Finanzen regeln als Unverheiratete mit gemeinsamen Kind

Hallo,

mein Partner und ich haben ein gemeinsames Kind (5), wohnen natürlich zusammen, sind aber nicht verheiratet.
Seit einiger Zeit passt es zwischen uns jedoch nicht mehr wirklich. Eine Trennung habe ich schon öfters in Erwägung gezogen, allerdings noch nicht durchgezogen, da ich mir immer noch unsicher bin, ob wir nicht doch noch die Kurve bekommen.

Nun zum eigentlichen Thema, den Finanzen:
Wir zahlen seit einiger Zeit die gemeinsamen Fixkosten wie Miete, Strom, Kindergartenbeitrag, WiFi, GEZ.. exakt zu 50/50. Persönliche Kosten wie eigener Handyvertrag zahlt jeder separat für sich.
Da er keinen Führerschein hat bin ich schon immer alleine für das Einkaufen verantwortlich. Hier zahlt er monatlich quasi eine Pauschale von 300€ wo alles inbegriffen ist.

Wir haben getrennte Konten, das heißt ich bekomme monatlich seinen Kostenanteil von ihm auf mein Konto überwiesen
Wenn Sonderausgaben sind wie Weihnachten, Geburtstage, oder Sonstiges rechne ich alles exakt aus und beim nächsten Gehaltseingang überweist er mir davon wieder seinen Anteil auf mein Konto.

Jedoch fällt mir jetzt erst auf, dass ich im Endeffekt alle Kosten für unseren Sohn alleine trage, außer dem Kindergartenbeitrag welcher zur Hälfte aufgeteilt ist. Das Kindergeld erhalte ich allerdings vollständig auf mein Konto.
Ich frage mich, ob es von mir kleinlich ist, wenn ich einen monatlichen, pauschalen Kostenbeitrag für unseren Sohn verlange?

Wie regelt ihr das denn? Und was ratet ihr mir?
Vielen Dank und liebe Grüße!

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Hier gab's und gibt's neben dem eigenen noch ein Gemeinschaftskonto. Wir wissen was wir so etwas an Fixkosten haben im Monat, das geht - inkl Puffer damit der nächste Urlaub und Co auch abgedeckt sind - aufs Gemeinschaftskonto. Früher 50:50, seit der ersten Elternzeit abhängig vom Einkommen. Kindergeld läuft auch dort hin.

Alle gemeinsamen Ausgaben und die die Kinder betreffen werden von dort getätigt bzw. abgerechnet.

Über die eigenen Konten laufen unsere individuellen Versicherungen, Handyverträge, Sparpläne, etc

Die Frage ist eben, reicht das Kindergeld für die Ausgaben? Und gibt es sonst eine Form von Ausgleich, falls du mit Elternzeit und Co. finanziell stärker zurück gesteckt hast?
Man liest ja doch oft den "Klassiker": Die Frau verdient weniger in TZ und es reicht gerade so bei 50:50, während Mann monatlich bei Seite spart.

Bearbeitet von Jolana
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Haben wir genauso und ich finde es genau richtig und fair so. So muss keiner seine privaten Ausgaben rechtfertigen und gemeinsame Kosten sind dennoch fair aufgeteilt.

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Danke für deine schnelle Antwort. Bei uns zahle quasi ich alle Fixkosten von meinem Konto, ich bekomme aber von ihm die hälftigen Kosten überwiesen. Dafür brauchen wir meiner Meinung nach nicht extra ein Gemeinschaftskonto.
Bei uns spart jeder für sich. Allerdings klappt das bei mir momentan weniger, da am Ende des Monats oft nichts mehr übrig bleibt. Mein Partner hingegen spart monatlich mindestens 500-600€, obwohl er nur Mindestlohn verdient. Und ich trotz Teilzeit ca. 150€ netto mehr verdiene.
Selbst für den Familienurlaub wurden alle Kosten exakt zur Hälfte aufgeteilt und die Restaurantbesuche dort haben wir dann einfach abwechselnd bezahlt.
Ich frage mich momentan, ob die 300€ Pauschale, die ich von ihm für Lebensmittel/Drogerie/Auswärts essen holen erhalte zu wenig sind. Denn da ist ja nichts für unseren Sohn enthalten.
Sollte ich mich am Unterhalt orientieren oder ist das zu kleinlich von mir?

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Welche zusätzlichen Kosten für euer Kind hast du denn? Ich würde das mal ein paar Monate tracken und dann schauen ob es sich mit dem Kindergeld ausgeht.

