Familie(nplanung) oder Karriere?

Hallo :) ich würde mich sehr über Meinungen und Erfahrungsberichte aus sämtlichen Sichtweisen freuen.
Ich muss mich nun zwischen zwei Wegen entscheiden. Die Entscheidung fällt mir leider nicht leicht.
Kurze Zusammenfassung:
Ich habe mein Abi mit 17 abgebrochen weil ich schwanger war. Habe dann mit 20 mein zweites Kind bekommen direkt danach folgte die Trennung vom Kindsvater.
Mit 22 habe ich eine Ausbildung als MFA begonnen die ich jetzt nächsten Monat beende.
Meine Kinder sind nun 6 und 4 Jahre alt, die Große kommt nun in die Schule.
Ich habe einen neuen Partner an meiner Seite, wir möchten gerne noch ein gemeinsames Kind. Da ich gerne weiterhin eine junge Mama wäre, auch um im Alter schneller Zeit für mich zu haben, habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich eig mit allerspätestens 30 mit der Kinderplanung abgeschlossen haben möchte. Also das ist echt meine absolute Schmerzgrenze.
Jetzt stellt sich mir die Frage: in diesem Beruf bleiben (der in Ordnung ist aber mich nicht erfüllt und mich auch irgendwie unterfordert) aber dafür nun genug Zeit für meine Kinder zu haben (die mussten natürlich durch die ganzen Prüfungen etc sehr zurück stecken) und in den nächsten 2 bis 3 Jahren auch hoffentlich genug Geld für ein drittes Kind zu haben

ODER

Jetzt ein Studium beginnen, das mind 3 Jahre geht, anschließend erst noch 2 bis 3 Jahre arbeiten um Geld zur Seite legen zu können damit man sich ein weiteres Kind leisten kann. Dafür aber evtl einen Job haben der mich erfüllt.. allerdings dann im worst case auf ein weiteres Kind verzichten (wenn ich denn dann nicht nochmal von vorne beginnen möchte) und weiterhin weniger Zeit für meine Kinder zu haben da ich ab und an lernen muss..

Evtl gibts hier ja Mamas/Papas die sich für einen der Wege entschieden haben und ihre Erfahrungen teilen können oder Kinder, die Eltern haben die Karriere gemacht haben und erzählen können wie es für sie war.

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"auch um im Alter schneller Zeit für mich zu haben"
Meiner Meinung nach kannst du nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Willst du bis 30 mit der weiteren Kinderplanung durch sein, um dich dann umso mehr im Alter zu langweilen?

An deiner Stelle würde ich (wurde Mutter mit 33 und 35) nun das Studium in Angriff nehmen und dann im Anschluss Kinder kriegen.
Ich glaube, auf 2 Jahre kommt es nicht an und weitere 45 Jahre in einem Job, der dich nicht ausfüllt, können hart werden, insbesondere, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Liebe Grüße
Schoko

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Hast du denn auch schon Kinder bekomme als du jünger warst? Klar kannst du mit 33 ein Kind bekommen. Wenn du dein erstes Kind jedoch mit 17 bekommen hast, dann hattest du dein komplettes Erwachsenenleben in dem du fit bist Kinder zuhause um die du dich kümmern musstest, konntest nie "nur du" sein. Das ist ein massiver Unterschied zu jemandem der bis er 33 war "sein Leben leben" konnte, egal wie toll Kinder sind.

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Genau das schreibt die Vorschreiberin doch?! Sie soll sich erstmal um sich und um ihr Leben, ihren Job kümmern und nicht um ein weiteres Kind.

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Sehr schwierige Frage. An welches Studium hast du denn gedacht, das in 3 Jahren zu einem super Job führt

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Ob es ein super Job ist ist Ansichtssache. Reich macht er mich nicht, aber ich denke er würde eher zu mir passen als den Beruf den ich gerade erlerne.

Ich interessiere mich sehr für den Hebammen Beruf. Da ist natürlich auch die Frage ob das mit den Kids mgl ist aufgrund der Arbeitszeiten..aber generell stellt sich mir aktuell eben vorallem die Frage für welchen Weg ich mich entscheide. Über genaue Studiengänge habe ich mich noch nicht ausreichend informiert.

