Liebe Urbianer, heute brauche ich doch mal eure Hilfe da ich etwas unschlüssig bin. Mein Sohn sucht nach der Ausbildung nun eine Stelle im Verkauf und hat etwas angeboten bekommen. Es ist jedoch so dass er sich notiert hat vom Vorstellungsgespräch dass er eine Frist von 6 Monaten hätte zum kündigen sollte er diese Arbeit wieder aufhören wollen. Ist es denn rechtens dass eine 6-monatige Kündigungsfrist besteht von Seiten des Arbeitnehmers? Ich bin da ehrlich gesagt etwas unsicher auch wenn ich natürlich Tante Google befragt habe. Wäre super wenn mir hier jemand weiterhelfen kann.
Arbeitnehmer 6 Monate Kündigungsfrist rechtens?
Hallo,
sofern der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer gegenüber ebenfalls eine Kündigungsfrist von 6 Monaten hat und beide Parteien den Vertrag zu diesen Konditionen unterschrieben, ist das rechtens.
Allerdings kenne ich diese Länge der Kündigungsfrist eigentlich nur von Managenentpositionen oder bei speziellen Stabstellen mit seltener Expertise. Im normalen Verkauf ist das meiner Meinung nach eher unüblich.
Wenn dein Sohn ein Angebot bekommen hat, soll er darum bitten entweder die Konditionen oder einen Vertragsentwurf schriftlich zur Durchsicht zu bekommen.
Ob der Arbeitgeber ebenfalls 6 Monate Frist hat beim Kündigen kann ich dir nicht sagen, denn sonst sind mir als Fakten nur bekannt das er 3 Monate Probezeit hat. Mein Sohn ist Autist und ADHSler und war alleine auf diesem Gespräch was er auch sehr gut gemeistert hat. Ich versuche halt hier in erster Linie im Hintergrund zu unterstützen da von Fachstellen keine Hilfe kommt. Aber wenn er diesen Job in erster Linie vorübergehend machen will bis er als gelernter Verkäufer was an einer Kasse finde, da graut es mir bei den 6 Monaten ehrlich gesagt. Ich weiß nicht ob das dann ganz Ok ist.
Ela
Dann soll er wirklich um die Zusendung eines Vertragsentwurfs oder schriftlichen Angebots bitten. Das sollte eigentlich für ein größeres Unternehmen Standard sein. Dann kannst du nachlesen was drinnen steht.
Wie gesagt, wenn die 6-monatige Kündigungsfrist nicht einseitig für deinen Sohn ist und das Unternehmen eine kürzere hat, ist das gesetzlich in Ordnung. Nur wundert mich die Länge bei dieser Position, weil ich das nur von höheren Managementpositionen kenne.
Ich bin seit 24 Jahren im Betrieb und habe sogar eine 9 monatige Kündigungsfrist.
Mein Sohn wäre lediglich in einer Backtheke eines Discounters und würde dies eigentlich auch nur vorübergehen machen. Denn dauerhaft kann er sich als gelernter Verkäufer das doch nicht vorstellen. Nur finde ich hier 6 Monate echt übel lang wenn er eigentlich weiterhin ne andere Stelle sucht.
Ich bin mir nicht sicher ob er hier nicht lieber ablehnen sollte.
Ela
Das ist bei so einem Aushilfsjob auch absolut unüblich. Da wird normalerweise mit der kurzen gesetzlichen Kündigungsfrist gearbeitet. Ich würde das nicht akzeptieren.
Ich habe mittlerweile 15 Jahre Berufserfahrung und bin sehr spezialisiert in einer Nische im mittleren Management und habe kürzlich das erste mal einen Vertrag mit einer Kündigungsfrist von mehr als 3 Monaten unterzeichnet. Und das auch nur zähneknirschend.
Ja, wenn es beiderseits so ist - sprich er kann nur mit einer 6 monatigen Frist kündigen, ihm kann aber auch nur mit einer Frist von 6 Monaten kündigen. Mein Mann hat das - allerdings ist er auch auf einer seniorstelle im gehobenen Management.
Es gibt auch noch 3 Monate zum Ende des Quartals, was am Anfang eines Quartals auch auf 6 Monate hinausläuft. Die Formulierung hatte ich im öffentlichen Dienst.
Mein Sohn hat gerade ausgelernt, zieht demnächst um ( ist kein 08/15 Kind) und daher häng ich eben in der Sache ein wenig mit drin. Und er würde als ausgelernter Verkäufer ( sehr gute Noten) in einer Backtheke eines Discounters anfangen (kann er sich eigentlich nicht vorstellen aber würde es vorübergehend machen bis er was anderes hat) und da bin ich eben sehr erstaunt das er 6 Monate Kündigungsfrist hat. Denn er würde durchaus weiterhin ne Stelle suchen die besser zu ihm passt und überlegt eben auch diese vorübergehen anzunehmen. Aber dann braucht er schwer was suchen weil die ja auch keine 6 Monate auf ihn warten.
Ela
Bist du sicher, dass es die Kündigungsfrist ist? Oder wurde von 6 Monaten Probezeit mit kürzerer Kündigungsfrist gesprochen?
Ansonsten kann er den Job annehmen und schauen, ob er in der Probezeit noch was anderes findet. Da ist die Kündigungsfrist ja deutlich kürzer als 6 Monate.
Mir scheint, er hat das falsch verstanden. Sicher, dass nicht die Probezeit gemeint ist? Ich glaube nicht, dass er bereits eine Kündigungsfrist von 6 Monaten hat.
Sicher bin ich mir hier grundsätzlich nicht, aber du kannst durchaus Recht haben. Letztendlich hab ich ihm gesagt er soll drauf bestehen das sie ihm den Arbeitsvertrag zuschicken damit er ihn in Ruhe anschauen kann falls noch Fragen auftauchen. Dann werden wir wissen was Sache ist.
Ela
Oh, das hatte ich auch mal. War auch nur eine ganz normale Stelle als Buchhalterin. Ich kenne es sonst auch nur von Führungskräften oder eben bei langer Betriebszugehörigkeit.
Ich hab den Job zwar angenommen, aber noch in der Probezeit gekündigt. Da das Arbeitsklima wirklich furchtbar war, wollte ich auf keinen Fall da festsitzen.
Bei mir hat sich auch so ein kleiner Gedanke eingeschlichen, sofern er das wirklich richtig aufgeschrieben hat, das die wissen das keiner lange auf der Stelle bleiben will und sie daher vorsorgen weil sie dann nicht ständig neue Leute suchen müssen. Wäre zumindest eine Option.
Morgen müssen wir eh in diese Richtung und da kann er gleich das Hygienezeugnis zeigen und vorher bekäme er (heute hatte er dort angerufen) auch erst den Arbeitsvertrag. Gut, macht ja Sinn. Aber ich hab ihm auch gesagt er soll ihn keinesfalls in der Filiale unterschreiben wenn er das angeboten bekommt ,sondern er möchte ihn sich in Ruhe zu Hause durchlesen falls noch Fragen auftauchen. Das ist als Autist eh sicherer und so kann ich auch drauf schauen. Sollte sie auf eine Unterschrift in der Filiale bestehen, dann schau ich selbst rein!
Ela