In den BV oder Kündigen?

Hallo Zusammen,
vor kurzem hatte ich das Thema, dass ich meinen ersten Arbeitstag nicht antreten konnte, weil ich ungeplant schwanger wurde und hab hier nach Rat gefragt, wie ich damit der ganzen Situation umgehen soll.
Nun hab ich folgende Lage
Ich war diese Woche arbeiten und heute hatte ich ein Gespräch mit dem Bezirksleiter (oder so). Er hat mir nochmal ans Herz gelegt, dass sie mich nicht kündigen können, aber auch nirgends außer an der Kasse einsetzen werden, was auch sehr stressig wird. Keine Frage, dass ich Somit quasi keine Hilfe für die Filiale bin (Einzelhandel).
Nun hat er mir folgende Angebote gemacht:
1.Ich kündige zu Ende Februar und muss die drei Monate nicht arbeiten kommen. Danach dann ALG (und evtl. ständig Bewerbungen machen wegen ggf. Sperrung des alg, weiß nicht wie das abläuft wenn man als Arbeitslose schwanger ist?)
2.Ich arbeite bis Februar soweit ich kann und kündige dann zu Ende Mai
Oder 3. Ich lasse mir ein BV ausstellen.
Für das BV hab ich eben mit meiner Frauenärztin telefoniert, Sie meinte sie kann mir keines Ausstellen, da ich keine Risikoschwangerschsft habe, aber ein betriebliches BV wäre auch möglich.

Mir persönlich scheint die Lösung mit dem BV als einzig sinnvolle Lösung für beide Parteien, so habe ich keine Fonanziellen Probleme und die Filiale keinen direkten Verlust durch mich.
Trotzdem bin ich mir nicht wirklich sicher wie ich jetzt vorgehen soll….
Ich fühle mich körperlich sehr schlecht , selbst das einarbeiten war mir viel zu anstrengend…
Auch wenn es unwahrscheinlich vorkommt, vllt war ja jemand schon in einer ähnlichen Situation.
Bitte seht von hässischen und gemeinen Kommentaren ab, ich bin hier um einen richtigen Weg zu finden. Danke von mir und dem kleinen Bärchen (SSW9+0)💞

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Du sprichst mit dem Bezirksleiter: du wirst nicht kündigen, Deine Ärztin kann Dich nicht ins BV schicken. Er soll eine Risikobeurteilung machen und Dir entweder einen sicheren Arbeitsplatz geben oder Dich ins Beschäftigungsverbot schicken. Dann ist er Dich "los" und Du bist auf der sicheren Seite.

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Danke für den Rat
Einen anderen Arbeitsplatz kann er mir nicht zur Verfügung stellen, das hat er mir heute gesagt, daraus entstanden auch die anderen Vorschläge.
Nur Kasse, aber seiner Meinung nach ist das auch nicht okay. Es wurden erst die Coronaschutzscheiben entfernt und in der Filiale sind wöchentlich ~10000 Kunden. Nicht gerade Gesundheitsfördernd. Geschweigedenn der 8 h an der Kasse sitzen.

Wie ist das mit dem betrieblichen BV? Geht das auch ohne Betriebsarzt?(ich weiß nicht ob wir einen haben)
Und trägt der Arbeitgeber davon einen „Schaden“? Soweit ich weiß wird ja trotzdem alles von der KK übernommen.

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Ich hatte bei meinem Kassenjob mehrere schwangere Kolleginnen (auch riesen Supermarkt mit vielen Kunden). Das ist ja eigentlich relativ "sicher", klar stressig, aber das ist halt fast jeder Job. Davon wird man nicht ins BV geschickt. Erst, als der Bauch im Weg war, durften sie dann ins BV.

Bearbeitet von spompanadlin
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Lass dich nicht bequatschen, du kündigst auf keinen Fall! Dass er das überhaupt vorschlägt ist absolut daneben. Du bestehst darauf, dass dir ein geeigneter Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt wird und wenn sie das nicht können, dann ist das nicht dein Problem.
Bist du rechtsschutzversichert?

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Ich hatte das Gespräch als nett empfunden, jetzt wo ich die ganzen Antworten durchlese merke ich erst wie frech das eigentlich von ihm war.
Ich hab glaub ich leider keine Rechtsschutz… sollte ich mal abschließen… aber kündigen wird er mich eh nicht das hat er gleich gesagt, kann er ja nicht.

