Berufliche Umorientierung

Hallo in die Runde,
ich spiele schon länger mit dem Gedanken, eine Umschulung zur MFA zu machen, da ich unheimlich gern im medizinischen Bereich arbeiten möchte.
Bisher habe ich mich immer nur im Internet erkundigt und schlau gemacht, den Gedanken dann aber doch wieder verworfen. Schuld daran ist meine Angst vor Prüfungen... vor allem die mündliche 😫 dazu kam natürlich auch der finanzielle Aspekt, wenn ich mich nicht irre, verdient man absolut nichts oder nur "einen Tropfen auf dem heißen Stein". Egal wie, es wäre deutlich weniger als mein reguläres Gehalt.

Bisher habe ich jahrelang im Verkauf gearbeitet, bin dort aber schon lange nicht mehr glücklich.
Nun bin ich in der 13.SSW und im BV. Seit einigen Tagen spiele ich nun wieder mit diesem Gedanken, den ich vermutlich wieder verwerfen werden... leider gibt es auch keinen, der mit mir diese Umschulung machen würde, ich denke das würde es mir sehr viel leichter machen, da ich direkt jemanden zum lernen hätte.

Da ich nach der Geburt auf jeden Fall 2 Jahre zuhause bleiben und meiner Arbeit dann auch den Rücken kehren möchte, wollte ich mal fragen, ob man in der Elternzeit eine Umschulung machen darf?
Ob was angerechnet wird oder man weniger Elterngeld bekommt?
Ich weiß das man bis zu 32h die Woche arbeiten gehen kann.
Ist das so empfehlenswert oder sollte ich damit lieber bis nach der Elternzeit warten?
Muss der aktuelle AG über die Umschulung informiert werden?

Die Umschulung geht 30 Monate und wird in TZ und VZ angeboten, dabei weiß ich nicht, ob sich die 30 Monate auf TZ beziehen.

Ich bedanke mich schon mal für eure Antworten 😊

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Wer würde dir denn die Umschulung finanzieren? Wie stellst du dir das in der Elternzeit denn vor, so eine Umschulung ist ja eine komplett neue Ausbildung und läuft doch nicht einfach nebenbei, da musst du wahrscheinlich 6-8 Stunden am Tag im Unterricht sitzen. Da brauchst du aufjedenfall eine Betreuung für das Kind, das läuft nicht mal eben zu Hause nebenbei oder so.
30 Monate beziehen sich auf Vollzeit, da die klassische Ausbildung 3 Jahre dauert.
Für mich wirkt dein Plan noch etwas unbedacht und etwas nach "Luftschlösser".

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Dann noch der Tipp unbedingt mal 3-4 Wochen Praktikum in dem Bereich zu machen, man stellt sich ja doch vieles ganz anders vor

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Wie Ausbildungen ablaufen, ist mir bewusst, ist nämlich nicht meine erste. Das man da in den Unterricht oder in die Praxis muss, weiß ich.
Die Schule, die ich mir dafür rausgesucht habe, hat ganz normale Schulzeiten. Die gehen von 8:30 - 16:30 Uhr. Das das Kind für diese Zeit eine Betreuung bräuchte, solang es nicht in die Kita geht, ist bereits abgeklärt und von der Familie abgesegnet. Bei dieser Schule läuft die Umschulug i.d.R über den Bildungsgutschein. Falls ich den nicht bekommen würde, würden wir es aus eigener Tasche bezahlen, da es uns finanziell sehr gut geht und wir es uns "erlauben" könnten.

