Ist Dokumentation, Material nachfüllen etc. Arbeitszeit?

Huhu,

seit ein paar Tagen überlege ich mir immer wieder ob das rechtens ist:

Mein Mann ist Handwerker. Sein Arbeitstag beginnt laut AG auf der Baustelle und endet auf der Baustelle. Dort MUSS er sich 8,5 Stunden aufhalten mit 30 min Mittagspause. Sämtliche Dokumentationen, Fortschritt, Protokolle, Arbeitszeit etc., die sie teilweise auch anschließend in der Firma machen müssen, da sie Formulare in Fächer ablegen müssen dazu, Fahrzeug mit Material aus dem Lager beladen für die nächste Baustelle, Azubi in die Firma zurück fahren etc. darf alles nicht als Arbeitszeit erfasst werden und ist anschließend an die Baustelle zu erledigen.

Das sind pro Woche mindestens 5 Stunden, eher 7 Stunden, teilweise bis zu 10 Stunden!

Außerdem werden sie angehalten, wenn sie neue Geräte und Maschinen verbauen, sich nach Feierabend, zu Hause, über die Maschinen selbstständig im Internet zu informieren und zu recherchieren.

Mir kommt das nicht in Ordnung vor. Wie seht ihr das?!

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Also, für mich ist das ganz klar Arbeitszeit. Für mich beginnt der Feierabend da, wo ich die Arbeit einstelle und selbst entscheide, ob ich nach Hause gehe, zur Dönerbude oder ins Kino. Dokumentieren ist Arbeit, und wenn man dafür in die Firma fahren MUSS, ist die Fahrt dorthin in meinen Augen auch Arbeitszeit.

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Ja, das sehe ich auch so!

Danke für die Rückmeldung!

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Eindeutig Arbeitzeit, da gibt es keine Vermutungen oder Zweifel.
Soweit ich in Erinnerung habe, werden bei deinem Mann ja aber auch schon andere Regeln und Arbeitsgesetze nicht eingehalten. Wundert mich daher nicht, dass so eine kleine Handwerksfirma auch in dem Punkt nicht ordnungsgemäß arbeitet.
Die Frage ist, ob man das mit sich machen lässt oder nicht. Das müsst ihr entscheiden.

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Er hat mittlerweile gewechselt und ist derzeit bei einer größeren Firma.

Dennoch versuchen sie es.

Da müssen wir uns wohl mal bei der Gewerkschaft melden...

Danke jedenfalls!

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Ok, danke für die Aufklärung.
Ja, manchmal schleifen sich in den Unternehmen Dinge ein, von denen jeder weiß, dass das nicht richtig ist. Trotzdem macht jeder mit. Ich kenne das ja auch von einer früheren Tätigkeit, wie ich weiter unten schrieb. Warum auch immer, hat sich damals keiner von den Beschäftigten gewehrt.

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Natürlich ist das Arbeitszeit. Das hat nichts damit zu tun, wie "die anderen das sehen".

LKW beladen, Schutzkleidung anziehen, Dokumentationen schreiben, neues Material beschaffen, usw. Das macht man nicht aus Jux und Dollerei. Das macht man weil es erforderlich ist um seinen Job gemäß Anweisung zu erfüllen. Ergo ist es Arbeitszeit, die zu erfassen ist. Da gibt es nichts zu diskutieren.

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Genau, da gibt es nichts zu diskutieren und ich denke, das weiß die TE auch.
Ich habe noch in Erinnerung, dass die TE schon mal eine andere Frage zur Arbeit ihres Mannes gestellt hat, wo es auch nicht richtig gehandhabt wurde.
Deswegen ist für mich die Frage, ob sie und ihr Mann sich "nur" weiterhin hier beschweren wollen oder handeln.
Dampf ablassen tut ja auch mal gut. Das generelle Problem löst man damit aber nicht.

Liebe TE, du weißt doch sicher, dass das nicht ok ist. Lasst ihr es euch gefallen oder wollt ihr dagegen etwas unternehmen? Ich kenne viele, die sich so manches vom Arbeitgeber gefallen lassen, weil sie den Job insgesamt gerne machen. Auch ich habe in der Vergangenheit Zeiten unbezahlt gearbeitet, obwohl das eigentlich Arbeitzeit war. Das funktioniert so lange, bis einer mal den Mund aufmacht und sich wehrt.
Bei mir war es damals nur ein Aushilfsjob und ich wollte die Kollegen nicht im Stich lassen. Deswegen habe ich mitgemacht. Ok, ist es deswegen trotzdem nicht.

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Oben kannst du lesen, dass er mittlerweile bei einem anderen AG ist.

Und nein, natürlich wollen wir nicht nur Dampf ablassen und handeln nicht! Beim nächsten Mal darf das auch gerne als Frage stehen und nicht als Vermutung ;-)

Mein Mann hat mit mir gestern fast schon gestritten, weil er von dem Projektleiter angepfiffen wurde, dass er zu unterlassen hat die aufgeführten Arbeiten als Arbeitszeit zu erfassen. Er war so eingeschüchtert, dass er sich nicht mehr getraut hat, das anders zu sehen. Es hat nicht jeder deutsch als Muttersprache und nicht jeder kommt mit einem selbstsicheren Bewusstsein auf die Welt. Manche müssen das erst lernen...

Ich habe mich auch so verwirren lassen, dass ich hier einfach nochmal nachfragen musste.

Bearbeitet von vorblida
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Das ist alles Arbeitszeit was du nennst und zwar sehr klar.

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Ja, danke!

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Eindeutig ist das Arbeitszeit.

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Wenn ich einen Handwerker beauftrage, zahle ich immer deutlich mehr seiner Arbeitszeit als das, was er tatsächlich bei mir verbringt. Auf Rückfrage hat mir mein Sanitärinstallateur erklärt, zur von mir zu bezahlenden Arbeitszeit gehörten auch das Beladen des Fahrzeugs, die Fahrtzeit und ggf notwendige Arbeiten, die bei der Rückkehr in die Firma anfallen, also Ausladen von ausgebauten Materialien o.ä.

Interessant wäre, ob der Arbeitgeber Deines Mannes eben jene Zeiten dem Auftraggeber in Rechnung stellt, sie seinen Mitarbeitern aber nicht vergütet.

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Weil mein Beitrag noch "druckfrisch" ist:
Gestern ist ein Kollege meines Mannes nicht aus der Probezeit übernommen worden, da er abgelehnt hat nach der 8,5 Stunden Baustellenzeit nach "Feierabend in der Freizeit" Material zu beladen und Dokumentationen zu machen 😳

Bearbeitet von vorblida