Guten Tag alle miteinander,
Ich arbeite in einem Unternehmen und Leite dort seit einem Jahr eine Abteilung. Insgesamt bin ich schon 5 Jahre in dieser Abteilung, ich war zuerst nur Mitarbeiter und wie oben gesagt habe ich seit einem Jahr die Leitung inne.
Eine kurze Vorgeschichte:
Als mein Vorgänger noch die Abteilung leitete, nennen wir ihn Kai, hatte er wie ich und die anderen es Mitbekommen haben einen Kollegen (Hans) auf dem Kieker. Ich weiß nicht ob das Mobbing war oder nicht, jedenfalls hat Kai mit ihm immer in einem unfreundlichen und aggressiven Ton mit ihm gesprochen und hat jede Kleinigkeit von ihm kritisiert. Hans hatte sonst mit den anderen Kollegen und mit mir keine Probleme. Ich selbst hatte mit Kai auch keine Probleme, nur fand ich sein Verhalten dem Mitarbeiter gegenüber auch nicht richtig. Ich wollte mich allerdings nicht einmischen und habe erstmal nichts unternommen, weil mich das nichts angeht.
Kai ist dann in eine andere Abteilung gewechselt, welche er auch leitet und unser Vorgesetzter hat mich zum neuen Leiter ernannt. Kai hat mich eingelernt. Das große Wissen was man für die Abteilung braucht, wie Aufträge, Buchungen uvm. haben jetzt ich und Kai.
Wenn ich Abwesend bin dann habe ich bisher immer Hans damit Beauftragt mein Stellvertreter zu sein, da er von seiner Ausbildung her sich am Besten auskennt und ich ihm Vertraue und viel Zutraue im Gegensatz zu Kai. Hans muss auch meine Vertretung machen, da er der einzige ist der Vollzeit arbeitet, die anderen in der Abteilung sind Teilzeitangestellte.
Bisher hat die Vertretung immer gut geklappt, aber wenn ich mal 2 Wochen oder länger im Urlaub bin geht schon einiges schief, da bei schwerwiegenden Fällen sich Hans oft an Kai wenden muss. In der Vergangenheit habe ich gemerkt das die beiden eigentlich nicht können und bei jeden gemeinsamen Unternehmung, sei es Firmenfeier usw. die beiden in einen Streit geraten. Auch außerhalb der Arbeitszeit sind die beiden schon in Konflikte geraten.
Jedenfalls habe ich Hans gesagt er solle sich an Kai wenden, denn die beiden müssen zwar nicht miteinander auskommen, aber zusammenarbeiten. Ich habe auch einige Kollegen die ich nicht mag, und trotzdem muss ich mich mit ihnen austauschen.
Ich habe Hans so gut es geht eingearbeitet, doch bei vielen Dingen haben nur die Abteilungsleiter Zugriff.
Einmal ist es passiert, das mich eine Kollegin im Urlaub anrief wegen einem Problem was zu beheben wäre. Hans hatte sich geweigert mit Kai zusammenzuarbeiten und die Kollegin hatte nun die falschen Daten, ich konnte dann im Urlaub mit dem Laptop noch etwas richtigstellen.
Ich habe hans gesagt er brauch keine Angst zu haben Kai zu fragen, doch er meinte dann immer, das hans ihm wenn er Hifle braucht nur blöde Antworten gibt und eigentlich keine richtige Hilfestellung bekommt. Meistens macht es dann Kai und löst das Problem.
Ich habe auch schon mit Kai geredet und er meinte nur das hans übertreibt.
Wie gesagt ich will mich im Streit der beiden nicht einmischen, aber hans ist nunmal der einzige Mitarbeiter der mich im Urlaub vertreten kann.
habt ihr einen Rat?
Probleme mit Mitarbeiter während meiner Abwesenheit
Aus Mitarbeitersicht:
Es kann nicht sein, dass ein "einfacher Mitarbeiter" eine Führungskraft anschwärzen/zurechtweisen muss, weil die ihren Job nicht richtig macht. Da kommt es gar nicht darauf an, ob es die eigene Abteilung ist oder nicht (mehr). Die Hierarchien sind klar und es steht einem Mitarbeiter nicht zu, dem höher gestellten Mitarbeiter Anweisungen zu geben, nur um dann Angst um seinen Job haben zu müssen, weil Kai sich irgendwo beschwert.
Es ist Aufgabe der Führungskräfte, hinzukriegen, dass die Zusammenarbeit funktioniert. Ich sehe also dich und Kai in der Pflicht und auf keinen Fall Hans.
Was soll Hans denn tun, wenn Kai sich weigert, bestimmte Dinge zu tun, die er ihm aufträgt?
