Hallo zusammen ☺️
ich weiß, dass die Entscheidung nur mein Mann und ich treffen können, aber ich freue mich trotzdem über Input/Zuspruch/Erfahrungen!
Ich habe jetzt 2,5 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet, davon 1 Jahr als Trainee und 1,5 Jahre als Elternzeitvertretung. Im Juli wurde eine feste Stelle frei und statt sie mir anzubieten (ich habe mich aktiv darum bemüht und mehrfach das Gespräch mit den Chefs gesucht), wurde sie ausgeschrieben und mit jemandem besetzt, der in dem Bereich weniger Erfahrung als ich hat. Und das obwohl man angeblich super zufrieden mit mir ist und keinerlei Kritik in Gesprächen geäußert hat!
Ich darf jetzt einarbeiten und die neue Person wurde direkt bevorzugt behandelt (bessere Ausstattung, mehr Privilegien). Ich soll bis November warten, ob ich zu März doch noch übernommen werde (die Chancen sind schwer einzuschätzen, kann beides passieren). Es war mein Traumjob, aber in den letzten Monaten war ich nur noch unglücklich.
Ich habe deshalb die Entscheidung getroffen, nächste Woche zum Jahresende zu kündigen, ohne bisher was anderes zu haben. Ich weiß, dass diese Entscheidung absolut richtig ist und mein Mann steht da komplett hinter mir.
Das große Aber ist unser Kinderwunsch. Wir sind seit 16 Monaten dran und haben kürzlich eine Diagnose plus Überweisung in die KiWu bekommen. Im November ist dort die erste Beratung, es steht aber schon fest, dass es eine ICSI wird. Wir haben genug Geld gespart und mein Mann verdient gut genug, dass wir uns eine Phase der Arbeitslosigkeit leisten können. Trotzdem bin ich total hin und her gerissen, wie wir es timen sollen. Einfach durchziehen und eventuell arbeitslos oder ganz frisch im neuen Job schwanger werden? Oder warten? Hat jemand hier sowas ähnliches erlebt und wie habt ihr euch entschieden? :)
Puh, das musste ich mir auch einmal von der Seele schreiben 😅 Danke fürs Lesen!
Liebe Grüße ☺️
Kündigen und Kinderwunsch
Ganz klar: bewerben, bewerben, bewerben 
Ich würde aber auch niemals kündigen ohne schon den nächsten Vertrag unterschrieben zu haben.
Ohne Job würde ich nicht in die Kinderwunschphase starten. Du verschenkst doch damit Geld, welches dir zusteht.
Hi, also nur weil ihr demnächst in die Kiwu Klinik geht, dauert es noch mehrere Wochen/einige Monate bis der erste Versuch starten kann.
Dein Elterngeld wird nach deinem Einkommen berechnet.
ALG1 Sperre eventuell auch.
Das heißt, evtl.wenig Elterngeld, wenn du nicht zügig einen neuen Job findest. Oder Schwierigkeiten bei einem neuen Job, falls die Schwangerschaft doch zügig eintritt.
Dann noch Elternzeit ohne wirkliches Elterngeld, wenn kein Verdienst vorher.
Habt ihr soviel Reserven? Würdest du auch irgendeinen anderen Job machen, um Geld zu verdienen, wenn es nicht in deinem Beruf klappt?
Ich würde, wenn es garnicht mehr geht, mir einen neuen Job suchen und dann in die KIWI.
Rechne damit, dass evtl.auch der erste ICSI Versuch nicht klappt. Und auch Beantragungen KK und evtl. andere Hilfen dauern.Die Kosten einer ICSI sind nicht zu unterschätzen.
Das meine Gedanken dazu. Ich habe auch einen langen Kiwu Weg hinter mir……..
Wünsche euch alles Gute…..
Majonjon
Wir hatten fast 8 Jahre aktiven Kiwu hinter uns bevor es geklappt hat, davon 5 Jahre Kiwu Klinik und die 8. ICSI hat geklappt.
Kiwu kann auch bei finanziellen Rücklagen einem den Boden unter den Füßen weg reißen.
Ich würde mich sehr aktiv heute noch anfangen zu bewerben an deiner Stelle und wenn du etwas gefunden hast in die Kiwu gehen. Im Moment gibt es so viele Stellen, da solltest du, selbst wenn du anspruchsvoll bist, innerhalb der nächsten 3 Monate etwas gefunden haben.
Bis ihr einen Termin in der Kiwu habt, die ganze Diagnostik durch ist, ist deine Probezeit rum und du kannst entspannt in den Mutterschutz und die Elternzeit.
Niemals würde ich kündigen ohne unterschriebenen neuen Vertrag und schon gleich gar nicht, wenn ich eine oder mehrere ICSIs plane mit anschließender Elternzeit...
Alles Gute!
Hi,
Wenn bei euch schon feststeht, dass eine ICSI notwendig ist: Hat dein Mann bereits eine andrologische Untersuchungen beim Andrologen? Wenn ja, und ihr auch alle anderen Diagnosen gibt, könnte die Behandlung wohl Anfang 2025 starten.
