Lösung gesucht für getrennte Konten und Elterngeld

Hallo,

folgende Situation wird zum Zeitpunkt der Geburt unseres ersten Kindes sein
- verheiratet
- getrennte Konten (die wir auch beibehalten wollen. Alltagsausgaben rechnen wir untereinander regelmäßig ab damit es fair bleibt wenn jemand mal mehr für gemeinsames ausgegeben hat)
- Ich werde ca 12 Monate Elternzeit nehmen und Elterngeld soll auf mein Konto laufen da ich am häufigsten einkaufen gehe

Wie handhabt man es nun am besten? Das Elterngeld/Kindergeld auf mein normales Girokonto laufen lassen? Dann müsste ich regelmäßig Buch führen über Ein-und Ausgaben um klar splitten zu können, was "mein" Geld ist, und welches für die Ausgaben des Kindes gedacht ist.
Oder eine Art Unterkonto in meiner Kontenübersicht, von dem ich dann sozusagen alles für das Kind bezahle? Darauf dann Einblick für meinen Partner, was ich nur fair finde was hier rein-und rausfließt?

Vielleicht steckt jemand in einer ähnlichen Situation und hat einen guten tipp, welche Lösung praktikabel im Alltag ist?

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Ich würde ein Gemeinschaftskonto für die Alltagsausgaben anlegen. Das Gegenrechnen wird ja mit Kind immer umfangreicher, später auch bei den Kinderbetreuungskosten, etc. Wie viel Arbeit will man sich damit machen? Dann würde ich einmal ausrechnen wie viel Geld man monatlich auf diesem Gemeinschaftskonto braucht und das wird dann von beiden Partnern monatlich rüber überwiesen. Einkaufen geht man dann mit der Karte von dem Gemeinschaftskonto.

Dort würde ich dann auch das Kindergeld einzahlen.

Und bei der Frage, wie man dann die Alltagskosten aufteilt, wenn nur einer in EZ geht gibt es aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten:

Wenn man vorher immer 50/50 gemacht hat und das so beibehalten will, kann man das tun. Vorher müsste dir dein Mann aber 50% deines Gehaltsausfalls überwiesen. So tragt ihr also auch die Mindereinnahmen wegen EZ zu 50/50 und von da habt ihr dann wieder faire Bedingungen.

Oder ihr wollt eure Kosten eher Einkommensabhängig aufteilen, weil ihr z.b. generell stark unterschiedlich verdient und dem Partner mit geringerem Gehalt sonst gar nichts für sich übrig bleiben würde. Dann könnt ihr das was monatlich auf dem Gemeinschaftskonto benötigt wird % nach eurem Einkommen aufteilen. Dann zahlst du in der EZ deutlich weniger und dadurch wird es auch wieder fair.

Bedingung ist bei beiden Varianten natürlich die Steuerklassenkombination 4/4. Bei 3/5 finde ich geht es nur mit einem gemeinsamen Gehaltskonto und da kann dann jeder noch ein eigenes Taschengeldkonto haben.

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Das Elterngeld wäre ja der Ersatz für Dein jetziges Einkommen, insofern wäre es sehr vernünftig, wenn das auf Dein Konto geht.

"Weil ich am häufigsten einkaufen gehe" wäre die Begründung dafür, dass das Kindergeld auf Dein Konto geht.

Grundsätzlich finde ich die Drei-Konten-Regelung wirklich sinnvoll. Ob Ihr das dann regelt, wie schon vorgeschlagen, oder ob Ihr Euch entscheidet, dass jeder von Euch von der Gesamtsumme Eurer Einkünfte ein Taschengeld in Höhe von x Euro bekommt, bleibt Euch überlassen.

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Hm, wir haben ja auch getrennte Konten...wirtschaften ja etwas anders, als alle die aus einem Topf leben.
Hier kam überhuapt nicht der Gedanke auf, das Elterngeld war mein "Einkommen" in der Zeit....das Kindergeld in der EZ war auch meins, weil ich ja Einbußen hatte.
Danach hatte das Kindergeld in den ganzen Jahren durchaus unterschiedliche Funktionen, nach Absprache, aber es landete schon immer auf meinem Konto.

Es gab bei uns nie einen "Kostenpunkt Kind". Mein Mann nahm noch meine anteilige Miete mit zu sich, alles andere lief wie vorher auch. Es gab auch nie einen Überblick über Einnahmen oder Ausgaben für den Partner. Obwohl wir hier ja selber getrennte Konten haben, kann ich deine Gedanken nicht nachvollziehen. Macht es nicht so kompliziert....ihr seid eine Familie, da rechnet man doch nicht auf. Die Fixkosten müssen abgedeckt werden, da wird der Part in EZ eben entlastet....ansonsten, alles wie gehabt.