Du bist dir vermutlich sicher, dass Hans nicht übertreibt, oder? Dann rede ein ernstes Wörtchen mit Kai und sorge dafür, dass dein Mitarbeiter sich wieder traut, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich kann Hans echt verstehen, dich aber nicht, weil du ihm den schwarzen Peter zuschiebst, dessen Beseitigung aber deine Aufgabe wäre.
Läuft es nach dem ernsten Wort immer noch nicht mit den beiden, musst du weitere Schritte unternehmen. Das könnte eine Mediation mit Hilfe Dritter oder dem Betriebsrat sein oder im Zweifelsfall eine Ebene höher.
Vielleicht wäre zusätzlich ein Funktionskräftecoaching zum Umgang mit Konflikten unter Mitarbeitern hilfreich. Für dich und für Kai.
Wo schwärzt hier ein Mitarbeiter eine Führungskraft an?
Ich selbst bin Kai auch nicht Weisungsbefugt, aber er hat nun mal das ganze Wissen und die Ganze Erfahrung und wenn ich nicht da bin und es gibt Probleme an wen soll sich dann Hans wenden?
Noch schwärzt er ihn nicht an, aber du erwartest es von ihm. Denn offenbar macht Kai seine Arbeit nicht richtig und soll, deiner Ansicht nach, von Hans dazu gebracht aka zurechtgewiesen werden.
Du kannst es drehen und wenden wie du willst. Es ist deine Aufgabe, das Problem zu regeln, nicht die von Hans. Das haben dir ja nun schon mehrere Antworten bestätigt.
Hm...schwierig...
Du bist die Leitung, Hans deine Vertretung, du bist Hans gegenüber weisungsbefugt.
Als Leitung solltest du ja auch Mitarbeiter Gespräche führen und dazu gehört ja auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Also komplett raushalten finde ich, so meinem Bauchgefühl nach, schwierig, wenn Abläufe und die Zufriedenheit darunter leiden und das tun sie ja.
Kai ist auch Leiter und somit du ihm nicht weisungsbefugt. Das ist die nächste Schwierigkeit.
Ein Weg könnte sein, Kai macht ausschliesslich deine Vertretung, wenn das möglich ist abteilungsübergreifend. Dann würde ich diese Entscheidung Hans gegenüber natürlich kommunizieren und ihm auch mitteilen, dass das nicht daran liegt, dass er nicht kompetent genug ist, aber dadurch, da Kai auch eine Leitungsfunktion inne hat, es einfacher ist, er kümmert sich drum wegen Berechtigungen etc.
Der andere Weg, du könntest Kai erklären, wie wichtig für dich ist, dass Hans ungestört arbeiten kann und kann er so nicht, deshalb möchtest du eine Mediation/Supervision etc. zwischen den beiden für die Zukunft.
Der 3. Weg wäre eine Instanz höher.
Ich persönlich hatte zu oft in meinem Leben Führungskräfte, die die Hände in den Schoß gelegt haben und mit den Schultern gezuckt bei Problemen. Das ist keine Führungseignung. Du bekommst sogar bestimmt mehr Gehalt, also hast du auch mehr Verantwortung und dazu gehört Leitung und Führung.
Das sollte Kai auch wissen...
Zumindest könnte ich mir vorstellen, dass ich so vorgehen würde 🤓
Obwohl du wusstest, dass Kai Hans mobbt, spielst du das ganze runter und Hans muss sich nun immer von A***lochkai dumme Sprüche abholen?
Joah, wegen so Führungskräften wie dir und Kai leidet das Betriebklima enorm. Entweder gibst du Hans als SV alle Befugnisse oder Kai macht deine Vertretung.
Ich als Hans wäre schon fleißig am wegbewerben
Ohne es bös zu meinen: Du musst mehr Verantwortung übernehmen, das ist dein Job den du momentan ungenügend erledigst. Ansonsten bist du eine Chefin, die nicht für gutes Betriebsklima sorgt und wegen der sich Mitarbeiter wegbewerben werden.
Schule Hans, so dass er niemals mehr zu Kai gehen muss. Sei du notfalls aus dem Urlaub für brennende Sachen verfügbar. Weshalb lässt du Hans immer wieder in dieselbe S… laufen? Und weshalb soll Kai - der mit eurer Abteilung und euren Themen nichts mehr am Hut haben sollte und möchte - sich um euren Kram kümmern? Ist doch klar, dass es zu Konflikten kommt. Halte die beiden getrennt, als Person und Abteilung. So wie es schon längst sein sollte.
Kai ist nunmal die einzige Person die sich nach mir perfekt auskennt mit der Materie, er ist daher für Hans auch der einzige Ansprechpartner in der Firma.
Dann musst du Hans aufbauen! Was machst du wenn Kai kündigt oder krank wird oder in seiner Abteilung einfach keine Kapazitäten mehr hat euch zu unterstützen?