Tagesmutter wird privat bedroht - Sicherheitsrisiko für Pflegekinder melden?

Hallo zusammen,

Ich weiß nicht genau, ob das die richtige Kategorie ist, aber ich muss anonym schreiben und es geht vermutlich um die berufliche Existenz meiner Tagesmutter.

Ich habe heute mitbekommen, dass die Tagesmutter eine private polizeiliche Ermittlung laufen hat. Sie hat Anzeige wegen Erpressung und Bedrohung auf das Leben "ihrer" Kinder aufgegeben. In ihrem Verständnis wurde die Bedrohung gegen ihre 'leiblichen' Kinder ausgesprochen. Als ich davon erfuhr war ich total erschrocken, dass man sowas so nebenbei erfährt. Und ich finde, dass man die betreuten Kinder mindestens genauso gefährdet sehen muss. Oder?

Muss sie das nicht den Eltern und dem Amt mitteilen?
Die Ermittlungen wurden gerade erst aufgenommen (Zeugenaussagen etc) und ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht damit umzugehen. Nehme ich das Kind aus der Einrichtung, hat man als Eltern eine Informationspflicht bei derartigen Vorkommnissen?

Bitte einmal um Gedankenaustausch, wie ich mit der armen Frau, die mir sehr leid tut, reden kann. Aber die Zeiten sind momentan so verrückt geworden, dass man nichts mehr auf die leichte Schulter nehmen darf.

Vielen Dank fürs Lesen

Wie fortfahren

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Sehr schwierige Situation.
Mir persönlich wäre nicht wohl, mein Kind täglich an einem Ort abzugeben, wo es erhöhter Gefahr ausgesetzt zu sein scheint.

Die Tagesmutter hat genau aus diesem Grund aber vermutlich nicht offen kommuniziert. Sie wird Angst um ihre berufliche Existenz haben.

Verständlich, aber für mich ein Vertrauensbruch. Wenn es so akut zu sein scheint, dann hätte ich erwartet, informiert zu werden.

Die Frage im Hintergrund ist, ob ihr so aufgestellt seid, Euer Kind Knall auf Fall aus der Betreuung zu nehmen.

Ich würde als ersten Schritt das direkt Gespräch suchen, was genau da los ist und auf Offenheit und Ehrlichkeit plädieren, sowie die gesamte Geschichte. Dann abwägen, wie weiter agiert wird. Weiter würde ich persönliches es eben als Vertrauensbruch einordnen und auch so ihr direkt sagen. Sollte ihre Reaktion sehr merkwürdig sein (kenne die Dame ja nich), dann würde ich sie als ZWEITEN Schritt auch melden. Aber nicht als Ersten.

Falls du die Bedrohung für Euer eigenes Kind nicht abschätzen kannst, würde ich persönlich zur Polizei gehen. Es gibt dann sicher Verweis auf Datenschutz, aber ich würde dort nachfragen, da dein Schutzbefohlenes Kind dort in einem Betreuungsverhältnis ist, ob sie eine Einschätzung abgeben können, ob direkte Gefahr bestehen könnte.

Meine Meinung, aber wie gesagt, schwierige Situation. Auf keinen Fall würde ich einfach die Eltern im Hintergrund mobil machen, ohne mit der Tagesmutter gesprochen zu haben. Falls etwas falsch verstanden oder überinterpretiert wurde, würde das Ihre Existenz zerstören. Das wird hier wohl eher nicht der Fall sein, dass etwas falsch verstanden wurde, dennoch wäre ich vorsichtig, was, wo, wie, erzählt wird.

LG

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Beste Idee! Beratung ist da Gold wert. Denn wenn da wirklich irgendwann ein Durchgeknallter käme: selbst wenn der "nur" dem Kind der Tagesmutter etwas antut, was, wenn dein Kind das mit ansehen muss? Wie wird es das wegstecken, und hat es vielleicht Angst, der nächste tut dann ihm selbst was?

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Ich denke, das kommt ganz auf den Grund an.

Was meinst du denn mit dem Satz:
"Aber die Zeiten sind momentan so verrückt geworden, dass man nichts mehr auf die leichte Schulter nehmen darf."?

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Keine Nachrichten gesehen? Hemmschwellen sinken. in Anbetracht auf die Gewaltausübung, wie auch die Bereitschaft Kinder als Opfer zu billigen. Menschen werden zunehmend nervöser.

Wenn einer droht, nehme ich es jetzt ernst. Vor 20 Jahren hätte ich das mit nem müden Lächeln abgetan.

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" Hemmschwellen sinken"

Das ist allerdings Quatsch

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Wie bekommt man so etwas mit?

Wieso sind die Tageskinder gefährdet?

Was willst du melden?

