Was würdet ihr beruflich machen, wenn das Geld keine Rolle spielt?

Hallo zusammen,

ich bin grade irgendwie in einer Findungsphase.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich "bald" in die Wechseljahre komme oder mit Ü40 eine Art "Midlife-Crisis" erlebe.
Allerdings bin ich auch schon seit einem Jahr sehr am Limit mit meinen Ressourcen.

Ich habe einen sozialen Beruf erlernt und jahrelang in einem Förderbereich für Menschen mit schwersten Mehrfachbehinderungen gearbeitet. Diese Arbeit hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Leider wurden die letzten Jahre auch immer schwieriger.
Weniger ("gutes") Personal, viel Schreibkram,etc.

Dann war ich die letzten 8 Jahre mehrmals in Elternzeit, hab zwischendurch dort wieder gearbeitet und habe nun durch den selben Träger vor Kurzem in die Schulbegleitung gewechselt.

An sich macht die Arbeit auch Spaß, ich sehe einen Sinn darin.
Allerdings empfinde ich es aktuell als sehr stressig. Ich arbeite mehr als eigentlich gedacht (Einarbeitung, muss einiges Nachlesen, mehr Schreibkram, wo ich mich erst zurecht finden muss, man ist mehr erreichbar,etc.). Eigentlich habe ich nur wenige Stunden, gefühlt mehr und dennoch für mein Empfinden zu wenig, weil ich die Kinder meines Empfindens nach zu wenig sehe, um sie einschätzen zu können.

Ich muss da wohl erstmal meinen Weg finden. Und mir vorallem Zeit geben.
Leider möchte ich zu viel auf einmal. Das habe ich schon erkannt.

Doch trotzdem frage ich mich immer wieder...
Ist es DAS RICHTIGE?
Und gibt es das überhaupt.
Manchmal denke ich, dass ich eigentlich gar nicht mehr "mit Menschen arbeiten möchte", weil es mich aktuell sehr auszehrt.

Und dann stelle ich mir immer wieder dir Frage
:"Was würdest du tun, wenn es total egal wäre, was du verdienst?".
Würde ich dann in diesem Bereich arbeiten?

Mich würde einfach mal interessieren,wie es anderen so ergeht.
Vielleicht kennt ihr so eine Phase?
Wie ist es euch ergangen? Wie findet man für sich raus, was "das Richtige" ist?
Wovon würdet ihr es abhängig machen?
Seid ihr in eurem Beruf glücklich und erfüllt? Ist es für euch nur ein Job um Geld zu verdienen?

Was würdet ihr machen, wenn es total egal wäre, was ihr verdient?

Ich bin ganz gespannt auf eure Antworten, vielleicht helfen sie mir ja bei meiner Findung.

Herzlichen Dank!
Mery

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Ich liebe meinen Job und vermissen Ihn aktuell in der Elternzeit ganz gewaltig. Ich bin da durch viel Glück reingekommen und ich bereue keine Sekunden.
Bin Projektleiterin im öffentlichen Dienst.

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Also mir würde vieles einfallen, was ich machen würde, wenn ich kein Geld nach Hause bringen müsste...
- Schmuckdesignerin
- Verkäuferin in einem Brautmodenladen
- in der Forschung in meinem eigentlich studierten Beruf
- noch mehr studieren: linguistik oder jura (ohne zwingend bestehen zu müssen) zum Beispiel
Als Kind war mein Traumberuf Musicaldarstellerin

Ich arbeite als Topographin und bin da aktuell sehr zufrieden, auch wenn das Gehalt natürlich besser sein könnte im öffentlichen Dienst

Bearbeitet von Bliblablubb123
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Mein Plan für die Rente ist ne Obstwiese, paar Gewächshäuser, Hühner, ein Stück Wald. Handarbeiten, Stofftiere häkeln. Vielleicht Kräuter sammeln und trocknen.

Bis dahin tobe ich mich am Rechner aus als IT-Tante, und bin damit auch ultra happy. 100% Home Office, kaum Kundenkontakt, genau mein Ding. Nur hat der Tag eben nur 24 Stunden, für alles was ich gerne tun würde, würde das doppelte kaum reichen 😂

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Ich bin gern und engagiert Lehrerin. Das bringt mich oft an die Belastungsgrenze. Dennoch liebe ich das weite Tätigkeitsfeld, einige Privilegien (z.B. kann ich mir einen Teil der Arbeitszeit, den ich nicht in der Schule verbringe, flexibel einteilen) und ja, auch die gute Bezahlung und Sicherheit, die mir einen gewissen Lebensstandard ermöglicht.

