Arbeitgeber verlangt Mutterpass, Hilfe.

Erstens ich habe sofortigen beschäftigungsverbot, da ich in der Produktion arbeite.
Mein Arbeitgeber verlangt von mir unbedingt mein Mutterpass, was ich aber nicht zeigen will.
Ich hab dem Arbeitgeber schon eine ärztliche Bescheinigung gegeben mit Stempel, Unterschrift und Entbindungstermin, welcher Woche ich gerade schwanger bin steht alles drauf.

Der Mitarbeiter meint aber er muss unbedingt die Kopie von meinem mutterpass in meine Personalakte legen. Das die ärztliche Bescheinigung Lachhaft ist und jeder nachmachen könnte. Daraufhin meinte er ich solle auf ein Blatt schreiben das ich aus Datenschutz Gründen mein Mutterpass nicht vorlegen möchte, soll aber vom Frauenarzt ärztliches Attest vorlegen.
Ich drehe wirklich durch, er ist sowieso ein ganz arroganter Mensch, gefühlt 99 von 100 hassen diesen Mann und er liebt es den Menschen das Leben schwer zu machen.

Ich bin auch schwanger, hab keine starke Psyche für solche Sachen und er setzt mich unter Druck.

Ich habe jetzt auch noch beim Betriebsrat von der Firma nachgesehen und dort steht auch das sie keinen mutterpass verlangen dürfen. Das zeige ich ihm morgen.

Gibt es denn irgendein Gesetz der das regelt ? Das ich diese auch in mein Schreiben reinsetzen kann ?

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§ 15 Abs. 2 MuSchG regelt ausdrücklich, dass der Arbeitgeber zur Bestätigung der Schwangerschaft ein ärztliches Zeugnis oder das Zeugnis einer Hebamme oder eines Entbindungspflegers verlangen kann. Der Mutterpass fällt da nicht darunter und ist dementsprechend auch nicht genannt.
Zudem enthält der Mutterpass gesundheitlichen Daten der Mutter (und des Babys), die unter Art. 9 DSGVO fallen. Solche Daten dürfen nur mit Einwilligung der Betroffenen verarbeitet werden. Du bist nicht verpflichtet, eine solche Einwilligung zu erteilen, insofern ist es auch überhaupt nicht streitig, dass der Arbeitgeber den Mutterpass nicht einsehen darf.

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„Wenn Sie die Bescheinigung vom Arzt so nicht akzeptieren, wird sich mein Anwalt um dir Angelegenheit kümmern. Ich warte dann auch ein entsprechendes Schreiben von Ihnen, was ich entsprechend weiterleiten kann.“
Thema beendet

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Ich habe 2x die entsprechende 1 Seite im Mutterpass kopiert und beim AG abgegeben. Dem ersten AG hat das nicht gereicht und er wollte die Bescheinigung. Bei meiner Ärztin musste die Bescheinigung extra gezahlt werden. Wusste leider erst später das es der AG zahlen hätte müssen.
Bei der 2 SS war ich bei nem neuen AG. Hab meine Chefin gefragt ob ihr der Mutterpass reicht. War für sie erst mal ok. Die Zentrale wollte dann später doch das Schreiben. Geld hab ich mir dann geben lassen. (Haben eine Kasse im Hotel so das dies einfach war.)

Würde dein Chef Ruhe geben wenn du die eine Seite wo der ET drauf steht kopierst. Da steht ja nicht mehr als in dem Schreiben. Dann würde ich das einfach machen damit Ruhe ist. Und du den Stress nicht hast. Aber nicht den ganzen Pass. Wirklich nur die eine Seite. Die anderen Daten gehen ihn nichts an.

Bearbeitet von Sokat
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Er lässt mich ja nicht selber kopieren will unbedingt den ganzen Mutterpass. Er will auch die eine Seite aber will es selber scannen, ich sehe das nicht ein.

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Das lässt du auch nicht zu bitte! Du hast Rechte und er kann sich sonst ja schon mal um einen Anwalt bemühen.

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Unserer Personalstelle hat die entsprechende Seite ausgereicht, sprich eingescannt und rübergeschickt. Das war’s. Der AG hat kein Recht auf Einsicht in dein Mutterpass.

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Er hat auch kein Recht auf die Seite. Das Attest, was der Arzt ausstellt ist völlig ausreichend.

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& Sabbaton

Das weiß ich.
Die Personalstelle hat auch nur den ET bekommen, alles andere wurde geschwärzt.

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Ich würde folgendes machen: Mutterpass komplett einscannen und alles schwärzen außer die Sachen, die er sehen muss. Da hätte ich sogar noch spaß dran, mir dessen doofes Gesicht vorzustellen, wenn der das fast komplett geschwärzte Dokument sieht.

Bearbeitet von hondihond
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Und ihn damit in seinem Unrecht auch noch bestärken?

So lernen AGs es doch nie

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damit bestärkt man ihn doch nicht sondern tut ihm halt n Gefallen, von dem er nix hat.

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Der Mutterpass geht den AG nichts an! Die Bescheinigung vom Gyn reicht. Diese muss er sogar bezahlen!

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Einfach Nein sagen und, wie oben schon vorgeschlagen, rechtliche Schritte ankündigen.

Was sagt der oberste Chef dazu?

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Habe nur mit dem Mitarbeiter geredet bis jetzt, gehe morgen früh nochmal hin um die Sache zu klären, hoffe das ich es klären kann. Wenn nicht verlange ich ein Gespräch mit dem Leiterin. Ist sowieso ein riesen Konzern und hier bei dem ich bin ist ne kleine Niederlassung.

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Nein, auf keinen Fall hingehen. Schick ein Einwurf-Einschreiben parallel an die Perso, Vorgesetzte und oberste Zentrale mit dem von J-R genannten Text. Punkt aus.

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Nicht vorlegen und an eine höhere Stelle und den Betriebsrat weiterleiten, dass der Mitarbeiter das von dir verlangt und zugibt, entsprechende Kopien in den Personalakten aufzubewahren.
Mit dem Typen selbst würde ich mich gar nicht mehr auseinandersetzen, wenn er so auftritt.

Bearbeitet von Kabelsalat
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Kurzes Update, ich war heute dort weil ich musste auch alles andere abgeben, Klamotten, Schlüssel etc

Er wollte wieder von mir den Mutterpass, ich habe ihm deutlich erklärt daß er das nicht verlangen kann, er meinte die Lohnbuchhaltung braucht das ?

Naja ich habe ihm dann mein Schreiben vorgelegt mit entsprechenden Paragrafen und etc. Mit Begründung dazu auch wieso ich es nicht gebe. Zuerst wollte er das auch nicht, weil er nicht geglaubt hat das ich das geschrieben habe, ja so ein Mensch ist das.

Er hat wieder behauptet das die Bescheinigung vom Arzt unzureichend ist und Lohnbuchhaltung Probleme machen wird.

Dann habe ich ihm gesagt wenn es Probleme gibt soll er sich melden. Bin dann gegangen.

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Richtig so.

Das ist aber ein wirklich unangenehmer Zeitgenosse.

Wenn noch was kommt würde ich schriftlich auffordern der Lohnbuchhaltung mitzuteilen, dass sie sich mal fortbilden solle bezüglich eigener Rechte und Pflichten.