Ich persönlich bin in meinem Job sehr unglücklich. Wir sind seit November letzten Jahres in der Kinderwunschklinik. Ich hatte dann zusätzlich noch ein weiteres Projekt, weshalb ich nicht kündigen "konnte". Seit Mai könnte ich den Job wechseln. Meine Gründe derzeit nicht zu kündigen:
- Ich könnte die Kinderwunschbehandlung bei einem neuen Arbeitgeber in der Probezeit vergessen. Zumindest würde es kein gutes Bild machen, wenn ich wöchentlich 1-2 Vormittage wegen Arztterminen fehle (aktuell muss ich die Zeit auch einarbeiten, aber ich habe bereits ein Standing in der Firma).
- Für mich ist in unserer Region die Jobsuche gerade schwierig. Viele der großen Unternehmen bauen gerade mehr Personal ab, als das welches eingestellt wird. Zudem ist die Region eher konservativ und ich bin eine Frau Mitte 30.
- Wenn ich kündige, ohne was neues zu haben, bin ich für ALG1 gesperrt - weniger Geld. Und wir müssen sowieso derzeit monatlich welches für die Kinderwunschbehandlung auf die Seite legen.
- Ich will das Risiko vermeiden, dass ich schwanger nach einem neuen Job suchen muss. Eine Freundin musste das machen und es war sehr frustrierend.
- Da das Elterngeld Einkommensabhängig ist, möchte ich nicht riskieren, dass ich vor dem Mutterschutz kein Einkommen hatte.
An deiner Stelle würde ich mittels Bewerbungen erst deinen Marktwert testen (mache ich auch). Bewirb dich echt fleißig und schau was rauskommt. Dann würde ich erst kündigen, wenn du was neues hast. Ehrlich gesagt: Es sind 3 Monate Unterschied, ob du zum Jahresende raus bist oder zum Vertragsende im März. Läuft dein Vertrag Ende März aus, hättest du immerhin Anspruch auf ALG1, wenn du bis dahin nichts neues gefunden hast. Kündigen jetzt bitte nicht überstürzt aus Trotz - damit schadet du dir womöglich nur selbst.
Hinsichtlich Kinderwunschbehandlung: Habt ihr einen weiten Weg in die Klinik? Erfrage, wann sie Termibe anbieten können (zB wie flexibel zu Randzeiten). Dann kannst du vielleicht etwas besser einschätzen, was zeitlich machbar ist. Fragt detailliert nach den Kosten der Kinderwunschbehandlung und rechnet aus, wie ihr das gegebenfalls trotz Arbeitslosigkeit deinerseits stemmen könnt. Und überlege dir, ob du gegebenenfalls die Kinderwunschbehandlung bis zum bestehen der Probezeit verschieben könntest. Kommt vermutlich auch etwas auf dein Alter und eure Diagnosen an.
Alles Gute dir!
Ich weiß aus Erfahrung, dass einen der falsche Job total kaputt machen kann. Das würde ich nicht einen Tag länger machen als unbedingt nötig.
Du sagst, ihr könnt es euch finanziell leisten. Wenn das stimmt und du dir im schlimmsten Fall viele Monate kein Gehalt für dich und Elternzeit mit Mindestelterngeld tatsächlich leisten könnt, würde ich das Risiko eingehen.
Ich selbst hatte und habe auch immer genug Reserven um im Zweifel jederzeit sofort kündigen zu können und mir entspannt was neues zu suchen, das ist sooo befreiend und psychisch sehr wohltuend zu wissen, dass man nicht abhängig ist von der Willkür des Arbeitgebers.
Das ist ja nur der schlimmste Fall. Nebenher natürlich bewerben und ja, auch da riskieren, dass du dann eben schnell schwanger wirst im neuen Job. Irgendwas ist immer. Du möchtest den Kinderwunsch nicht pausieren und das würde ich dir auch nicht raten, es sei denn vielleicht du bist grade erst 25.
Spiele den worst case in jeder Konstellation durch und überlege, womit du im Zweifel am besten leben könntest. Dann entscheide dich für diesen Weg und versuche, unterwegs das beste draus zu machen.
Ich würde niemals kündigen ohne was neues zu haben. Den KiWu würde ich davon komplett unabhängig sehen. Ich habe auch den AG innerhalb einer KiWu-Behandlung gewechselt, weil ich nicht zufrieden war.
Es klingt eher so als würdest du aus verletztem Stolz kündigen wollen und nicht weil die Arbeit schlimm ist. Das ist aus meiner Sicht aber wirklich kein guter Grund, denn damit schadest du nur dir. Deinen AG wird das wohl unbeeindruckt lassen.
Ich würde an deiner Stelle nicht ohne neuen Job kündigen. Du hast ja schon vielen Antworten zu den heftigen Konsequenzen bekommen. Ich würde noch hinzufügen, dass sich das auch negativ auf deine mittelfristigen Jobchancen auswirken kann. Du hast bisher nur wenig Berufserfahrung. Wenn du jetzt arbeitslos durch Kiwu-Behandlung, Schwangerschaft und Elterzeit gehst, bist du locker 3 bis x Jahre aus dem Arbeitsleben draußen. Dann wieder den Einstieg zu schaffen (mit dem zusätzlichen Mami-Malus), könnte schwierig werden.
"und die neue Person wurde direkt bevorzugt behandelt (bessere Ausstattung, mehr Privilegien)"
Ich schätze, die neue Person hat besser verhandelt als du, oder?
Wie wäre es mit einem Coaching für kommende Einstellungsgespräche?
Ich würde nun auch Bewerbungen schreiben. Letztlich weißt du auch nicht, wie lange ihr braucht.
Liebe Grüße
Schoko