Hallo zusammen, das ist mein erster Beitrag hier im Forum (ich bin sonst nur stille Teilhaberin). Es könnte etwas länger werden..
Mein Mann und ich sind stolze Eltern einer wundervollen 8-Monate alten Tochter. Ich habe zuvor Vollzeit nach einem Studium gearbeitet und beziehe seit der Geburt ordentliches Elterngeld. Nun möchte ich nach Ablauf des Jahres wieder zunächst in Teilzeit in den Job starten und dabei ca 1100 Euro verdienen. Mein Mann ist „selbstständig“. Er nimmt nur mit den Einnahmen seiner Immobilien 3000 Euro Netto ein. Uns könnte es nicht besser gehen. Nun ziehen wir in mein Einfamilienhaus ein, welches noch finanziert wird. Round about mit allen Abgaben werde ich 1300 Euro im Monat nur zum Leben bezahlen müssen (Warm mit Darlehen, Versicherungen und co.) Nun schwebte seit längerem die Frage im Raum wer wieviel dazu beiträgt. Mein Mann hat bis auf 50 Euro Kfz-Versicherung und die Kosten der Lebensmittel keine weiteren Ausgaben im Monat und den Rest seiner Einnahmen für sich. Sein Vorschlag: Ich soll ihn in Zukunft immer nach Geld fragen wenn ich etwas brauche, das Darlehen soll ich selbst zahlen und den Rest wird er übernehmen. Ich habe so dann 300 Euro Taschengeld für mich plus Kindergeld. Ich bin es absolut nicht gewohnt nach Geld zu fragen und es fühlt sich für mich an, als ob ich meiner Unabhängigkeit beraubt werde. Vielleicht übertreibe ich aber auch maßlos und muss mich mit dieser konservativen Aufteilung abfinden.. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht und ob es unfair ist oder mir unnötig einen Kopf mache. Wie Handhabt ihr es in eurer Beziehung?
Aufteilung Gehalt und Finanzen in Teilzeit und Elternzeit
Bei uns gehen alle Einnahmen auf ein gemeinsames Konto von dem alle Ausgaben bezahkt werden.
Zusätzlich hat jeder ein eigenes Konto, auf den jeden Monat der gleiche Betrag als "Taschengeld" überwiesen.
Nie und nimmer würde ich den Vorschlag deines Partners annehmen, finde ihn total erniedrigend.
Nach sehr langem hin und her werden wir es nun auch so machen. Er ist mit einem Gemeinschaftskonto einverstanden und überweist dort demnächst einen angemessenen Betrag monatlich drauf. So habe ich eine Karte zum bezahlen und ein Konto von dem ich alles aus überweisen kann ohne fragen zu müssen, falls es mal knapp werden sollte oder man doch etwas mehr benötigt.. Er behält für die Immobilien einen Betrag auf das seperate Konto und ich bekomme ebenfalls einen Betrag zum sparen. Außerdem kommt er für etwaige größere Ausgaben auf. Danke für die zahlreichen Meinungen und Antworten zu dem Thema! Finanzen sind immer schwierig in Beziehungen, vor allem mit Kindern.
Warum zur Hölle sollst du das Darlehen allein übernehmen? Ihr wohnt doch beide da, oder?
Ich denke, bei euch würde sich das 3-Konten-Modell eigenen, wo jeder prozentual zum Einkommen einzahlt oder jeder das gleiche Taschengeld zur Verfügung hat.
Weil es ihr Haus ist („mein Einfamilienhaus“) und er daher nicht im Grundbuch steht vielleicht?
Abgesehen davon ergibt sich ja zwangsläufig eine gewisse Abhängigkeit, wenn man sich einen Partner mit deutlich höheren Einnahmen sucht. Das wird vermutlich hier der Fall sein, wenn er allein durch Immobilien 3k monatlich generiert. Es wird dann auch einen gewissen Lebensstandard geben, von dem i.d.R. auch der Partner profitiert.
Klar, einige bekommen einfach die schwarze Kreditkarte in die Hand gedrückt, selbstverständlich ist das aber nicht.
Lange Rede kurzer Sinn: Ein Ausgleich für den „Verlust“ sollte natürlich stattfinden. Alles darüberhinaus ist natürlich Goodwill des Besserverdienenden.
Ja genau, das Haus bestand schon vor unserer Ehe und ursprünglich wohnten wir gemeinsam dort. Wir haben uns dann für den Übergang bis zu unserer Tochter etwas kleineres gesucht und es bis dahin vermietet. Mein Mann hatte zu diesem Zeitpunkt deutlich weniger verdient und ich unseren Lebensunterhalt bestritten. Ich habe ihn nie dazu gezwungen oder erwartet, dass er etwas dazu beisteuert, sodass ich im Prinzip immer alles alleine getragen habe (sei es Möbel, größere Anschaffungen etc.). Er hat ein großes Erbe angetreten, als sein Vater voriges Jahr gestorben ist und aufgrund dessen muss er nicht mehr für eine Firma arbeiten gehen und hat so seine Einnahmen.
