Hallo,
mein Mann und ich erwarten unser erstes Kind.
Wir haben vor 3 Jahren ein Haus gekauft, dadurch sind unsere Fixkosten natürlich stark gestiegen und die Rücklagen noch stärker geschrumpft 😅 Irgendwie ist doch alles viel teurer geworden als geplant.
Ich werde (leider) nur 12 Monate Elternzeit nehmen und danach wieder Vollzeit arbeiten.
Aber selbst während dieser kurzen Zeit werden wir uns ordentlich einschränken müssen… allein bei mir fehlen mit Elterngeld jeden Monat über 1200€ Einkommen.
Gleiches gilt für die 2 Monate Elternzeit meines Mannes, wir verdienen ungefähr gleich viel.
Wir werden schon über die Runden kommen, es wird genug Geld für die Fixkosten, Lebensmittel & den Bedarf fürs Baby da sein. Aber das war’s dann auch.
Neues für Haus und Garten, Essen gehen/ bestellen, neue Kleidung für uns, CoffeeToGo beim Kinderwagen schieben & anderer Luxus wird wohl (fast) gar nicht im Budget sein. Das macht mir schon Sorgen, die letzten Ersparnisse würde ich nur sehr ungern bzw. nur im Notfall anrühren.
Wie ging es euch mit dem Elterngeld? Musstet ihr euch auch einschränken? Oder merkt man das ggf. gar nicht so stark, weil man eh viel mit dem Kind zu Hause ist und nicht so viel (Kostspieliges) unternimmt?
Würde mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen.
Liebe Grüße
Clover (29 SSW 🩵)
Finanzielle Einschränkungen während Elternzeit
Ich lieg hier grad wach und grübel über unsere Finanzen...bin in Elternzeit bis Mai und dann mein Mann nochmal bis einschl. September wegen der Eingewöhnung und davon ist aber nur noch ein Monat bezahlt. Wir haben also dann 3 Monate nur mein Einkommen (verdienen beide ziemlich exakt gleichviel) und müssen dafür noch kräftig sparen...und nun hat mein Mann Covid, was dank einer Vorerkrankung keine Lapalie ist und droht ins Krankengeld zu rutschen oder gekündigt zu werden, weil er erst kürzlich eine neue Stelle angefangen hat, die eigentlich ein Jackpot war...vor 2 Jahren ist das schonmal passiert...in der Probezeit an Covid erkrankt, wurde gekündigt und war insgesamt fast 7 Monate arbeitsunfähig. Wir haben ebenfalls ein Haus und 3 Kinder und eigentlich wollte ich dieses mal endlich mal einfach eine Elternzeit genießen können und stattdessen mache ich mir jetzt permanent Sorgen und meinem Mann geht es psychisch noch schlechter, sodass ich meine Gedanken nichtmal äußern kann, weil ich ihn damit nur noch mehr runter ziehen würde. Ich hab 3 Jahre Elternzeit eingereicht und wollte Teilzeit in Elternzeit arbeiten, aber ich sehe es schon kommen, dass ich meinen AG bitten muss, dass ich die EZ vorzeitig beenden und Vollzeit nach dem einen Jahr wieder einsteigen kann (wäre sicherlich machbar, aber für mich richtig stressig), damit wir finanziell hinkommen. Ich könnt grad echt heulen.
Oh man, das klingt nach einer richtig verzwickten Situation.
Ich hoffe der neue AG deines Mannes hat Verständnis für seine gesundheitliche Situation. 2 Vollzeit-Jobs bei 3 Kindern & Haus stelle ich mir auch sehr stressig vor, ich habe schon Angst vor der Zeit mit einem Kind… 🙈
Ich kann gerade ebenfalls nicht schlafen und rechne immer wieder alles im Kopf durch.
Viel Sparen werden wir bis zum Ende des Mutterschutzes nicht können, da quasi noch alle Anschaffungen der Erstausstattung anstehen. Morgen wollen wir die ersten Möbel bestellen, bei ein paar Sachen versuche ich auch über Kleinanzeigen ein bisschen zu sparen.
Ich freue mich so sehr auf unseren Sohn, wenn nur diese finanziellen Sorgen nicht wären….
