Hallo,
nachdem hier immer wieder gefragt wird, wie viel Geld gespart oder für bestimmte Dinge ausgegeben wird, frage ich mal anders.
Die Höhe hängt natürlich an den Möglichkeiten(interessiert mich nicht), aber WOFÜR spart ihr?
Logischerweise richtet sich die Frage an Menschen mit mittlerem Einkommen, die überhaupt sparen können aber trotzdem planen müssen.
Der Hintergrund meiner Frage ist, dass wir hier aktuell ein neues Auto brauchten.
Gleichzeitig ging das Wohnmobil kaputt und braucht eine teure Reparatur.
Das bringt uns alles nicht um, aber wir überlegen, ob wir nicht gezielter sparen könnten.
Etwas System täte uns gut.
Im Netz finde ich nur, man soll Rücklagen bilden für "unvorhergesehene Reparaturen" oder "außerplanmäßige Anschaffungen".
Aber wenn man ehrlich ist, sind ja meist weder das Auto noch die Waschmaschine unvorhergesehene Kosten! Ich weiß doch, wie alt diese Dinge sind...
Ok, am Haus kann immer mal was sein. Aber auch hier weiß man doch ungefähr, dass 20 Jahre nach einer Sanierung bestimmte Dinge wieder fällig sind und kann planen.
Hier jetzt mal meine Liste, bitte ergänzen, was eurer Meinung nach fehlt:
Monatsrate X oder Y (Höhe verschieden) für:
- das nächste Auto
- das "endgültige" eigene Streichinstrument für jedes Kind
- Rücklagen für's Haus
- einen neuen Trockner
- den nächsten oder übernächsten Urlaub
Was meint ihr?
Was fehlt, von welcher (mittleren bis größeren) Ausgabe werden wir in ein paar Jahren überrascht?
Unvorhergesehe? Ausgaben...
Inspektion
TÜV
Microsoft Lizenz
Waschmaschine
Spülmaschine
Matratzen
Reifen
Bettzeug
Renovierung wie streichen
Garten (Terrasse, Gartenhaus, Rasenmäher, Sitzmöbel, pflanzen etc)
PC
Zahnarzt
Brille
Tierarzt
Danke!!
Uff, ja, das ganze Paket rund um den PC... hatte ich noch vergessen.
Kommt auf die Liste.
Und die Brillen... bei 4 Brillenträgern kann das ein ordentlicher Batzen sein. Zumal wir meist mit den Kindern gemeinsam zum Augenarzt gehen, aus zeitlich-praktischen Gründen.
Matratzen sind auch ein guter Punkt. Das gehört genau zu den Dingen, die mir immer nur einfallen, wenn gerade die Rücklagen zusammengeschrumpft sind. Und dann verschiebt man es wieder 😚
An Haushaltsgeräten hatte ich nur den Trockner aufgeführt, weil das bei uns mit Abstand der teuerste ist. Der Rest fällt meist zum Glück nicht sooo ins Gewicht, das merkt man dann mal ein- zwei Monate lang, mehr nicht.
Wir machen das auch ganz allgemein und nicht ein spezieller Betrag für bestimmte Dinge.
Wir haben letztens auch ein neues Auto gebraucht, da ging das ersparte ruckzuck wieder auf Sparflamme und jetzt wird der Topf wieder gefüllt, zumindest ist das immer der Plan.
Hallo,
meistens kommen Dinge, die man wirklich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Wir hatten diesbezüglich gerade bisher ein echt mieses Jahr.
Zu den absehbaren Kosten gehörten die zahlreichen Eigenanteile der Zahnspange meiner Tochter, mein Auto musste durch den TÜV und vorher einige Dinge gemacht bekommen, wir hatten einen Sommerurlaub geplant und die jüngere Tochter hatte Konfirmation. Darauf waren wir vorbereitet. Worauf wir nicht vorbereitet waren, war, dass mein Auto außerplanmäßig kaputt gegangen ist und eine teure Reparatur brauchte, mein Mann eine Zahnarztrechnung von über 1000 Euro Eigentanteil trotz privater Zusatzversicherung hatte und unser Rückflug aus dem Urlaub von Klimaklebern verhindert wurde und wir auf eigene Kosten Rückflüge für drei Personen buchen mussten, wenn wir nicht zwei, drei Tage sinnlos durch halb Europa fliegen (z.B. von Kreta nach Stockholm) und an Flughäfen schlafen wollten.
Und dann ist unsere Katze chronisch erkrankt und brauchte teure Tierarztbehandlungen.
Du siehst - solche Dinger kommen oft aus den Ecken, die man überhaupt nicht erwartet. Haus, Auto, Elektrogeräte... das hat man irgendwie auf dem Schirm. Aber manchmal kommen wirklich Kosten, mit denen mal so gar nicht gerechnet hat.