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"welche Lösung praktikabel im Alltag ist?"

Wir haben die selbe Ausgangssituation wie ihr, sind nur mit den Jahren und Kindern etwas weiter vorangeschritten.

Bei uns war nichts praktikabel wobei wir Buch führen müssen. Nach 3 Tagen fehlt ne Quittung oder Ausgabe X war nochmal für was? Wofür war das Bargeld? Wir kaufen beide für alle ein. Es hat uns nur gestresst und ich habe auch keine Lust darauf die Ausgaben gegeneinander zu rechnen. Es gibt ja auch kein höheres Ziel dahinter, das den Aufwand rechtfertigen würde. Verschwendete Lebenszeit.

Wir machen es so:
Ein gemeinsames Konto auf das wir einmal im Monat Geld einzahlen. Wir zahlen "alles" Einkommen auf das Konto, Gehälter, Kindergeld, Elterngeld, Steuerrückerstattungen und Sonstiges. Wenn jemand mal kein Einkommen hat dann zahlt er auch nichts ein.

Von dem gemeinsamen Konto zahlen wir alle gemeinsamen Ausgaben der Familie. Arztrechnungen, Wohnen, Essen aber keine Hobbies oder Klamotten. Von diesem Konto zahlen wir uns "Taschengeld" auf das jeweils eigene Konto zurück. Wenn einer nicht arbeitet bekommt er/sie trotzdem Taschengeld in der selben Höhe wie sonst auch, unabhängig vom Einkommen. Arbeitet eine(r) wegen Kindern nicht, dann hat er trotzdem so viel für sich wie immer, ohne dass man irgendetwas ausrechnen oder anpassen müsste.

Wenn es einen Grund gibt, dass der eine mehr haben sollte als der andere, dann kann man das über die Höhe des Taschengeldes lösen, das macht es transparent und einfach. Das Modell muss man nicht anpassen wenn man grad mal mehr oder weniger verdient, auch darum ist es sehr praktikabel.

Bearbeitet von Inaktiv
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So machen wir es auch. 3-Konten-Modell mit einem Familiengehaltskonto und 2 reinen Taschengeldkonten. Aber die TE möchte ja die einzelnen Konten beibehalten.

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Kann sie ja behalten. Keine Ahnung was sie damit genau meint. Unsere Gehälter gehen zunächst auch auf das eigene Konto. Du hast ja auch noch ein eigenes Konto bei dem Modell.

Die Frage ist ja eigentlich nur wo das Geld landet das mach allen Kosten übrig bleibt. Und das kann man so gestalten, dass man hinterher schaut, und verteilt. ohne zu rechnen. Oder man schickt nur so viel auf das Familienkonto wie nötig um die Kosten zu decken.

Auch das wäre einfacher als das geplante Unterkonto, wobei dieses Unterkonto ja auch schon der erste Schritt zum gemeinsamen Konto ist.

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Hallo,

da Elterngeld dein Einkommen ist, wäre es für mich logisch, dafür auch weiterhin dein Konto zu nutzen.
Was ich nicht verstehe ist, warum du die Kosten fürs Kind irgendwie gesondert aufschlüsseln möchtest. Teilt ihr die dann?
Den Einblick für den Partner verstehe ich auch nicht. Wofür braucht er das?

Wir haben schon seit wir zusammen wohnen nur ein gemeinsames Konto und sind damit immer bestens gefahren, auch während der Elternzeit. Wir denken aber auch nicht in "mein Geld" und "dein Geld" sondern haben nur "unser Geld". Egal, wieviel da von welcher Seite kommt.

LG N.