Dazu kommt, dass mein Mann sich darüber irgendwie gar keine Gedanken macht…. „Das wird schon“.
Ich glaube es ist noch gar nicht bei ihm angekommen wie sehr auch er sich zukünftig einschränken muss. Jeden Tag Kantine mit Kollegen wird zB nicht mehr drin sein…
Beide Vollzeit wäre es zum Glück nicht, das ginge von der Betreuung her absolut nicht, aber mein Mann hätte sehr wahrscheinlich bei jedem anderen Job, den er kurzfristig bekommen könnte, Schichtdienst (Pflegebreich) und ich müsste dann meine Stunden um seine Schichten herum basteln, was sicherlich bedeuten würde, dass ich teilweise um 6 anfangen würde zu Arbeiten oder bis 19Uhr abends im Büro bin und trotzdem ständig wieder ins Minus rutsche mit den Stunden. Eigentlich war geplant, dass ich nur 30h mache.
Ja, mein Mann hat bisher auch die Situation noch nicht so recht begriffen, wobei wir eben nochmal ein gutes Gespräch hatten.
Eine Lösung für die Gesamtsituation gibt es allerdings aktuell noch nicht.
By the way...falls du bei Babykleidung durch Second-Hand sparen möchtest..ich hätte sowohl für Junge, als auch Mädchen die kleinen Größen abzugeben
Ich hab ehrlich gesagt zu viel Geld ausgegeben. Für Essen bestellen am Anfang, spontane Dinge fürs Baby, die wir brauchten (zb alles zum Zufüttern), mal was schönes für mich. Aber wenn man sparen muss, geht das eigentlich gut. Das Baby braucht ja nichts außer Essen und Liebe, das will ja gar keine tollen Ausflüge machen.
Tragetuch, Babykleidung, Babybay etc. kriegt man gut gebraucht. Andere Möbel braucht man erstmal nicht unbedingt.
Eher würde ich mir Gedanken machen, wie es danach weiter geht. Oft müssen Eltern ein paar Monate überbrücken bis die Krippe im August startet. Das Elterngeld lässt auch gerne ein paar Wochen auf sich warten. Und bei uns gab es keine Krippe, die unsere Arbeitszeiten abgedeckt hat, also haben wir Stunden reduziert und dadurch weniger Gehalt zur Verfügung. Ich kenne nur zwei Familien, bei denen beide Vollzeit arbeiten können und die laufen ganz schön am Limit. Alles ist machbar, aber ich denke dein Mann muss verstehen, dass ihr den Gürtel enger schnallen müsst und zb mit der Kantine jetzt schon aufhört, um Geld für die Elternzeit oder danach zu sparen. Es bringt nichts, wenn du bei der Ausstattung Schnäppchen machst und er gibt das Geld an der anderen Stelle wieder aus. Vielleicht macht ein gemeinsames Haushaltsbuch Sinn, so sieht er, was das zukünftige Budget sein wird und kann sich darauf einstellen.
Mussten uns nicht wirklich einschränken, viele Kosten sind ja auch gesunken, z.B. hatte ich vorher fast für 300 EUR im Monat getankt, das jetzt gar nicht mehr.
So ist es bei uns auch. Mal schnell Frühstück/Mittagessen beim Bäcker oder auf der Arbeit holen fällt auch weg.
Essen gehen fällt auch weg, bzw. wir haben darin wenig Sinn gesehen weil entspannt war anders. Kosten fürs feiern gehen, guten Wein oder spontane größere Ausflüge gab es auch nicht.
Dazu 250€ Kindergeld die wir mit Windeln und Klamotten nicht aufgebraucht haben. Wir haben allerdings auch viel ausgeliehen.
Jetzt in der 2. Elternzeit gebe ich viel fürs Haus aus (Deko, Lampen, Teppiche), aber auch nur weil es möglich ist, eigentlich nicht notwendig.