Fühle mich jetzt halt auch nicht mehr wohl, dort aufzutauchen. Mir wurde da gestern ziemlich deutlich gemacht, dass keiner der Mitarbeiter begeistert ist geschweiftesten motiviert mich anzulernen/mir zu helfen wenn ich was nicht weiß.
Kann es ihnen auch nicht übel nehmen, wenn bei mir eine anfangen würde und dann vorm ersten Tag schwanger ist…. Ist halt eine ungünstige Situation 🫠🫠

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Nicht die optimalste Ausgangslage, aber das ist das Leben!!!
Und in Deutschland gibt es für alle Beteiligten gute Lösungen und das beinhaltet definitiv NICHT die Kündigung durch den AN!
Ergibt die Risikobewertung, dass dies kein sicherer Arbeitsplatz ist, muss er Dich ins BV schicken.
Und ansonsten gehst Du ganz normal arbeiten und lässt Dich im Zweifel krankschreiben, wenn es Dir nicht gut geht.

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Hallo,

Lass dich bloß nicht darauf ein selber zu kündigen. Erstmal muss eine Gefährdungsbeurteilung für deinen Arbeitsplatz gemacht werden. Wenn alles mutterschutzkonform ist kann normal weiter gearbeitet werden.
Ich arbeite auch im Einzelhandel, bin jetzt in der 30. Woche schwanger und werde wohl auch bis zum Mutterschutz weiterarbeiten, wenn nichts dazwischen kommt. Bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft sehe ich da auch an der Kasse kein Problem. Dazu gibt es ja auch die Gefährdungsbeurteilung.
Alles Gute 🍀
Liebe Grüße
Tina

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Niemals selber kündigen! Das dir da nichts verkaufen. Du bleibst, und er muss dir einen sicheren Arbeitsplatz stellen. Sollte dies nicht möglich sein, geht es für dich ins BV.

Ich soll auch gekündigt werden, und habe die Wahl ob ich von der Schutzfrist Gebrauch oder nicht. Natürlich bleibe ich.

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Nachtrag: es gab bis jetzt auch noch keine Gefährdungsbeurteilung

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Ich schließe mich da den anderen an. Niemals kündigen!
Deshalb hat man ja einen Kündigungsschutz als Schwangere....

Vielleicht legt es sich ja auch wieder und du hast bald etwas mehr Energie?!
Eventuell reicht es erstmal sich krank schreiben zu lassen....
Für etwas ruhigere Kassenschichten eintragen lassen?!

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„Ruhigere“ Kassen gibt es hier leider nicht. Das klingt jetzt zwar blöd aber die Giliale in diesem Viertel ist wirklich ÜBERFÜLLT vom Cliente her, und es ist auch nicht das angesehenste Viertel, bzgl Kriminalität etc. das macht das ganze noch etwas „ekliger“ an der Kasse zu arbeiten.
Sind aber alles mehr die Argumente meines Chefs als meine.
Die wollen halt auch richtig planen, was mit mir nicht geht wenn es mir heute gute geht und morgen schon wieder nicht mehr. Und das lassen die mich halt auch merken

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Ich schliesse mich den anderen an: ich würde in der Situation niemals kündigen!
Dass der Arbeitgeber nicht begeistert ist, ist zwar verständlich aber nicht dein Problem - das ist nunmal das Risiko. Da würde ich jetzt ganz klar meine Bedürfnisse an 1. Stelle stellen. Ergänzend einfach mal ein paar Punkte, wieso aus meiner Sicht jetzt zu kündigen extrem ungünstig ist.
Das Geld was du jetzt verdienst wirkt sich ja auch auf das Elterngeld aus, dh du hättest nicht nur jetzt Gehaltseinbussen sondern auch während des Elterngeldbezugs. Und im Mutterschutz zb gibts ja insg. das volle Gehalt. grundsätzlich, hat dein Arbeitgeber dir einen geeigneten Arbeitsplatz anzubieten und wenn das aus seiner Sicht nicht geht, muss er dich ins Beschäftigungsverbot schicken. Ein Beschäftigungsverbot vom Arzt gibt es nur aus medizinischen Gründen, für die Arbeit ist dein Arbeitgeber zuständig. Wenn du dich nicht fit zum Arbeiten fühlst, ist eine Krankschreibung der Weg. Und wenn du da später nicht mehr arbeiten möchtest - dann kündige zu gegebener Zeit nach der Elternzeit, wenn du eine neue Stelle hast. Jetzt würde ich die Monate mit „Augen zu und durch“ versuchen mich da zu arrangieren, alles andere ist mE echt mit erheblichen Nachteilen verbunden.
Lass dich nicht unter Druck setzen! Viel Kraft & alles Gute!