Wir haben in diesem Jahr tausende Euros Extraausgaben gehabt, zusätzlich zu den größeren Ausgaben, die ohnehin anstanden. Wir haben das stemmen können, aber es tat weh. Und ich denke in solchen Situationen auch oft an Menschen, die solche Rechnungen wirklich, wirklich verzweifeln lassen. Ist schon übel.
LG
Oh, Konfirmation. Guter Punkt.
Interessanterweise hätten wir hier Arztrechnungen und Tierarzt eher auf dem Schirm als solche Anlässe.
Natürlich muss die Konfirmation nicht viel kosten.
Aber sich die Möglichkeit offen halten, das Essen mit der Verwandtschaft auszulagern...
Ja, gerade bei den Autos oder Arztrechnungen bin ich auch immer wieder froh, wenn es irgendwie geht. Aber bei Autos bin ich diesmal auch echt fast vom Stuhl gefallen...
Ich finde schon, dass ein kaputtes Auto und eine kaputte Waschmaschine unvorhersehbare Kosten sind. Ja, bei einem alten Auto/einer alten Waschmaschine rechne ich eher damit, heißt aber nicht dass sie zwingend demnächst kaputt gehen. Umgekehrt kann es dir bei neuen Geräten auch passieren, dass sie kurz nach der Garantie kaputt gehen und du den Ersatz selber zahlen musst.
Das 20 Jahre alte Auto meines Mannes ist gerade durch den TÜV. Dafür hatten wir rund 2.000 Euro eingeplant und sind bei 2.100 Euro gelandet. Mein 15 Jahre altes Auto muss ebenfalls demnächst durch den TÜV. Auch da rechnen wir mit Kosten von rund 2000 Euro, dich ich dafür auf dem Konto liegen habe.
(Warum schaffen wir uns kein neues Auto an: weil 2.000 Euro alle 2 Jahre immer noch günstiger sind, als die Raten für einen Neuwagen).
Ansonsten haben wir immer ein paar Tausen Euro auf einem Tagesgeldkonto liegen plus Geld auf den Girokonten. Das deckt alle ungeplanten Ausgaben ab. Überraschung: auch unsere Waschmaschine ist schon 10 Jahre alt und wird noch weitere Jahre schaffen. Sollte sie kaputt gehen, wird Geld vom Tagesgeldkonto dafür verwendet.
Für das Haus legen wir gesondert Geld zurück. Für alles andere reicht uns der Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto und unser Girokonto. Außer diesen, haben keine besonderen Budgets, die wir besparen.
Also ich habe eine kleine permanente Rate, die auf ein Sparkonto geht. Ansonsten sammelt sich das Geld halt auf dem Konto und wenn ich was brauche/möchte, hole ich es. Ich Spare also nicht für einen bestimmten Zweck.
Wenn etwas kaputt geht, wird es ersetzt. Bisher war es (Zufall?) immer so, dass genug Geld da war, wenn z. B. ein neues Auto fällig war. Wir kaufen grundsätzlich nichts auf Pump, Raten oder Leasing. Nur für unser Haus haben wir einen Kredit aufgenommen, der ist aber mittlerweile komplett abgezahlt. Sind also 100% schuldenfrei.
Wenn wir eine größere Investition tätigen wollen, schauen wir ob genug Geld da ist bzw. genug für einen "Notfall" danach übrig ist. Wir gönnen uns etwa ein Projekt pro Jahr ( z. B. Hausfassade, Erweiterung des Heizsystems um einen wassergeführten Pelletofen, Terrassenanbau, bodentiefe Verglasungen in einigen Räumen,...). Ansonsten warten wir halt und leben dadurch natürlich zeitweise auch mit Kompromissen bzw. Wohnsituationen, die noch nicht den Idealvorstellungen entsprechen.
Wenn man nicht über seinen Verhältnissen und auch nicht nach dem Motto "alles muss jetzt und sofort sein" lebt und dabei permanent etwas zurückliegt ohne es nach kurzer Zeit direkt wieder auszugeben, sollten "Notfälle" eigentlich kein Problem sein.
Wenn ich natürlich 2400 € im Jahr beiseite lege und nach zwei Jahren die 4800 € direkt wieder auf den Kopf haue, klappt es nicht. Wenn ich aber über 5 Jahre spare und zwischendurch nur mal 500 € für einen Notfall-Trockner entnehme, kann ich aus dem Stock von 11.500 € € dann auch mal 2000 € verpulvern, ohne danach ein Risiko zu haben.
Urlaub ist für mich beispielsweise etwas, was bei uns aus der Portokasse läuft. Dafür wird kein Erspartes genommen.
"Wir gönnen uns etwa ein Projekt pro Jahr ( z. B. Hausfassade, Erweiterung des Heizsystems um einen wassergeführten Pelletofen, Terrassenanbau, bodentiefe Verglasungen in einigen Räumen,...). Ansonsten warten wir halt und leben dadurch natürlich zeitweise auch mit Kompromissen.."
Das finde ich gerade spannend, denn bei uns war es jahrelang genauso.