Mir ging es genau wie dir und ich hab mir echt Sorgen gemacht. Am Ende sind wir erstaunlich gut mit dem geringeren Budget hingekommen. Denn wie du sagst, es gibt sich viel weniger Gelegenheiten zu konsumieren. Und bei uns war es auch eine gute Gelegenheit mal wieder alle Ausgaben unter die Lupe zu nehmen: brauche ich noch dieses und jenes Abo, zahle ich zu viel für diese Versicherung, gibt es einen günstigeren Handyvertrag,…?
Danke für deine Antwort, ich hoffe auch noch, dass ein paar meiner Sorgen sich als unbegründet herausstellen 😅
Da ich weniger als die 65% bekomme, merken wir das selbstverständlich, aber das war uns vorher bewusst. Somit haben wir uns vorher etwas angespart, damit die Kleine eben nicht mit einem Jahr in die Betreuung muss. Ich werde dann ein halbes Jahr ganz ohne Elterngeld sein. Da geht dann eben etwas vom Ersparten drauf.
Mein Mann nimmt keine Elternzeit, weil er selbstständig ist und er da eben nicht länger ausfallen kann. Zumal wir uns das auch finanziell nicht leisten wollen. Denn damit würden über 50% vom Familieneinkommen wegfallen.
Wir können aber trotzdem noch in den Urlaub fahren/fliegen, Sachen unternehmen und in Restaurants gehen. Das war uns auch sehr wichtig, dass wir nicht jeden Cent zweimal umdrehen müssen.
Dadurch, dass dein Mann den größten Teil eures Einkommens erwirtschaftet, ist es natürlich eine ganz andere Situation.
Wir verdienen beide nahezu gleich viel, dadurch verlieren wir prozentual mehr vom Gesamteinkommen.
Mir ist es eigentlich auch sehr wichtig, dass wir nicht jeden Cent umdrehen müssen. Aber für 1, 2 Jahre auf Urlaub zu verzichten, finde ich nicht dramatisch.
Dadurch, dass ich nichtmal die 65% bekomme, verlieren wir ja nicht nur ein paar Euro. Der Höchstsatz ist einfach weniger als 65% 🤷🏽♀️
Wenn ich kein Elterngeld mehr bekomme, fehlen hier so um die 45%.
Es ist also nicht eine ganz andere Situation.
Ich habe drei Kinder bekommen. Und hatte bei den letzten beiden das Max. Elterngeld. Das bekommt man natürlich nur wenn das Einkommen entsprechend war. Aber… man hat weiterhin seine Fixkosten und pkv zu tragen. Auch für das Kind. Ich sag’s mal so… mein Mann konnte nicht in Elternteil, da selbstständig in eigener Praxis. Ab einem gewissen Einkommen ist Elternzeit ein hohes Luxusgut. Denn niemand verkauft deswegen Haus und Hof und kündigt alle Versicherungen.
Sofern man das planen kann ist es daher wichtig rechtzeitig Geld bei Seite zu legen. Beim dritten habe ich nach dem
Mutterschutz 8h in der Woche im Homeoffice gearbeitet. Mit Baby geht das tatsächlich sehr gut.
Ich denke bei kleinen Einkommen wird die Veränderung weniger stark sein. Aber wenn plötzlich 2-3 t jeden Monat fehlen… dann fällt das definitiv ins Gewicht.
Dass es bei kleineren Einkommen weniger ins Gewicht fällt, ist ein Trugschluss. Klar, prozentual geht weniger verloren, aber auch bei kleineren Einkommen fällt durch den Beginn der Betreuung im Sommer meist über mehrere Monate ein gesamtes Gehalt weg und wenn das da ebenfalls 50% sind, weil beide Elternteile ähnlich viel verdienen, dann gehen in der Zeit also 50% von einem eh nicht so üppigen Haushaltseinkommen verloren und man muss das vorher ansparen von dem geringeren Gehalt. Gleichzeitig haben geringere Gehälter aber von Natur aus weniger Möglichkeiten zu sparen, weil nach unten eben natürliche Grenzen beim sparen existieren, denn Essen, ein Dach über dem Kopf, Mobilität, Strom usw. braucht eben jeder, egal welches Einkommen. Diese Grenze ist bei kleineren Einkommen sehr schnell erreicht. Sonst würden ja auch Leute mit kleinen Einkommen regelmäßig mehr als ein Jahr zu Hause bleiben. Zumindest in meinem Umfeld kommt das aber inzwischen sehr selten vor.
