Unfair- etwas neidisch

Irgendwo muss die Grenze sein, irgendwem wird es immer so gehen wie dir gerade. Möchtest du lieber in Geldnot sein und auf den Staat angewiesen?

Hi,
kenne ich.

40 Euro waren es, was wir im Jahr zuviel hatten, um die Schulbücher umsonst zu bekommen, und alles andere auch......
Mittagessen, anstatt voll zu bezahlen, nur 1 Euro pro Tag, usw usw

Bekannte haben es mal ausgerechnet, nach einem neuen Jobangebot für den Gatten...............ja, sie mußten 1 - 2 x im Jahr, alle Finanzen offenlegen, hatten aber so, 600 Euro mehr im Monat

Er hat dann nicht gewechselt.............

Wir haben seit diesem Schuljahr, 11. Klasse, Fahrtkosten in Höhe von € 116 Euro pro Monat. Warum können wir diese nicht von der Steuer absetzen? Hätte er eine Ausbildung angefangen, könnten wir, er natürlich, die km zur Arbeitsstätte absetzen. Ich hoffe wenigstens, das das Laptop, das angeschafft werden musste, bisschen Berücksichtigung findet.

Gruß

Ich vermuten, eigentlich bist du wütend auf eine Politik, die die Mittelschicht in so einigen Punkten nicht genug entlastet?

Gönne es doch deiner Freundin, deren Familie anscheinend finanziell nicht gut aufgestellt ist. Ich denke, du projezierst deine schlechten Gefühle auf den falschen Adressaten

Es wird doch jetzt geändert. Kommt ihr da vielleicht unter die Grenze?

Ich habe mit sozial benachteiligten Kindern gearbeitet und man sah ihnen ihre Armut wirklich an. Die Schuhe zu klein, die Jacken zu kurz und nicht warm genug usw. Manchmal haben sie Spenden bekommen explizit für Sportkleidung. Das gab dann plötzlich ganz böses Blut im Sportverein...

Manches hört sich wirklich gut an. Aber 7 Personen brauchen viel Geld. Seid ihr auch so viele?

Ja, es gibt Grenzen. Und es gibt immer jemand, der knapp drüber ist. Und dann wird diskutiert "Der andere aber...ich aber..."...und dann gönnt man denen, die es bekommen nicht. Sozialneid ist was Tolles. *Ironie*

Wenn dein Mann nur wenige Euro zu viel verdient, bittet den AG das Gehalt entsprechend nach unten anzupassen.

Ich verstehe, dass du es etwas unfair findest. Aber wie geschrieben - irgendwo muss die Grenze gezogen werden und es gibt immer jemanden, der knapp drüber ist und sich dann ärgert.

Deine Freundin bekommt ja mehrere, verschiedene Förderungen. Bekommt ihr wirklich gar nichts? Habt ihr euch mal ordentlich beraten lassen? Es gibt ja auch Zwischenstufen (z.B. nur Wohngeld, Mittagessen in der Schule wird anteilig bezahlt, der Kita-Platz wird ja nach Einkommen berechnet - auch da gibts sicher viele Eltern, die sich ärgern, weil sie wegen 20€ den höheren Satz zahlen müssen usw).

Vllt stimmt es ja auch gar nicht 100%, was deine Freundin so erzählt. Und ansonsten - nicht ärgern, macht nur Falten und gucken, wie ihr eure Lage verbessern könnt! :)

Mit Sicherheit gibt es Familien, die sich genau deshalb viele Kinder anschaffen und wo einer oder sogar beide nicht arbeiten gehen wollen.

Aber genauso gibts auch Familien mit 5 und mehr Kindern, wo beide arbeiten, aber das Einkommen sehr niedrig ist, dass es ohne Wohngeld/Kinderzuschlag nicht reicht.

Wir haben auch 5 Kinder, 3 wohnen noch zu Hause, sind im Schulalter.