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Danke für deinen Rat!
Ja zu kündigen wäre wirklich dumm, ich hab das Angebot eher angehört um der Filiale entgegen zu kommen. Was aber eig auch Schwachsinn ist, ich bin denen ja nichts schuldig

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Nice try von diesem Bezirksleiter. Wahnsinn. Wenn Du irgendwann wieder Nerven dafür hast, solltest Du das Eurem Betriebsrat sagen. Das geht nämlich gar nicht.

Und klar wäre es für die Firma nett mit BV, weil sie alle Kosten ersetzt bekommen. Aber ich finde es richtig von Deiner Ärztin, dass sie das nur macht, wenn die entsprechenden Gründe vorliegen.

Die Firma muss eine GU machen und ich denke, dass man schwanger auch zumindest einige Stunden an der Kasse sitzen kann. Lass Dich nicht unterkriegen. Wir hatten bei uns auch schon Fälle, die schwanger ihren Vertrag unterschrieben haben und dann haben sich einige- leider ausschließlich Frauen- darüber ausgelassen. Ich arbeite im Personal und hab denen was gehustet. Schwanger werden ist nicht verboten und schwanger Verträge zu unterschreiben ist auch nicht verboten. Die Rechtslage ist da klar und die ändert sich auch nicht durch irgendwelche dummen Tanten

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Die Sache mit dem BV im Einzelhandel ist tatsächlich von Markt zu Markt unterschiedlich. Mein Bruder arbeitet bspw. in einer Kaufland-Filiale in NRW und wir sprachen neulich auch über BV und dass seine Frau ja auch gleich raus wäre, wenn sie schwanger würde - hab ich in Frage gestellt, da ich hier so oft gelesen habe, dass die schwangeren Angestellten im Einzelhandel dann halt an die Kasse gesetzt werden, aber in seiner Filiale ist es wohl übliche Praxis, dass sie sofort vom Arbeitgeber ein BV ausgesprochen bekommen.
Die Gefährdungsbeurteilung muss streng genommen unmittelbar erfolgen bzw. darfst du eben eigentlich nicht arbeiten, solange die Beurteilung nicht vorliegt und dir sagt wo und unter welchen Umständen.
BV geht definitiv auch ohne Betriebsarzt, bei uns wird das nach der Gefährdungsbeurteilung bspw. vom direkten Vorgesetzten ausgesprochen (Pflege, da ist's ja auch in der Regel BV unmittelbar nach der Bekanntgabe).

Also wenn er der Meinung ist, die Kasse wäre kein sicherer Job, dann muss er das BV anhand einer Gefährdungsbeurteilung aussprechen. Dass du nicht kündigen solltest, haben ja schon alle anderen geschrieben, ich möchte es aber nochmal bestärken. Und auch die Sache mit dem Betriebsrat, sofern ihr einen habt. Definitiv solltest du den über dieses Gespräch in Kenntnis setzen. Ggf. wird der dir auch eine Auskunft darüber geben können, was bei euch gängige Praxis für schwangere Angestellte ist - ist im Einzelhandel halt leider wirklich von Laden zu Laden unterschiedlich, aber wenigstens innerhalb eines Betriebs sollte es da ja einen roten Faden geben.

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Dein Arbeitgeber ist in der Verantwortung mit dir eine Gefährdungsbeurteilung durchzugehen und dir wenn möglich Tätigkeiten zuzuweisen, die in deinem Zustand zu bewältigen sind. Wenn für dich keine gefahrlosen Tätigkeiten zu finden sind, muss er dir ein Beschäftigungsverbot ausstellen!

Kündige bitte nicht, weil er dich darum bittet oder dir das in einem ganz „freundlichen“ Gespräch ans Herz legt. Das ist so kackendreist. Bitte mach das nicht. Der versucht dich rechtskonfrom loszuwerden, Schwangere kosten den Arbeitgeber halt und das versucht dein Bezirksleiter scheinbar irgendwie zu umgehen!

Ich bin auch schwanger und arbeite im Einzelhandel, für mich finden sich immer noch andere Tätigkeiten als nur kassieren, Regale aufräumen, Ware vorziehen, Regale befüllen sofern es keine Gefahrstoff-Artikel oder diese schwerer sind als 5kg, lässt sich schwanger einiges machen im Einzelhandel.
Der soll keinen Müll reden. Was für ein Untermensch!

Also mich würde ja echt interessieren wo du arbeitest, das was er da versucht ist absolut mies…

Bearbeitet von Zanzibar1