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Meine Hebamme ist selbständig und arbeitet jeden Tag zwischen 9 und 14 Uhr. Das ist super möglich.

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Nur aus Interesse: erfüllst du die Anforderungen für die Hebammenausbildung/-studium?

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Soweit ich mich informiert habe, ja.

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du hast Abitur? für ein STudium brauchst du immer Abitur und hbamme kann man nur in bestimmten Unis studieren, meist weit weg und sicher nicht in 3 Jahren
hier die Info
Das Hebammenstudium umfasst mindestens 2.200 Stunden Theorie und mindestens 2.200 Stunden Praxis in Kliniken und im außerklinischen Bereich bei freiberuflichen Hebammen. Da Studierende an zwei Orten lernen, handelt es sich um ein duales praxisintegrierendes Studium. Theorie und Praxis werden bestmöglich miteinander verzahnt. Bewerber*innen schließen daher mit einer Klinik einen Studien-Vertrag ab. Diese unterstützt sie dann über das gesamte Studium in den praktischen Studienphasen. Da das Hebammenstudium ein duales Studium ist, erhalten Sie übrigens eine Studien-Vergütung während des
gesamten Studiums von der Klinik.
Als GRundlage benötigst du aber Abi oder Fachabitur,( oder einen gleichwertigen Abschluss wie Meistertitel) ohne das gibt es keinen Studienplatz, egal für welches Studium

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Ich mache derzeit das Hebammenstudium und habe drei Kinder zu Hause.

Mein Mann ist vollzeit daheim und kümmert sich um Haushalt und Kinder.

Das Studium ist mega. Es ist meine Berufung.

Es dauert 3,5 Jahre und der Zeitaufwand geht deutlich über eine 40 Stundenwoche hinaus, das sollte dir bewusst sein. In den Theoriephasen an der Hochschule bin ich neben dem Vollzeitunterricht noch 2-3 mal in der Woche zusätzlich einige Stunden beschäftigt. Am Wochenende versuche ich immer einen ganzen Tag in der Bib zu sein und einen Tag zu Hause.
Kurz vor der Prüfung muss ich noch den halben Sonntag anhängen.

In der Praxis arbeite ich im vollen Schichtbetrieb. Früh, Spät, Nacht. Mittelschichten gibt es nicht. Hier musst du unbedingt eine gute Kinderbetreuung haben, denn keine Kita und Schule deckt überhaupt eine Schicht ab.
Bist du in der Praxis krank oder kindkrank musst du diese Zeiten irgendwann in der Theoriephase am Wochenende oder während der Vorlesungen nacharbeiten, denn sonst kommst du nicht auf die vorgeschriebenen Praxisstunden und kannst die Prüfung nicht ablegen.

Meine Kinder versuche ich jeden Tag zumindest 1-2 Stunden zu sehen.

Was du auf jeden Fall im Blick haben musst, ist die Betreuung deiner Kinder. Es gibt einige Mütter, die das Studium machen und die sind meiner Ansicht nach auch sehr geeignet. Viele haben ein Pool aus Babysitterin, ein Au-Pair oder Partner, die zu Hause sind. Großeltern sind auch oft sehr eingebunden. Ich muss ehrlich sagen, würde mein Mann arbeiten, wäre es für mich nicht machbar, das Studium durchzuziehen.

Wenn du fragst, ob erst Studium oder erst Kinder, dann ist für mich die Antwort klar. Erst Kinder.

Ich möchte auf jeden Fall in die Geburtshilfe. Freiberuflich bedeutet das durchgehende Rufbereitschaft und in der Klinik volle Schichten. Dort Teilzeit zu arbeiten bedeutet leider nicht halbe Schichten, sondern einfach weniger Schichten im Monat.
Ich bin froh, dass meine Kinder "schon" 4,5; 7 und 8 Jahre alt sind, wenn ich fertig bin mit dem Studium. Sollte ich dann noch ein Kind bekommen würde ich (freiberuflich) nach dem Mutterschutz wieder arbeiten und mir das erste Jahr das Baby zum Stillen bringen lassen, ich glaube das ist ok für die Frauen, zum Glück gibt es ja genug Nachfrage. Für die Geburten würde ich Milch abpumpen.

