Hilferuf Beschäftigungsverbot

Hallo an alle zusammen. Ich brauche einen Tipp bezüglich Beschäftigungsverbot. Was kann ich noch tun um einen Beschäftigungsverbot zu erwirken. Ich arbeite im krankenhaus auf einer Entbindungstation mit Schwangeren, frisch Entbundenen und neugeborenen. Ich bin in der 12 ssw und egal zu welchem Arzt ich gehe (Hausärzte, auch schon verschiedene Gyn. Ärzte) alle weigern sich mir ein B- Verbot aus zustellen. Da es zu empfindlich mit der KV wäre. Ich arbeite jetzt im zwischendienst von 8- 16 Uhr und bin Mädchen für alles. Auf sämtliche Klingeln gehen, den Frühdienst für die Pause ablösen die ewigkeiten dann dauert. Kinderärzte bei sämtlichen untersuchungen unterstützt,...Patienten betreuen. Schwarz auf weiß sitze ich nur am Stützpunkt auf Station am PC ( was aber überh. Nicht der Realität entspricht) ich bin fast nur am rennen. Unsere Chefin hat wenig Sympathie, verständnis für Mitarbeiter mit Familienplanung.Genauso wie meine Kolleginnen die alle schon älter, teilweise kurz vor Rente stehen. Ich habe dauerhafte Konflikte mit meinen Kolleginnen warum ich mich so anstelle. Ich könnte doch Handschuhe anziehen und ein Blasenkather leeren, Zugänge abstöpseln, essen austeilen ( der Essenswaagen ist sehr groß ich leider sehr klein ich bin nur 142 cm gros ( Kein Kleinwuchs )Komme an nichts dran. Dauerhaft höre ich mir sprüche an wie komisch ich aussehen tue wegen meiner Gröse. wie ich aussehe wenn ich babykugel habe , dass ich nach vorne kippe wenn der bauch größer wird. Ich könnte kein Kind austragen , weil ich zu klein bin und noch mehr. Gespräche mit vorgesetzten, und bertiebsarz, berietsrat haben zu nichts geführt. Mobbing pur. Momentan bin ich krank geschrieben auf Dauer finanziell leider nicht überbrückbar. Mir geht es psychisch so schlecht. Was soll ich tun. Kann mir jemand einen Arzt empfehlen in rheinland pfalz oder Baden-Württemberg. Ich nehme jede Streck und jeden Aufwand auf mich.

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Du hast Stress und bist offensichtlich bescheuerten Kolleginnen ausgesetzt.
Nix davon ist ein Grund für ein BV.
Solange dein Arbeitsplatz an sich keine unmittelbare Gefahr für die Schwangerschaft ist- gibt es kein BV.

Wenn dich die Situation so stresst, dass du krank bist (was verständlich ist), dann gibt es eine berechtigte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Der Ablehenegrund wegen der KV ist völlig nachvollziehbar- denn ein grundloses BV bringt den Ärzten nur Ärger

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Hey, allein das ständige Laufen, der Kontakt zu Kindern, allein die Ansteckungsgefahr und der Stress, sind Gründe für ein BV.
So war es zumindest (unter anderem) bei mir und ich arbeite in einer Kitaküche. Ich musste zum Betriebsarzt, der hat eine Beurteilung geschrieben und entsprechend hat sich mein AG für ein BV entschieden. Auch meine Kollegen haben sehr positiv über die Nachricht der Schwangerschaft reagiert und ich bin noch nicht sehr lange dort angestellt.
Leider habe ich keinen Tipp, was du noch versuchen kannst, außer vielleicht nochmal mit dem Betriebsarzt zu sprechen.

Besteht wenigstens die Möglichkeit, sich auf der Arbeit hinzusetzten/hinzulegen und dir die Pausen zu nehmen, die du brauchst?
Falls nicht ist das nicht Mutterschutzgerecht.

Alles Gute dir 🍀

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Bevor hier Äpfel mit Birnen verglichen werden, muss ich was schreiben.

Kontakt zu Kleinkindern (Kita) ist etwas anderes als Kontakt zu Neugeborenen. Insbesondere was die Ansteckungsgefahr angeht, kann man das eine mit dem anderen nicht vergleichen.

Ständig rennen und von A nach B ist ebenso keine Gefährdung für eine SS oder das Ungeborene.

Stress ist für sich genommen ebenso kein Grund für ein BV.

Jeder Arzt, der hierfür eines ausstellt, geht Risiken ein, weil er ein BV grundsätzlich gesetzesgetreu begründen muss. Das wird in ihrer Situation schwierig bis unmöglich sein.