Kind hinbringen und fertig. Klappe halten und nichts herum tratschen.

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Ich habs Kind gebracht, da hat sie gerade mit der Polizei lange telefoniert und danach mit mir über das Ganze nochmals lange gesprochen. (Vorgeschichte, Ängste, Termine etc). Es war sehr Ernst und mit Tränen etc.

Das mit den Tageskindern ist halt meine weiterführende Sorge. Jemand der solche Drohungen scheinbar ernsthaft ausspricht, der weiß doch auch vielleicht gar nicht, welche Kinder ihre und welche nicht sind, bzw ist ihm dann auch egal?

Achso, und hinbringen und Klappe halten stand überhaupt nicht zur Diskussion. Für Leute, die die Klappe halten passen nämlich auch Scheuklappen, und die hab ich nicht. Ich tratsche nicht, sondern suche ernsthaften Rat in einer ernsten Situation.
Natürlich werde ich das auch mit der Tagesmutter besprechen, dass sie entsprechend kommunizieren muss.

Bearbeitet von Besorgte Mutti
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Ich verstehe deine Angst, aber ich gehe davon aus, dass die Mutter einen juristischen Beistand hat. Der und nur der sollte die Frau beraten bzw. die Polizei.

Andere Eltern zu informieren steht dir nicht zu, außer du möchtest jetzt die Existenz der Tagesmutter zerstören.

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Die zu klärende Frage ist wie ernst die Bedrohungslage tatsächlich ist. Kann hier doch wirklich niemand einschätzen.

Die zweite Frage ist was mit der Existenz von ihr ist, wenn erstmal alle ihre Kinder abziehen. Geld sollte weiter fließen, so dass da nicht ein weiterer Kollateralschaden entsteht.

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Ja genau, und ich kann es auch nicht einschätzen. Aber das ganze ist ja nun auch etwas mehr als nur Gerede, da es ja schon bei der Polizei ist.
Ich sag ja, dass sie mir leid tut, aber ich Sorge mich nunmal auch mehr um das Wohl der Kinder.

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Finde ich völlig verständlich.

Du weißt also nicht, ob ihr Ex-Mann sie und ihre leiblichen Kinder bedroht hat oder ob ein irrer Stalker sie und alle Kinder die sie dabei hat bedroht hat? Kannst du das erfragen?

Ganz ehrlich: ich wäre da lieber zu vorsichtig als zu blind. Vermutlich würde ich beim Jugendamt anrufen, bei der Stelle, die für die Tagesmütter zuständig sind und das einfach schildern. Du willst sie ja nicht in die Pfanne hauen, sie kann ja auch nichts für die Situation. Aber jetzt einfach „weggucken“ geht halt auch nicht. Du weißt ja nichtmal, ob sie der Polizei mitgeteilt hat, was sie beruflich macht, so dass die das Risiko besser bewerten können.

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Aus meiner Sicht ist die ganz große Frage, von wem die Bedrohung ausgeht. In der Regel sind das Ex-Partner, die dann der Mutter Schaden wollen, indem sie das Kind schädigen.

Dass die Bedrohung von jemand Fremdem ausgeht, der nicht zwischen Tageskindern und leiblichen Kindern unterscheiden kann, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Aber Du wirst wohl nicht um ein Gespräch mit ihr herumkommen. Wenn sie Dir eh schon was darüber erzählt, dann solltest Du sie morgen/heute noch mal ansprechen. Dass Du Dir Sorgen um sie machst, dass Du aber gleichzeitig auch Angst um Dein Kind hast. Dass sich die Situation auf Dein Kind ausweiten könnte, und dann soll sie Dir bitte sagen, inwiefern da eine Gefährdung realistisch ist

Grundsätzlich denke ich, dass das Jugendamt zumindest über die Bedrohung der leiblichen Kinder informiert wird. Ob dann die Verknüpfung zu den Tageskindern im Jugendamt stattfindet, weiß ich allerdings nicht.

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Das habe ich auch gedacht.
DienTante meines Mannes hat auch mal sp eine Anzeige aufgegeben, weil der Freund ihres 13-jährigen zu dem Kind gesagt hat "Ich stech dich ab!".
Das ist nicht schön, hat aber nichts mit den Tageskindern zu tun.
Ich habe auch schon einmal den Fall im Freundeskreis, wo der Ex während der Scheidung dann plötzlich anrief und meinte: "Ich stech dich ab und die Kinder siehst du nicht wieder." . Da wäre ich dann schon unruhiger, denn wann genau der die Frau abstechen will, weiß man ja nicht und die Routinen bzgl. der Tagespflege kennt er ja.
Und beim dritten Fall, dass der komische Nachbar Heinz mit der Schrotflinte schon lange vom Kinderlärm gestört ist und deshalb sagt, dass er ihre Kinder erschießt, wäre ich erst Recht unruhig.

