Liebe Community,
ich wende mich jetzt mit einem Thema an euch, welches mir sehr peinlich sowie unangenehm ist.
Leider wurde ich, bevor ich Schwanger wurde gekündigt. Seit dem beziehe ich ALG I. Dies läuft allerdings im Januat aus.
Da wir schon drei FG's hatten, haben wir uns trotz meiner Arbeitslosigkeit für unser Würmchen entschieden. Zumal das Würmchen dafür auch nichts kann. 🥺 (wir sind gegen einen Abbruch)
So, nun hatte ich vor zwei Wochen ein Vorstellungsgespräch in der 8 Ssw in einer Gynäkologischen Praxis als Quereinsteigerin zum 01.01.2025 gehabt ( eigebtlixh Bürokraft, nur da finde ich überhaupt nichts aktuell).
Ich wäre da für die Anmedlung und kleinere Tätigkeiten zuständig, da ich kein Blut abnehmen darf und am Donnerstag sowie am Freitag einzusetzen, da eine Arzthelferin alleine wäre.
Alles war perfekt und auch die Ärztin aus der Gynäkologie war zufrieden mit mir, weshalb Sie mit mir ein Probearbeiten im Dezember (12 Ssw) vereinbart hat.
Ich sage euch ehrlich, daß ich so ein schlechtes Gewissen habe. Ich möchte das gerne vor Vertragsabschluss, falls Sie mich haben möchte erwähnen.
Die Stelle möchte ich allerdings trotzdem sehr gerne besetzen und ich denke das da auch nichts dagegen spricht 🙋🏽♀️🥺
Nun ist meine Frage, wie ich das formulieren kann, dass ich trotzdem gerne dort tätig sein möchte 🥺😅. Es ist das erste mal, dass ich in solch einer Situation bin.
Lg
Schlechtes Gewissen & unangenehm Scham
Du wirst einfach ehrlich sein müssen. Dass Du wissentlich schwanger zum Vorstellungsgespräch kamst und dass Du weiterhin schwanger bist und die Stelle trotzdem sehr gerne antreten möchtest. Vielleicht hast Du ja "nur" 1 Jahr Elternzeit geplant und kannst der Praxis in Aussicht stellen, dass Dein Partner fifty-fifty eventuelle Kindkrank-Tage machen kann. Oder dass Großeltern zur Betreuung zur Verfügung stehen.
Theoretisch kannst Du natürlich den Vertrag unterschreiben. Aber wohlfühlen würde ich mich damit nicht.
Ich wäre so ehrlich wie du es hier bist.
Die Chancen, dass eine Gynäkologin dich versteht, dürften nicht so schlecht sein.
An der Anmeldung kannst du weiter arbeiten. BV deswegen nicht nötig.
Du kannst also erstmal ganz normal arbeiten.
Wenn du dich fit fühlst, musst du ich den Mutterschutz vor der Geburt nicht nehmen.
Ggf geht ja auch der andere Elternteil in Elternzeit.
Dann bist du 8 Wochen nach der Geburt wieder da.
Ein Schritt nach dem anderen: Geh zum Probearbeiten und schau, wie es läuft. Wenn du danach ein Angebot bekommst, kannst du die Karten auf den Tisch legen. Ich könnte mir vorstellen, dass für den Job nicht 100 Kandidaten Schlange stehen und du bist immerhin noch rund 1/2 Jahr voll einsatzfähig. Überlege dir am besten vorab, ob und wie lange du vermutlich in EZ gehen würdest, kannst du dann gleich mitkommunizieren. Dann muss dein potenzieller AG überlegen, ob das Paket für ihn passt.
Glaubst du wirklich, dass sie dir den Vertrag noch geben, wenn sie vor Unterschrift wissen, dass du evtl. direkt (falls es gesundheitliche Probleme in der Schwangerschaft gibt) oder spätestens zum Mutterschutz ausfällst? Arbeitgeber sind Unternehmer und nicht die Wohlfahrt. Die allerwenigsten würden so ein wirtschaftliches Risiko eingehen und dir trotz der Info noch einen Vertrag anbieten.
Du musst dir die Frage stellen, was dir wichtiger ist. Dich und dein Kind finanziell absichern oder dem schlechten Gewissen nachgeben und Informationen weitergeben, zu deren Offenlegung du nicht verpflichtet bist (weder moralisch noch rechtlich)?
Wenn dein ALG I, das idR für 12 Monate gezahlt wird, im Januar ausläuft, scheinst du bisher bei der Arbeitssuche nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein. Jetzt hättest du eine realistische Chance auf einen Job und möchtest diese wegwerfen, weil du ein schlechtes Gewissen hast?