Ich weiß nicht, was an meinem Plan also unbedacht ist. Unbedingt geholfen hast du mir jetzt nicht mit deiner Antwort. Trotzdem danke

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Ich hatte beruflich mit Umschülern zu tun und weiß daher, dass eine klassische Umschulung um die 20.000€ kostet. Die Frage nach der Finanzierung ist also durchaus relevant. Verdienen tut man währenddessen normalerweise nichts.
Umschulungen sind dann sehr interessant, wenn sie von der AfA , dem Jobcenter oder der Rentenversicherung übernommen werden. Die zahlen dir dann oft auch monatlich Geld währenddessen. Als Privatmensch ohne Behörde dahinter einfach machen, ist denk ich schwierig.
Und diese Behörden zahlen nur, wenn du noch keinen Beruf hast oder deinen alten Beruf aus guten Gründen nicht mehr machen kannst/deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehr schlecht sind. Hast du schon eine Ausbildung? Wenn ja, sieht es schlecht aus.

30 Monate wird Teilzeit sein. I.d.R. 30 Stunden im Praktikum und ca. 25 Stunden während des Unterrichts.

Du kannst natürlich auch eine reguläre Ausbildung in Teilzeit starten, die sind aber sehr, sehr schwer zu finden. Dort würdest du dann ebenfalls 25-30 Stunden die Woche beschäftigt sein, würdest so 300-700€ im Monat verdienen und wärst ca. 3,5 bis 4,5 Jahre beschäftigt.

Nachtrag: Hast du Abitur? Eventuell wäre dann nämlich ein Fernstudium in dem Bereich deutlich besser umzusetzen. Zeitlich flexibel, höheres Gehalt nach Abschluss, kostet "nur" ca. 10.000€ und ist auch nach 3-4 Jahren fertig. Ein Abitur kann man ansonsten auch gut an der Abendschule nachholen.

Bearbeitet von Imalya
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Hallo!
Ich stolpere etwas über den finanziellen Aspekt. Du willst viel Zeit und Geld investieren, um hinterher weniger zu verdienen als jetzt? Warum? Mach Dir der neue Job so viel Spaß wie ein Hobby?
Ich würde mich in dem Bereich, in dem du arbeiten möchtest nach höher qualifizierten Stellen umsehen und dann überlegen, ob du nicht einen Bachelor (Studium) machen willst. Wenn Du schon viel Investieren willst, darf es sich auch lohnen. Ist aber wie gesagt, meine Meinung dazu. Wenn Du in der geplanten Tätigkeit mit Umschulung aufgehst, dann los. Es gibt Coaching für Prüfungsangst.. Lieber einmal etwas Geld dafür investieren, als es nicht versuchen. Ich drücke Dir die Daumen!

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Ich weiß nicht auf der einen Seite überlegst du das du finanziell auch nach der Umschulung um einiges weniger verdienen würdest wie in deinem jetzigen Beruf aber andererseits wärst du bereit die Umschulung aus eigener Tasche zu bezahlen weil es finanziell kein Problem ist . So ganz passt das für mich nicht so wie es sich liest ist das finanzielle nachrangig sonst ging’s die Überlegung nicht in die Richtung das du sogar bereit wärst die Umschulungskosten aus eigener Tasche zu bezahlen , wenn dem doch so ist und diese Umschulung wirklich das ist was du immer schon machen wolltest dann ist doch unter dem Gesichtspunkt das du später weniger verdienst wie jetzt aber dafür etwas machen kannst was dir deutlich mehr Freude macht weniger relevant . Ob es sich lohnt kann man so oder so betrachten . Die Kosten evt. selber tragen , während der Umschulung nichts oder kaum was zu verdienen + später auch deutlich weniger verdienen das holst du finanziell so schnell nicht rein je nach dem wie alt du bist sowieso nicht aber anders betrachtet je nach dem wie viele Jahre Arbeitsleben noch vor dir liegen etwas zu machen wofür du dich berufen siehst was dir Spaß macht und Zufriedenheit gibt kann es das wert sein . Die Frage ist ja auch wie viele Stunden du nach der Elternzeit machen kannst / willst . Ich glaube aber du unterschätzt das mit der Umschulung ganz schön, es liest sich so als würdest du denken das du die Umschulung mal eben nebenbei in der Elternzeit machen kannst . So ist es sicherlich nicht selbst wenn du die Umschulung in Teilzeit machst ist das ganz schön taff nebenbei mit einem Neugeborenen , Baby später Kleinkind . Das würde ich mir gut überlegen trotz gesicherter Betreuung ist das sehr anstrengend viel von deinem Kind hast du da die ersten Jahre nicht . Ist das dein erstes Kind ? Wäre die Familie und dein Partner bereit das wirklich komplett mit zu tragen und aufzufangen das Kind auch wenn es krank ist zu betreuen und überhaupt wie die Nächte mit Baby sein werden das kannst du auch noch nicht abschätzen. Mit der Prüfungsangst dafür gibt es Coachings aber auch da braucht es Zeit und einen freien Kopf , bist du sicher das du den hättest mit Baby eventuell wenig Schlaf ? Wenn dann würde ich das frühestens nach der Elternzeit machen so mal eben ist es dann immer noch nicht aber zumindest kannst du manches dann etwas besser abschätzen .