Ich muss dazu sagen, dass ich mich seitdem um alles bürokratische kümmere (er braucht kein Steuerbüro oder eine Verwaltung für seine Immobilien), er daheim keine Pflichten hat außer das Mittagessen zu machen welches ich größtenteils vorbereite und ab und an mal auf unsere Tochter aufpassen muss wenn ich Joggen gehen möchte oder Termine habe bei denen ich sie nicht mitnehmen kann. Vielleicht ist es auch einfach nur das Gefühl welches mich stört.. wie gesagt, es wäre nur interessant zu wissen wie ihr es handhabt, sodass sich beide gut fühlen.
Wie viel Einnahmen habt ihr insgesamt? Das habe ich noch nicht rauslesen können?
Üblich ist bei ungleicher Einkommensverteilung z.B. ein Gemeinschaftskonto, auf das jeder prozentual gemessen am Gesamteinkommen einzahlt.
Verdient dein Mann also zweimal mehr als du, zahlst du 1/3 und er 2/3 der gemeinsamen Kosten auf euer Haushaltskonto ein.
Nie im Leben würde ich ein Modell einrichten, bei dem ich meinen Mann nach Geld fragen muss. Ich bin erwachsen und kein Kind, dass Papa nach Geld fragt, um sich ein Eis kaufen zu können.
Auch ihr solltet auf Augenhöhe sein, deswegen ist nach Geld fragen für mich ein NoGo. Kann er denn Nein sagen, wenn ihm deine Ausgabe nicht passt? Wie auch immer. Ich würde mich nicht rechtfertigen wollen. Wenn ich mir etwas kaufen möchte, mache ich das und frage nicht erst (bis auf sehr große Ausgaben, die unser Familienbudget beeinflussen würden).
Genau das ist nämlich der Punkt der mir Bauchschmerzen bereitet. Es ging nun letztens um einen neuen/ gebrauchten Kleiderschrank. Ich bin schon sehr sparsam und schaue immer bei EBay. Das gute Stück sollte 400 Euro kosten. Da hieß es er möchte Schwerlastregale besorgen in denen unsere Kleidung Platz finden soll. Er müsse das Geld für seine Immobilien zurücklegen.. ist ja auch in dem Sinne richtig.. aber seitdem er so „wohlhabend“ ist geht sein ganzes Geld nurnoch dort rein. Auf meine Frage wie ich denn noch sparen soll (auch für die Altersvorsorge falls wir uns doch irgendwann scheiden lassen sollten) hieß es, dass er sonst alles bezahlen würde. Aber da ist er wieder der Punkt - was wenn er nein sagt? Urlaub ist auch nicht mehr drin, da muss auch 50/50 gemacht werden.
Dein Partner ist finanziell gesehen ein Totalausfall was Fairness angeht, wenn deine Schilderungen hier passen.
Als du euch finanziert hast war ihm das genehm, aber jetzt sollst du deine Keller im Lagerregale räumen und den Urlaub schön 50% finanzieren und zwar nicht weil du ei Fach weniger Geld hast (so wie er früher) sondern weil du eure Tochter betreust.
Und dann macht er auch noch nichts im Haushalt und du machst ihm die Büroarbeit.
Das Ungleichgewicht ist so heftig, der Turm in Pisa ist gerade dagegen.
Bitte sorge dafür dass ihr mal vernünftig über Finanzen redet und er realisiert, dass entweder es in Zukunft nur noch euer Geld gibt dann mit Konto wo ihr beide vollen Zugriff habt, oder er dir bitte den Verlust ab Geburt inkl. Altersvorsorge zu mind. 50% zu zahlen hat.
Hallo,
es fehlen zu viele Angaben um sich zu äußern.
- Ehevertrag
- Steuerklassen
- Krankenversicherung
- Rentenversicherung
- echtes Gehalt Partner, Einnahmen sind nicht Gehalt
- Finanzierung Kind jetzt und später
Da gibt es sicher noch weitere Punkte.
Viele Grüße
Ja wir haben einen Ehevertrag indem mein Haus und sein zukünftiges Erbe (also hier die Immobilien die er nun geerbt hat) ausgeschlossen werden vom Zugewinn.
Wir sind beide in Steuerklasse 4. Ich bin Beamtin, bin also auch zum Teil privat Krankenversichert. Er bald ebenfalls.
Mit Einnahmen meinte ich sein Netto Gehalt. Brutto liegt er bei 4800 Euro. Ich habe hier etwaige Darlehen, Steuer und Verpflichtungen seinerseits bereits abgezogen.
Okay, dann ist euer Fall doch nicht so wie meiner. 😁.
