Hallo liebe Mütter und Väter,
Ich habe die Tage ungeplant positiv getestet. Der Schock sitzt gleich doppelt tief da die Ungewissheit des zweiten Elterngeldes und -Zeit uns Unbehagen bereitet. Wir sind zwingend auf die gleiche Höhe angewiesen die ich jetzt schon bekomme daher soll/muss sich das neue EG imselben Rahmen bewegen. Außerdem befürchte ich beim zweiten Kind nicht mehr solange EZ nehmen zu können (gerne eure Erfahrung!)
Eckdaten:
Zweites Kind wird erwartet ca 15.06.
Verheiratet, zusammenwohnend, er angestellt
Ich habe das erste Kind am 22.08.23 entbunden
War bis vor dem muschu normal als angestellte arbeiten.
Unsere Elternzeit war bisher so geplant (+ Zukunft) + Verdienst 🤔
LM 1-6 BEG 1100€ Aug23-Feb24
LM 7-18 EGP 550€ Feb24-Feb25
LM 19-22 PBM (offen) Feb25-Jun25
Da ich so lange EGP bezogen habe ohne Zuverdienst haben wir nun sorge, dass das EG beim 2. Kind massiv weniger bzw. sogar evtl nur Grundsicherung betragen könnte und dass wir durch das Gehalt meines Mannes gerade so keine anderen Leistungen wie Wohngeld oder sonstiges in Anspruch nehmen können (sein netto sind ab Oktober ca 4000€ das sollte auch eigentlich reichen wenn man eben keine studienkredite gerade zu bezahlen hätte und was das Leben halt noch kostet)
Mein erstes Kind ist bereits in der Krippe vollständig eingewöhnt, seitens AG kann ich jederzeit mit Arbeit und Wunscharbeitszeit anfangen.
Mir stellt sich die Frage wie bei oben hingeschriebener Konstellation die Verschiebung und Neuordnung der Elternzeit + Geld am meisten heraushole (das meiste Geld zu möglichst viel zweit) Was kann ich jetzt schon für das zweite Elterngeld vorbereiten. Ich lese hier und da nur lückenhaft sinnvolle Infos, manchmal etwas davon dass man nur BEG ausklammern kann usw. Gibt es sinnvolle Literatur dazu die nicht gleich gefühlt 400€ wie so ein zweitoechter Insta-Kurs kosten?
Ich hätte nach aktuellem Plan Muschu in den PBM. Sind die dann hinfällig? Oder besser arbeiten trotz Muschu? Elternzeit vorzeitig beenden? Arbeit alsbald wieder aufnehmen um zweites EG aufzustocken…. So viele Fragen 😄
Sehr gerne auch eure Erfahrungen und Einteilung bei EG fürs 2 Kind
Erfahrung und Hilfe zu Elterngeld/zeit Orga.
Ich würde direkt bei der Elterngeldstelle anrufen. Ich meine mich zu erinnern, dass die auch Beratung anbieten.
Ja das werde ich auch auf jeden Fall noch machen! Muss jeden Strohhalm greifen den es gibt
Es ist eigentlich ganz einfach: du kannst die ersten 14 Lebensmonate von K1 bei der Berechnung ausklammern lassen und alle Monate, in denen du im MuSchu warst. Das heißt, Lebensmonat 15 und nachfolgende gehen mit null Euro in die Berechnung des Elterngeldes ein.
Du solltest die aktuelle EZ zum Beginn des neuen MuSchu beenden, damit du Mutterschaftsgeld bekommst, was höher ist als dein Elterngeld.
Viel mehr könnt ihr nicht machen, außer jetzt alles Geld zurückzulegen, was ihr nicht dringend braucht. Für K2 nur Second Hand kaufen, möglichst voll stillen, keine teuren Windelmarken und auch sonst überall schauen, dass ihr sparen könnt. Und dann halt so schnell wie möglich wieder arbeiten, wenn das Geld nicht reicht, d.h. maximal 14 Monate Elternzeit für dich und deinen Partner, ab dem 12. Monat Eingewöhnung in der Krippe starten und für dich dann mindestens wieder Teilzeitarbeit.
Klingt erstmal schlimm, ist es aber gar nicht. Ihr hattet momentan eine sehr komfortable Situation, dass ihr sehr lange Elternzeit und Partnerschaftsmonate nehmen konntet. Diesen Luxus habt ihr bei K2 nicht. Man kommt allerdings auch ohne sehr gut hin.
Grundsicherung, Wohngeld etc. werdet ihr nicht bekommen. Dafür steht ihr mit dann über 5000 Euro netto viel zu gut da. Ihr solltet in die Konditionen schauen, ob man den Studienkredit vorübergehend aussetzen kann. Ich meine, da gibt es so eine Regelung.
Nachtrag: wenn dein Arbeitgeber zustimmt, dass du jetzt schwanger bis zum neuen Muschu wieder arbeitest, solltest du das machen, wenn du dein EG erhöhen willst. Teilzeit, Vollzeit egal. Ist beides besser als null Euro.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag! Also ist es egal ob es Basis oder Plus Monate sind in den ersten 14 Monaten? Es kann beides ausgeklammert werden?
Glücklicherweise wird K2 alles vom Geschwister übernehmen da Jahreszeit nahezu identisch. Wir haben alles aufgehoben und müssen nichts neuanschaffen (Flaschen, Sauger, Pumpe, Wagen etc alles noch da) leider habe ich mit abpumpen aufgehört, das werde ich bei K2 definitiv forcieren. Allein die Pre frisst das Kindergeld auf 😓.
