Hallo alle zusammen.
Ich befinde mich aktuell in einer absoluten Zwickmühle.
Kurze Infos vorneweg:
In der jetzigen Arbeit bin ich seit fünf Jahren, fühle mich dort absolut wohl. Kollegen sind top, Leitung absolut zuverlässig. Ich würde nie darüber nachdenken zu gehen, wäre da nicht der weite Fahrtweg! Dieser hatte mich während meiner erneuten Elternzeit eigentlich dazu bewogen, lieber einen Arbeitsplatz in Wohnnähe zu suchen. Aus unterschiedlichen Gründen hat sich zu diesem Zeitpunkt allerdings nichts Neues ergeben und so habe ich im Januar diesen Jahres doch wieder dort angefangen. Hatte immer für mich gesagt: ich halte die Augen offen, war aber eigentlich aktuell zufrieden und bin nun einfach auch wieder dort angekommen.
Nun habe ich völlig überraschenderweise ein Jobangebot hier vor Ort erhalten. Ich könnte mir schon vorstellen dort anzufangen, es scheinen alle ganz nett und die Wohnnähe wäre einfach optimal. Da mein größeres Kind dieses Jahr in die Schule kommt, wäre ich einfach näher, voraussichtlich wäre so keine Betreuung nötig und ich hätte auch mehr Zeit für die Begleitung, würde auch einfach nichh täglich wertvolle Zeit auf der Straße liegen lassen. Der Job würde mir also zufliegen, ohne dass ich etwas dafür tun müsste.
Allerdings hat er nun doch zwei Haken: 1. hätte ich als Teilzeitkraft trotzdem eine 5-Tage-Woche, hier lässt sich die Firma auf keine andere Option ein (aktuell habe ich den Luxus einer 4-Tage-Woche) und 2. wären es 10% weniger als aktuell (evtl würde sich hier noch was ergeben). Es wäre finanziell machbar, trotzdem wären mir mehr Prozente lieber. Aktuell fühlt es sich für mich so an, als ob alle äußern Umstände für die neue Stelle sprechen und es für die Familie und Kids das beste wäre, nur ICH selbst muss Kompromisse eingehen. Ich muss mich nun recht zügig entscheiden und bin echt überfordert mit der Entscheidung.
Sicher ist eines: sollte ich mich gegen die neue Stelle entscheiden, brauche ich mich dort später nicht mehr bewerben, irgendwie denken dort schon alle dass ich sicher komme.
Kurz am Rande: in meinem Beruf gibt es aktuell Stellen wie Sand am mehr, ich bin also grundsätzlich nicht auf die neue Stelle angewiesen, fände sicherlich auch was vergleichbares in der Nähe. Andererseits könnte ich mich natürlich auch wieder schnell umbewerben, falls es mir dort doch nicht zusagt.
Hilfe!!! Ich brauch mal kurzen objektiven Meinungsaustausch!
Liebe Grüße
Schwere Entscheidung- welche Stelle
Gibt es einen plausiblen Grund für 10% weniger Gehalt?
Nein, ich würde nicht in eine Stelle mit weniger Gehalt wechseln. Wenn sie so fest mit dir rechnen, dann würde ich 15% mehr fordern als sie aktuell zahlen wollen. Es gibt keine Not. Merke: Niemals unter Wert verkaufen und eine neue Stelle nur, wenn mehr bei rausspringt...
Das mit den 10% hab ich glaub ich missverständlich geschrieben… Statt meiner aktuellen 70%-Stelle, wäre es dort (aktuell) nur eine 60%-Stelle
Achso.
Dennoch: Versuche einen kleinen Lohnanstieg auszuhandeln. Dann lassen sich die Abers besser überwinden.
Rechne dir doch mal die Fahrtkosten inkl Verschleiß etc aus. Da hast du vermutlich deutlich weniger Geld als nur die 10%.
Vergiss bei der Rechnung auch nicht die Lebenszeit, die du aktuell verschwendest.
Ja, das ist definitiv eben ein großer Punkt, der mir auch im Kopf umhergeht.
Leider geht mir beim Wechsel eine Zulage flöten, sonst würde sich das mit den Prozenten und Fahrtweg/ Verschleiß sicherlich ausgehen. So wäre es tatsächlich schon weniger als bisher.
Liebe Grüße
Über wieviel Fahrtweg (km/min) sprechen wir denn?
Ich habe mich nach der 2. Elternzeit auch neu orientiert von 45min auf 20-25min Fahrtzeit, zwar weniger Gehalt, aber sehr flexible Arbeitszeit und viel Homeoffice. Für den Moment war es die richtige Entscheidung, aber auf Dauer war ich nicht zufrieden.
Nun habe ich 15min Fahrtzeit und mehr Gehalt, allerdings 5 Tage und etwas weniger Flexibilität. Es war eine Umstellung, wieder täglich zu arbeiten, aber insgesamt die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
So einfach ist die Entscheidung also nicht. Viel Fahrtzeit frustriert auf Dauer, aber es kommt auf so viel mehr an. Mach dir eine Liste mit Kriterien (Fahrtzeit, 4/5-Tage, Gehalt etc.) und bewerte beides objektiv.
Wenn du grad wieder gut drin bist im Job und nicht absolut sicher bist bzgl. der Veränderung, mach es nicht.
Ist dir der Fahrtweg lästig oder kannst du ihn als me-time nutzen (allein sein, Podcast hören,...). In meinem alten Job bin ich 30min ins Büro spaziert. Als ich später komplett Home Office machen konnte, haben mir die 60min nur für mich spazieren und Podcast hören gefehlt.
Ich komme darauf, weil du schreibst es wäre besser für alle, nur dich nicht. Warum solltest du etwas tun, was nur für alle anderen besser ist? Das ist der direkte Weg unglücklich zu werden.
Was willst du für dich?
Wie lange ist denn der tägliche Fahrweg? Musst du selbst fahren oder kannst du entspannt in der Bahn ein Buch lesen?
Ich fand und finde Fahrtwege immer verschwendete Lebenszeit und bin froh, dass die inzwischen bei mir durch teilweises Homeoffice und Vier-Tage-Woche doch sehr reduziert sind. Mir geht es damit soviel besser, so dass ich persönlich immer zu möglichst wenig Arbeitswegen tendiere, also eher bei der neuen Stelle wäre. Allerdings hört die neue Stelle jetzt sich auch nicht so an, als ob sie deine absolute Traumstelle wäre. Da es bei euch Fachkräftemangel gibt, gibt es eventuell noch bessere Optionen mit einem ähnlich kurzen Fahrtweg.