Wir haben eine ähnliche Konstellation wie ihr und wirtschaften nicht zusammen, Kindergeld wir bei uns aufteilt. Was unseren Sohn angeht, schauen wir immer, dass größere Ausgaben (Kleidung, Geschenke etc.) abwechselnd getätigt werden, so dass jeder in etwa den gleichen Anteil trägt, ohne dass konkret gerechnet wird. Das funktioniert seit fünf Jahren sehr gut so.

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Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was wir monatlich so an Lebensmittelkosten haben, aber wir essen bestimmt im Monat gute 6 Mal auswärts. Das zahle dann auch wieder komplett ich. Und dafür erscheinen mir die 300€ von ihm einfach zu wenig.
Da wir momentan auch einfach kein Liebespaar mehr sind frage ich mich hald, ob ich nicht zumindest die Höhe eines Unterhaltsvorschusses verlangen soll, oder ist das unverschämt?

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Nunja, eigentlich hast du ja zwei in Grunde diametrale Themen mitgebracht. 1. Finanzielle Abwicklung einer Beziehung bei Trennung, 2. Finanzielle Gestaltung des Familienlebens in einer bestehenden Beziehung.

Je nachdem wo der Weg hingehen soll, würde man andere Dinge raten. Als erstes müsstet du dir erstmal darüber klar werden und dann auch die entsprechenden praktischen Konsequenzen ziehen.

Unterhaltsvorschuss einfordern und trotzdem gemeinsam haushalten und einkaufen/essengehen ist inkonsequent und wird nicht funktionieren.

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Deine Forderung ist mit Sicherheit nicht unverschämt, allerdings denke ich, dass du mit der Art und Weise, wie du/wie ihr euer gemeinsam Leben gerade geschäftlich regelt, euch noch ein Stück weiter voneinander entfernt.

Ich würde daher zusätzlich zu einer fairen Kostenverteilung an den weiteren Problemen arbeiten. Seit ihr noch ein Paar oder nur noch eine WG, in der alle Kosten exakt 50:50 aufgeteilt werden?

Du schreibst, du hast ein höheres Netto als dein Partner. Das heißt, du hast offenbar höhere Ausgaben als er, wenn dir davon nichts übrig bleibt, deinem Partner von seinem Geld aber schon. Erster Ansatzpunkt wäre für mich daher, sämtliche Kosten über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten zu tracken und zu schauen, wo das Geld hinfliest.
Den Ausgleich könntet ihr vornehmen, indem dem Partner dir einmal im Monat nach deiner Abrechnung 50% der Differenz seiner zu deiner Kosten überweist. Dann hättet ihr alles gleichmäßig aufgeteilt.

Insgesamt liest sich für mich dein Post und deine Antworten aber sehr geschäftsmäßig und kühl. Ich würde dein Ansinnen deinem Partner ggeenüber etwas freundlicher verpacken und nicht so kühl, wie du hier formulierst. Auf mich macht es nämlich den Eindruck, als wäre das noch der letzte Tropfen, der das Trennungsfass zum Überlaufen bringt. Wollt ihr noch ein Paar sein oder nicht? Wenn ja, gehe nicht knallhart auf Konfrontationskurs, sondern nehmt euch in Ruhe Zeit, eure Probleme und die Finanzen zu besprechen.

Bearbeitet von ella838
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Ja du hast recht, aber recht viel weiter kann man sich als Paar nicht mehr entfernen und deshalb bin ich mittlerweile diesbezüglich auch sehr kühl. Und deshalb würde es mich auch nicht stören das Thema Finanzen anzusprechen, da ich es auch einfach für mich geklärt haben möchte, ohne zu viel zu fordern.
Wir leben schon lange eher wie eine WG als ein Liebespaar, schlafen zwar in einem Bett, aber ich kann seine Nähe auch einfach nicht mehr zulassen. Und wenn ich ehrlich zu mir bin, weiß ich eigentlich, dass die Beziehung keinen Sinn mehr hat. Das merkt er auch, aber es ist eben unausgesprochen und wir gehen dieser Endgültigkeit beide quasi aus dem Weg.

Vielleicht mache ich mir gerade auch deshalb jetzt Gedanken, da wir einfach kein Liebespaar mehr sind und es micht nervt ihm jeden Monat vorzurechnen und zu erläutern was ich denn jetzt von ihm an Geld bekomme.

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Ich rate dir zur Trennung.

Ich habe keine Ahnung was die Tatsache, dass ihr nicht verheiratet seid mit allem zu tun hat?