Rausgehen würde ich nach dem Studium nicht mehr, dafür habe ich zu viel Zeit und Energie in das Studium investiert, die sonst meinen Kindern zu Gute gekommen wären.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Wenn jemand mit 45/50 noch Teenager im Haus hat, ist die Erinnerung daran, was man zwischen 20 und 30 "für sich" tun konnte, oft schon sehr verblasst.
Oder, schlimmer: die freie, ungebundene Zeit ist vorbei und wird frühestens im Rentenalter wiederkommen.
Ich finde deshalb, dass die Frage, ob man mit Mitte 30 schwanger wird nicht so sehr davon abhängt, was man in seinen 20ern gemacht hat.

Wenn man sich für ein Kind entscheidet - vorausgesetzt das tut man bewusst - entscheidet man sich nunmal für rund 20 Jahre. Und weiß nie, ob man danach noch lebt (auch wenn die Chance dafür mit 20 besser steht als mit 40, klar).

Es ist dir hoch anzurechnen, dass dir das absolut klar ist.
Zwei "Runden" Kinder hintereinander ist krass. 3 oder 4 gleichzeitig aber auch, und oft bleibt dabei zusätzlich die Karriere auf der Strecke.

Ich empfehle, dir deinen Traumberuf zu suchen. Und anschließend in Ruhe zu schauen, ob du bereit bist für eine zweite Runde. Oder wie du dich allgemein mit 30 fühlst.
Niemand muss sein Leben von A bis Z durchplanen. Du bist unglücklich mit deinem Job, dann änder was. Und sieh zu, dass du parallel Zeit für deine Kinder hast - das muss möglich sein.

Auf keinen Fall würde ich ein weiteres Kind bekommen, um mehr für die vorhandenen Kinder da zu sein. Das kann kräftig nach hinten losgehen. Stichwort Behinderung. Extreme Bedürfnisse. Und dann beruflicher Wiedereinstieg, wenn die Großen sich gerade an deine Daueranwesenheitgewöhnt haben.
Neenee.

Krieg ein Kind, wenn du das lieber möchtest als alle Alternativen. Und nimm in Kauf, dass es beruflich nicht dein Traum ist. Man gewöhnt sich an vieles und durch Fortbildungen kann man oft dem blödesten Job noch was abgewinnen.


ABER:
Wenn ein weiteres Kind im Raum steht, würde ich mir die Sache mit der Hebamme gut überlegen. Klar, kann man familienfreundlich arbeiten, aber fällt dann nicht genau das weg, was dich aktuell reizt?
Sicher, dass du den Rest deines Lebens junge Mamas mit Babys um dich haben willst, während deine eigenen schon längst groß sind?
Auch wirst du auf sehr, sehr viele Lebensentwürfe treffen - Mütter, die bewusst von 18 bis 38 alle zwei Jahre ein Baby bekommen bis zu der Erstgebärenden mit 45. Wirst/Kannst du denen allen mit dem nötigen Respekt begegnen, während dein eigener Lebensplan so klar zwischen Zeiten mit und ohne Kinder unterscheidet?

Für mich klingt die Idee mit dem Hebammenberuf eher danach, als ob dich alle Themen rund um Mutterschaft und Geburt so beschäftigen, dass du gut "2 Runden" Kinder in deinem Lebensplan unterbringen würdest.
Nach 12-15 Jahren mit Anfang 30 die eigene Erfahrung noch mal aufzufrischen...(während man sich gleichzeitig um die 40jährigen Erstmütter kümmert....)das würde irgendwie eher zu einer Hebamme passen.

Deshalb: geh noch mal sehr ehrlich in dich, worum es dir wirklich geht und was in deinem Leben eine Rolle spielen soll.
20 sorglose Jahre mit erwachsenen Kindern, eigenen Hobbys und Zeit für Reisen passen für mich besser zu einem halbwegs regelmäßigen Job als MFA. Eine Hebamme, die sich über ihre Freiheit ohne Kinder im Haus freut, weil sie Ü30 damit spätestens durch sein möchte, hat zumindest relativ unregelmäßige Arbeitszeiten und muss Hobbys und Reisen drumherum platzieren. Außer, Geburtshilfe ist nie ein Thema...