Mein Partner übernimmt z. B. komplett den Urlaub, den Schrankkauf oder was ansteht. Ich kann noch sparen.
Es scheint mir so, als wolle er seine Schäfchen beisammen halten.
Dann ist das für mich bei euch nicht ausgeglichen. Wenn du seine Bürokraft bist, dann kann er doch ja noch auf Minijob Basis einstellen. Die Arbeit erledigst du ja sowieso und er kann das bestimmt absetzen. Macht mein Bruder auch bei seiner Frau.
Oder er bezahlt die Hälfte der Hauskosten. Er nutzt dein Eigentum und du wirst nie was von seinem sehen. Finde es nicht fair.
Daher war für mich klar, dass ich immer so arbeitete, dass ich von meinem Mann finanziell unabhängig bin. Gruselig, was es hier immer so für Konstellationen gibt.
"Mein Mann hat bis auf 50 Euro Kfz-Versicherung und die Kosten der Lebensmittel keine weiteren Ausgaben im Monat und den Rest seiner Einnahmen für sich." Wie konnte das denn passieren? Lebensmittel für zwei Personen gegen die restlichen Lebenshaltungskosten.....die Rechnung geht doch nie auf. Und ein Auto fährt auch nicht nur mit Versicherung.
"Ich soll ihn in Zukunft immer nach Geld fragen wenn ich etwas brauche, das Darlehen soll ich selbst zahlen und den Rest wird er übernehmen." Das ist doch nur die Steigerung zu dem, wie es jetzt schon läuft.
Nein, ich frage garantiert nicht nach Geld.....man setzt sich an einen Tisch, rechnet aus und der Ausgleich (wie immer man sich nun abspricht) läuft per Dauerauftrag oder man hat ein gemeinsames Konto.
Viel sagen kann ich allerdings jetzt auch nicht weiter dazu, mir ist überhaupt nicht klar, wie ihr gemeinsam wirtschaftet. Da der Umzug erst ansteht, wie lebt ihr denn aktuell? Und zusätzlich setzt du seine Selbstständigkeit in Anführungszeichen, was immer das bedeuten soll.
Also nur runtergebrochen auf seinen Vorschlag: Ein Mann, der will, das ich ihn nach Geld frage, der wäre mir mehr als suspekt.
Er geht Teilzeit in Selbständigkeit und muss dich nicht nach Geld fragen, denn er hat ja seine Mieteinnahmen.
Das was dein Partner vorgeschlagen hat, leben wir. Das hat sich mit der Geburt einfach so ergeben.
Er arbeitet Vollzeit und bezahlt das Haus plus einen Teil meine Altersvorsorge. Ich arbeite Teilzeit und bezahle meine Ausgaben plus Einkäufe. Wenn große Ausgaben anstehen dann bezahlt er sie. Ich habe zum Beispiel gerade einen neuen Wagen bekommen.
Ich musste mich erst auch an den Gedanken gewöhnen aber es hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Betteln muss ich nicht. Wenn es bei mir knapp ist überweist er einen extra Schwung.
Da ich nun in der Teilzeit Falle stecke, hatte ich kurzzeitig auch eine Krise. Daher haben wir beschlossen dass er noch jeden Monat für meine Altersvorsorge etwas überweist für ETF Sparpläne. Wir sind nicht verheiratet und ich habe Angst vor Altersarmut. Schließlich kann man sich ja auch noch mit 60 Jahren trennen.
Ansonsten denke ich mir, wir sind eine Einheit, da ist es egal auf welchem Konto das Geld kommt. Wenn es irgendwo knapp wird hilft man sich aus.
Ich bekomme keine Almosen von meinem Partner, sondern wir tragen beide zu unserem Leben bei, jeder mit seinen Mitteln.
Finde das aber schon einen unterschied denn im Fall der TE zahlt ja sie alles (aktuell Miete, Nebenkosten, Versicherungen und ja aktuell auch die Kreditrate etc für ihr Haus auch wenn sich das über die Vermietung trägt). Er bezahlt ja nichts … hat aber mehr Einnahmen.
Ja das stimmt. Die Antworten von ihr kamen später dazu.
Ne das ist nicht fair, er möchte seines behalten und ihres mit benutzen. Und sie hat keinen Puffer.
Sie fühlt sich zu Recht überforteilt.
Wenn du in TZ aufgrund der Betreuung eines gemeinsamen Kindes bist dann solltet ihr diesen finanziellen Verlust zu gleichen Anteilen tragen, übrigens quch schon im EG Bezug.
Also du rechnest aus was die Differenz zwischen letztem Gehalt und neuem TZ Gehalt ist und er überweist dir davon 50%.
Allerdings solltet ihr euch natürlich auch geteilt Ausgaben zu 50% teilen, also Essen, Kindersachen, windeln und Co.
Habt ihr denn schon ein Gemeinschaftskonto?