Ich glaube, wenn ich weder auf das Geld noch die Sicherheit angewiesen wäre, würde ich nochmal eine Tischlerin-Lehre machen oder als Floristin arbeiten... Sozusagen meine Hobbys zum Beruf machen...

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Ich habe neben der Arbeit das Abi nachgeholt um jetzt zu studieren weil die Bezahlung in einem alten Job leider lausig ist.

Als gelernte Bürokauffrau bekommt man im Service nicht besonders viel Geld.
Kundenservice im Online-Handel hat mich aber wirklich erfüllt. Mails und Telefonate mit Kunden verschiedenster Temperamente mit verschiedensten Fragen und Problemen sind eine Herausforderung die jeden Tag Spaß gemacht hat. Es war nie komplett neu, sodass man seine Routinen hatte aber auch jeden Tag anders weil man mit anderen Menschen in Kontakt war. Bonus war nie bis selten in direkten Kontakt mit den Menschen treten zu müssen, sondern alles digital und via Fernsprecher erledigen zu können.

Ich könnte mir sogar vorstellen in einem Callcenter für technischen Support oder Anfragen zu Rechnungen die von großen Unternehmen outgesourct werden richtig, richtig glücklich zu sein.

Aber was soll ich sagen, was nützt einem ein erfülltes Arbeitsleben wenn man Angst hat den Kühlschrank nach Fixkosten nicht fühlen zu können.

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In meinem Beruf (IT-Branche) ist es auch sehr stressig. Ich mag meinen Beruf, träume jedoch öfter mal davon entweder Selbstversorger oder Kinderbuchautor zu sein 🙃

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würde Geld keine Rolle spielen, würde ich mein Hobby zum Beruf machen.
(ich mache sehr viel kreatives, Karten +Scrapbooking und habe auch eine nebenberuflichen Strukturvertrieb in einer Sparte).

Da wir aber ein Haus abzahlen müssen und ich den Druck von Jobs "auf Provisionsbasis" nicht aushalte, bleibe ich dreiviertel bei meinem alten Job -- aber ja: ein paar Stunden pro Woche fürs andere hab ich mir freigemacht.

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Wenn Geld keine Rolle spielen würde und ich keine Familie hätte, würde ich im Bereich meines ersten Studiums arbeiten, als Archäologin auf Ausgrabungen oder vielleicht auch in einem Museum.

Weiterhin würde ich alles Mögliche studieren, Ethnologie oder Philosophie oder vielleicht auch Informatik.

Außerdem finde ich viele weitere Berufe toll, Friseurin oder Visagistin würde mir gefallen oder auch Wanderführerin.

Tatsächlich bin ich mit meinem aktuellen Beruf, Beamtin in der Verwaltung eines Gerichts, auch wieder zufrieden, es ist ruhig, ich habe kaum Kontakt nach außen und ich muss viel lesen, juristische Literatur in einem für mich spannenden Bereich. Im Gegensatz zu den oben genannten Beispielen ist es sicher, gut bezahlt und familienfreundlich. Es ist nicht meine große Leidenschaft, das würde man in der Verwaltung auch kaum finden, aber es passt für mich sehr gut, ich bin sehr zufrieden und sogar glücklich damit.

Stünde ich nochmal direkt nach dem Abi vor der Studienplatzwahl und es ginge um einen halbwegs vernünftigen Job, würde ich vermutlich in die Richtung Erziehungswissenschaften oder Soziale Arbeit gehen.

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Achwas...noch eine Archäologin hier ;-)

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Und auch im ÖD gelandet.

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Ich arbeite in einem Ingenieurbüro und beschäftige mich mit Schadstoffen. Macht mir sehr viel Spaß und ich vermisse es während der Elternzeit auch. Man kommt viel mit Menschen in Kontakt, ich bin öfters draußen, darf Projekte von Anfang bis Ende führen. Dazu darf ich vom AG aus flexibel arbeiten.
Leider ist aber auch hier zeitlich viel Druck drin, oft auch unnötig, und das flexibel arbeiten geht nur bis zu dem Punkt an dem ich mit anderen Termine machen muss, also etwa 50-70% der Arbeitszeit. Bei 40 h und ohne Kinder war das super, jetzt merke ich oft dass ich auf den Druck neben meinem Familienleben weniger Lust hab. Und der Druck wird mit weniger Stunden leider auch nicht weniger…

Ich liebe Schneidern, Gartenarbeit, generell alles Kreative. Aber als Ausgleich und nur für mich, nicht als Beruf in dem andere meine kreativen Ideen bewerten.