir zahlen dadurch dass wir das Haus saniert haben weniger als üblich hier im Umkreis.

Also auf enorm viel Geld müsste er nicht verzichten. Wir werden es nach der Besichtigung mal anfragen 🙏

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Im Umkehrschluss bedeutet das ja aber auch, dass Ihr eben nicht so viel zahlt bei der doppelten Miete.

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Wenn dein Mann sogar renoviert hat und es eine mündliche Absprache gab, warum habt ihr die dann nicht in den Mietvertrag aufgenommen? Formuliert als Kündigungsverzicht für x Jahre. Dieser Verzicht wäre dann auch für den neuen Eigentümer bindend. Ihr selbst hättet trotzdem mit normaler Kündigungsfrist ausziehen können.

Schwangerschaft und Wochenbett ist übrigens kein Grund, wochenlang gar keine Besichtigungen zuzulassen, es sei denn, du bist krank. Damit würde ich gegenüber dem Vermieter nicht argumentieren.

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Da eine SS auch ein Härtefall bei Eigenbedarf darstellt (ja ist rechtlich so) kann ich Besichtigungen verweigern. Ich habe mich darüber informiert. Natürlich würde ich nur eine Woche vor der Geburt keine mehr zulassen. Im Wochenbett kommt hier die ersten 2-3 Wochen keiner rein. Ich liege hier immernoch blutend rum und wahrscheinlich im Zustand nach OP. Das ist ganz ganz klar. Danach wie auch davor kann er gerne welche durchführen. Ich denke es ist auch nicht in seinem Sinne während der Zeit hier Besichtigungen durchzuführen da hier definitiv Haushalt nicht an erster Stelle steht in der Zeit.

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Eine ssw ist definitiv kein Härtefall.
Nur weil mal 1-2 Urteile zu Gunsten der Schwangeren ausgefallen sind heißt das wirklich gar nichts

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Mit Schimmel und was alles mal doof war, würde ich jetzt nicht anfangen.

Treffen vereinbaren.
Hinsetzen
Reden.
Sagen wir die Lage ist.
Fertig.

Und: bei der anderen Wohnung auf 01.10 gehen.
Auch dort:
Fragen, reden, persönlich.

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Ich würde, wie hier andere schon geschrieben haben, mit ihm reden. Es sollte auch in seinem Interesse sein, dass ihr früh auszieht, denn das erhöht seine Chancen, einen Käufer zu finden.

Und ich würde die andere Wohnung auf jeden Fall nehmen, auch wenn es ein paar Monate Doppelmiete bedeutet, es würde euch einfach so viel Stress und Ärger ersparen, wenn ihr jetzt umziehen könntet.

Die alten Sachen würde ich dann aber ruhen lassen, zB wegen dem Schimmel usw. Lernt für das nächste mal daraus, dass euer Vermieter nicht euer Freund ist, sondern ein Geschäftspartner, also alles vereinbarte schriftlich fixieren, Fristen setzen bei Mängeln, wenn nichts getan wird usw.

Falls er trotzdem auf die 3monatige Kündigungsfrist besteht und mit der Vorgeschichte, wäre von meiner Seite dann aber keinerlei Entgegenkommen bei seinen Verkaufsbemühungen zu erwarten, selbst wenn ich schon woanders wohnen würde. Solange er von euch Miete bekommt, habt ihr noch alle Mieterrechte. Dh Besichtigungen natürlich nur im zumutbaren Rahmen, mit entsprechender Voranmeldung. Kein Betreten der Wohnung von ihm für Renovierungszwecke, solange ihr noch Mieter seid usw., kein Beseitigen des Schimmels für die Besichtigungen usw.

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Hallöchen, ich habe die Erfahrung gemacht, das aus guten Verhältnissen zum Vermieter immer dann aufhören wenn's ums Geld geht. Sprich den Auszug.
Ich würde mich an deiner Stelle mir ihm hinsetzen und einfach sprechen. Argumente hast du genug. Wenn er einigermaßen human ist, wird er euch vielleicht entgegen kommen. Es ist ja auch in seinem Interesse... Allein das er sofort Zugang bzgl Besichtigungen usw.
Sollte er negativ drauf reagieren, würde ich paar Tage drauf, ohne Wut im Bauch, denn ja, die hätte ich sicher auch, nochmal das Gespräch suchen, weniger diplomatisch sondern fordernd.
Ich würde klar sagen, dass Besichtigungen nur mit deiner Erlaubnis und angemessener Vorlaufzeit laufen. Das ihr bei den Besichtigungen dabei seid und durchaus auch Mängel ansprechen werdet wenn danach bei euch nachgehakt wird. Keine Handwerker im Haus ohne euer Beisein usw usw. Das wird ihm nicht schmecken.
Das Problem mit dem Schimmel... Ja ob da noch rückwirkend was geht. Keine Ahnung.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen.
Habt ihr eine Rechtsschutz? Wenn ja vielleicht mal nachfragen.
Und ganz wichtig. Ihr seid auch jetzt wieder Mieter. Seht es als Erfahrung. Kümmert euch um den Beitritt einer Mietervereinigung. Sprecht Probleme zeitnah an. Ihr seid Geschäftspartner. Keine Freunde. Alles gute für dich!

Bearbeitet von storch19
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Danke für deine freundliche Antwort die auch unsere Seite nachvollziehen kann. Scheint hier nicht üblich zu sein. Wir haben uns rechtlich beraten lassen und habe eine Rechtschutz. So kann ich mich etwas entspannen und den Rest der SS doch noch hoffentlich genießen.

Lg