Als ebenfalls unverheiratetes Paar mit Kind Nr. 2 im Bauch kann ich das gar nicht nachvollziehen. Und ich finde es immer sehr befremdlich das als Argument in solchen Situationen anzubringen.

Du willst jetzt alles aufrechnen, weil du unglücklich bist mit der Beziehung - das ist ok. Aber dann ist das beste für euch da erwachsen und ehrlich zu sein und gemeinsam zu besprechen ob ihr einen Weg findet wieder happy zu werden oder ob ihr euch sauber trennt und dann eine passende finanzielle Lösung für alle erstellt.

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Sehe ich hier auch als das eigentliche Problem.
Es sieht so aus, als würde es sowieso auf eine Trennung hinauslaufen, dann kann man sich auch jetzt trennen, statt nochmal Öl ins Feuer zu gießen. Besser wird die Stimmung offenbar nicht mehr. Dann lieber einen sauberen Cut und in dessem Rahmen die Finanzen sauber trennen, sprich jeder ist ab Trennung für sich selbst verantwortlich und wenn es nicht das Wechselmodell wird, einer von beiden unterhaltspflichtig.

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Wir verstehen uns gut, streiten nicht, kümmern uns beide um unser Kind, aber es ist eben einiges in der Vergangenheit unausgesprochen geblieben und dadurch haben wir uns Stück für Stück über Jahre voneinander entfernt und klar haben wir oft bereits darüber gesprochen, aber das reparieren fällt einfach schwer. Und das ist eher von meiner Seite aus, da ich ihm gegenüber sehr kühl geworden bin, was natürlich aber nicht grundlos so geworden ist.
Da heute bereits wieder Zahltag war, habe ich ihn nun um 150€ mehr monatlich gebeten und es bereits auf mein Konto überwiesen. Damit ist es für mich jetzt erstmal in Ordnung, denn das deckt in etwa die Kosten ab. Mir geht es ja nicht darum, Profit daraus zu schlagen, aber ich möchte einfach nicht unnötig zurückstecken müssen.

Wie wir als Paar weiter verfahren müssen wir tatsächlich noch klären, aber ich weiß, dass er sich eigentlich nicht trennen will.

Bearbeitet von chitthu
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Also wenn er 500-600 sparen kann und du nicht, trotz 150 mehr an Verdienst, bezahlt er offensichtlich zu wenig an den gemeinsamen Kosten. Er sollte also mindestens 250-300, wenn nicht sogar 375 EUR zusätzlich an dich zahlen.

Sag ihm einfach, dass die 300€ im Monat nicht für die gemeinsamen Ausgaben reichen.

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Oder sie hat zu viele "eigene" Kosten, kann man anhand des Beitrags nicht einschätzen, oder es ist eine Mischung aus beidem.
Es wird z.B. nicht klar, ob sie die Kosten fürs Auto allein trägt, oder ob die beiden das mit zu den Fixkosten zählen.

Ich denke, dass sinnvollste wäre, über die Ausgaben ein paar Monate Buch zu führen und dann den Anteil anzupassen - sofern sie sich nicht vorher trennen, für mich liest sich der Thread eher so.

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Es ist tatsächlich eine Mischung aus beidem. Ich habe für unseren Familienurlaub, welcher nicht günstig war meine Kreditkarte ausgeschöpft und zahle das jetzt noch in Raten ab, weil ich vorab nicht so viel sparen konnte, als wir gebraucht haben. Deshalb ist es das nächste halbe Jahr noch etwas knapper finanziell bei mir. Zum Glück aber absehbar. Haben uns jetzt auf 150€ mehr monatlich geeinigt und damit bin ich erstmal zufrieden. Damit kann er immer noch ordentlich was sparen und ich bin nicht mehr so angefressen, da es besser ausgeglichen ist.
Danke für eure Meinungen und Hilfe.

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Die Frage ist, wie teilt ihr die Kosten fürs Auto? Bezahlt ihr da auch 50:50? Auch Kraftstoff?

Was macht ihr mit Kleidung und auch so Alltagsgegenständen, die nicht so teuer sind, aber schon etwas mehr auffalle, z.B. neue Staubsaugerbeutel, Zahnbürstenköpfe, ein Vorleger usw. Geht das auch alles unter Einkäufe und du bezahlst das alles?

Für mich klingen 300 Euro zu wenig für Essen, besonders wenn ihr noch sechs mal im Monat Essen geht.
Wir bezahlen für Essen im Monat ca. 1300 Euro ohne Essen gehen und das bei 6 Personen. D.h. ca. 216 Euro / Person / Monat. Wobei mein Mann sicherlich mehr benötigt als die 5-Jährige.
Allein beim Essen gehen kommen doch mindestens 20 Euro pro Person pro Essen hinzu (günstig gerechnet). Dann wären das ja schon mal 120 Euro.

