Hallo ihr lieben,
Ich bin seit 2,5 Jahren in einem Betrieb beschäftigt. Seit ca. 6 Monate übt mein Abteilungsleiter starke Kritik an mir. Ich werde oft für Sachen kritisiert wofür ich nichts kann. Er schreit mich an auch vor anderen Kollegen und lässt mich nicht ausreden. Ich fühle mich im Betrieb sehr unwohl und kann mir so eine zusammen arbeit nicht weiter vorstellen. Er geht übrigens mit allen so um alle werden wegen kleinstem Fehler von ihm angeschrien. Da er über 30 Jahre im Betrieb ist und sehr viel Ahnung hat, sieht die Geschäftsführung über sein Verhalten hinweg. Reden bringt da auch nichts.
Ich überlege zu kündigen. Habe eine Stelle in meiner Branche gefunden die sehr ähnliche Aufgaben hat, wo ich viel Erfahrung gesammelt habe. Es ist auch unser Konkurrenzunternehmen. Da ich aber keine Verantwortungsposition habe, sehe ich da eigentlich kein Problem.
Nun ist meine Frage, wie kann ich im Anschreiben den Job Wechsel begründen? Ich möchte ungern wegen Streit mit Kollegen oder schlechtem Betriebklima schreiben . Aber eine neue Herausforderung ist es ja auch nicht weil alles schon sehr ähnlich ist wie jetzt auch.
Was würdet ihr tun?
LG
Eigenkündigung wegen Streit mit Kollegen
Hallo
Ich schreibe den Grund des Wechsels nie in ein Motivationsschreiben. Da geht es nur um „grosses Interesse“ + etwas aus dem Inserat herausgepickt, was es bei euch nicht gibt und sehr wahrscheinlich nicht geben wird.. und du möchtest ausgerechnet da deine Stärken ausbauen. Im Gespräch - so denn du hoffentlich eingeladen wirst - kannst du an dem Punkt wieder ausholen. Niemals den gegenwärtigen AG, die Kollegen oder die Arbeit schlechtreden! Es geht um deine Horizonterweiterung, in welcher Form auch immer, und nur darum.
Wünsche dir viel Erfolg.
Dein künftiger Arbeitgeber will ja vor allem wissen, was du an diesem speziellen Unternehmen interessant findest und nicht, dass du dich im Betriebsklima nicht wohl fühlst.
Sowas würde ich auch niemals reinschreiben.
Du wirst dazu mit Sicherheit genug Formulierungshilfen finden, denke ich.
Falls du eingeladen wirst zum Vorstellungsgespräch:
Da gilt das gleiche - auch hier nicht über den aktuellen Arbeitgeber lästern.
Hi,
erstmal Respekt und Glückwunsch zu deiner Entscheidung, dass du die Fühler mal ausstreckst und einen Schlussstrich ziehen willst. Es gibt so viele unglückliche Menschen, die ihren Job dennoch ohne Aussicht auf Besserung durchziehen. Einfach weil sie denken, dass es aussichtslos ist und ja garnicht besser werden kann.
Die Wahrheit ist jedoch: Es kann definitiv nur besser werden. Niemand muss sich anschreien lassen.
Ich sehe aber garnicht die Notwendigkeit, den Jobwechsel überhaupt begründen zu müssen. Zumal sich aktuell so ziemlich jeder Arbeitgeber über motivierte und fähige Mitarbeiter freut (auch wenn die Presse aktuell eher den Weltuntergang und Stellenabbau propagiert ;)).
Wenn du die Stelle in deinem Motivationsschreiben jedoch wirklich mit dem Grund des Wechsels füllen möchtest und du dich im späteren Vorstellungsgespräch nicht verhaspeln willst, kannst du es ja so formulieren:
"Mir ist es wichtig, in einem Unternehmen zu arbeiten, dessen Werte sich mit meinen persönlichen Überzeugungen decken."
oder
"Ich bin auf der Suche nach einem Arbeitsumfeld, das eine offene Kommunikation, Teamarbeit und Innovationsfreude stärker fördert."
Letzteres Impliziert ja auch, dass in deinem bisherigen Job etwas nicht passt.
Bevor du jedoch selbst eine Kündigung aussprichst: Hast du dir diesen Schritt gut überlegt? Im Normalfall ist es immer besser, sich kündigen zu lassen. Zugegeben, klingt erstmal ungewohnt wenn man das zum ersten Mal hört. Wenn du jedoch selbst kündigst hast du das Problem der Sperrzeit beim Arbeitslosengeld (falls der Übergang zum neuen Arbeitgeber nicht nahtlos erfolgt) und du verzichtest auf eine Abfindung. Du hast also deutliche finanzielle Einbußen.
Entsprechend würde ich dir dazu raten, das Thema Abfindung zumindest nicht vollkommen aus dem Auge zu verlieren. Infos findest du auf zahlreichen Anwalts-Seiten und Ratgebern wie https://abfindung-ratgeber.de
Und ja, ich habe tatsächlich das gleiche auch so durchgezogen, wenn du also Fragen haben solltest kannst du dich liebend gerne bei mir melden! ;)
Liebe Grüße!
Vielen Dank für eure Meinung und Vorschläge. Das Problem ist auch dass dieser Kollege mich abgemahnt hat. Die Abmahnung ist aber aus meiner Sicht unberechtigt weil das was drinne steht nicht ganz der Wahrheit entspricht und ich kann es auch beweisen. Ich möchte aber nicht gleich zum Anwalt gehen deswegen oder überhaupt mich da rechtfertigen. Ich weiß einfach nicht ob ich besonders nach dieser Abmahnung noch Zukunft da habe und mir nicht besser was anderes suchen soll. Habe das Gefühl dass ich nichts mehr machen kann und er wird mich weiter angreifen bis ich weg bin.
Anwalt, Arbeitsgericht.
Wenn die Abmahnung nicht gerechtfertigt war, ist das dein einziger Weg. Es gibt keinen Grund, diesen nicht zu gehen.
Bevor du nachher ein schlechtes Arbeitszeugnis bekommst.
Wie sieht’s mit Betriebsrat aus? Das wäre mal meine erste Anlaufstelle.
Es klingt wirklich so, als ob du an einem Scheideweg stehst. Eine Freundin von mir stand vor einiger Zeit vor einer ähnlichen Entscheidung. Sie hatte große Bedenken, den gewohnten Arbeitsplatz zu verlassen, war aber gleichzeitig neugierig auf neue berufliche Horizonten. Ihre Lösung war es, moderne Ressourcen zur Jobsuche zu nutzen, die ihr halfen, eine informierte Entscheidung zu treffen.
Einer der Dienste, die sie genutzt hat, war https://permitta.ch/ eine Plattform, die künstliche Intelligenz einsetzt, um den Rekrutierungsprozess effizienter zu gestalten. Sie konnte sich über verschiedene Unternehmen und die dortigen Arbeitskulturen informieren, ohne sich sofort verpflichten zu müssen. Dies gab ihr die Zuversicht, schließlich eine Stelle zu finden, die nicht nur neu und aufregend war, sondern wo auch die zwischenmenschlichen Beziehungen stimmten.
Vielleicht könnte auch für dich ein Blick interessant sein, um einen Eindruck zu gewinnen, was dich in anderen Unternehmen erwarten könnte, und um deine Ängste vor dem Neuen zu mildern. Manchmal eröffnen sich durch solche Schritte ganz neue Wege.