Wir arbeiten beide, mein Mann hat in Vollzeit weniger als 1900€ Netto Einkommen, Geringverdiener haben definitiv noch weniger.
Ich habe seit Jahren einen schlecht bezahlten Teilzeitjob, habe in den letzten Jahren mehrere Wechsel hinter mir, genau wie mein Mann.
Immerhin haben wir jetzt beide keinen weiten Arbeitsweg mehr, brauchen nur noch 1 Auto, nicht weiterhin 2, das ist die einzige Verbesserung, was bei den Tankpreisen viel wert ist, aber vom Gehalt wurde es nicht mehr.
Es gibt noch reichlich AG, zumindest hier, die nur den Mindestlohn zahlen, Mitarbeiter klein halten, wo ständige Überstunden an der Tagesordnung sind, man aber weder mit den Stunden noch mit dem Gehalt höher kommt.
Sobald man mal krank wird, länger als 6 Wochen, oder aus gesundheitlichen Gründen zur Rehakur fahren und für die Zeit Übergangsgeld beantragen muss, oder gar ALG.1, wird es noch um einiges weniger, ein Kreislauf.

Ohne Wohngeld/Kinderzuschlag würden wir überhaupt nicht hinkommen, wir zahlen auch für 3 Kinder Fahrgeld zur Schule und bekommen die Hortgebühr/Mittagessen erstattet. Zum Glück gibts seit 1 Jahr das günstige Schülterticket mit nur 15€, davor waren es jahrelang 100€ pro Monat pro Kind.
Spaß macht es nicht, ständig Anträge zu stellen und den Zuschlägen hinterher laufen zu müssen, gerade die Kindergeldkasse braucht ewig, zahlt irgendwann nach, beim Wohngeld gehts schneller.

Mir wäre es viel lieber, wir wären nicht darauf angewiesen.
Ich bin schon dabei was zu ändern, kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in den bisherigen Beruf zurück und strebe eine berufliche Neuorientierung an. Will mich nochmal auf die Schulbank setzen, um bessere Perspektiven zu haben, einen Job mit mehr Gehalt und besseren Arbeitsbedingungen.
Viele würden das in meinem Alter nicht mehr auf sich nehmen, wie oft hörte ich, warum willst Du Dir das noch antun, findest danach keinen Job...
Eine Bekannte will mir ständig Frührente einreden, sie lebt seit Jahren gut davon, arbeitet entweder gar nicht, oder maximal auf 450€, in meinem Alter hatte sie ihre Frührente durch, Kinder sind erwachsen, Mann verdient gut.
Eine andere Freundin bekommt auch Frührente, arbeitet parallel aber noch Teilzeit, von der Teilrente kann man nicht leben.
Mein Weg sieht anders aus, ich wurde schon mehrmals von Ärzten und kürzlich bei der Reha gefragt, ob ich Frührente beantragen will. Strebe ich absolut nicht an, will eine berufliche Reha durchboxen, was ein längerer Weg ist.
Mein Mann musste sich jetzt auch aus gesundheitlichen Gründen beruflich verändern, wollte nicht zur Reha obwohl es bei den Beschwerden erstmal hilfreich gewesen wäre.
Er fand einen Job in der Nähe der gesundheitlich weiterhin möglich ist, aber das Gehalt könnte etwas mehr sein.
Der letzte AG gab deutlich zu verstehen, dass sie ihm keinen anderen Arbeitsplatz bieten können, sein befristeter AV nicht verlängert wird, 6 Wochen bevor der AV auslief kündigte er selbst.

Ich kenne mehrere, die schon länger als 10 Jahre von Hartz 4 leben, daran nichts ändern wollen, obwohl sie gesund und arbeitsfähig sind.
Zufrieden wirken sie nicht, beschweren sich über die Arge und über Maßnahmen die ihnen auferlegt werden, über zu wenig Geld, lehnen aber Jobs ab die ich in den letzten Jahren gemacht habe, haben sich seit Jahren gut darin eingerichtet, also darauf bin ich absolut nicht neidisch.