Das wir aktuell sehr luxuriös in der Elternzeit waren wissen wir und sind daher nicht allzu überrascht dass das bei K2 nun nicht drin ist. Ich war froh dass K1 nur 2 Wochen Krippeneingewöhnung brauchte, ich hoffe auf K2 auch darauf so gewinnen wir an Flexibilität.
Den Studikredit haben wir schon für K1 ausgesetzt ich glaube das geht kein zweites Mal. Was auch ein Riesen Posten ist sind unsere Versicherungen (BU, Unfall etc)
Zu deinem Nachtrag: Ja das wird gar kein Problem sein, du meinst aber Arbeiten+ EZ/EG oder? Oder EZ beenden und wieder normal arbeiten. Ich tu mir da schwer da ich mal (Achtung Halbwissen) gelesen habe EGP+ würde ja angerechnet und die Teil/Vollzeit lohnt sich erst ab (glaube ich) ca1000€ Lohn/Gehalt.
Also wenn das 2. Kind Mitte Juli kommt, beginnt dein Mutterschutz im Mai. Bemessungszeitraum für das neue Elterngeld wäre also Mai 24 - April 25. Ausklammern kannst du Mai - Oktober 24, für diese Monate hast du also schon mal dein Vollzeitgehalt von vor der ersten Schwangerschaft.
Ideal wäre es also, wenn du von November bis April mit möglichst hoher Stundenzahl wieder einsteigst, um das Elterngeld zu erhöhen. Wenn du vorher 40 Stunden hattest und jetzt zB. 30 schaffst, hättest du immernoch grob 950€ Elterngeld Basis und zusätzlich 95€ Geschwisterbonus bis August 2026. Deswegen solltest du auch möglichst bis zum 3. Geburtstag des 1. Kindes das komplette Elterngeld des Zweiten genommen haben, um dem maximalen Geschwisterbonus mitzunehmen.
Du solltest möglichst nicht die Elternzeit beenden, es sei denn, du willst mehr als 32 Stunden arbeiten. Wenn du Teilzeit in Elternzeit bis zum Beginn des Mutterschutzes machst, kannst du die Elternzeit nämlich hierzu beenden und bekommst dann 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt dein normales Vollzeitgehalt. Dafür lohnt es auch finanziell, die restlichen PBM sausen zu lassen.
Es gibt noch so etwas wie den "Selbstständigentrick", um den Bemessungszeitraum weiter zu verschieben, aber wenn dein Kind schon in der Krippe eingewöhnt ist und du arbeiten kannst, solltest du damit am besten fahren.
Auch dir danke ich für deinen ausführlichen Beitrag!
Ok dann habe ich noch Februar-März-April 24 die in die Berechnung mit einfließen (550€) und eben BasisEG Oktober, Nov., Dez 23 + Jan24.
Wie ist das mit dem Urlaub den ich von vor der 1. SS + Elternzeit hatte muss ich den dann nachnehmen oder kann der weitergeschoben werden. *haarerauf* Wenn die Kita zu hat (Ferien) muss man ja seinen Urlaub dafür aufbrauchen oder?
vorher habe ich 38/h gearbeitet mit nicht ganz 2000 netto. Ich werde schauen wie ich verhandeln kann. Prinzipiell wären 38h drin meinen Krippenplatz habe ich für das volle 40h/w Pensum angemeldet.
Wäre es dann nicht sinnvoll die letzten drei Monate jetzt ins BasisEG umwandeln zu lassen(Kind aktuell etwas über 13 Monate) und dann die restlichen Monate bis Muschu normal zu arbeiten da wie du ja schreibst die letzten drei Monate vor Muschu im Bemessungszeitraum liegen. Oder wäre es sinnvoller das EGP weiterlaufen zu lassen mit der Aufstockung über die Teil/Vollzeit (wobei ich hier nicht weiß ob sich das rentiert wenn vom EGP nichts mehr bleibt wenn angerechnet)
Die PBM waren damals als netter Zusatz für mehr Zeit gedacht, aber nicht notwendig. Jetzt da K2 unterwegs ist sieht es schon wieder ganz anders aus da dann mein Mann viel von der Gehaltserhöhung nicht mehr mitbringt.
Zum Selbstständigentrick habe ich bisher keine verlässlichen Infos gefunden, denke aber dass es auch viele Fallstricke zu beachten gibt 🧐
Der erste Absatz ist natürlich Quatsch *hirnknoten* wie du geschrieben hast sind es ja nur 12 Monate bemessungszeitraum. Wichtig sind jetzt wirklich Nov-April um hochaufzustocken.
Wenn man von 950 BEG ausginge + 95 Geschwisterbonus kommen noch 500€ Kindergeld sowie 250 Familiengeld hinzu. Damit kann ich arbeiten.
!! Aber die Frage bleibt ist es sinnvoll rückwirkend für die ausklammernden Monate (Oktober, September, August 2024) Basiselterngeld einzutauschen damit ich jetzt im November bei Teil/Vollzeit das Elterngeldplus nicht angerechnet zu bekommen? !!
Dass sinnvollste finanziell wäre wohl du versuchst beim AG Teilzeit in EZ bis zum Mutterschutz soviel zu arbeiten wie die Betreuung (aus Kita, Papa und Co) hergibt und damit die zukünftige EG Zahlung zu erhöhen.
Vielen Dank, ja das wird nun in Angriff genommen. Vor allem die drei Monate vor muschu werden als Bemessungsgrundlage hergenommen da muss ich dann am besten wieder Vollzeit gehen