Eine Krankmeldung ist etwas anderes. Und diese hat die TE ja auch erhalten. Dass es für sie finanziell nicht so bombig ist, das ist verständlich, aber ebenfalls kein Grund aus einer AU ein BV zu machen.

Was nicht heißt, dass einer oder die Kombination dieser Gründe zu einem späteren Zeitpunkt unter anderen Voraussetzungen (zB Zervixinsuffizienz ) nicht doch zu einem BV führen könnten. Aber die aktuelle Situation ist einfach weder eine Gefahr für das Leben der Mutter noch eine Gefahr für das Leben des Babies.... so blöd und traurig das sein mag.

Mehr als eine AU wird sie kaum rausschlagen können.

Nicht falsch verstehen. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass die Situation gerade sehr belastend ist und bin auch der Meinung, dass eine Krankschreibung gut tut. Und würde der TE auch wünschen, dass sie dort nicht mehr arbeiten muss. Aber Gesetz ist nunmal Gesetz....

Bearbeitet von Felicia85
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Hallo meine Liebe, hier wirst du leider keine Hilfe finden. Auch ich habe vor geraumer Zeit Bei beiden vorhergehenden Schwangerschaften hier um Hilfe gefragt bezüglich eines Beschäftigungsverbots. Beide schwangerschaftenende letztendlich in einer Fehlgeburt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen aber viele, die hier antworten werden dir erzählen, dass du keine Gründe hast für ein Beschäftigungsverbot, und dich letztendlich nicht so anstellen sollst. Meine dritte Schwangerschaft geht nun positiv aus, ich bin in der 38. Schwangerschaftswoche. Ich habe davor aber meinen Job gewechselt und mir geht es deswegen auch deutlich besser, mein Stress Level ist viel besser. Ich bin überzeugt davon, dass es mit dem positiven Schwangerschaftsverlauf zu tun hat. Deswegen solltest du auf jeden Fall auf dich achtgeben. Dein Hausarzt kann auch ein Beschäftigungsverbot ausstellen. Sprich mal mit deinem Hausarzt, und wenn der es nicht macht, ruf andere Hausärzte an.

Auch ich bin der Meinung, Dass das Beschäftigungsverbot von vielen Schwangeren als Möglichkeit genutzt wird, eine ruhige Kugel zu schieben. Aber ich weiß eben auch aus eigener Erfahrung, wie krass es sein kann, wenn du extreme Ablehnung erfährst auf der Arbeit und alles einfach nur schlimm ist. Ich bin überzeugt davon, dass das erhöhte Stress Level bei mir dazu beigetragen hat, auch wenn dann wieder hier der Kommentar oft kommt, dann hätten alle Frauen im Im Krieg ihre Kinder verloren. Da kann ich immer nur die Augen rollen, denn Guess What, viele haben ihre Kinder verloren….

Ich wünsche dir ganz viel Glück, und dass du mehr Ruhe findest, langfristig solltest du dir wirklich überlegen, wie du den Job wechselst. Denn das wird die einzigste Maßnahme sein. Auf der Arbeit verbringen wir schließlich die meiste Zeit!

Ach so, ja und in dieser Schwangerschaft hatte ich übrigens Bis fast zum Ende kein Beschäftigungsverbot und ich hatte auch überhaupt kein Interesse dran. Auch wenn die Arbeit manchmal stressig war, gab es nie einen Grund dafür. Ab der 29. Woche hat sich bei mir allerdings eine ISG Blockade entwickelt, die war so krass, dass ich fast nicht mehr laufen konnte. Ich hab nur noch geheult und die Beine hoch gelegt und mich nicht mehr bewegt. Ich war dann eine Woche krankgeschrieben, danach wieder eine Woche auf der Arbeit und schließlich hat Mein Gynäkologe dann zwei Wochen, bevor ich in den Mutterschutz gegangen bin tatsächlich ins Beschäftigungsverbot geschickt.

Bearbeitet von Jana-Ina9
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"...Natürlich gibt es auch Ausnahmen aber viele, die hier antworten werden dir erzählen, dass du keine Gründe hast für ein Beschäftigungsverbot, und dich letztendlich nicht so anstellen sollst..."