Falls du noch irgendwas mehr für 300 Euro zahlen musst, passt das nicht. Du siehst es ja anscheinend schon daran, dass dein Partner Geld über hat und nicht. Vorausgesetzt, du kaufst nicht irgendetwas besonderes noch pro Monat.

Fürs das Kind reichen die 250 Euro auch nicht, wenn man schon mal 200 Euro an Essen pro Monat ansetzt. Dann bleiben noch 50 Euro für kleinere Anschaffungen und Kleidung. Wenn das Kind aber auch mit Essen geht, bist du noch mehr im Minus.

Ich sehe übrigens beim Gemeinschaftskonto von dem die Fixkosten bezahlt werden den Vorteil, dass ihr beide gleich viel Geld auf eure Konten überweisen könnt und somit den gleichen Sparbeitrag erhaltet. Beim Fixkostenbeitrag seht ihr direkt, dass der Beitrag nicht reicht und ihr würdest es anpassen.

"Wenn Sonderausgaben sind wie Weihnachten, Geburtstage, oder Sonstiges rechne ich alles exakt aus und beim nächsten Gehaltseingang überweist er mir davon wieder seinen Anteil auf mein Konto."
Das wäre mit dem gemeinsamen Konto auch Geschichte. Ich finde es total aufwendig, dass du jedes Geschenk auseinanderrechnen sollst, welches du wahrscheinlich auch noch besorgt hast. Macht dein Partner eigentlich auch etwas? Oder bezahlt er die 300 Euro und dann muss er nichts mehr machen?

Bearbeitet von MehrfachMutter
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Für das Auto fallen keine Kosten an, da dieses meinen Eltern gehört und wir uns das immer für Einkäufe usw. leihen können. Da habe ich also Glück.

In den 300€ von ihm ist wirklich alles inkludiert wie Lebensmittel, Getränke, Drogerie und eben auswärts essen holen. Damit meinte ich im Übrigen nicht Restaurantbesuche, aber wir holen uns schon so ca 6 Mal im Monat je einen Döner oder Mc Donald's. Da bezahle ich so ca. 20-25€ für uns drei.
Richtig essen gehen wir eigentlich nie.
Und wenn ich spontan für unseren Sohn Kleidung gekauft habe oder Schuhe, wie vor kurzem jetzt für den Herbst/Winter, habe ich das auch vollständig alleine bezahlt und nicht aufgeteilt. Und genau um sowas zu umgehen, habe ich jetzt eben eine zusätzliche Pauschale von 150€ mit ihm vereinbart.

Wir haben tatsächlich schon alle Weihnachtsgeschenke, da ich einige gute Schnäppchen online entdeckt habe und die Kosten habe ich dann wirklich Cent genau aufgeteilt. Da wir hierbei wirklich strikt Kosten teilen, macht für uns finde ich ein Gemeinschaftskonto trotzdem keinen Sinn, da es sowieso an mir hängen bleibt alles einzukaufen, Überweisungen zu erledigen (auch seine) usw. Er ist ursprünglich nicht aus Deutschland und hat über das alles einfach keinen Plan.

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Das hin und her rechnen, wäre mir zu mühselig. Bei uns gehen auch viele Fixkosten von meinem Konto ab. Und mit den 300€ für Lebensmittel kommt dein Partner sehr zu seinem Vorteil raus.
Wir haben ein Gemeinschaftskonto, da überweisen wir beide gleichviel drauf und alle Kosten die ich von meinem Konto zahlen verrechne ich mit dem Konto. Was ansonsten übrig bleibt hat jeder auf seinen Konto. Wenn irgendwo etwas nicht passt, dann reden wir drüber.
Sowas wie die Kitagebühren wird direkt vom Gemeinschaftskonto abgebucht.
Ich würde dir raten die Lebensmittelpauschale abzuschaffen. Und da musst du dann entscheiden, ob du jeden Einkauf verrechnen möchtest oder du dich dann doch lieber für ein gemeinsames Konto entschiedest.

Bearbeitet von Java85
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Ich werde mir jetzt doch diesen Monat mal alles an Ausgaben für Lebensmittel und Co aufschreiben und dann ausrechnen, was Sache ist.

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Aber warum kein gemeinsames Konto? Bei einer Direktbank kostet das auch keine Kontoführungsgebühren. Das ist doch viel einfacher als alles klein klein auszurechnen.

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