Ohne weitere Infos kann man da also absolut nichts sinnvolles raten...

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Muss sie nicht. Die EIGENEN Kinder sind etwas komplett anderes, als die Kinder, die man beruflich betreut.
Die Polizei hat das aufgenommen und sie hat ein objektives Verständnis. Deine Panik hingegen ist sehr subjektiv. Natürlich hast du Angst um dein Kind, aber hast du dir mal überlegt, ob diese Angst berechtigt ist?
Die allermeisten „privaten Bedrohungen“ kommen durch Scheidung/Trennung zustande. Nochmal: Wie gefährdet ist dein Kind? Niemand will dein Kind.

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Woher weißt du denn, was sie der Polizei genau erklärt hat? Vielleicht weiß die Polizei gar nicht, dass sie Tagesmutter ist und es noch einen erweiterten Risikobereich gibt.

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Weil die Polizei durchaus ihren äußerst umfangreichen Fragenkatalog hat und keinesfalls nur der Tagesmutter zuhört. Ja, dazu gehört wo und als was die Tagesmutter arbeitet. Schließlich könnte die Bedrohung auch von der Seite kommen.

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Hallo,

Frag doch erstmal, was passiert ist. Vielleicht wird ihr Kind in der Schule massiv gemobbt und sie setzt sich so zur Wehr. Das hat dann ja nichts mit den Betreuungskindern zu tun und in dem Fall sähe ich auch keine Gefahr.

Ein ungutes Gefühl hätte ich erst, wenn sich Anzeigen gegen die Tagesmutter richten.

Viele Grüße
lilavogel

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Zu deinen möglichen Antworten solltest du wissen, dass:
1.: mindestens gegen den Datenschutz verstößt. Du könntest damit nicht nur die Existenzgrundlage der Tagesmutter zerstören. Ebenso verleumdest du die Tagesmutter und betreibst aktiv Rufmord. Ich muss nicht erwähnen, dass das strafbar ist und dass die Tagesmutter hier natürlich Anspruch auf Entschädigung hat. Warum? Du gibst vertrauliche Informationen an Dritte weiter. Du fügst wichtige, aber unwahre Informationen hinzu (die Gefahr für die Tagespflegekinder).

2.: nicht wirklich Sinn macht.

3. und 4.: kannst du frei wählen. Natürlich mit allen daraus folgenden Konsequenzen.

5.: welchem Amt denn genau? Die Polizei weiß es! Der Polizei ist ihre berufliche Tätigkeit bekannt. Natürlich hat die Polizei das bereits berücksichtigt und offensichtlich entschieden, dass keine Gefahr für die Tagespflegekinder besteht.

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Mal abgesehen von meiner persönlichen Meinung zu diesem Fall.

Wo sollte die TE gegen den Datenschutz verstoßen?
Die TE ist nicht zur Geheimhaltung verpflichtet, was die betroffene Tagesmutter von sich aus preis gibt.
Es wäre was anderes, wenn die TE selber die aufnehmende Polizistin wäre, das dürfte nicht der Fall sein.

Auch Verleumdung und Rufmord wäre wohl schwierig.
Die TE sagt, sie weiß nicht, ob ihr Kind gefährdet ist.
Wenn sie weitererzählt, was die Tagesmutter selber preis gibt, dann lügt sie ja nicht oder erzählt bewusst Unwahrheiten.

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Doch, das ist sie. Sie darf nicht mit Dritten über privat anvertraute Dinge tratschen. Noch dazu geht es hier eben NICHT um die Tagesmutter, sondern um deren Kinder. Die Tagesmutter vertritt diese als Sorgeberechtigte, weil sie die gesetzliche Betreuung innehat oder sie ist einfach nur eine der Kontaktpersonen, weil die (vielleicht schon erwachsenen Kinder) sich das so gewünscht haben.

Während also die Tagesmutter das Recht hat, entweder per Gesetz, oder durch einen Gerichtsbeschluss oder durch die Bitte der Kinder selbst … wer hat der TE das Recht gegeben?

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Unabhängig, von einem realistischen Risiko, solltest du alleine mit der Tagesmutter sprechen, damit du überhaupt mal erfährst was abgeht.
Du kennst anscheinend keine Details, die solltest du dir holen und teile mit ihr deine Sorgen!

Und von wegen die Polizei würde ja handeln, wenn ein Risiko bestünde. Das muss erstmal ermittelt werden etc.

Aus eigenem Beobachten (ist wohl die richtige Formulierung), der Schutz eventueller anderer Opfer ist nicht bedingungslos priorisiert, auch dafür gibt es ausreichend Beispiele.

Einen Austausch mit anderen Eltern würde ich lassen.