Das sie sich nicht so anstellen soll hat niemand gesagt - zu manch anderen Beiträgen passt es aber nunmal.
Naja, und die aufgeführten Gründe SIND nunmal eben KEIN Grund für ein BV. Was soll man denn dann anderes schreiben?
Es gibt definierte Gründe für ein BV, auf die TE trifft keiner zu. Was immer geht und hier auch zutreffend ist eine AU.
Ein BV hat halt nichts mit Empathie oder Mitleid zu tun, dafür gibt es Regeln.
Natürlich werden diese Regeln auch gelegentlich umgangen, richtig ist das aber nicht. Und WEIL das so oft passiert ist wird heute deutlich genauer geprüft.

"...Sprich mal mit deinem Hausarzt, und wenn der es nicht macht, ruf andere Hausärzte an..."

Also so lange rumprobieren bis man jemanden findet der bereit ist die Regeln zu brechen, prima Rat.

Ich verstehe(!) das die TE es schwer hat, aber auf der Arbeit muss sie ihre Rechte eben auch durchdrücken und wenn sie dennoch zu belastet ist muss eben eine AU her.

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Ich hab nur drauf gewartet 😉 du hast recht in vielen Punkten völlig recht! Aber warum hast du meinen Satz mit dem Hinweis darauf, dass viele Frauen das Beschäftigungsverbot zum ruhige Kugel schieben nutzen nicht Zitiert? Ich finde das auch unmöglich, dass mir viele Schwangere gesagt haben und holst du dir auch ein Beschäftigungsverbot? Und genau diese Frauen sind das Problem. Ich zum Beispiel verstehe Frauen auch nicht die die Schwangerschaft als Ausrede nutzen, nicht mehr arbeiten gehen zu wollen. Aber jetzt gehe ich einfach mal davon aus, dass die TE nicht so eine ist, sondern wirklich schwer unter der Situation leidet. Und genau auf diese Annahme begründet sich meine komplette Antwort Und die dementsprechenden Tipps. Und sein Hausarzt zu fragen, ist sicherlich kein umgehend des geltenden Rechts.


Ich hab mir unzählige Beiträge zum Thema Beschäftigungsverbot hier durchgelesen (In den Zeiten meiner Fehlgeburten) und sobald es keine akute Gefährdung (Zum Beispiel durch Gefahren Stoffe) gibt und die Belastung der Schwangeren „nur“ Psychisch ist, Zum Beispiel Mobbing oder sonstige psychische Belastungen am Arbeitsplatz Heißt es hier eben in den meisten Antworten, es besteht kein Grund du bekommst kein Beschäftigungsverbot. Und da möchte ich nun mal auch berechtigt sein, mein Senf dazu zu geben. Denn psychosoziale Belastungen sind sehr wohl ein Problem in Schwangerschaften.

Ich kann mich gut erinnern, dass mein Ex Chef, in einem winzigen Team von vier Leuten, nach bekannt werden, meiner Schwangerschaft einfach nicht mehr mit mir sprach. Da ich seine leitende Angestellte bin, war von mir vor das sein Betrieb jetzt in den Ruin geht wegen mir. Das ging fünf Wochen lang, bis zu meiner Fehlgeburt. Als ich wieder da war, war er happy. Als ich drei Monate später wieder schwanger war, wurde ich mit den Worten „ Ist das Ihr Ernst?“ Begrüßt. Natürlich besteht in diesem Fall keine Belastung vom plastischen Sinne, zum Beispiel durch fruchtschädigende Substanzen. Aber das war ein Psychoterror, der dafür geführt hat, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Und das ist sehr wohl ein Grund für ein Beschäftigungsverbot.

Hier noch ein Auszug aus dem Arbeitsrecht:
„ Ein Beschäftigungsverbot gem. § 3 Abs. 1 MuSchG kann auch dann vorliegen, wenn durch psychisch bedingten Stress das Leben oder die Gesundheit von Mutter bzw. Kind gefährdet wird. Der gefährdende Stress muss jedoch gerade durch die Fortdauer der Beschäftigung verursacht oder verstärkt werden.“

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Ich habe die Erfahrung gemacht im Freundinnen/ Bekanntenkreis, dass BV‘s eher großzügig ausgesprochen werden, vor allem, wenn wirklich eine Gefährdung besteht.
Wenn du schon mehrere Ärzte durch hast und niemand sieht die Notwendigkeit, dann würde ich n Frage stellen, ob wirklich eine Notwendigkeit besteht. Bei potentiell infektiösen Aufgaben würde ich mich weigern. Auf eine Klingeln gehen kann man in der 12. Woche schon noch, sofern es sich um eine normale Schwangerschaft handelt. Wartet dort eine Aufgabe, die du nicht übernehmen darfst, solltest du einen Kollegen oder eine Kollegin holen.
Leider würde ich einigen Frauen unterstellen, dass da auch der Wunsch nach einem BV mitschwingt. Schwanger, vor allem in fortgeschrittener Schwangerschaft arbeiten zu gehen, ist für die meisten nicht angenehm, trotzdem ist es nicht per se ein Grund ein BV zu bekommen.

