Ich arbeite in der Schweiz in einer Schule.
Aktuell bin ich in der 31. Woche schwanger und ab November fängt bereits meine Nachfolgerin im Teamteaching mit mir an. Nun ist es so, dass die Schule von mir erwartet, dass ich mich für November krank schreiben lasse. Ich weiss nicht, ob anteilig z.b 50% oder ob sie 100% dachten. Auf jeden Fall darf meine Nachfolgerin erstmal nur 3 Tage arbeiten und kommt auf ca. 60%, ihr wurde quasi schon in Aussicht gestellt, dass sie einen neuen Vertrag mit 100% bekomme, wenn ich krank geschrieben bin. Ich denke, die Schule will Geld sparen, weil bei Krankschreibung das Krankentagegeld einspringt.
Ich fühle mich null Wert geschätzt und unter Druck gesetzt, für Lohneinbussen meiner Nachfolgerin verantwortlich zu sein.
Es geht nur um den November, im Dezember, wenige Wochen vor Geburt, hole ich mir sicher eine vollständige Krankschreibung.
Ich arbeite übrigens aktuell 100% in einem Kindergarten mit verhaltensauffälligen Kindern, wurde schon öfters geboxt, gehauen, geschubst. Dienstag und Donnerstag habe ich meine erste Pause nach 6h (30 min).
Durch Elterngespräche habe ich zeitweise 11h Tage, viele Gespräche bis 20 uhr, das lässt sich kaum anders koordinieren mit Fachpersonen.
Samstag ist der nächste FA Termin, ich überlege, eine 50% Reduzierung zu erfragen.
Aus gesundheitlichen Gründen macht es für mich Sinn mit einem Job mit hoher Verantwortung für kleine Kinder, aber von Seiten der Schule habe ich das Gefühl, sie wollen mich aus dem Weg haben. Eine Rückkehr im Sommer mit kleinerem Pensum ist von Seiten der Schule noch nicht klar, Mütter sind nicht gerade beliebt. Sollte die Schule es anders lösen können, darf ich mir im Frühjahr einen neuen Job suchen.
Was sind eure Gedanken und Erfahrungen dazu? Wie würdet ihr vorgehen?
Arbeitgeber setzt mich unter Druck mit Krankschreibung
Ich verstehe dein Problem nicht.
Ab Dezember möchtest du dich sowieso schon "mit Ansage" krank schreiben lassen. Es ist also klar, dass der Kindergarten eine Nachfolge für dich braucht, deine SuS können sich ja nicht selbst unterrichten und beaufsichtigen.
Die Schule hat also eine Nachfolge für dich gefunden (super von der Schule, du weisst ja wohl, dass es super schwierig ist eine neue Lehrperson während des laufenden Schuljahres zu finden). Die kann schon im November anfangen im Team Teach mit dir (auch super, bessere Übergabe gibt es doch gar nicht). Sie fängt erstmal in Teilzeit an und wenn du dann krank geschrieben wirst bzw ausfällst (und dieses Risiko besteht bei einer Schwangeren im dritten Trimester nun einmal) bekommt sie einen Vollzeitvertrag - das ist doch voll logisch oder soll sie Vollzeit schaffen und nur Teilzeit bezahlt werden?!
Jetzt empfindest du es als Angriff, dass die Schule dir nahe legt, dich anteilig krank schreiben zu lassen, gleichzeitig jammerst du über die langen Arbeitszeiten und schreibst selbst, dass du dir überlegst dich 50% krank schreiben lassen?! Hä? Das ist doch genau das gleiche Resultat?
Ich verstehe dich wirklich nicht...
Wenn die Frauenärztin sagt, dass weiterhin alles Bestens ist und es keine Komplikationen gibt, wäre ich vorerst gerne weiter 100% arbeiten gegangen. Wie lange, hätte man gesehen, ggf bis Dezember. Mit der Voraussetzung, dass meine Nachfolgerin den Lead in der Klasse übernimmt und ich die Zeit nutze, um Einzelförderung und Lernstandserfassungen zu machen und mich nach und nach aus der aktiven Rolle rausziehe. Wenn ich mal für einen Tag ausfalle, wäre das nicht schlimm.
Ich habe im November noch ein paar Elterngespräche, die meine Nachfolgerin nicht machen kann, da sie die Kinder nicht kennt.
Ich würde mir einen sauberen Abschluss wünschen, solange es gesundheitlich möglich ist. Ich arbeite sehr gerne in meinem Job, auch wenn er nicht-schwanger schon herausforderndend ist. Mir geht es sonst auch sehr gut und ich fühle mich trotz der Belastung fit. Hatte bisher keinerlei Probleme in der Schwangerschaft, bisher war alles Bestens laut Frauenärztin.
Als ich letztes Jahr an der Schule angefangen habe, wurde ich für 2 Monate im Teamteaching mit meiner Vorgängerin zu 100% angestellt, das war damals für die Schule finanziell kein Problem. Ich habe das sehr zu schätzen gewusst und der Übergang war dadurch sehr gut.
Ich bin mir nicht sicher, ob du da etwas missverstehst.
Wenn ich lese, dass du über das normale Mass arbeitest, vermute ich, dass du dich „nicht schonst“. Kann das stimmen?
Wenn ja: kann es sein, dass man dir eher etwas „Ruhe“ gönnen möchte?
Sprich: vielleicht meint man es einfach nur gut mit dir?
Was spricht dagegen, wenn man dich 30% krank schreibt? Etwas weniger Stunden, aber noch voll im Geschehen sein? Langsam abgeben und Kraft für die Geburt sammeln? Anschliessend wird es tatsächlich stressig.
Hast du bereits mit deinem AG besprochen, wie du wieder einsteigst?
Danke für deine Antwort. Ich würde es gerne von Seiten des Arbeitgebers als Zeichen der Fürsorge sehen, leider wurde mir dies bisher anders gezeigt. In der Schweiz wird erwartet, am Besten bis kurz vor der Geburt zu arbeiten, solange es gesundheitlich möglich ist.
Mutterschutz wie in Deutschland 6 Wochen vorher gibt es nicht.
Ich habe der Schule meinen Wunsch geäußert, zum nächsten Schuljahr an 2 Tagen wieder zu arbeiten.
Die Schulleitung: mmmh, Teilzeitstellen möchten wir eigentlich nicht, wir würden dich natürlich gerne halten, aber wenn es eine andere Möglichkeit gibt, haben wir keine Stelle für dich. Mit 100% zurückkehren wäre ja kein Thema für dich, oder? Es mussten schon einige Mütter gehen, weil die Schule auf das Ursprungspensum bestanden hat. Es ist leichter, jemand anderes ohne Kinder oder mit schon erwachsenen Kindern einzustellen.
Vielleicht kann ich bei Rückkehr die zwei freien Tage der zwei Kindergartenlehrpersonen abdecken, da beide wohl ein Tag frei möchten nächstes SJ, nur 80% arbeiten, weil der Job anstrengend ist. Dann würde ich jeweils einen Tag in einer der zwei Kiga Gruppen arbeiten.
Mir ist das schweizer vorgehen bekannt.
Hast du die Möglichkeit, dich an die nächst höhere Stelle zu wenden?
Ansonsten bleibt dir nicht sehr viel Möglichkeit und du findest eine passendere Position?
So wie du dich anhörst, scheint das Klima insgesamt nicht familienfreundlich zu sein
Ich wünsche dir alles Gute
Dann geh doch einfach 100% arbeiten und lass dich halt nicht krankschreiben. Verstehe das Problem nicht.