Ich arbeite im Öffentlichen Dienst in der Verwaltung als Abteilungsleiterin. Meine Abteilung gehört mit 6 weiteren Abteilungen zu einem Fachbereich. Wir haben eine neue Fachbereichsleiterin seit dem 01.08.24. Sie hat bisher auf mich sehr dominant, reflektiert, manchmal unbeherrscht aber auch offen für Anregungen und Kritik und mit einer sehr guten und schnellen Auffassungsgabe ausgestattet, gewirkt.
Ich bin stellvertr. Fachbereichsleiterin. Nun kristallisiert sich in Mails aber auch in Gesprächen immer mehr heraus, dass sie ausländerfeindlich ist. Interessanterweise hat sie selbst einen Migrationshintergrund, ist aber in Deutschland geboren. Ihr Name klingt "ausländisch" und sie hat ein südländisches Aussehen. Zu unserem Fachbereich gehört auch die Ausländerbehörde. Im Rückkehrmanagement bestehen durch Personalausfälle hohe Rückstände.
Gestern äußerte sie im Gespräch mit mir und der Abteilungsleitung der Ausländerbehörde, dass das mit der "Remigration" schneller gehen muss. Wir müssen doch zusehen, dass wir die "kriminellen Ölaugen" schnell in die Heimat zurückkriegen, sie wird sich also darum kümmern, dass unbesetzte Arbeitsplätze schnell nachbesetzt werden und ggf. zusätzliches Personal in den Stellenplan kommt.
Ihr Tonfall bei ihren Aussagen war verächtlich. Sie fragte, wieviele Menschen mit Duldung in unserem Ort leben. Als sie die Zahl hörte(die völlig durchschnittlich im Landesvergleich ist) meinte sie, dass das nicht sein könnte, und warum wir uns nicht darum kümmern "die ganzen Illegalen schneller loszuwerden".
Nach unserem Gespräch habe ich gemeinsam mit dem Abteilungsleiter der Ausländerbehörde gesprochen. Uns sie die Äußerungen sehr sauer aufgestoßen, wir überlegen, ob wir uns damit an die nächst höhere Führungsebene wenden sollen. Ich sage ja, der andere Abteilungsleiter meint, wir sollten noch abwarten, ob sich solche Äußerungen wiederholen.
Was meint ihr?
Meine Chefin ist ein Nazi!
Ich wäre mit der Bezeichnung vorsichtig.
Sie ist offen rassistisch und das ist mMn in ihrer Position unangebracht. Auf welche Wiederholung ihr da warten wollt ist mir nicht ganz klar.
Sie hat ihre Einstellung doch klar geäußert.
Ich auch.
Ich meine klar sie ist Rassistin und wahrscheinlich auch vollkommen falschen Job dadurch.
Aber Rassist und Nazi sind doch zwei verschiedene Dinge.
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Sie ist in jedem Falle rassistisch und ich sehe es als eure Pflicht das zu melden. Vermutlich werdet ihr ja auch entsprechende interne Vorgaben haben, in Konzernen heißt das dass Code of Conduct,
im ÖD wird es wohl ähnliches geben.
Ich würde mich da von einem Kollegen jetzt nicht drosseln lassen, sondern direkt aktiv werden.
Für mich persönlich würde ich vermutlich dokumentieren, was sie wann gesagt hat, Mails mit entsprechendem Inhalt würde ich separat als pdf speichern und dann ggf. weiterleiten.
Habt ihr einen Antidiskriminierugsbeauftragten?
Sie redet nicht so über Mitarbeiter, sondern die spricht über das Klientel ihrer Behörde.
Es ist die Ausländerbehörde.
Und diese Chefin möchte einfach schnell das umsetzen, was unsere derzeitige Regierung täglich im Bundestag aussagt.
Das die Fälle der nur geduldeten schneller bearbeitet werden müssen und das straffällig gewordene schneller abgeschoben werden müssen.
Dazu möchte sie unbesetzt stellen schnell besetzen, damit kriminelle Asylbewerber schnell ausgewiesen werden.
Bis hier hin kein Rassismus.
Das mit dem Ölaugen sehe ich als abfälliges Gerede, wie es in jedem Job über das jeweilige Klientel vorkommt. Hätte sie sich aber sparen können.
Und wenn abfälliges Gerede über "die Kundschaft" im öD vorkommt, ist das eben nicht hinzunehmen, sondern eindeutig problematisch.
Meldet sie bitte!
Gerade in der Position sollte sie die Realitäten rund um die Rückführung kennen und nicht das gleiche Stammtischgeseier von sich geben, auf das momentan leider so viele hereinfallen.
In anderen Teilen der öffentlichen Verwaltung wären Äußerungen wie "Ölaugen" mindestens ein Diszi wert.
Hallo,
in meinen Augen wäre es die Pflicht der Abteilungsleitung gewesen, besagte Kollegin unmittelbar im Gespräch darauf aufmerksam zu machen, dass dererlei Äußerungen in ihrer Funktion nicht angemessen sind und bei Wiederholung disziplinarische Folgen nach sich ziehen werden.
Sich hinterher zu echauffieren und den Meldung an die nächst höhere Stelle in Betracht zu ziehen spricht absolut nicht für die Kompetenz eurer Abteilungsleitung.
Nici
Die TE ist die Abteilungsleitung und die des Rassismus' Verdächtigte ihre Chefin.
In einem Unternehmen würde es für solche Äußerungen eine Abmahnung geben, ggf. riskiert man sogar eine Kündigung. Eine Führungskraft sollte sich im Griff haben und Vorbild sein.
Im ÖD scheint man solche verbalen Entgleisungen eher zu tolerieren, einer der Gründe, warum ich dort nicht mehr arbeite. Bei uns hat mal ein MA einen größeren Verteilerkreis bedient, um sich über irgendeinen entwendeten Gegenstand aufzuregen. O-Ton: "Wir sind doch hier nicht bei irgendwelchen N*** im Kongo." Der wurde trotz einiger Beschwerden nicht mal offiziell abgemahnt. Einen Rüffel hat er dafür bekommen, dass er die Verteilerlisten für seinen Killefitt genutzt hatte.
Weitergeben würde ich deine Beobachtungen auf jeden Fall. Noch wichtiger wäre es aus meiner Sicht, ihr auch direkt mitzuteilen, dass für dich die Wortwahl nicht i. O. ist und du von einer FK etwas anderes erwartest - natürlich in geeignetem Rahmen.
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