Dem kann ich mich nur anschließen. In meinem Umfeld ist es eher die Regel, dass nach einem Jahr wieder gearbeitet wird.
Auch wenn ich nicht sagen würde, dass wir niedrige Einkommen haben. Aber eben durchschnittliche Gehälter, mit denen man gut leben kann und wir uns durch jahrelanges Sparen auch Haus leisten konnten.
Trotzdem fällt mit dem Elterngeld ein großer Teil des Einkommens weg, weil wir beide nahezu gleich viel verdienen.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass uns durch Vitamin B ab dem 14. Lebensmonat ein Betreuungsplatz in der Krippe sicher ist.
Eine Sorge weniger, auch wenn ich unseren Mini wirklich gerne länger zu Hause betreut hätte.
Hast du auch daran gedacht, dass Eg nicht "steuerfrei" ist?
Das weiß ich, bei Freunden mit ähnlichem Einkommen hielt sich die Steuernachzahlung aber in Grenzen.
Kommt ja auch immer darauf an, was man absetzen kann.
Die Sachen, die du genannt hast, sind Luxus. Nichts, was man fürs alltägliche Leben braucht. Sitzt es nicht drin, dann ist das so.
Ihr habt ein Dach übern Kopf, Essen und Trinken, Kleidung. Das ist das Wichtigste.
Hallo,
Wir haben bereits vor der Geburt einiges zurückgelegt und auch schon grob berechnet, wie wir es dann mit Elterngeld und Kindergeld machen möchten. Wir hatten allerdings zu derzeit noch kein Eigentum, sondern haben (aber leider auch nicht günstig) zur Miete gewohnt. Ich glaube, einen großen Posten macht wirklich aus, dass man sich gut organisiert und vernetzt. Kleidung und Möbel auch gebraucht übernehmen, eventuell etwas aufhübschen mit neuem Lack oder sowas, vorkochen fürs Wochenbett, ein hübschen und guten Kaffeebecher für unterwegs kaufen… In meinem Umkreis gab es auch extrem viele Mütter, die wirklich täglich zu dm gelaufen sind, auf dem Rückweg einen Kaffee und vielleicht noch ein Stückkuchen dazu geholt haben, dass sie dann auf dem Spielplatz oder unterwegs genossen haben. Da fließt das Geld wirklich nur so durch die Hände. Mir hat das nie so viel Spaß gemacht, deswegen hat mich das nicht gestresst, einfach Tee oder Kaffee selbst mitzunehmen. Das ist auf jeden Fall ein großer Posten.
Ansonsten schauen, dass man sich auch verabredet, um Sozialkontakte zu erhalten und dann eben viel frisch an die frische Luft gehen. Ich hatte zum Beispiel mit einer Freundin an deren freien Tag immer vormittags eine Spazierrunde. Kind in Trage oder Kinderwagen, los geht's. Kostet nichts, tat aber gut und war für mich immer eine richtig schöne Abwechslung. Da ich etwas mehr als zwölf Monate Elternzeit hatte, habe ich auch während der Elternzeit immer ein Teil des Elterngeldes auf ein Tagesgeldkonto gepackt. Damit war das ja eben auch schon aus dem Sinn und bereit für die sechs Monate, die ich anschließend ohne Geld auskommen musste. Wenn man das zuvor vernünftig ausrechnet, geht das meistens, beziehungsweise hat man zumindest im Blick, was man sich leisten kann und was nicht. Beim zweiten Kind hab ich es leider nicht so geschickt angestellt, war zwar letztlich auch kein Problem, hat mich aber schon ein bisschen geärgert.
Vielen Dank für deine Antwort 🍀
Ich hoffe, dass ich es so ähnlich machen werde. Also Viel Spazieren gehen und Snacks + Getränke mitnehmen statt sie beim Bäcker zu kaufen.
Zum Glück wohnen wir auf den Land. Mir hat sich die Frage nach einem Café to go und Snacks vom Bäcker nie gestellt, da nicht vorhanden bzw nicht fußläufig erreichbar. 😀