Urbia "Bubble"?

Ich bin schon seit einiger Zeit bei urbia und lese ab und zu in den verschiedenen Foren verschiedene Beiträge. Mir fällt immer wieder auf, dass die Mitglieder hier alle so viel Geld haben, Eigenheim besitzen, soviel Geld zum sparen übrig haben, viel Geld für die Kinder haben (Freizeit, Ausstattung, etc) und scheinbar super tolle Jobs haben.

Ist das die urbia "Bubble" oder woran liegt das? Wenn man sicj die Statistiken anschaut, müsste es eigentlich viele geben, denen es finanziell sehr viel schlechter geht. Ich traue mich langsam gar nicht mehr irgendeinen Beitrag zu lesen sobald es ums Geld und ähnliches geht, weil ich mir mit meinem Durchschnittsgehalt hier "arm" vorkomme.

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Ich glaub das liegt daran, dass bei Fragen die mit Geld zutun haben, nur die Antworten, die vergleichsweise viel Geld haben. Die die normal viel oder wenig haben, trauen sich dann nicht zu antworten.

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Ich glaube man muss nicht alles für bare Münze nehmen, was manche so produzieren... Ist halt Internet, das ist geduldig....

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Jap. Urbia ist in der Hinsicht ein ziemlich spezielles Pflaster.

Es gab schon öfter diese Diskussion- und da war die Erklärung, dass hier eben sehr viele Leute sind, die einen steinigeren Weg zum Wunschkind hatten - und den muss man sich leider auch leisten können.

Das verzerrt das Ganze schonmal nach oben. Dazu kommt, dass Durchschnittsverdiener (wie du ja selbst bestätigst) das durchaus mitbekommen und zögerlich werden, selbst offen über ihre finanzielle Situation zu schreiben. Daher kommen die Antworten dann zu einem nochmal größeren Teil aus der finanzstarken Ecke - und man reibt sich verwundert die Augen. Und die ein oder andere nutzt natürlich auch die Anonymität, um etwas aufzuschneiden, warum auch immer.

Ist übrigens aber nicht nur bei Urbia so. Bei Gutefrage bin ich neulich über eine Frage zum Einkommen gestolpert. Gegen dem, was da so verzapft wird, sind wir hier bei Urbia alles arme Kirchenmäuse.

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Ich finde die Gehaltsdarstellung insgesamt im Internet verzerrt. Bei YouTube gibt es vom BR den Kanal "Lohnt sich das", wo verschiedene Protagonisten ihre Berufe vorstellen. Wenn man sich die Kommentare dazu durchliest, denkt man sich auch manchmal, die haben einen an der Waffel.
Ich weiß nicht wer da schreibt, ob das unreife Teenager und ihre Vorstellungen vom Berufsleben oder Leute aus einer anderen Blase sind. Manchmal liest es sich so, als müssten alle Menschen mindestens 70.000 oder mehr verdienen und wer das nicht geschafft hat, hat sich nur zu dumm angestellt.

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Nicht nur beim BR… ich schaue gerne Dokus der öffentlich-rechtlichen, da wird man aber öfters damit konfrontiert dass 2500 netto zu wenig sind und man auch als „nicht-studierte“ mehr verdienen sollte…
Ich habe 6 Jahre studiert und 8 Jahre Berufserfahrung und noch nicht so viel. Mein Mann nur knapp.

Wir wohnen in einer strukturschwachen Gegend, damit rede ich mir unser Gehalt dann schön 😀

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Ja, das ist wohl die Urbia-Bubble! Oder es wird widergespiegelt, was auch im Leben da draußen oftmals üblich ist. Stell Dir einen Elternabend vor, die Eltern stehen gemütlich beisammen und plaudern über ihre letzten Urlaube. Da werden eher die, die sich eine super Ferienwohnung auf Mallorca gemietet hatten oder 2 Wochen an der französischen Küste verbrachten, ausführlich berichten als die Eltern, die den 3. Sommer in Folge kein Geld hatten für einen Urlaub.

Natürlich gibt es auch die, die zu ihrem im Vergleich eher finanzschwachen Leben stehen, aber sie erzählen von ihren finanziellen Sorgen wohl eher denen, die ebenfalls kein Geld im Überfluss haben.

Ich besitze weder ein Eigenheim (das wird auch nix mehr werden, kann ich mir nicht leisten) noch sitzt jeden Sommer ein Mega-Urlaub drin. Aber: Mein Mann und ich sind seit einiger Zeit sehr fleißige und erfolgreiche Sparer (besser spät als nie) und fühlen uns gut mit dem bisherigen finanziellen Polster. Welches nach unseren Maßstäben sehr gut ist, wir sind stolz darauf!