Haus war abbezahlt, aber uralt und es wurde regelmäßig Geld reingesteckt. Und wenn dann etwas anderes dringender war (Auto...) dann wurde eben mal kein altes Fenster ersetzt.
Nun wohnen wir in einem frisch sanierten Haus und haben wieder eine regelmäßige Kreditrate.
Dadurch hat sich natürlich unser Ausgabe-Verhalten total verändert. Diese mittleren Sanierungen fallen weg, dafür müssen wir aber Rücklagen bilden, die wir erst in 20 Jahren brauchen, Kredit läuft auch und die Kinder werden größer und manche Großprojekte rücken näher.
Danke für den Denkanstoß.
Also bei uns handelt es sich nicht mehr um notwendige Sanierungen, sondern um ästhetische Optimierung. Die "wichtigen" Dinge wie Bäder etc sind gemacht, ich wollte aber gerne Feuer im Wohnzimmer haben. Muss nicht sein, wollte ich aber. Daher der Ofen. Ich liebe Davinci- und Huf-Häuser. Daher wurden (vollkommen intakte) Fenster entfernt und durch großflächige Verglasungen ersetzt. Wir hatten 40 qm Terrasse mit Süd-Ost-Ausrichtung, ich wollte aber gerne auch abends in der Sonne sitzen können, daher haben wir eine weitere dopoelflügelige Terrassentür einsetzen lassen und die Terrasse ums Haus herum auf die Süd-West-Seite auf insgesamt 120qm erweitert.
Die Projekte sind also Feel-Good-Projekte und keine notwendigen Dinge. Aber ja: wenn das Dach mal neu gemacht werden muss, ist in dem Jahr solch ein Projekt dann nicht drin und muss warten.
Wir sparen getrennt
- Für das Haus (Ausbauten und Reparaturen)
- Für den absoluten Notfall
- Für die Kinder (muss leider sagen, dass alles wirklich teuer geworden ist und das zahlen von zb Führerschein nicht mehr selbstverständlich möglich ist). Das Geld wird dann für Gesundheit, Ferienfreizeit etc ausgegeben
- Für klassische selten wiederkehrende Ereignisse (neue Waschmaschine, Stromnachzahlung, ...)
- Für schönes wie Urlaub oder unnötig neue Möbel
Das Notfallgeld wird nicht angefasst. Bei Hausausbauten holen wir Preise ein und sparen dann bis das Geld zusammen ist bevor es zb eine neue Terrasse gibt. Dann wird auch darauf geachtet einen Puffer über zu haben für Unvorhergesehenes. Geld vom "schönen" kann man eventuell für notwendiges abziehen, dann ist in dem Jahr eben kein Urlaub drin.
Wohnmobil wäre bei uns also Urlaubsbudget. Cello Kinderbudget, Trockner klassische wiederkehrende Ereignisse. Ist nicht genug Geld im jeweiligen Budget, weil mal wieder alles auf einmal kommt, schränken wir uns ein. Nochmal nach besseren Angeboten suchen, überlegen ob man das wirklich jetzt direkt braucht...
Gleichzeitig stellen wir so aber sicher, dass in normalen Jahren auch schönes wie Urlaub nicht zu kurz kommt, denn daran haben wir mehr Spaß als an der neuen Waschmaschine.
Wir sparen auch nur allgemein:
- Tagesgeld
- Rente/Depot
- Kind 1 für später mal
- Kind 2 für später mal
Für WaMa, Urlaub etc. sparen wir nicht extra an. Wenn es notwendig ist kaufen wir es. Ich habe schon immer versucht unter meinen Möglichkeiten zu leben und dadurch Ersparnisse zu haben. Bisher ist das auch aufgegangen. So kann ich auch auf monatliche Budgets etc. verzichten und muss nicht auf Konten schauen bevor etwas angeschafft wird.
Wir mussten letztens sehr kurzfristig ein neues Auto kaufen, es sollte erstmals ein Neuwagen sein und teuer in der Anschaffung. Es gab eine sehr günstige Finanzierung, wirtschaftlich besser als an Erspartes zu gehen, dadurch war das auch abgehandelt. Die monatliche Belastung ist jetzt natürlich höher.
Frühere Ersparnisse stecken im Haus, alles weg, dafür kommt beim Haus erstmal nichts großes auf uns zu.
Wir sparen in vier Unterkategorien (kann man auf unseren Konto nochmal so unterteilen):
1. Urlaub (600€ pro Monat)
2. unvorhergesehene Kosten (Autoreparatur, Waschmaschine kaputt, ...) (100€ pro Monat)
3. vorhersehbare Kosten (aktuell neue Küche, neue Betten für die beiden kleinen Kinder) (500€ pro Monat)
4. langfristiges Sparen als Altersvorsorge (500€ pro Monat jeder für sich)
Also über 2000€ monatlich? Wow.. Das muss man natürlich auch erstmal können