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Ich kann zur Umschulung nichts weiter beitragen, aber zu dem "Zielberuf".

Wenn du im Verkauf nicht mehr glücklich bist, dann wirst du es als MFA auch nicht werden....dort steht du vor den selben Herausforderungen, die deine jetzige Arbeit mit sich bringt. Und im Verkauf wirst du garantiert mehr auf dem Lohnzettel haben.

Wenn du aber Bock auf Unmengen an Überstunden (unbezahlt), gereizte/verzweiffelte Patienten, eine Verwaltungskrake, Endlosdiskussionen am Telefon und an der Anmeldung hast...dann ran an den Speck.

Überleg dir das gut, denn der Fachkräftemangel in dem Bereich existiert nicht grundlos.

Ach halt, mir fällt doch gerade was ein:
Du kommst aus dem Verkauf? Du hast also schon eine kaufmännische Ausbildung? Wazu dann die Umschulung, MFA ist ein kaufmännischer Beruf, kein medizinischer! Du brauchst doch gar keine Umschulung.

Bearbeitet von Butterstulle
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Hallo,

Ich glaube Du stellst Dir das etwas zu romantisch vor sag ich jetzt mal.

Mein Rat:

1)Mache während der Elternzeit ein Praktikum, oder auch mehrere bei verschiedenen Fachrichtungen. Allerdings schon 4 Wochen oder länger.
Da siehst Du dann auch wie Dein Kind auf die Betreuungssituation reagiert.

2)Wenn es Denn Traum ist, mache eine Ausbildung, wenn Dein Kind in der Kita ist. Die private Betreuung kann durch Krankheit, Überlastung sehr schnell unerwartet und ungewollt wegbrechen, was dann?
Als Backup zur Kita- Betreuung ist es dann perfekt. Außerdem kannst Du die Situation mit Kind erst nach einiger Zeit einschätzen.

3) Ausbildung deshalb, weil Du, wenn auch wenig, Geld verdienst und nicht zigtausende Euro investieren musst.
Frage nach, eventuell kann man Dir Zeit anrechnen und die Ausbildungszeit ist verkürzt.

4) MFA werden händeringend gesucht sodass je nach Region die Chancen gut stehen, dass Du eine Ausbildung in Teilzeit machen kannst.

5) Du kannst als Quereinsteigerin starten, je nach Praxis. Dann erledigt Du im Normalfall erst einmal administrative Aufgaben, bist am Empfang etc. Je nach Motivation, Praxis und Können kannst Du irgendwann auch weitere Aufgaben übernehmen.
Das ist die sicherste Variante, ohne finanzielle und zeitliche Einbußen kannst Du den Beruf und die Praxis kennenlernen und kannst jederzeit aussteigen, wenn es Dir doch nicht gefällt. Der Mangel an MFA macht den Quereinstieg für Praxen attraktiv.

Viel Glück!

Bearbeitet von tine258