Wir befinden uns "in der Mitte" der Gesellschaft. Manchmal blicke ich schon neidisch auf "die da oben", das gebe ich zu. Aber ich erde mich dann damit, dass ich auf all das schaue, was ich habe. Und das ist tatsächlich sehr viel.

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Am Ende des Tages muss man das ins Verhältnis setzen. Hier sind mehrere Tausend Menschen unterwegs und unter so Beiträgen gibt es wenn es mal gut läuft 50-100Kommentare. Wenn dann jeder so denkt wie du, dann antworten eben immer die selben Leute und die schreiben eben auch immer das selbe zu dem Thema.

Es ist aber im Grunde sowieso wurscht was andere verdienen, was Sie sparen oder sonst irgendetwas. Einen selber bringt das nämlich nicht weiter, sodass so Fragen wie „was spart Ihr im Monat?“ oder „was verdient Ihr?“ etc pp eigentlich vollkommen überflüssig sind.

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Bei Finanzthemen antworten fast nur Leute, die sich auch irgendwie dafür interessieren. Das alleine unterscheidet sie schon stark vom Rest und führt langfristig oft zu höherem Einkommen.

Außerdem ist die finanzielle Ausstattung auch ein Altersding. Wenn jemand, der 15 Jahre jünger als ich ist dazu Fragen a la " wieviel Rücklagen habt ihr?" stellt, dann ist meine Antwort eigentlich irrelevant für ihn.

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Ist mir bei mir selber aufgefallen: ich habe im letzten Thread geantwortet, weil die meisten dort ähnliche Angaben machen wir ich. Wäre das andere käme ich ins Nachdenken, ob ich schreibe wäre nicht mehr so sicher. Ich möchte wahlweise nicht schlecht dastehen/fühle mich bei dem Thema nicht zugehörig oder möchte mich vor Menschen mit anderem Einkommen nicht profilieren. Verdient jemand ähnlich viel oder wenig ist es kein Problem. Damit verstärkt sich das Phänomen aber noch.

Und die Hürde überhaupt nur hier zu sein sollte man nicht unterschätzen. Wer sich hier anmeldet ist überdurchschnittlich gut gebildet, hat ein bestimmtes Alter, neigt vielleicht zur Selbstoptimierung (Familien*planung*), hat etwas Zeit und keinen Zweitjob, interessiert sich für bestimmte Themen, spricht unsere Sprache recht gut usw. Alles Faktoren die statistisch mit Wohlstand assoziiert werden können.

„Ich traue mich langsam gar nicht mehr irgendeinen Beitrag zu lesen sobald es ums Geld und ähnliches geht, weil ich mir mit meinem Durchschnittsgehalt hier "arm" vorkomme.“

Finde ich sehr schade, ist nachvollziehbar, aber auch eine Ursache für die Bubble. Ich habe mir vorgenommen mich zukünftig zurückzuhalten.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich glaube es liegt auch daran, dass Menschen mit Geld sich auch gern und mehr mit Geld befassen.

‚Von den Reichen kann man das sparen lernen‘ heißt es oft.

Und ich selbst habe mir früher, als ich grad so am Monatsende auf 0 war, sicher weniger Gedanken gemacht als jetzt wo viel übrig bleibt.

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Die Urbia Gehaltsbubble liegt daran, das zum Beispiel bei den gerade gestellten Fragen, wie z.B zum Thema Gehalt zu weite gestreut gefragt wird.

Ich arbeite seit 1995 mein Mann seit 1996. Ich habe Arbeitgeberwechsel mit jeweiligen Gehaltssprüngen hinter mir,viele Fortbildungen, eine 2 Ausbildung.

Mein Mann seit 1996bin der gleichen Firma, IG Metall, viele Fortbildungen.

Das ist unteranderem ein Grund warum ich halt viel mehr verdiene als eine 28 Jährige oder Berufsanfänger.

Dann Thema Hauskauf und Kosten. Klar haben wir durch mein Alter schon viel früher gekaut. Zu ganz anderen Bedingungen und Preisen.

Bei solch breit gefächerten Fragen, entsteht genau diese Bubbels und andere fühlen sich arm.

Man muss sich schon mit denen Vergleich, die ungefähr vom Alter und Lebensstandard gleich sind.

Majonjon