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Tut mir voll leid das zu lesen. Ich verstehe absolut warum für dich ein BV die einfachste Lösung wäre. Ich fühle mit dir! Hab zwar ne ganz andere Situation als du, aber mir würde auch kein Arzt ein BV geben. Wenn’s mal nicht geht hilft immer noch die Krankmeldung. Und wenn du mal 2, 3 Wochen zwischen durch arbeiten gehst um die Folge Krankmeldungen finanziell zu vermeiden.
Du schaffst das schon durch die Zeit. Ich drücke dir die Daumen.
Alles Liebe 🍀

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"Schwarz auf weiß sitze ich nur am Stützpunkt auf Station am PC"

Damit ist die Gefährdungsbeurteilung deines Arbeitsplatzes also falsch, da dort was anderes drin steht als du tatsächlich machst.

An dem Punkt kannst du ansetzen und auf einen mutterschutzgerechten Arbeitsplatz bestehen bzw. die Gefährdungsbeurteilung korrigieren lassen. Weigert sich Cheffe, gibts ne Aufsichtsbehörde.

Und dann sieht man ja, was die korrigierte Gefährdungsbeurteilung ergibt.

Ansonsten ist BV eben kein Wunschkonzert, es gibt Gesetze, und laut denen ist ein BV eben die absolute Ausnahme...

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Genauso ist es, die perfekte Antwort. Und das ist die Lösung für das "Problem".

Wenn die Gefährdungsbeurteilung sagt, Arbeiten nur PC, dann würde ich das auch durchsetzen. Es hat ja einen Grund, warum das darin steht, eben um zu vermeiden was bei der TE jetzt passiert.

Liebe TE, setzte dich durch und bestehe auf die Einhaltung der Gefährdungsbeurteilung. Das ist der richtige Weg. Ich drücke die Daumen, dass sie schnell zur Besinnung kommen und du eine unbeschwerte Schwangerschaft genießen kannst.

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Hallo an alle zusammen. Ich wollte mich ganz herzlich bei allen für die Tipps und Ratschläge bedanken.
Ich werde versuchen, die Diskussionen, Streit mit meinen NETTEN Kolleginnen nicht so nah an mich ran zulassen. Traurig macht mich nur, dass meine Chefin einen richtigen Hass auf mich hat nach der bekanntgabe,weil ihr eine Mitarbeiterin "irgendwann "fehlt die eine volle Stelle besetzt aber später nicht da ist. Sie sagt auch, dass sie einfach von sowas genevt ist. Schwangere, Frauen mit Familienplanung sind nur eine Belastung für alle. 🤷‍♀️ und sowas ist Leitung auf einer Entbindungsstation. Ich bin seid 15 Jahren auf dieser Station tätig und war zum Glück sehr sehr selten mal wegen Erkältung krank geschrieben für eine paar Tage. Noch nie für längere Zeit oder Wochen. Ich hätte etwas mehr Verständnis erwartet oder eine Reaktion, dass man es einfach zur Kenntnis nimmt , dass ich schwanger bin. Mehr nicht. Aber jetzt bin ich die lästige ,gehasst Kollegin die nur weil sie schwanger ist mit der Sicherheit übertreibt. Diese Woche wurde gesagt, dass sie am liebsten ( wenn möglich) heimlich ein isozimmer auflösen würden und alle die schwanger sind, da rein schicken würden damit die richtig krank werden. Dann wissen die auch mal was Krank bedeutet und würde nicht über Übelkeit, Magenschmerzen und Unterleibkrämpfe klagen. Ich war geschockt unsere Chefin stand dabei und lachte laut und sagte nur ihr seid echt nett. Ich war & und bin so entsetzt von unserem team. Wo habe ich hingeschaut 15 jahre lang. Hatte früher nie Probleme mit meinen Kolleginnen. Habe wo ich helfen konnte immer geholfen und mit angepackt. Naja ich versuche durch zu halten. Denn ich will mich auch nicht vor der Arbeit drücken. Ich bin nicht der Typ dazu ein Verbot auszunutzen um daheim zu sitzen.
Danke an alle für die Hilfe 😘