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Wie alles im Leben ist niemand grundlos so wie er ist

Mir ist ein eigenes Einkommen und diese Selbstbestimmtheit sehr wichtig
Meine Mutter hatte das nicht und war zeitlebens abhängig vom Geld meines Vaters. Und ich musste von Kindesbeinen an zusehen wie sie um jedes Geld und jede Ausgabe die sie machen wollte/musste betteln und sich rechtfertigen müssen weil es das Geld meines Vaters war und es nur das gab

Das sitzt tief und ich habe mir geschworen meine Selbstständigkeit zu behalten.
Daher haben wir „mein/dein“ Geld über das jeder selbst verfügen darf aber gleichen es eben aus wenn jemand mehr gezahlt hat als der andere weil uns gleichberechtigung ebenfalls wichtig ist

Dass das mit Elterngeld nicht mehr 50/50 klappen wird ist natürlich logisch. Aber wir wollen eben einen Überblick wieviel Geld rein fürs Kind gedacht ist und was wir ggfs darüber hinaus eben (dann natürlich auch fair) aufteilen/ausgleichen
daher die frage nach „trennen“

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Das verstehe ich am Beispiel deiner Mutter schon sehr gut.
Aber da geht es vornehmlich um eigenes Einkommen, das du ja hast. Worum geht es dir? Um eine gerechte Aufteilung?
Ich fühle mich nicht unselbstständig oder abhängig weil unser Geld auf ein gemeinsames Konto geht. Ein Teil des Geldes auf unserem Konto ist ja von mir, ist mein Gehalt. Jeder von uns hat uneingeschränkten Zugriff auf das Konto. Es geht da auch um Vertrauen, finde ich. Keiner von uns würde, ohne das vorher zu besprechen, größere Ausgaben tätigen. Aber sich mal ein Buch oder eine Politur für Auto zu kaufen, machen wir einfach so ohne Absprache. Spricht jeder von uns hat Hobbies, die unterschiedlich kosten. Das ist einfach so und für uns in Ordnung. Keiner fühlt sich da nicht gleichberechtigt behandelt. Ich würde es sogar sehr affig finden, da aufzurechnen: "du hast diesen Monat x Euro für dein Hobby ausgegeben, ich nur y. Da muss ich noch Ausgleich bekommen." Ich hoffe, es ist verständlich, wie ich es meine.
Ich weiss aber, das dieses Modell für viele nicht passt.
Viele Freunde haben deshalb je ein eigenes und dann noch ein gemeinsames Konto.
Darauf zahlt jeder Betrag x ein (je nach Einkommen prozentual gewichtet ist die häufigste Variante), gemeinsame Kosten gehen dann davon ab.
Das ist so einfach nicht meins. Aber klar, soll jeder so machen, wie es für ihn passt.
Ich habe verstanden, das ihr nur jeder ein Konto habt oder gibt es bereits ein zusätzliches gemeinsames?
Wenn ihr dann zusätzlich noch die Kosten des Kindes tracken wollt, müsste es dafür ein viertes Konto geben, auf das mindestens das Kindergeld eingezahlt wird. Das schriebst du ja, ggf. als Unterkonto.
Mit persönlich wären das so zu umständlich und zu unübersichtlich. Da muss man doch dann auch sicher mal Geld hin und her schieben (z.B. wenn das Kind was größeres braucht, aber nicht genug dafür auf dem Konto des Kindes ist).
Aber eine einfacherer Variante gibt es dann vermutlich nicht.
LG N.

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Mein Mann und ich haben auch getrennte Konten. Vorallem aus dem Grund, dass mein Mann nicht gut mit Geld umgehen kann :-) und ich möchte auch unabhängig bleiben. Wir haben bisher die Miete aufgeteilt. Jeder die Hälfte. Und die restlichen Kosten haben wir auch ein bisschen verteilt, z.b. zahlt er den Telefonanschluss, ich dafür die GEZ usw. Dann haben wir noch ein drittes Konto, auf das wir jeden Monat Geld einzahlen, davon wird dann immer am Jahreswechsel alle großen Ausgaben bezahlt, wie Autoversicherungen, Steuern, alle anderen gemeinsamen Versicherungen, die wir jährlich zahlen. Was übrig bleibt, ist unser Urlaubsgeld. Einkaufen geht jeder von uns. Mal ich, mal er. Und das zahlt dann jeder selbst.

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Arbeitet ihr denn beide vollzeit? Habt ihr Kinder? Ich finde diese beiden Faktoren führen dazu, dass es viel komplizierter wird.

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Wir arbeiten vollzeit und haben keine Kinder. Das ändert sich allerdings bald, ich bin Schwanger in der 28. SSW. Der Plan sieht so aus, dass die Fixkosten von mir, weiter von meinem Konto abgehen. Kindergeld und Elterngeld kommen dann auf mein Konto, statt Gehalt. Die Fixkosten, die er getragen hat, gehen auch weiter von ihm ab. Allerdings wird er für die Einkäufe natürlich mehr ausgeben, als ich, da er natürlich in der Zeit das meiste hat.

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