Hallo liebe Alle,
ich hoffe, ich bin in diesem Forum richtig, falls nicht, bitte in das richtige Verschieben.
Der Vater meines Mannes ist kürzlich verstorben. Erfahren haben wir es über einen Anruf des Ordnungsamtes des Ortes, in dem er wohl zuletzt in einem Heim untergebracht war.
Kontakt bestand zwischen beiden seit gut 30 Jahren nicht mehr, gesehen haben sie sich zuletzt als mein Mann 12 war. Er war ein miserabler Vater, der sich nicht gekümmert und niemals auch nur einen Cent bezahlt hat. Die Mutter hat er bereits betrogen, als sie bei der Geburt im Krankenhaus war und hat sie dann recht schnell sitzen gelassen. Interesse seinerseits bestand an seinem Sohn in den letzten 30 Jahren keins.
Uns stellt sich nun die Frage: was müssen wir wissen? Was müssen wir beachten?
Ich weiß schon, dass er auf jeden Fall das Erbe ausschlagen muss - da wir uns sicher sind, dass wenn überhaupt nur Schulden vorhanden sind und er auch von ihm nichts möchte.
Was aber ist mit den Kosten der Beisetzung? Es gibt sonst wahrscheinlich keine Verwandten mehr. Er hat/te Schwestern, ob diese noch leben? Keine Ahnung.
Ist mein Mann als direkter Angehöriger rechtlich wirklich verpflichtet die Kosten der Beerdigung zu tragen? Hat hier ggf jmd Erfahrung?
Versteht mich bitte nicht falsch, es kann natürlich auch nicht sein, dass der Staat die Kosten ohne Weiteres tragen muss. Aber muss das ein Kind, dass an sich keinen Vater gehabt hat und nie auch nur einen Cent gesehen hat geschweige denn in irgendeiner Form etwas von ihm bekommen hat und sei es nur mal einen Anruf oder Interesse?
Liebe Grüße und danke schon einmal für Eure Antworten.
Kosten Beisetzung Vater - kein Kontakt
Erstmal muss der Verstorbene selbst mir evtl Vermögen dafür aufkommen.
Ist da nichts da, ja, dann muss dein Mann( sofern leistungsfähig) dafür aufkommen. Auch wenn kein Kontakt bestand. Erbe ausschlagen nützt da nichts.
Ist so nicht ganz richtig. Wenn kein Kontakt bestand, kann man versuchen einen Antrag auf Sozialbestatt6ng zu stellen. Das könnte in dem Fall durchgehen, da wirklich 30 Jahre keinerlei Kontakt bestand und sich der Vater nicht gekümmert hat, z.B. kein Unterhalt etc. Muss man halt gut begründen.
Nein, das wird auch dann nicht durchgehen.
Warum sollte der Staat dafür aufkommen, wenn es Angehörige gibt? Auch wenn kein Kontakt verstanden hat, müssen dich die Angehörigen kümmern und bezahlen ( sofern leistungsfähig)
https://www.mymoria.de/bestattung/bestattungspflicht-kein-kontakt/#:~:text=Das%20blo%C3%9Fe%20Verwandtschaftsverh%C3%A4ltnis%20gen%C3%BCgt%20dem,m%C3%BCssen%20Angeh%C3%B6rige%20die%20Beerdigungskosten%20tragen.
Wenn das Vermögen des Vaters nicht ausreicht, um die Kosten zu decken, ja, dann muss dein Mann zahlen, das ist deutsches Recht. Ob Erbe ausgeschlagen oder nicht ist völlig egal.
Bei uns kostete die billigste Beisetzung meinen besten Freund (auch 30 Jahre keinen Kontakt) knappe 2400 Euro, war mit als Unterstützung.
Ja, muss er, wenn das Geld des Vaters nicht reicht.
Würden dann vermutlich alle so machen und sagen, dass kein Kontakt bestand, wenn man dann aus dem Schneider wäre.
Wir hatten einen ähnlich gelagerten Fall. Das Erbe wurde auch ausgeschlagen, auf dem Konto des Verstorbenen war noch genug Geld vorhanden und davon wurde die Beisetzung bezahlt. Das Beerdingungsinstitut hat auch direkt mit der Bank abgerechnet.
Was bei uns aber anders war: Es gab noch andere Nachfahren, die dann in der Erbfolge nachgerückt sind, das Erbe auch angetreten haben und sich um das ganze Thema Nachlass gekümmert haben. Sprich: Versicherungsunterlagen durchgehen und Totenschein übersenden, so dass eineiige noch eine Zahlung für den Todesfall ausgeschüttet haben, Beisetzung organisiert, Haushalt aufgelöst.
