Änderung Grundbuch / gemeinsames Haus

Hallo zusammen,

ich wusste grad nicht wie ich die Überschrift am Besten formuliere..

Mein Freund und ich sind nicht verheiratet. Haben aber nun ein Grundstück gekauft.
Da dieses vorerst auf Ihn laufen muss (lange Geschichte, hängt mit dem Ort zusammen), steht nur er im Grundbuch.

Kredit + alles andere läuft aber über uns beide. Und bevor jetzt alle aufschreien - wir wollen dies jetzt auch schnellstmöglich ändern lassen, soabld das möglich ist!

Da mein Freund aber auch selbstständig ist, überlegen wir, ob wir das Haus direkt auf mich schreiben lassen und er wohnrecht auf Lebenszeit erhält..

Heiraten wollen wir evtl. in nächster Zukunft auch, das hat aber nicht unbedingt Prio 1 und deswegen wir fragen uns, ob wir das vorher noch ändern sollten..

Wie seht ihr das? War ihr evtl. einmal in der gleichen Situaltion?

Freue mich auf eure Antworten!

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Du das Haus, er das Grundstück wird ohne weiteres gar nicht funktionieren.
Zivilrechtlich gelten Haus und Grundstück als Einheit. Wenn man das trennen will, braucht es m.M.n. (ich bin keine Juristin!) sowas wie einen Erbbauvertrag. Da ändert auch eine Heirat nichts.

Geht unbedingt zu einem Notar / Anwalt und lasst Euch beraten.

Grüsse
BiDi

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Damit Du - sei es nun hälftig oder zu 100 % - im Grundbuch eingetragen wirst, ist ein Notarvertrag erforderlich, in dem er Dir das Grundstück entweder schenkt oder verkauft. Das löst Notargebühren aus und im ersten Fall Schenkungsteuer, soweit der Wert des übertragenen Anteils 20.000 € übersteigt bzw. im zweiten Fall Grunderwerbsteuer.

Schenkungsteuer oder Grunderwerbsteuer würden wegfallen, wenn Ihr verheiratet wärt.

Falls (!) Du damit
" ob wir das Haus direkt auf mich schreiben lassen "
meinst, dass nur das Haus auf Dich eingetragen werden und das Grundstück bei ihm bleiben soll - das geht mMn nur im Wege eines Erbbaurechts, da ein Gebäude zivilrechtlich immer Bestandteil des Grundstücks ist, das kann man anders nicht trennen.

Bearbeitet von Severina
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Lasst euch unbedingt gut beraten. Oft gibt es kostenlose Vorträge zu diesen Themen in Volkshochschulen oder bei der Verbraucherzentrale mit anschließender Fragerunde. Da bekommt man auch Adressen von Fachanwälten.
Auch Vereine wie die Haus und Grund - quasi sowas ein Mieterschutzbund für Immobilienbesitzer - bieten ab und zu Infoveranstaltungen und auf jeden Fall Literatur hierzu an.
Auch ein Gespräch mit dem Steuerberater ist ratsam.

Vorsicht bei Wohnrechten und dergleichen. Und auch schauen, ob da die Bank wegen der Finanzierung noch mitmacht.

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"lange Geschichte, hängt mit dem Ort zusammen"


Inwiefern hängt das mit dem Ort zusammen? Verstehe ich nicht.

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Manche Gemeinden vergeben Grundstücke zum Beispiel bevorzugt an „Einheimische“, die schon eine gewisse Anzahl an Jahren zur Gemeinde gehören. Vielleicht ist der Mann dort aufgewachsen oder Ähnliches und daher wurde ihm das Grundstück unter dieser Maßgabe verkauft? 🤷🏻‍♀️

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Naja, es gibt z.B. schon mal Ortssatzungen, nach denen Baugrundstücke nur an Ortsansässige und deren Kinder verkauft werden oder sowas, weil der Teilort nicht wirklich wachsen soll - sog. Einheimischenmodell.

Da das Grundstück aber bereits erworben wurde, ist der Hintergrund aber doch eigentlich nicht mehr wichtig, oder doch?

Bearbeitet von Severina
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Und immer wieder verstehe ich es nicht, wie man sowas machen kann. Du willst das nicht hören und hast angeblich Gründe. Aber warum unterschreibt man einen Kreditvertrag über ein Grundstück, welches einem nicht gehört.
Der Rest wurde dir ja schon erklärt. Selbst wenn du alleine das ganze Haus aus deinen eigenen Mitteln bezahlen solltest.......... es gehört automatisch demjenigen, auf dessen Grundstück es steht. Um das zu ändern, fällt einiges an Notar- und evtl. Anwaltskosten an. Ein Schritt rückwärts geht nicht mehr. Die Bank lässt dich mit Sicherheit nicht mehr aus dem Vertrag. Wenn dein Freund die Raten nicht mehr bezahlt, bezahlst du weiter. DAs Grundstück (und evtl. dann Haus) gehört trotzdem ihm alleine. Egal, wer den Kredit bedient. Ich würde euch dringend den Gang zum Anwalt empfehlen.

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Nun ja den Kredit hast du ja bereits an der Backe. Das heißt ganz platt ausgedrückt: du zahlst/haftest für etwas, was dir nicht gehört. Im Grunde bist du auf das Goodwill deines Freundes angewiesen.
Aus Erfahrung: Grundstück (mit altem sanierungsbedürftigem Haus - noch Altlasten von seinen Eltern drauf) gehörte meinem Mann. Neubau geplant. Mein Mann hat mir die Hälfte "geschenkt", da er da sehr pragmatisch denkt. Mit zwei Kindern könnte bzw. will sich das neue Haus im Falle einer Trennung keiner von uns beiden leisten. Aber wir sind eben auch schon länger verheiratet und haben uns lange im Voraus Gedanken über die finanziellen Angelegenheiten gemacht.

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So wie ich das sehe hat dein Freund eine sehr spendable Freundin. Leider war ich selbst noch nie in der Situation von meinem Partner ein Grundstück plus Haus finanziert zu bekommen. Ich sollte meine Partnerwahl wohl nochmal überdenken 🤪

Ich glaube du hast mittlerweile gemerkt, dass ihr das Thema nicht bis zum Ende gedacht habt und du nun eine jahrelange/jahrzehntelange finanzielle Verpflichtung am Hals hast, für die du absolut nichts als Gegenwert bekommst. Du solltest dich dringend rechtlich beraten lassen. In eurem Fall kommt erschwerend die Selbstständigkeit deines Freundes hinzu. Je nachdem in welcher Rechtsform er tätig ist, haftet er mit seinem kompletten privaten Vermögen. Also auch mit dem Grundstück und dem (zukünftigen) Haus.