LG

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Ich finde deinen Beitrag, obwohl er eine andere Meinung vertritt als die, die ich beim Lesen hatte, total durchdacht, reflektiert und logisch. Wollte ich nur einfach gesagt haben, weil man ja häufig immer nur bei den Kommentaren was schreibt, bei denen einem was nicht passt. Hebamme wäre z.b. ein Job, der mich ungefähr so reizt wie Kloputzer auf der Bahnhofstoilette. Vermutlich braucht man wirklich ein spezielles Mindset für diesen Beruf der zu "schnell fertig" gar nicht so richtig passt.

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An deiner Stelle würde ich eher noch ein paar Jahre im jetztigen Beruf bleiben und eher erstmal Kind 3 angehen wenn ihr in 2-3 Jahren immer noch den Wunsch habt.
Dann kannst du entweder in 3 Jahren mit dem Studium anfangen falls sich Kind 3 doch erübrigt, oder du wartest mit dem Studium bis Kind 3 aus dem gröbsten raus ist. Du bist ja erst 23 Jahre wenn ich das richtig lese, selbst wenn du z.B. in 10 Jahren erst mit dem Hebammenstudium anfängst, wärst du ca 36 wenn du damit fertig bist, dann kannst du immer noch viele viele Jahre als Hebamme arbeiten, UND: die Kinder sind schon grösser und du hast weniger Stress wegen der Kinderbetreuung (zumindest für Kind 1 und 2) wenn du dann voll im Schichtdienst arbeitest.

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Meine Schwester hat nachdem sie 2 Kinder recht jung hatte ein Studium mit 30 angefangen und dann im Studium Kind 3 bekommen, wo der Papa die EZ genommen hat.

Nachdem sie als Lehrerin verbeamtet wurde hat sie mit 42 Kind 4 bekommen.
Geht also, lässt sich aber nur schwer planen. Klar ist egal wie du dich entscheidest kann es sein, dass der andere Wunsch dann nicht erfüllt wird, weil du dir mit 3 Kindern das Studium nicht mehr zutraut oder aber es nach dem Studium mit dem Kind nicht klappt.

Ich persönlich würde das Studium jedoch jetzt machen und den Rest auf mich zukommen lassen.

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Kann man so pauschal doch gar nicht beantworten, da viele Informationen zu den Rahmenbedingungen fehlen... Wäre z.B. der Vater bereit in Elternzeit zu gehen?

Wenn du dich überwiegend um das dritte Kind kümmern musst und auch noch möglichst viel Zeit für deine anderen zwei Kinder haben möchtest, würde ich überlegen welcher Job möglichst familienfreundliche Arbeitsbedingungen bietet. Davon würde ich persönlich dann die Studienfachwahl abhängig machen.

Wie wäre es denn mit einem Fernstudium? Da kann man Familie und Kinder oft gut unter einen Hut bekommen. Ich habe z.B. in meiner Elternzeit ein Masterstudium begonnen. Wenn mein Partner abends Feierabend gemacht hat, hat er die Kleine übernommen und ich gelernt. Vorlesungen sind abends online und selten in Präsenz, dann aber am Wochenende. Seit die Kleine 1,5 ist geht sie zur Tagesmutter und ich kann auch tagsüber lernen, so dass ich abends wieder mehr Zeit mit meinem Partner habe.

Bearbeitet von Tinu90
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Normalerweise habe ich ein ganz klares Bild, das ich gerne teile:

NIEMAND muss sich zwischen Kind und Karriere binär entscheiden. Es gibt nie Schwarz-Weiß...

ABER: Ich glaube, du liegst da gleich mehreren Irrtümern auf.

1. Ein Studium bedeutet nicht gleich Karriere. Es ist NUR eine Form von Ausbildung. Mehr nicht.

2. Du musst nicht mit 30 fertig sein mit dem Kinderkriegen...

Ich wollte auch immer mit 30 fertig sein mit der Familienplanung. Ich habe mit Anfang 20 im Studium meine 2 Kinder bekommen. Dann habe "Karriere" gemacht, habe mich beständig weiterentwickelt.

Mit Mitte 30 dann Scheidung, neuer Mann. Und mit 39 das dritte Kind.

Alles kann, nichts muss.