Wie das funktioniert, wenn da gar keiner mehr ist, weiß ich nicht.
Wenn es gar keine Angehörigen gibt, kümmert sich der Staat.
Danke für die Rückmeldung.
Leider wissen wir ja nicht, ob es nicht ggf noch Schwestern oder eine Schwester gibt.
D.h. wenn er das Erbe ausschlägt, sollte er sich auch auf keinen Fall um alles Organisatorische kümmern rund um Abmeldung Krankenkasse, Rentenversicherung etc?
Liebe Grüße
Schau mal hier….
Und denkt dran: Erbausschlagung habt ihr 6 Wochen nach bekannt werden Zeit zu machen!
https://www.transparent-beraten.de/ratgeber/beerdigungskosten-angehoerige/#:~:text=In%20erster%20Linie%20muss%20der,erst%20einmal%20keine%20Bestattungskosten%20tragen.
https://www.anwalt.de/rechtstipps/erbe-ausgeschlagen-diese-pflichten-haben-sie-trotzdem-219945.html
Das ist aber nicht ganz korrekt so!
Was genau?
Uch kann euren Ärger verstehen - das ist zum Abschluss eines vaterlosen Lebens nochmal so ein richtiger Schlag in der Fresse, wenn man für einen fremden Menschen bezahlen muss.
So teuer sind Beerdigungen aber nicht.
Meine Mutter hatte tatsächlich noch 1000€ auf dem Konto, und das war ziemlich genau der Betrag, den es gekostet hat sie ins Meer zu werfen.
Einen riesen Grabstein und co. wird dein Mann doch vermutlich eh nicht haben wollen?
Du sprichst genau das aus, was er empfindet!
Wir haben vor Ort angefragt und die anonyme Bestattung waren alleine schon 1500 Euro - ohne die Kosten für den Bestatter, Leichenschau etc🫣
Vielleicht sollten wir uns hier nochmal schlau machen, was die einfachste und günstigste Alternative ist. Auch wenn wir uns dabei derbe schäbig vorkommen…Aber dieser Mann hat wohl auch nie reflektiert, wie er sich eigentlich vorkommen müsste.
Danke für deine Rückmeldung!
Habt Ihr schon mal was gehört von Köperspende? Informier dich darüber doch mal...
Hatte der Vater vielleicht einen gesetzlichen Betreuer?
Als mein Vater letztes Jahr im Heim gestorben ist (zu ihm hatten wir auch keinen Kontakt mehr) hatte sich der gesetzliche Betreuer um den Papierkram gekümmert.
Von einer Betreuerin aus dem Heim haben wir dann auch erfahren, dass er eine Sterbeversicherung hatte und uns somit keine Kosten für die Beerdigung entstehen.
Wir mussten dann nur das Erbe ausschlagen (unbedingt auf die Frist achten!)
Das ist dann aber wirklich sehr nett von dem Betreuer gewesen!
Denn genau genommen endet die Betreuung mit dem Tod des Betreuten und es gibt da durchaus überkorrekte Betreuer, die genau dann den Stift fallen lassen und sagen "ätschi, ich bin raus". Aber Kontakt zum Betreuer aufnehmen kann man natürlich, wenn es einen gibt, vielleicht hat man ja Glück.
Ja, hatte er. Bisher hatten wir noch keinen Kontakt mit diesem, ich dachte aber auch, dass mit dem „Wegfall des zu Betreuenden“ auch die Betreuung endet.
Wir wissen aber, dass er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts hat. Er ist schon vor über 20 Jahren in verschiedenen Wohnheimen untergebracht gewesen und mein Mann wurde immer wieder angeschrieben und seine Leistungsfähigkeit überprüft. Zum Glück musste er nie zahlen, da die Kinder da jeweils klein waren und er daher vorrangig diesen zum Unterhalt verpflichtet war.
Daher gehen wir davon aus, dass er keinerlei Vermögen hat. Was wir auch nicht haben wollen würden wenn es so wäre - es geht uns lediglich um die Kosten der Beerdigung.
Den Rest kann gerne Vater Staats bekommen oder ggf andere Erben, falls es noch jmd gibt.
Mein Vater ist gestorben. Wir hatten keinen Kontakt. Ich habe das Erbe ausgeschlagen. Mein Bruder und ich wurden anteilig beteiligt. Ich erinnere mich noch. Es waren ca. 550 Euro.